-
Kurzzeitmesser mit einer zeitweilig in Drehung versetzten Schwungmasse.
Bei Kurzzeitmessern, die mit einer zeitweilig in Drehung versetzten Schwungmasse
ausgerüstet sind, besteht häufig das Bedürfnis, die Teilung der Skala in bestimmter
Weise zu beeinflussen, um beispielsweise für die kürzesten zu messenden Zeitintervalle
möglichst große Vergleichswerte zu erhalten, während für die längeren die Teilstriche
näher aneinanderrücken, um beispielsweise mit einer vollen Umdrehung der Schwungmasse
auch längere Zeitintervalle messen zu können, ohne aber für die kürzesten an Genauigkeit
der :Messung einzubüßen.
-
Dies geschieht der Erfindung gemäß in erster Linie dadurch, daß die
Schwungmasse mit einer magnetischen oder mechanischen Dämpfungverbunden ist, indem
beispielsweise die als Scheibe ausgebildete Schwungmasse unter dem Einfluß eines
Magneten steht, worauf besonders gestaltete Schlitze oder Unterbrechungen in der
Scheibe die Bremswirkung regeln bzw. vermindern können.
-
Abgesehen von dieser magnetischen Bremsvorrichtung kann derselbe Zweck
auch durch eine an der Schwungmasse befindliche Scheibe geschehen, die mit einem
konachsial aber ortsfest gelagerten, geschlitzten Rohr im Sinne einer Dämpfung der
Bewegung der Schwungmasse zusammenarbeite.. Auch hierbei läßt sich durch die besondere
Ausgestaltung des Rohres die dämpfende Wirkung genau regeln.
-
Aus der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
ersichtlich, und zwar zeigen: Abb. r und 2 in Seitenansicht und Grundriß eine magnetische
Bremsvorrichtung, Abb. 3, 4, 5 in drei Ansichten eine mechanische Bremsvorrichtung,
Abb. 6 den Schnitt gemäß VIII-VIII und Abb. 7 den Schnitt gemäß IX-IX der Abb. 4
und Abb. 8 und 9 eine dritte Bremsvorrichtung in Seiten- und Vorderansicht.
-
Die Einrichtung gemäß den Abb. r und 2 besteht aus einem ortsfest
gelagerten permanenten Hufeisenmagneten 41, zwischen dessen Polen 42 die Schwungmasse
hindurchschwingt. Gegenüber den Polen 42 ist in der Schwungmasse 18 eine Durchbrechung
43 angeordnet, die entgegengesetzt zur Drehrichtung der Schwungmasse von einer beliebigen
Stelle allmählich an Querschnitt abnimmt.
-
Die Abb. z zeigt die Vorrichtung in gespannter Stellung, was dadurch
angedeutet ist, daß ein Anschlag 35 die Blattfeder 32 spannt. Das Instrument befindet
sich also in Nullstellung. Da an dieser Stelle der Schlitz43 weiter ist, als die
Pole 42 breit sind, so tritt eine Bremsung zunächst nicht ein. Die Schwungmasse
18 wird also den ersten Teil ihrer Drehbewegung ungehindert ausführen können. Von
dem Augenblick an nun aber, wo der Querschnitt der Durchbrechung 43 sich verringert,
wird dadurch, daß die Schwungmasse nunmehr als Kraftfeld des Magneten senkrecht
zu seiner Richtung durchschneiden muß, eine Bremsung hervorgerufen, die mit immer
geringer werdendem Querschnitt der Durchbrechung 43 immer
größer
wird, bis sie schließlich am Ende der Durchbrechung das -Maximum erreicht hat. Die
Folge davon ist eine ständige Abnahme cer Winkelgeschwindigkeit des Systems.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den Abb. bis 5 ist an der Schwungmasse
iß eine Scheibe .1:M angeordnet, die mit einem ortsfest gelagerten, konzentrisch
zur -Felle 17 gebogenen Schlitzrohr .I5 zusammenwirkt. Das Schlitzrohr 45 hat an
dem Punkt, an welchem die Scheibe 44 mit ihm anfängt zusammenzuwirken, den aus Abb.
6 ersichtlichen Querschnitt, der allmählich in den in Abb. 7 gezeichneten übergeht.
-- älirend also bei einer Drehung des Systems im Sinne des Pfeiles der Abb. 3 die
Drehbewegung dieses zunächst nicht oder nur ganz wenig abgebremst wird, findet mit
dem Augenblick des Eintrittes der Scheibe --.l in das Schlitzrohr 45 eineBremsung
statt, die infolge des immer kleiner werdenden Luftspaltes zwischen Scheibe 14 und
Rohr -5 allmählich bis zu einem Maximum zunimmt. Die Folge davon ist eine von einem
beliebigen Punkte an in Tätigkeit tretende Verlangsamung der Winkelgeschwindigkeit
des Systems.
-
Die beiden eben beschriebenen Vorrichtungen sind in erster Linie dann
zu verwenden, wenn man nicht mehrere Umdrehungen der Schwungmasse verwenden will,
sondern nur etwa j3o -einer Umdrehung. In diesem Falle ist es wesentlich, daß die
kürzeren und kürzesten Zeitintervalle, die gemessen werden sollen, möglichst genau
angegeben werden. Infolgedessen wird im ersten Teil der Drehbewegung die Schwungmasse
frei ausschwingen gelassen. Die Teilung der Skala ist daher in diesem Teil eine
verhältnismäßig weite. Um nun aber auch längere Zeitintervalle mit dem Apparat messen
zu können, tritt bei einer weiteren Drehung die eben beschriebene allmähliche Verringerung
der M inkelgeschwindigkeit ein. Natürlich müssen die Teilstriche der Skala entsprechend
näher und näher aneinanderrücken.
-
In Abb. 8 ist eine Bremsvorrichtung dargestellt, die dann zur Verwendung
kommt, wenn das System mehrere Umdrehungen ausführt und erst dann, wenn das System
bereits mehrere volle Umdrehungen gemacht hat, eine Bremswirkung gewünscht wird,
die die Winkelgeschwindigkeit allmählich verringert. Zu diesem Zwecke ist an der
Schwungmasse 18 ein Windflügel .t6 vorgesehen, der um einen Bolzen .17 drehbar bis
zu einem Anschlag .IS nach außen schwingen kann. Während nun dieser Flügel normalerweise,
d. h. wenn er gegen die Schwungmasse 18 anliegt, fast keinen Luftwiderstand bietet,
wird dieser bei einer langsamen Aufrichtung immer größer und größer. Die Einrichtung
kann daher so getroffen sein, daß, nachdem das System mehrere volle Umdrehungen
gemacht hat, der Fli;gel _#f -
sich allmählich aufrichtet, bi:. er gegen dun
:\nschlag -S stößt. Der auf diese Weise alhn<<hlicli größer werdende Luftwiderstand-
hat eine allmähliche Verringerung der `Zinkelgcsclnvinciigkeit zur Folge.
-
Die dargestellten und beschriehenen Einrichtungen sollen nur als Beispiele
daKr gelten, wie die den Gegenstand der Erfindung bil@eiir'_e Bremswirkung hervorgerufen
«erden kann, ol-_ne aber die Erfindung hierauf zu beschr::nken. E#s lassen sich
vielmehr die verschiedensten konstruktiven Abänderungen und andere Ausführungsformen
denken, die demselben Zwecke dienen und trotz der Andersgestaltung nicht außerhalb
des Rahmens der Erfinuun"l, fal:#-n.