DE4010889C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
InGaAsP/InP-Halbleiter-Laserdiode mit vergrabener
Heterostruktur gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Verfahren zur Herstellung derartiger
Laserdioden, die als Lichtquellen für optische
Kommunikationseinrichtungen eingesetzt werden, ist
beispielsweise aus IEEE Journal of Quantum
Electronics, Vol. QE -17, No. 5, 1981, S. 640-645 bekannt. Eine
solche Laserdiode besitzt Mesa-Grenzflächen, welche
(111)-In-Ebenen zwischen dem aktiven Bereich, der
während eines ersten Epitaxie-Prozesses hergestellt wird,
und Stromblockierschichten sind, die während eines zweiten
Epitaxie-Prozesses hergestellt werden. Da die Grenzflächen
der Laserdiode einer hohen Temperatur von etwa 600°C
ausgesetzt werden, können an den Grenzflächen
Kristalldefekte entstehen.
Da derartige beschädigte Grenzflächen als nicht zur
Lichterzeugung beitragende Rekombinationszentren und
Leckstrompfade wirken, werden wichtige Leistungsparameter
beeinträchtigt, wie z. B. die Produktionsausbeute, die
Lebensdauer, die Stabilität und der Schwellwertstrom für
das Arbeiten der Diode als Laser.
Zur Lösung der oben aufgezeigten Probleme werden die
(111)-In-Ebenen, die einer hohen Temperatur ausgesetzt
werden, bei einem konventionellen Verfahren,
wie es aus Journal of Lightwave Technology, Vol. LT -5, No. 12, 1987,
S. 1778-1781 bekannt ist, während eines
zweiten Flüssigphasen-Epitaxie-Prozesses zurückge
schmolzen, woraufhin dann die Stromblockierschichten auf
der defektfreien Oberfläche abgeschieden werden, welche
durch das Abschmelzverfahren erhalten wurde.
Nach diesem bekannten Verfahren wurden Laserdioden mit
vergrabener Heterostruktur, welche eine lange Lebensdauer
und einen gleichmäßig niedrigen Schwellwertstrom besaßen,
erfolgreich hergestellt. Bei dem vorbekannten Verfahren
müssen jedoch komplizierte Prozeßbedingungen und spezielle
Hilfseinrichtungen eingesetzt werden, um die defekten
(111)-In-Ebenen geringfügig abzuschmelzen, wobei sich
folgende Nachteile ergeben:
Bei InGaAsP-Lasern, die in einem Wellenlängenbereich von 1,55 µm arbeiten, werden die InGaAsP-Oberflächen, die durch Hitze beschädigt wurden, auf natürliche Weise während des zweiten Epitaxie-Prozesses abgeschmolzen, und zwar aufgrund des erheblichen Unterschiedes in den Materialzusammensetzungen, so daß kein besonderer bzw. künstlicher Abschmelzprozeß erforderlich ist. Da jedoch eine aktive InGaAsP-Schicht für eine Wellenlänge im Bereich von 1,3 µm eine Zusammensetzung hat, die sich von der Zusammensetzung der Stromblockierschichten nur wenig unterscheidet, ist bei diesen Laserdioden ein spezieller Abschmelzprozeß erforderlich. Da der Abschmelzprozeß unter Verwendung einer ungesättigten Lösung mit einer Temperaturtoleranz ΔT von 0,2°C für eine kurze Zeit von 15 s durchgeführt wird, sind eine präzise Kontrolle der Zusammensetzung der Lösung, der Abschmelzzeit und der Temperatur erforderlich, wobei zusätzlich spezielle Einrichtungen benötigt werden. Dies ist kompliziert und unerwünscht.
Bei InGaAsP-Lasern, die in einem Wellenlängenbereich von 1,55 µm arbeiten, werden die InGaAsP-Oberflächen, die durch Hitze beschädigt wurden, auf natürliche Weise während des zweiten Epitaxie-Prozesses abgeschmolzen, und zwar aufgrund des erheblichen Unterschiedes in den Materialzusammensetzungen, so daß kein besonderer bzw. künstlicher Abschmelzprozeß erforderlich ist. Da jedoch eine aktive InGaAsP-Schicht für eine Wellenlänge im Bereich von 1,3 µm eine Zusammensetzung hat, die sich von der Zusammensetzung der Stromblockierschichten nur wenig unterscheidet, ist bei diesen Laserdioden ein spezieller Abschmelzprozeß erforderlich. Da der Abschmelzprozeß unter Verwendung einer ungesättigten Lösung mit einer Temperaturtoleranz ΔT von 0,2°C für eine kurze Zeit von 15 s durchgeführt wird, sind eine präzise Kontrolle der Zusammensetzung der Lösung, der Abschmelzzeit und der Temperatur erforderlich, wobei zusätzlich spezielle Einrichtungen benötigt werden. Dies ist kompliziert und unerwünscht.
Ausgehend vom Stand der Technik und der vorstehend
aufgezeigten Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein einfaches Verfahren zum Abschmelzen der
beschädigten (111)-In-Oberfläche der aktiven Schicht im
Verlauf des zweiten Flüssigphasen-Epitaxieprozesses
anzugeben.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs
angegebenen Art gemäß der Erfindung durch die Verfahrens
schritte gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer
Laserdiode mit umgekehrter Mesastruktur und
vergrabener, doppelter InGaAsP/InP-
Heterostruktur; und
Fig. 2A bis 2D schematische Darstellungen zur Erläuterung
der einzelnen Schritte bei der Herstellung
einer Laserdiode gemäß Fig. 1.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung
einer Laserdiode mit einer vergrabenen InGaAsP/InP-Hetero
struktur und mit umgekehrter Mesastruktur, welche eine
Elektrode 1, eine Isolationsschicht 2, eine n-dotierte
InP-Schicht 3, eine Abdeckschicht 4, eine (111)-In-Ebene
bzw. -Grenzfläche 5, eine InP-Stromblockierschicht 6,
sowie eine aktive InGaAsP-Schicht 7 aufweist.
In Fig. 2A bis 2D sind die einzelnen Schritte schematisch
dargestellt, mit denen eine Laserdiode mit vergrabener
Heterostruktur mit hoher Zuverlässigkeit hergestellt
werden kann, wobei mit einer umgekehrten Mesastruktur
gearbeitet wird, bei der letztlich Teile der aktiven
Schicht derart vorstehen, daß defekte Oberflächenbereiche
der aktiven Schicht, dadurch, daß sie einer hohen
Temperatur ausgesetzt werden, auf natürliche Weise
abgeschmolzen werden können, und zwar im Verlauf des
zweiten Flüssigphasen-Epitaxie-Prozesses, bei dem die
Stromblockierschicht 6 hergestellt wird, ohne daß es eines
besonderen Prozesses für das Abschmelzen bedürfte.
Im einzelnen zeigt Fig. 2A einen Laser mit doppelter
Heterostruktur, auf dem eine fotolithografisch aus einer
SiO2-Schicht hergestellte Ätzmaske aufgebracht ist.
Fig. 2B zeigt den Schritt zur Herstellung einer
umgekehrten Mesastruktur; Fig. 2C zeigt die Struktur der
Halbleiteranordnung, die durch das Ätzen erhalten wird und
bei der Teile der aktiven Schicht nach außen über die
Mesastruktur vorstehen. Fig. 2D zeigt die Gestalt der
Halbleiteranordnung nach dem Abschmelzen beschädigter
vorspringender Teile der aktiven Schicht, wobei dieses
Abschmelzen während des zweiten
Flüssigphasen-Epitaxie-Prozesses und ohne einen besonderen
Prozeß erreicht wird.
In Fig. 2A ist die Abdeckschicht 4 eine p-dotierte
InP-Schicht; die aktive Schicht 7 ist eine InGaAsP-
Schicht. Das Bezugszeichen 8 bezeichnet eine insbesondere
streifenförmige SiO2-Ätzmaske, während das Bezugszeichen 9
ein stark n-dotiertes InP-Substrat mit einer stark
n-dotierten InP-Pufferschicht bezeichnet.
Im Verlauf des zweiten Schrittes wird gemäß Fig. 2B eine
umgekehrte Mesastruktur erzeugt, indem diejenigen Teile
der Halbleiteranordnung, die nicht durch die Ätzmaske 8
geschützt sind, unter Verwendung einer Br-Methanol-Lösung
weggeätzt werden. Dabei ist unter einer umgekehrten
Mesastruktur in der vorliegenden Anmeldung eine Mesa
struktur zu verstehen, die - anders als ein Mesa
(Tafelberg) in der Natur - an der Basis, d. h. angrenzend
an das Substrat, eine geringere Querschnittsfläche
aufweist als an der außen liegenden Tafelfläche.
Im Verlauf des dritten Verfahrensschrittes wird gemäß
Fig. 2C eine Mesastruktur erzeugt, bei der überstehende
Teile der aus InGaAsP bestehenden aktiven Schicht 7
erhalten werden, was durch die Verwendung von Salzsäure
als Ätzmittel erreicht wird, welches selektiv nur das
InP-Material wegätzt, nämlich die p-dotierte
InP-Abdeckschicht 4 und die n⁺-dotierte InP-Pufferschicht
der Schicht 9.
Im Verlauf des vierten Verfahrensschrittes wird ein
zweiter Epitaxie-Prozeß durchgeführt, um die Strom
blockierschichten 3 und 6 epitaktisch abzuscheiden. Da für
die vorstehenden Teile der aktiven Schicht eine stärker
gesättigte Lösung benötigt wird als im Fall des Vorliegens
ebener Bereiche, um ein Gleichgewicht zwischen der Lösung
und den damit in Kontakt stehenden, vorstehenden Bereichen
(diese Bereiche sind in dem vergrößerten Ausschnitt in
Fig. 2D gestrichelt eingezeichnet) der umgekehrten Mesa
struktur aufrechtzuerhalten, die während des dritten
Verfahrensschrittes erhalten wurde, werden während des
zweiten Flüssigphasen-Epitaxie-Prozesses in einer
gesättigten oder nur schwach übersättigten Lösung nur die
vorstehenden Teile "abgeschmolzen" bzw. abgebaut. Auf
diese Weise werden gemäß Fig. 2D diejenigen Oberflächen
bereiche der aktiven Schicht, die durch die hohe Tempera
tur (des Epitaxie-Prozesses) beschädigt werden können,
entfernt, woraufhin die Stromblockierschichten in üblicher
Weise epitaktisch abgeschieden werden können.
Im einzelnen können zum Abschmelzen der überstehenden
Teile der aktiven Schicht zwei verschiedene Verfahren
angewandt werden, nämlich entweder das Verfahren, bei dem
der Lösung für das Abschmelzen ein Loch des Graphit
schiffchens für die epitaktische Abscheidung zugeordnet
wird, oder das Verfahren, bei dem zum Abschmelzen der
überstehenden Teile eine Lösung verwendet wird, aus der
gleichzeitig die erste Stromblockierschicht (p-dotierte
InP-Schicht 6 in Fig. 1) epitaktisch abgeschieden wird.
Nachstehend sollen die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens zusammenfassend erläutert werden:
Da die charakteristischen Eigenschaften der Grenzflächen 5 zwischen der aktiven Schicht 7 und der Stromblockier schicht 6 einen großen Einfluß auf die Leistung der Laserdiode mit vergrabener Heterostruktur haben und da Oberflächendefekte durch den Abschmelzprozeß entfernt werden, wächst die Stromblockierschicht 6 anschließend auf einer nahezu perfekten Oberfläche, so daß an der Grenz fläche keine Kristalldefekte vorhanden sind, was zur Folge hat, daß eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge stellte Laserdiode im Vergleich zu Dioden, welche ohne den Abschmelzprozeß hergestellt werden, folgende Vorteile hat:
Da die charakteristischen Eigenschaften der Grenzflächen 5 zwischen der aktiven Schicht 7 und der Stromblockier schicht 6 einen großen Einfluß auf die Leistung der Laserdiode mit vergrabener Heterostruktur haben und da Oberflächendefekte durch den Abschmelzprozeß entfernt werden, wächst die Stromblockierschicht 6 anschließend auf einer nahezu perfekten Oberfläche, so daß an der Grenz fläche keine Kristalldefekte vorhanden sind, was zur Folge hat, daß eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge stellte Laserdiode im Vergleich zu Dioden, welche ohne den Abschmelzprozeß hergestellt werden, folgende Vorteile hat:
- a) Leckströme und Ströme, die nicht zur Lichterzeugung beitragen, werden verringert, während gleichzeitig der Lasereffekt-Schwellwertstrom verringert wird, so daß sich für die Diode ein höherer Wirkungsgrad ergibt;
- b) die Produktionsausbeute ist höher; und
- c) die Arbeitscharakteristik ist stabil, und die Lebensdauer ist größer.
Außerdem bietet das Abschmelzverfahren gemäß der Erfindung
gegenüber den Verfahren, bei denen ein spezieller
Abschmelzprozeß erforderlich ist, folgende Vorteile:
- a) es besteht keine Notwendigkeit, die Zusammensetzung der Lösung für den Flüssigphasen-Epitaxie-Prozeß sehr genau einzustellen, und es besteht auch keine Notwendigkeit, einen besonderen Graphittiegel zu gestalten, um die Zusammensetzung der Lösung genau einzustellen;
- b) es besteht keine Notwendigkeit, die Temperatur während des Abschmelzens und der gleichzeitig erfolgenden epitaktischen Abscheidung aus der flüssigen Phase exakt einzustellen; vielmehr bleibt die umgekehrte Mesastruktur selbst dann erhalten, wenn die Temperatur nicht genau eingestellt wird; und
- c) es besteht keine Notwendigkeit, mit einem komplizierten Temperaturprogramm zu arbeiten (programmierte Änderung der Temperatur über der Zeit), wenn der zweite Flüssigphasen-Epitaxie-Prozeß durchgeführt wird.
Claims (2)
- Verfahren zum Herstellen einer InGaAsP/InP-Halbleiterdiode mit vergrabener Heterostruktur, welche eine auf einem Substrat ausgebildete, umgekehrte Mesastruktur mit einer aktiven Schicht (7) und Abdeckschichten (4, 9) umfaßt, die beidseitig an die aktive Schicht (7) angrenzen, und mit Stromblockierschichten (3, 6), die seitlich von der Mesastruktur angeordnet und mit einer Isolationsschicht (2) bedeckt sind, und mit einer Elektrode (1) zur Kontaktierung der Mesastruktur, bei dem
- - nach der Flüssigphasenepitaxie der aktiven Schicht (7) und der Abdeckschichten (4, 9) auf der vom Substrat abgewandten Abdeckschicht (4) eine Ätzmaske (8) aus SiO2 hergestellt wird,
- - die nicht durch die Ätzmaske (8) geschützten Teile der genannten Schichten (4, 7, 9) weggeätzt werden, um die umgekehrte Mesastruktur zu erzeugen,
- dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine selektive Ätzung der aktiven Schicht (7) und der Abdeckschichten (4, 9) unter Verwendung von Salzsäure derart erfolgt, daß die aktive Schicht (7) nach diesem Ätzschritt seitlich über die Mesastruktur vorsteht, und
- - die seitlich vorstehenden Teile der aktiven Schicht (7) durch natürliches Abschmelzen während der Flüssigphasenepitaxie der Stromblockierschichten (3, 6) entfernt werden.
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