DE4006452A1 - Elektrischer schalter - Google Patents

Elektrischer schalter

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Description

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter, insbe­ sondere einen elektrischen Schalter mit einer Vakuum-Schalt­ röhre, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
In der elektrischen Hochspannungs-Schalttechnik ist es be­ kannt, Schaltanlagen vom Zeitpunkt der Installation ab be­ reits für höhere Betriebsspannungen auszulegen, um nachträg­ lichen Änderungen im Spannungsnetz ohne allzu großen Aufwand Rechnung tragen zu können. So ist es beispielsweise bekannt, 12 kV-Schaltanlagen mit Vakuum-Schaltern so zu dimensio­ nieren, daß sie auch bei einer nachträglichen Umstellung des Spannungsnetzes auf 24 kV eingesetzt werden können. Dies hat den Vorteil, daß insbesondere die Vakuum-Schaltröhren bei einer Umstellung von 12 kV auf 24 kV nicht nachgerüstet oder ausgetauscht werden müssen.
Es hat sich jedoch hierbei in der Praxis das Problem eines erhöhten Kontaktabbrandes und erhöhten Energieumsatzes in­ nerhalb der Vakuum-Schaltröhren ergeben, wenn 24 kV-Schalt­ röhren im 12 kV-Netz betrieben werden. Der Grund für den er­ höhten Kontaktabbrand, der eine ganz erhebliche Verringerung der maximalen Schaltspiele bewirkt, ist in folgendem techni­ schen Sachverhalt zu sehen:
Die Kontakttrennweite bei geöffneten Vakuum-Schaltröhren ist aufgrund der speziellen Eigenschaften von Vakuum-Schaltröh­ ren bei einer Spannung von 12 kV anders als bei einer Span­ nung von 24 kV. In Hochspannungsnetzen bedingt eine gerin­ gere Spannung (hier 12 kV) höhere Ströme, so daß beispiels­ weise in 12 kV-Netzen mit Betriebströmen von beispielsweise 630 A gerechnet werden muß, wohingegen in 24 kV-Netzen Be­ triebsströme von beispielsweise 400 A auftreten. Dies sind allerdings nur die regulär zu schaltenden Ströme, von Va­ kuum-Schaltröhren ggf. auch zu schaltende Kurzschlußströme könnnen ganz erheblich höhere Werte haben. Bei 12 kV-Netzen betragen Kurzschlußströme beispielsweise 25 kA, bei 24 kV-Netzen 16 kA.
In Hochspannungs-Schaltanlagen wird in der Regel dreiphasig geschaltet, d. h. durch Betätigen einer gemeinsamen Schalt­ welle werden drei separate Vakuum-Schaltröhren für die je­ weiligen Phasen geschlossen oder geöffnet. Naturgemäß tritt zwischen dem festen Kontakt innerhalb der Vakuum-Schaltröhre und dem sich hiervon trennenden beweglichen Kontakt während des Schaltvorganges für eine bestimmte Zeitdauer lang ein Lichtbogen auf. Der Lichtbogen wird allpolig zwischen den Kontakten so lange gezogen, bis die Vakuum-Schaltröhre bzw. deren zugehörige zu schaltende Phase im Stromverlauf einen Nulldurchgang hat. Sobald eine der drei geschaltenen Phasen in ihrem Stromverlauf den Nulldurchgang erreicht hat, er­ löscht der Lichtbogen in der zugehörigen Vakuum-Schaltröhre. Die beiden verbleibenden anderen Phasen haben zu diesem Zeitpunkt in ihrem Stromverlauf noch keinen die Lichtbogen­ löschung bewirkenden Nulldurchgang erreicht, so daß zwischen dem festen und dem beweglichen Kontakt in der jeweiligen Va­ kuum-Schaltröhre nach wie vor ein Lichtbogen gezogen wird.
Hier ergibt sich nun die Problemstellung, daß Schalter für 24 kV-Netze einen maximalen Hub oder Kontakt-Öffnungsweg zwischen festem und beweglichem Kontakt von ca. 17 mm haben, wohingegen Schalter für 12 kV-Netze einen Hub von 8 mm ha­ ben. Wird nun eine später evtl. erfolgende Nachrüstung auf höhere Spannungen berücksichtigt und werden 24 kV-Schalter in einer 12 kV-Anlage betrieben, werden die Lichtbögen zwi­ schen festem und beweglichem Kontakt bei dem Schaltvorgang in den beiden verbleibenden Phasen unnötig lange gezogen, da einerseits anstelle der benötigten 8 mm ein Schalthub von 17 mm erfolgt und weiterhin die optimalen Schaltgeschwindigkei­ ten von 12 kV-Schaltröhren geringer als die von 24 kV- Schaltröhren sind, so daß bei den beiden Vakuum-Schaltröh­ ren, bei denen der Lichtbogen gezogen wird, dieser Lichtbo­ gen abhängig von maximalem Kontaktabstand und Schaltge­ schwindigkeit im Inneren der Schaltröhre gezogen wird. Die hierbei in dem Lichtbogen auftretende Energie ist proportio­ nal zu der Länge des Lichtbogens zwischen den beiden Kontak­ ten in der Schaltröhre und dem hierbei fließendem Strom, so daß aufgrund der höheren Stromwerte in 12 kV-Netzen, sowie dem unnötig hohen Schalthub der hierbei verwendeten 24 kV-Schaltröhren eine sehr hohe Lichtbogenenergie in den beiden noch verbleibenden Lichtbögen auftritt, was wiederum einen überproportional hohen Kontaktabbrand im Inneren der Vakuum- Schaltröhre und einen überhöhten Energieumsatz bewirkt. Der Kontaktabbrand wiederum führt zu verringerten Standzeiten der Schaltröhren.
Theoretisch ergibt sich zwar die Möglichkeit, dieses Problem dadurch zu umgehen, daß erst bei einer erfolgenden Umrüstung von 12 kV-Anlagen auf 24 kV die entsprechenden 24 kV-Schalt­ röhren eingebaut werden. Dies ist jedoch in der Praxis so gut wie nicht zu realisieren, da durch den hierbei zu trei­ benden Aufwand für die allpolige Umrüstung der Schaltanlagen durch entsprechendes Fachpersonal zu hohe Kosten und auch zu lange Ausfallzeiten der Schaltanlage auftreten würden.
Man hat aus diesen Gründen daher bislang den überdurch­ schnittlich hohen Kontaktabbrand von 24 kV-Schaltröhren in 12 kV-Netzen als unvermeidlich hingenommen, da entsprechende in der Theorie zwar denkbare Gegenmaßnahmen sich in der Pra­ xis aufgrund von Kosten und Zeitfragen als nicht durchführ­ bar erwiesen haben.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen elek­ trischen Schalter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 der­ art auszubilden, daß der Schalter mit geringem Aufwand auf die jeweiligen Spannungs-/Stromverhältnisse optimiert werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Erfindungsgemäß ist die mechanische Verbindung zwischen ei­ nem Ausgangselement eines Kraftspeichers zum allpoligen Be­ trieb des Schalters und einem Eingangselement eines Getrie­ bes zur Umsetzung der Schaltbewegung des Kraftspeichers in eine entsprechende Hubbewegung des beweglichen Kontaktes der Vakuum-Schaltröhre derart umstellbar, daß ein gleicher Bewe­ gungsweg des Ausgangselementes des Kraftspeichers einen un­ terschiedlichen Schaltweg des Getriebes ergibt.
Somit ist es möglich, den jeweiligen korrekten Schalthub in­ nerhalb der Vakuum-Schaltröhre abhängig von der zu schalten­ den Spannung durch Veränderung der mechanischen Verbindung zwischen Kraftspeicher und Schaltgetriebe herbeizuführen, ohne daß hierbei im Bereich der eigentlichen Schaltröhren- Ansteuerung bzw. Schaltröhre selbst irgendwelche aufwendigen Umrüstarbeiten nötig wären.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ist bei mehrpoligen Schaltern das Eingangselement des Ge­ triebes für alle Pole gemeinsam vorgesehen, erfolgt eine Vereinfachung des Umrüstvorgangs dadurch, daß beispielsweise nur die Ansteuerung für die Schaltwelle eines dreipoligen Schalters modifiziert werden muß, so daß nicht für jeden Pol gesondert entsprechende Umstellarbeiten vorgenommen werden müssen.
Ist gemäß Anspruch 3 das Eingangselement des Getriebes als Schwenkhebel ausgebildet und das Ausgangselement des Kraft­ speichers in unterschiedlichen Abständen von der Schwenkachse mit dem Schwenkhebel verbindbar, kann der bis­ lang übliche Aufbau von Kraftspeicher, Getriebe und Ansteue­ rung für beweglichen Kontakt im wesentlichen beibehalten werden, die vorliegende Erfindung ist somit auch in bereits bestehenden Schaltanlagen ohne wesentliche Probleme nachrüstbar.
Durch die Merkmale der Anspruches 4 wird erreicht, daß die Optimierung des Schaltverhaltens bei unterschiedlichen Be­ triebsspannungen und -strömen und damit unterschiedlichen Kontaktöffnungswegen noch besser wird.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch teilweise vereinfacht eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen elek­ trischen Schalters.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer elektrischer Schalter insgesamt mit 2 bezeichnet, wobei der Schalter 2 im wesentlichen ohne die anlagenfesten Gehäuseteile, Stütztra­ versen und dergl. dargestellt ist.
Der Schalter 2 umfaßt gemäß der Figur im wesentlichen eine Vakuum-Schaltröhre 4 mit dem zugehörigen Antriebsmechanismus 6, sowie ein Getriebe 8, welches von einem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Kraftspeicher 10 angetrieben wird und den Kraftspeicher 10 mechanisch zwangläufig mit dem An­ trieb 6 für die Schaltröhre 4 koppelt.
Die Vakuum-Schaltröhre 4 weist in bekannter Weise stromab­ leitende oder zuleitende Komponenten 12 im Bereich des An­ triebes 6, sowie einen Kontaktdruck-Kraftspeicher 14 in Form eines Tellerfederstapels oder dergl. auf, der im Bereich ei­ nes Antriebsstößels 16 für einen beweglichen Kontakt inner­ halb der Vakuum-Schaltröhre 4 angeordnet ist.
Der Antrieb 6 für die Vakuum-Schaltröhre bzw. deren Stößel 16 für den beweglichen Kontakt greift an einem Antriebsbol­ zen 18 an, der mechanisch mit dem Stößel 16 gekoppelt ist. Der Antrieb 6 selbst umfaßt im wesentlichen eine Steuer­ scheibe 20, welche in einem Schwenklager 22 schwenkbeweglich geführt ist. Die Steuerscheibe 20 weist eine bogenförmig ge­ krümmte Langlochausnehmung 24 auf, in welcher der Bolzen 18 für den Stößel 16 zwangläufig geführt ist. Der Verlauf der Langlochausnehmung 24 innerhalb der Steuerscheibe 20 relativ zu dem Schwenklager 22 ist hierbei gemäß der dargestellten Ausführungsform derart, daß eine Distanz zwischen den Mit­ telpunkten des Bolzens 18 und des Schwenklagers 22 größer ist, wenn sich der Bolzen 18 an einem einschaltseitigen Ende 26 der Langlochausnehmung 24 befindet, als eine Distanz zwi­ schen den Mittelpunkten des Bolzens 18 und des Schwenklagers 22, wenn sich der Bolzen 18 an einem ausschaltseitigen Ende 28 der Langlochausnehmung 24 befindet. Mit anderen Worten, das ausschaltseitige Ende 28 der Langlochausnehmung 24 ist radial näher an dem Schwenklager 22, als das einschaltsei­ tige Ende 26.
Eine Schwenkbewegung der Steuerscheibe 20 um das Schwenkla­ ger 22 in Uhrzeigersinn in der Zeichnung bewirkt somit, daß der Bolzen 18 innerhalb der Langlochausnehmung 24 eine Rela­ tivbewegung von dem einschaltseitigen Ende 26 zu dem aus­ schaltseitigen Ende 28 erfährt und da sich hierbei der ra­ diale Abstand zwischen den Mittelpunkten des Bolzens 18 und des Schwenklagers 22 verringert, erfährt der Bolzen 18 eine zwangläufige Mitnahmebewegung in der Zeichnung axial nach unten, so daß im Inneren der Vakuum-Schaltröhre 4 über die Mitnahme des Stößels 16 der bewegliche Kontakt von dem fe­ sten Kontakt getrennt wird.
Eine entsprechende, entgegen Uhrzeigersinn gerichtete Schwenkbewegung der Steuerscheibe 20 um das Schwenklager 22 bewirkt eine zwangläufige Mitnahme des Bolzens 18 derart, daß sich der radiale Abstand zwischen den Mittelpunkten des Schwenklagers 22 und des Bolzens 18 vergrößert, so daß über den Stößel 16 der bewegliche Kontakt wieder in Anlage mit dem festen Kontakt gebracht wird.
Die entsprechenden Schwenkbewegungen der Steuerscheibe 20 in Uhrzeigerrichtung zur Kontakttrennung innerhalb der Schalt­ röhre 4 bzw. entgegen Uhrzeigerrichtung zur Kontakt­ schließung innerhalb der Schaltröhre 4 werden von dem Kraft­ speicher 10 über das Getriebe 8 auf die Steuerscheibe 20 übertragen.
Der Kraftspeicher 10 kann beispielsweise eine über einen entsprechenden Antrieb kontinuierlich nachgespannte Schrau­ benfederwicklung sein, welche im Bedarfsfall schlagartig ihre gespeicherte Federenergie abgibt. Unter "Bedarfsfall" sei hier verstanden, daß die in dem Kraftspeicher 10 gespei­ cherte Federenergie beispielsweise durch Ansprechen einer Sicherungspatrone, einer Überstrom-Schutzvorrichtung, durch manuelle Auslösung oder dergl. schlagartig derartig freige­ setzt wird, daß über das Getriebe 8 die Steuerscheibe 20 in die Schaltstellung AUS gebracht wird, in welcher sich der Bolzen 18 an dem ausschaltseitigen Ende 28 der Lang­ lochausnehmung 24 befindet.
Hierzu ist der Kraftspeicher 10 mit einem Ausgangselement 30 in Form einer pleuelartigen Stange gekoppelt, wobei das Aus­ gangselement 30 in einem Punkt 32 bzw. einem weiteren Punkt 34 mit einem Eingangselement 36 des Getriebes 8 verbindbar ist. Das Eingangselement 36 des Getriebes 8 ist in Form ei­ nes Schwenkhebels ausgebildet, der zwei Hebelarme 38 und 40 aufweist, wobei an dem Hebelarm 38 die beiden Angriffspunkte 32 und 34 für das Ausgangselement 30 des Kraftspeichers 10 vorgesehen sind. Der Arm 40 des Eingangselementes bzw. Schwenkhebels 36 ist mit einer Schaltstange 42 gekoppelt, wobei das freie Ende der Schaltstange 42 an der Steuer­ scheibe 20 des Antriebs 6 für die Vakuumschaltröhre 4 an­ greift.
Zwischen den Armen 38 und 40 ist der Schwenkhebel 36 auf ei­ ner Schaltwelle 44 gelagert, wobei im Falle eines beispiels­ weise dreipoligen Schaltaggregates von der Schaltwelle 44 noch zwei weitere Arme 40 vorstehen, welche mit den entspre­ chenden Schaltstangen 42 mit den jeweils zugehörigen Steuer­ scheiben 20 der zugehörigen Vakuum-Schaltröhre gekoppelt sind. Im Falle eines beispielsweise dreiphasigen Schalt­ aggregates wären somit drei Vakuum-Schaltröhren 4 mit den zugehörigen Antrieben 6, den Schaltstangen 42 und den Armen 40 in der Zeichnung deckungsgleich hintereinander angeord­ net.
Weiterhin angeordnet ist auf der Schaltwelle 44 ein Kontakt­ finger 46 für einen Meldeschalter, der eine eindeutige Aus­ sage über den momentanen Zustand bzw. über die momentane Schaltlage der Schaltwelle 44 erlaubt.
Wie weiterhin aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Arm 38 als Aufsteckteil ausgebildet, welches auf einen weiteren Arm 48 aufsteckbar ist, der eigentlich mit der Schaltwelle 44 verbunden ist. Die Fixierung des Aufsteckteils bzw. des Arms 38 auf dem weiteren Arm 48 erfolgt durch einen Schraubbolzen oder dergl. 50.
In der in der Zeichnung dargestellten Lage des Schalters 2 bzw. des Getriebes 8 befindet sich ein Anlenkpunkt 52 zwi­ schen dem Kraftspeicher 10 und dem Ausgangselement 30 in ei­ nem Punkt "E" (EIN), d. h., der Anlenkpunkt 52 hat auf der ihm vorgegebenen Kreisbahn entsprechend der Abtriebsbewegung des Kraftspeichers 10 seinen tiefsten Punkt erreicht, so daß sich die Steuerscheibe 20 in einer Lage befindet, in der der Bolzen 18 radial den größten Abstand von dem Schwenklager 22 hat, so daß der bewegliche Kontakt und der feste Kontakt in­ nerhalb der Schaltröhre 4 miteinander in Anlage sind und der Schalter 2 insgesamt in seiner Geschlossenstellung ist.
Erfolgt eine wie auch immer geartete Auslösung des Kraft­ speichers 10, gibt dieser die in ihm gespeicherte Energie praktisch schlagartig frei, so daß der Anlenkpunkt 52 sich auf einer Kreisbahn in Uhrzeigersinn bis in einen Punkt "A" (AUS) bewegt, in der der Anlenkpunkt 52 gegenüber der ge­ zeichneten tiefsten Lage um 180° versetzt ist. Diese Kurven­ bewegung des Anlenkpunktes 52 wird über das pleuelartige Ausgangselement 30, den Punkt 32 und den Arm 48 auf die Schaltwelle 44 übertragen, welche sich entsprechend entgegen Uhrzeigerrichtung dreht. Diese Drehbewegung der Schaltwelle 44 wird von hieraus allpolig (beispielsweise 3-polig) auf die jeweiligen Arme 40 und von da auf die Schaltstangen 42 übertragen, welche eine Schwenkbewegung der Steuerscheibe 20 in Uhrzeigerrichtung bewirken, so daß der Bolzen 18 von dem einschaltseitigen Ende 26 der Langlochausnehmung 24 zu dem ausschaltseitigen Ende 28 gerät, wo der radiale Abstand zwi­ schen dem Schwenklager 22 und dem Bolzen 18 am kleinsten ist, so daß über den Stößel 16 die beweglichen Kontakte all­ polig von den festen Kontakten getrennt werden und die ent­ sprechenden Vakuum-Schaltröhren öffnen.
Wie bereits eingangs erwähnt, haben Vakuum-Schaltröhren für eine Betriebsspannung von 24 kV einen Kontaktabstand von ca. 17 mm und Vakuum-Schaltröhren für 12 kV haben einen Kon­ taktabstand von ca. 8 mm. Die sich hieraus ergebenden Pro­ bleme hinsichtlich eines erhöhten Kontaktabbrandes bei der Verwendung von 24 kV-Schaltröhren in 12 kV-Anlagen haben bislang die ebenfalls eingang geschilderten Probleme mit sich gebracht. Bei der vorliegenden Erfindung werden diese Probleme dadurch gelöst, daß an dem Arm 38 des Getriebes 8 die beiden Punkte 32 und 34 vorgesehen sind, wobei der Punkt 34 radial weiter von der Schaltwelle 44 beabstandet ist, als der Punkt 32. Bei der gezeigten Stellung des Getriebes 8 ist das Ausgangselement 30 des Kraftspeichers 10 in dem Punkt 32 mit dem Arm 38 gekoppelt. Eine volle Hubbewegung des Anlenk­ punktes 52 aus der Position "E" in den Punkt "A" und von da aus in Uhrzeigerrichtung wieder zurück zu dem Punkt "E" be­ wirkt über das pleuelartige Ausgangselement 30 eine entspre­ chende Hubbewegung des Punktes 32 in der Figur nach oben und wieder zurück. Das gesamte Getriebe 8 sowie der Antrieb 6 sind hierbei derart dimensioniert bzw. ausgelegt, daß bei einer mechanischen Kopplung zwischen dem Ausgangselement 30 und dem Eingangselement 36 des Getriebes 8 in dem Punkt 32 bei einer Bewegung des Anlenkpunktes 52 von "E" in "A" und zurück der Bolzen 18 in der Langlochausnehmung 24 eine voll­ ständige Relativbewegung von dem einschaltseitigen Ende 26 zu dem ausschaltseitigen Ende 28 und zurück ausführt, so daß über dem Bolzen 18 und den Stößel 16 eine volle Hubbewegung des beweglichen Kontaktes relativ zu dem festen Kontakt über beispielsweise 17 mm erfolgt.
Erfolgt eine mechanische Kopplung zwischen dem Ausgangsele­ ment 30 des Kraftspeichers 10 und dem Eingangselement 36 des Getriebes 8 in dem radial von der Schwenkwelle 44 weiter entfernten Punkt 34, bewirkt eine volle Hubbewegung des An­ lenkpunktes 52 von "E" nach "A" und zurück aufgrund der ra­ dial größeren Distanz zwischen der Schwenkwelle 44 und dem neuen Anlenkpunkt 34, daß der Bolzen 18 in der Langlochaus­ nehmung 24 das ausschaltseitige Ende 28 der Langlochausneh­ mung 24 nicht mehr vollständig erreicht, da bei der Schwenk­ bewegung der Steuerscheibe 20 in Uhrzeigerrichtung für den Ausschaltvorgang die radial größere Entfernung zwischen der Schaltwelle 44 und dem Anlenkpunkt 34 eine entsprechend ver­ ringerte Schwenkbewegung der Steuerscheibe 20 um das Schwenklager 22 und zurück bewirkt. Erfolgt somit eine Kopp­ lung zwischen dem Ausgangselement 30 und dem Eingangselement 36 in dem Punkt 34, führt der Bolzen 18 und damit über den Stößel 16 auch der bewegliche Kontakt innerhalb der Vakuum- Schaltwelle 4 nur noch eine Hubbewegung von beispielsweise 8 mm aus.
Durch bloßes Umstecken des Ausgangselementes 30 von dem Punkt 34 auf den Punkt 32 an dem Arm 38 des Eingangselemen­ tes 36 kann somit der Kontakthub innerhalb der Schaltröhre 4 von beispielsweise 8 mm auf 17 mm verändert werden, so daß durch besagtes einfaches Umstecken des Ausgangselementes 30 der Umstellung der gesamten Schaltanordnung von 12 kV auf 24 kV Rechnung getragen werden kann, wobei von Anfang an, d. h. auch bei einer 12 kV-Anlage ein 24 kV-Schaltelement vorhan­ den sein kann, welches dann eben nur einen teilweisen Kon­ takthub ausführen muß, da das Ausgangselement 30 in dem Punkt 34 an dem Arm 38 angreift.
Bei einer Umrüstung des Netzes von 12 kV auf 24 kV wird vor­ teilhafterweise der auf den Arm 48 aufgesteckte Arm 38 nach Lösen der Verbindung 50 abgenommen und das Ausgangselement 30 direkt in dem Punkt 32 an dem Arm 48 angelenkt. Da sich hierdurch der Kontakthub innerhalb der Schaltröhre 4 von beispielsweise 8 mm auf 17 mm erhöht, da durch den relativ zu der Schaltwelle 44 radial weiter innen liegenden Punkt 32 die Steuerscheibe 20 ihre volle Schwenkbewegung ausführt, wird eine 24 kV-Schaltröhre auf die jeweiligen Strom/Spannungsverhältnisse optimiert und somit kompatibel sowohl zu 12 kV-Anlagen als auch 24 kV-Anlagen.
In besonders vorteilhafter Weise sind hierbei noch das Dreh­ moment und die Schwungmasse des Kraftspeichers 10 derart auf die Masse der beweglichen Kontakte der beispielsweise drei Vakuum-Schaltröhren 4 abgestimmt, daß sich bei einer Ver­ größerung des Kontakt-Öffnungsweges beispielsweise von 8 mm auf 17 mm (also um den Faktor 2,1) innerhalb der Vakuum- Schaltröhren 4 durch Änderung des Anlenkpunktes zwischen Ausgangselement 30 und Arm 38 von 34 nach 32 die Schaltge­ schwindigkeit um den Faktor 1,3 bis 1,7 erhöht. Durch die höhere Schaltgeschwindigkeit erfolgt bei größerem Kontakt- Öffnungsweg im Einsatz in 24 kV-Netzen eine noch bessere Op­ timierung des Schaltverhaltens des erfindungsgemäßen elek­ trischen Schalters 2.
Die Änderung des Anlenkpunktes zwischen dem Ausgangselement 30 und dem Eingangselement 36 kann hierbei problemlos auch von entsprechend unterrichteten Angestellten in Umspannwer­ ken etc. durchgeführt werden, d. h. es muß kein extra hierfür geschultes Personal dafür vorgesehen werden, beispielsweise eine andere Steuerscheibe 20 oder gar eine andere Schalt­ röhre 4 zu installieren, wenn von 12 kV auf 24 kV umgerüstet wird.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, daß die Umstellung an der Eingangsseite der für alle Pole vorgesehenen Schaltwelle 44 erfolgt, d. h. beispielsweise bei einer dreipoligen Schaltanlage müssen nicht drei gesonderte Phasenschalter entsprechend umgerüstet werden, da an der Eingangsseite der für alle Pole gemeinsam vorgesehenen Schaltwelle 44 die Um­ stellung von dem Anlenkpunkt 34 auf den Anlenkpunkt 32 er­ folgt.
Der Punkt 34 an dem Arm 38 ist radial weiter von der Schalt­ welle 44 entfernt als der Punkt 32, so daß bei einer Kopp­ lung zwischen dem Ausgangselement 30 und dem Eingangselement 36 im Punkt 34 eine geringere Schaltgeschwindigkeit im Be­ reich der Steuerscheibe 20 bzw. zwischen dem festen Kontakt und dem beweglichen Kontakt innerhalb der Schaltröhre 4 er­ zielt wird, weil in der nahezu konstanten Ablaufzeit des Kraftspeichers 10 von dem Punkt "E" zu dem Punkt "A", also von EIN nach AUS die Schaltkontakte in der Schaltröhre 4 nur 8 mm anstelle von 17 mm bewegt werden, was wiederum dazu führt, daß die 24 kV-Schaltröhre hinsichtlich eines Betrie­ bes in einem 12 kV-Netz noch weiter optimiert wird, da das Optimum der Schaltgeschwindigkeit beim 12 kV-Betrieb gegen­ über dem einer 24 kV-Anlage niedriger liegt.
Es sei noch festzuhalten, daß die in der Zeichnung darge­ stellte und beschriebene Ausführungsform als rein exempla­ risch zu verstehen ist; es sind auch andere Ausbildungen denkbar, so beispielsweise hinsichtlich der Übertragung der Bewegungsenergie von dem Kraftspeicher 10 auf die Schalt­ welle 44. Es sind hier beispielsweise entsprechend ausgebil­ dete Kettentriebe mit unterschiedlichen Übersetzungsverhält­ nissen denkbar, so daß eine Umstellung derart möglich ist, daß ein gleicher Bewegungsweg des Ausgangselementes 30 des Kraftspeichers 10 einen unterschiedlichen Schaltweg des Ge­ triebes 8 bedingt.

Claims (4)

1. Elektrischer Schalter (2) mit einer Vakuum-Schaltröhre (4), mit,
einem festen und einem beweglichen Kontakt, die in der Schließstellung des Schalters (2) aneinander anliegen und in der Offenstellung in einem solchen Abstand von­ einander angeordnet sind, daß sich eine der jeweiligen Betriebsspannung entsprechende Spannungsfestigkeit er­ gibt; und
mit einem Kraftspeicher (10) und einem zwischen dem Kraftspeicher (10) und dem beweglichen Kontakt angeord­ neten mechanisch zwangläufig arbeitenden Getriebe (8);
wobei, ein Ausgangselement (30) des Kraftspeichers (10) mit ei­ nem Eingangselement (36) des Getriebes (8) mechanisch verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung zwischen dem Ausgangs­ element (30) des Kraftspeichers (10) und dem Eingangs­ element (36) des Getriebes (8) derart umstellbar ist, daß ein gleicher Bewegungsweg des Ausgangselementes (30) einen unterschiedlichen Schaltweg des Getriebes (8) er­ gibt.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mehrpoligen Schalter das Eingangselement (36) des Getriebes (8) für alle Pole gemeinsam vorgesehen ist.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingangselement (36) des Getriebes (8) als Schwenkhebel ausgebildet ist und das Ausgangselement (30) des Kraftspeichers (10) in unterschiedlichen Ab­ ständen von der Schwenkachse (44) mit dem Schwenkhebel verbindbar ist.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Drehmoment und die Schwungmasse des Kraftspeichers (10) derart auf die Gesamtmasse der beweglichen Kontakte der Vakuum-Schaltröhren (4) abge­ stimmt sind, daß sich bei Vergrößerung des Kontakt-Öff­ nungsweges die Schaltgeschwindigkeit ebenfalls erhöht.
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