DE4001437A1

DE4001437A1 - Kraftfahrzeug mit heckmittelmotor

Info

Publication number: DE4001437A1
Application number: DE19904001437
Authority: DE
Inventors: Karl Dipl Ing Sommerer; Robert Dipl Ing Klosterhuber
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1990-01-19
Filing date: 1990-01-19
Publication date: 1991-07-25

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit Heckmittelmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein ähnlicher Kraftfahrzeug-Antriebsstrang ist beim Sportwagen Lamborghini LP 500 verwirklicht, der in Automobil Revue Nr. 10, 11.03.1971, Seite 27 beschrieben ist. Ein V12-Motor ist als Mittelmotor vor der Hinterachse in Fahrzeuglängsrichtung eingebaut. An der Vorderseite des Motorgehäuses ist das Gangschaltgetriebe angeflanscht. Es erstreckt sich so weit nach vorne, daß der Gangschalthebel unmittelbar an seinem Getriebegehäuse gelagert ist. Vom Gangschaltgetriebe geht eine Antriebswelle neben der Motorölwanne zum Hinterachsdifferential.

Motor und Gangschaltgetriebe beanspruchen soviel Bauraum, daß das Fahrzeug nur Platz für zwei vordere Sitze bietet und lediglich im Frontbereich einen kleinen Kofferraum hat.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einer Motor- und Getriebeanordnung zu schaffen, das für vier Fahrgastsitze und einen Kofferraum im Fahrzeugheck Platz bietet.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Da als Hubkolbenmotor ein Boxermotor oder 180°-V-Motor verwendet ist und als Unterflurmotor in Fahrzeuglängsrichtung eingebaut ist, kann im darüberliegenden Bauraum des Heckbereiches ein Kofferraum vorgesehen sein. Optimal läßt sich das realisieren mit einem wassergekühlten Boxermotor, der ohne das bei einem luftgekühlten Boxermotor nötige großvolumige Kühlgebläse auskommt. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Wasserkühler samt Lüfter vor beiden Hinterrädern angeordnet. Die Luftansaugschlitze und Kanäle sind in beide Radhäuser integriert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs,

Fig. 2 Draufsicht auf den Antriebsstrang des Kraftfahrzeuges gemäß Fig. 1,

Fig. 3 Rückansicht auf das Kraftfahrzeug in der Ebene III-III der Fig. 1,

Fig. 4 Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,

Fig. 5 Schnitt nach Linie V-V der Fig. 1.

An einem als Sportwagen konzipierten Kraftfahrzeug ist nahe vor den Achsantriebswellen 1 und 2 der Hinterachse ein wassergekühlter, 6-Zylinder-Boxermotor 3 als Unterflurmotor unterhalb dem Chassis angebaut. Der Motor 3 liegt dicht unterhalb des Bodenblechs 5 und hat eine so geringe Bauhöhe, daß darüber genügend Platz für einen geräumigen Kofferraum 6 verbleibt, obwohl ein nur kurzer Hecküberhang 7 vorhanden ist.

Vorne am Motorgehäuse des in Fahrzeuglängsrichtung eingebauten Boxermotors 3 ist ein Gangschaltgetriebe 8 angeflanscht. Das Gangschaltgetriebe 8 treibt über ein Zahnrad 9 der Getriebeausgangswelle 10 und ein weiteres Zahnrad 11 eine nach hinten führende Antriebswelle 12 an. Mit ihr wird ein zwischen den Achsantriebswellen 1, 2 gelegenes Differentialgetriebe 13 angetrieben. Die Getriebeausgangswelle 10 mit Zahnrad 9 ist in Richtung der Antriebswelle 11 verschwenkt angeordnet, um kleinere Zahnraddurchmesser zu erhalten. An der Vorderseite des Gangschaltgetriebes 8 ist ein Allrad-Verteilergetriebe 14 angebaut, von dem eine Antriebswelle 15 zur Vorderachse 16 ausgeht. Das Allradverteilergetriebe 14 ist über ein weiteres Zahnrad 17 der Getriebeausgangswelle 10 und ein mit dem Zahnrad 17 kämmendes Zahnrad 18 angetrieben.

Wie Fig. 2 deutlicher zeigt, ist der Antriebsstrang vom Gangschaltgetriebe 8 zur Vorderachse 16 in Transaxle-Bauweise konzipiert, wobei die Antriebswelle 15 in einem zwischen dem Allrad-Verteilergetriebe 14 und dem Differentialgetriebe 20 der Vorderachse 16 verlegten, koaxial zur Längsachse des Kraftfahrzeugs verlaufenden Transaxle-Rohr 21 gelagert ist. Durch diese Lage des Antriebsstranges wird eine günstige Gewichtsverteilung an der Hinterachse erzielt. Außerdem läßt sich durch die Anordnung des Motors vor der Hinterachse und des Differentials hinter dem Motor ein großer Radstand realisieren. Der große Radstand ergibt eine günstige Gewichtsverteilung, einen guten Geradeauslauf und guten Fahrkomfort.

Die rückwärtigen Fahrgastsitze 22, 23 des Fahrgastraumes liegen vor den Radhäusern der Hinterräder 24, 25, beidseits zum Gangschaltgetriebe 8. Zwischen den rückwärtigen Fahrgastsitzen 22, 23 und den Hinterrädern 24, 25 ist ausreichend Platz für großvolumige Wasserkühler 26, 27 samt Kühlgebläsen. Ein Lenkgetriebe 28 für die Hinterräder 24, 25 ist hinter dem Differentialgetriebe 13 der Hinterachse 1, 2 platzgünstig angeordnet. Die hinteren Federbeine 29, 30 liegen hinter der Hinterachse 1, 2 und geben somit Raum, um die Zündkerzen und Einspritzventile 31 des Motors bequem warten zu können.

Der Motor 3 ist durch eine Öffnung im Bodenblech 5 des rückwärtigen Kofferraums 6 hindurch zugänglich.

Claims

1. Kraftfahrzeug mit Heckmittelmotor, mit einem vor der Hinterachse unmittelbar an sie angrenzenden Hubkolbenmotor, an dessen Motorgehäuse vorne das Gehäuse eines Gangschaltgetriebes angeflanscht ist, von dem eine Antriebswelle zur Hinterachse ausgeht, dadurch gekennzeichnet, daß als Hubkolbenmotor (3) ein Boxermotor (3) oder 180°-V-Motor mit in Fahrzeuglängsrichtung angeordneter Kurbelwelle (4) verwendet ist, wobei der Hubkolbenmotor (3) als Unterflurmotor unter dem Chassis eingebaut ist.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Motorgehäuse des Hubkolbenmotors (3) vor den beiden hinteren Federbeinen (29, 30) des Kraftfahrzeuges so angeordnet ist, daß ein Freiraum für die Montage der Einspritzventile (31) und Zündkerzen entsteht.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubkolbenmotor (3) unterhalb eines rückwärtigen Kofferraums (6) des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.

4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gangschaltgetriebe (8) längs des Kraftfahrzeugs zwischen zwei rückwärtigen, etwa mittig zur Querrichtung des Kraftfahrzeugs liegenden Fahrgastsitzen (22, 23) angeordnet ist.

5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeausgangswelle (10) in Richtung der Antriebswelle (12) zur Hinterachse (1, 2) verschwenkt angeordnet ist.

6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zahnrad (9) der Getriebeausgangswelle (10) über ein weiteres Zahnrad (11) die Antriebswelle (12) zur Hinterachse (1, 2), antreibt.

7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubkolbenmotor (3) durch eine Bodenöffnung des rückwärtigen Kofferraums (6) hindurch von oben zugänglich ist.

8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Wasserkühler (26, 27) für den Hubkolbenmotor (3) vor jedem Hinterrad (24, 25) des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.