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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Laufmänteln. Die Erfindung
erstreckt sich auf solche Verfahren und Vorrichtungen, die zur Herstellung von Laufmänteln
aus einem flachen Bande dienen und bei denen die Randwulste der Mäntel unter Einschließung
eines etwa unter Atmosphärendruck stehenden Raumes gegeneinander bewegt werden.
Gegenüber dem Bekannten besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß die Randwulste
auf einem ringförmigen Träger angebracht und auf ihm luftdicht abgeschlossen werden,
so daß das Druckmittel innerhalb des Reifenkörpers eingeschlossen ist, um letzteres
nach Beendigung des Formvorganges in seiner Gestalt zu halten. Weitere Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung sowie den Ansprüchen.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere beispielsweise Vorrichtungen
zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung.
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Abb. i und 2 sind senkrechte Schnittansichten der beiden Hälften einer
Ausführungsform bei aufgebrachtem Reifenband, und zwar zum Beginn und am Ende eines
Arbeitsvorganges.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht auf dieVorrichtung, wobei die rechte
Hälfte im Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2 dargestellt ist.
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Abb. 4 ist ein senkrechter Schnitt durch das fertiggeformte Reifenband
mit den zugehörigen Teilen der Vorrichtung.
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Abb. 5 veranschaulicht einen bei der Vorrichtung nach Abb.
i bis 4 benutzten Verriegelungsring, und die Abb. 6 und 7 sind Ansichten
ähnlich denen der Abb. i und 2 einer abgeänderten Ausführungsform.
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Abb. 8 veranschaulicht im vergrößerten Maßstabe und im Schnitt
das Reif enband nach seiner Gestaltung auf der Vorrichtung der Abb. 6 und
7
nebst den zugehörigen Teilen derselben. Die darunter befindlichen Ansichten
in gestrichelten Linien veranschaulichen die aufeinanderfolgenden Lagen der Wulste
des Reifenbandes mit Bezug auf ihren Tragring.
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Aibb. 9 stellt eine abgeänderte Ausführungsform der Verriegelungseinrichtung
dar, und die Abb. io und ii veranschaulichen eine Steuervorrichtung zur Betätigung
des Verriegelungsringes.
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Abb. 12 veranschaulicht eine weitere Ab-
änderung.
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Das zum Laufmantel zu formende Band i hat die übliche Ausbildung,
d. h. es besteht beispielsweise aus übereinanderliegenden, mit Kautschuk
behandelten Stoffschichten 2 sowie aus einer äußeren Lage einer vulkanisierbaren
Kautschnkmasse 3, die an der Lauffläche verdickt ist. An den Rändern des
Reifenbandes sind die bekannten Wulste 4 angeordnet. Das Band i wird, wie Abb. i
zeigt, in die Vorrichtung eingespannt und durch ein Druckmittel wie beispielsweise
Luft oder Gas, welches in unmittelbare Berührung mit seiner Innenfläche tritt, aufgeblasen,
wobei die Wulstteile gegeneinander bewegt werden. Die hierzu dienende Vorrichtung
besitzt bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 5 Widerlager io und ii, die
verschiebbar auf einem zylindrischen Gehäuse 12 angebracht sind. Dieses wird von
einem aufrechtstehenden zylindrischen Fuße 13 getragen, in welchem senkrecht verschiebbare
Kolben 14 angeordnet sind, die mit dem unteren Widerlager ii verbunden sind und
dasselbe tragen. Von einer durch Ventile gesteuerten Leitung 15, die mit einer Ringleitung
16 verbunden ist, welche ihrerseits durch besondere Rohre :17 mit jedem der Kolbenzylinder
18 in Verbindung steht, wird das Druckmittel zugeführt, durch das die Kolben gehoben
werden. Die Abwärtsbewegung derselben erfolgt durch die Schwerkraft, wobei dann
das Druckmittel durch eine mittels Ventiles gesteuerte Leitung ig ausströmen kann,
die ebenfalls mit der Leitung 16 verbunden ist.
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Das obere Widerlager io ist gegen eine Aufwärtsbewegung durch eine
Reihe von Aimen 2o festgelegt, die auf in der Längsrichtung unverschiebbaren Wellen
21 sitzen, welche in an dem Gehäuse 12 befestigten Trägern 22 und 2,3 gelagert
sind. Die Arme 2o können, um ein bequeines Anbringen und Abnehmen der Widerlager
io sowie des Reifenbandes i zu ermöglichen, durch Drehen eines HandradeS 29 aus
ihrer Sperrlage herausbewegt werden, zu welchem Zweck die Kegelräder --8,
Kettenräder 25
sowie die Kette 24 vorgesehen sind.
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Das Reifenband i wird mit seinen Wulsten zwischen zwei Tragringen
30, 31 eingespannt, wobei sich zwischen diesen Ringen ein Ring
32
befindet, der die Wulste nach der Formgebung des Reifenbandes in einem
gewissen Abstand voneinander hält. Dieser Ring 32 ist zweckmäßig 4uf einem
muffenartigen Ansatz 33 des
unteren Tragringes 31 angebracht,
der mit ringsherum angeordneten Öffnungen zur Aufnahme von Ansätzen 35 eines
geschlitzten Ringes 36
(Abb. 5) versehen ist. Die Ansätze
35 sind, wie dargestellt, auf der einen Seite in geeigneter Weise abgesehrägt,
damit sie an dem oberen, mit der Wulst in Eingriff tretenden Tragring
30
vorbeigehen können und die Teile in der vorher bestimmten Lage mit Bezug
aufeinander verriegelt werden können, wie dies aus Abb. 4 hervorgeht. Die Tragringe
30, 31 sind mit Schrägflächen 30' und 31' versehen, die das anfängliche
Einstellen der Wulstteile des Reifenbandes sowie die Zentrierung erleichtern. Um
einen vollständig dichten Verschluß an dem Reifenbande zu sichern, wenn letzteres
in seine endgültige Gestalt übergeführt wird, ist ein Dichtungsstreifen 34 aus Gummi
o. dgl. in eine Nut des Ringes 32 eingelegt. Das untere Widerlager i i ist
mit einem Schulterteil 38 und der obere mit der Reifenwulst in Eingriff tretende
Tragring 30
ebenfalls bei 39 mit einer Schulter versehen, um die mit
der Wulst in Eingriff tretenden Teile mit Bezug auf die Widerlager zu zentrieren.
40 und 41 sowie 42 und 43 sind Dichtungen, die zur Herstellung des luftdichten Abschlusses
zwischen den mit der Wulst in Eingriff tretenden Teilen und den Widerlagern sowie
zwischen letzteren und dem Gehäuse 12 dienen. Bei der beschriebenen Ausführungsform
wird ein indifferentes Gas unter Druck in den Raum 45 zwischen Reifenband und Gehäuse
12 durch die Leitung 44, 46 eingeführt. Der mittlere Ring 32 wird zweckmäßig
mit einem selbsttätig wirkenden Ventil47 ausgerüstet, um dem Inneren des Reifenbandes
nach seiner fertigen Formgebung ein Druckmittel, wie beispielsweise Kohlensäure
oder ein anderes Gas, während der folgenden Vulkanisation zuführen zu.können, ohne
den Abschluß an ken Wulsten zu unterbrechen.
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Eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung ist in den Abb. 6 bis 8 veranschaulicht. Die Widerlager
bestehen hier aus massiven Scheiben 50, 51, von denen die obere gegen Bewegung
gesichert und von getrennt liegenden Ständerpaaren 52 getragen wird, die
an dem Fuß 53 der Vorrichtung festgelegt sind. Der Fuß 53 ist mit
einer Bohrung zwecks Aufnahme eines Kolbens 54 versehen, der durch ein Druckmittel
verschoben werden kann, das in üblicher Weise zugeführt und abgeleitet wird. Der
Kolben trägt die untere Scheibe 51. Eine jede der Scheiben ist zur Aufnahme der
Ringe 55,
56 entsprechend bearbeitet, von denen ersterer, wie bei
57 angedeutet, abgeschrägt ist, um das Reifenband zu zentrieren und seine
Kippbewegung zu erleichtern. Auf dem inneren Ring 55
sind eine ringförmige
Nut 58 sowie Ausnehmungen 59 für den Durchgang der Ansätze 6o vorgesehen,
die ihrerseits an der oberen Scheibe 5o sitzen, so daß eine Art Bajonettverbindung
für eine bequeme Anbringung des oberen Ringes 55 geschaffen wird. Der untere
Ring 56 kann lose auf die untere Scheibe 51 gelegt und an ihr an einer oder
mehreren Stellen festgeschraubt werden, um eine unbeabsichtigte Verschiebung zu
vermeiden. Beide Ringe 55 und 56 werden somit entfernbar auf den Scheiben
derart festgelegt, daß ihr Ersatz durch ähnliche Ringe von kleinerem oder größerem
Durchmesser ermöglicht wird, so (laß den verschiedenen Reifengrößen Rechnung getragen
und eine einzige ' 0 rrichtung für irgendeine Reifengröße verwendet werden
kann.
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Die Verriegelungs- oder Verschlußvorrichtung besteht bei dieser Ausführungsform
aus zwei mit der Wulst in Eingriff tretenden Tragringen 61, 62, einem dazwischenliegenden
und die Wulste in einem gewissen Abstand voneinander haltenden Ring 63 sowie
aus einem geschlitzten Verriegelungsring 64. Die äußeren Tragringe 61,
62- besitzen im wesentlichen parallele Seitenteile 65, die sich gegen
die Seiten der Reifenwulste legen, und sind ferner mit entgegengesetzt verlaufenden
Ansätzen 66 versehen, die unter die Reifenwulste greifen können. Die Seitenteile
65 sind in geeigneter Weise abgeschrägt, um mit den Seitenwänden des Reifenkörpers
unmittelbar oberhalb der Wulst ohne Klemmen in Eingriff treten zu können. Der Ansatz
66
eines jeden Ringes ist mit einer Druchfläche 67,
einer konisch abgeschrägten
Fläche 68 und einer zylindrischen Fläche 69 versehen, welch letztere
genau den richtigen Durchmesser hat, mit dem die Reifenwulst vulkanisiert werden
soll. Zwischen den Flächen 68 und 69 ist eine Schulter 70
vorgesehen,
um der Gleitbewegung der Reifenwulst auf dem Tragring einen reibenden Widerstand
entgegenzusetzen, damit die Wulst von einer mehr oder weniger wagerechten Lage in
eine annähernd senkrechte Stellung kippt. Die erwähnte Wirkung ist schematisch unter
der Abb. 8
durch die gestrichelten Linien angedeutet, welche die Lagen angeben,
die die Wulst infolge der Ausgestaltung des Ringes 62 während des Arbeitsvorganges
einnimmt.
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An der Innenfläche eines jeden Ringes 61, 62
ist eine Schrägfläche
71 vorgesehen, hinter welcher sich eine Ringnut 72 befindet. In letztere
können die Ansätze 64' des Ringes 64 eintreten, um die Ringe 61, 62 am Ende
des Arbeitsvorganges in der richtigen Lage verriegelt zu halten. Das Eintreten des
Verriegelungsringes wird durch eine geeignete Abschrägung der äußeren Ecken der
Ansätze 64' erleichtert.
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Der die Reifenwulste in einem Abstand voneinander haltende Zwischenring
63 der Verschlußeinrichtung ist so gestaltet, daß es mit den gegenüberliegenden
Ansätzen 66 der Tragringe passend in Eingriff tritt und zweckmäßig
so,
daß die Druckfläche 67 zwangläufig gegen den Ring 63 geklemmt wird,
so daß nicht nur nicht ein Entweichen des eingescl-Aossenen und zum Aufblasen dienenden
Druckmittels eintreten kann, sondern auch der gleiche und erforderliche Abstand
der Seitenteile 65 in bezug auf die gegenüberliegenden Wandungen des Ringes
63
gesichert wird.
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Um einen luftdichten Verschluß zwischen den Scheiben 5o,
5:1 und den Ringen 61, 62 zu sichern, wird ein Dichtungsring
73 aus Gummi o. dgl. verwendet.
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In den Abb. 9, io und ii ist eine Abänderung der Verschluß-
oder Verriegelungseinrichtung veranschaulicht. Diese besteht hier aus drei Hauptteilen,
nämlich den äußeren Tragringen 8oi 81, die mit derReifenwulst inEingriff treten,
und aus einem dazwischenliegenden und die Wulste in einem Abstand haltenden Ring
82.
Die Verriegelung wL-d durch einen geschlitzten Ring 83 bewirkt,
der gewöhnlich die in Abb. 9
dargestellte zusammengezogene Lage in einer Nut
84 einnimmt, welche in dem unteren Ring 81 vorgesehen ist. Der obere Ring So besitzt
eine entsprechende gegenüberliegende Nut 85,
so daß der Ring sich ausdehnen
kann. Diese Ausdehnung des Ringes 83 kann in beliebiger Weise geschehen,
j edoch wird zweckmäßig hierzu ein besonderer Nocken 86 mit zwei entgegengesetzt
verlaufenden gekrümmten Armen 87
verwendet, deren genutete Seitenwände
88 mit den gegenüberliegenden Enden des Ringes 83 in Eingriff treten.
Ein Handgriff 89 dient zur Drehung des Nockens aus der oder in die in Abb.
io dargestellte Lage. Der Nocken 86 wird zu Beginn des Arbeitsvorganges in
die in Abb. i? dargestellte Lage eingestellt, und wenn die abgeschrägten Flächen
gi der Ringe So, 81 in die Lage der Abb. ii kommen, wird der Handgriff
89 des Nockens durch Berührung mit einem dazwischenliegenden Klotz gedreht,
wodurch die Teile in der Stellung der Abb. ii zusammen verriegelt werden.
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In Abb, i-. ist eine weitere Abänderung der Verschlußvorrichtung veranschaulicht.
Letztele besteht aus einem mittleren, die Wulste in einem Abstand voneinander haltenden
Ring ioo, den Ringen ioi -und den äußeren Ringen io?,. Die Ringe ioi sind gleichartig
ausgebildet, und ein jeder von ihnen ist mit Einschnitten 103 versehen, damit das
Metall zwischen diesen Einschnitten etwas federn oder nachgeben kann, und zwar so
viel, daß es an den abgerundeten Schultern 104 an der Unterseite des Ringes ioo
vorbeigehen kann. Diese abgerundeten Schultern haben einen etwas geringeren Durchmesser
als die Nuten io5, die sich an der Innenseite des Zwischenringes ioo und neben dessen
einwärts verlaufenden Flanschen i:o6 befinden. Ein jeder Ring ioi ist auf der von
dem Zwischenring xoo abgekehrten Seite mit einer Nut 107 zur Aufnahme der Seitenringe
io2 versehen. Diese sind geschlitzt, so daß sie entfernt und erneuert werden können.
Die Nuten io7 zur Aufnahme der geschlitzten Ringe werden zweckmäßig genügend breit
ausgebildet, um eine geringe Annäherung der Seitenringe i:o.- gegeneinander zu ermöglichen
- und die Herstellung eines luftdichten Eingriffes an den Reifenwulsten zu
erreichen.
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Der Arbeitsvorgang ist für alle Ausführungsformen im wesentlichen
derselbe und ist aus der vorstehenden Beschreibung sowie der Zeichnung ersichtlich.