DE3938471A1 - Verfahren zur optischen oberflaechenkontrolle - Google Patents
Verfahren zur optischen oberflaechenkontrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-PS 31 23 184 bekannt.
Es bedient sich der Verwendung einer Vorrichtung, die in
ihren mechanischen Teilen sehr aufwendig gestaltet ist
und als wesentliche Komponente eine Aufnahmevorrichtung
umfaßt, mit der der Prüfling während der Durchführung der
Oberflächenkontrolle relativ zur Kamera in eine drehende
Bewegung versetzbar ist. Die Oberfläche wird dabei punkt
oder zeilenförmig abgetastet und die Intensität des reflek
tierten Lichtes zur Ermittlung von Fehlern ausgewertet.
Das automatische Einbringen von leicht deformierbaren und
nicht formstabilen Prüflingen in die Aufnahmevorrichtung
gestaltet sich indessen äußerst schwierig und steht einer
Verbreitung des vorbekannten Verfahrens bisher noch hinder
lich entgegen. Ein Nachteil des vorbekannten Verfahrens
besteht darin, daß die Abtastung der Oberfläche eine mecha
nische Relativbewegung des Prüflings erforderlich macht
und dementsprechend zeitaufwendig ist. Die Erzielung schnel
ler Prüfzeiten ist auch aus diesem Grunde so gut wie ausge
schlossen.
Ein weiterer Nachteil des vorbekannten Verfahrens besteht
darin, daß die Fehler durch die punkt- oder zeilenförmige
Abtastung der Oberfläche nur eindimensional- und nicht
zweidimensional in ihren flächigen Eigenschaften erfaßt
werden können. Dadurch ist es ausgeschlossen, schwerwie
gende Oberflächenfehler, die aber nur kontrastschwach in
Erscheinung treten, von zulässigen Oberflächenunregelmäßig
keiten oder Sekundärstörungen zu unterscheiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Ver
fahren derart weiterzuentwickeln, daß die beschriebenen
Nachteile vermieden werden. Das erfindungsgemäße Verfah
ren hat insbesondere zum Ziel, eine Automatisierung bei
der Durchführung des Kontrollvorganges unter Verwendung
vereinfachter, mechanischer Hilfsmittel auch dann zu er
möglichen, wenn die Prüflinge nur eine sehr geringe Form
beständigkeit haben. Dabei soll die Qualität des Meßergeb
nisses so weit verbessert werden, daß schwerwiegende Ober
flächenfehler des Prüflinges auch dann sicher erkannt wer
den können, wenn sie nur kontrastschwach in Erscheinung
treten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merk
malen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestal
tungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Oberfläche
des Prüflings unter Vermeidung einer rotierenden Relativ
bewegung in ihren Außenkonturen erfaßt und in einem ersten
Schritt zur rechnerischen Bestimmung der Lage des Mittel
punktes verwendet. Hierzu dient zweckmäßig eine elektro
nische Kamera, welche es ermöglicht, ein flächiges Bild
des Prüflings aufzunehmen und in einem digitalen Speicher
abzulegen. Jeder Rasterpunkt des in dem Speicher abgelegten
Bildes entspricht einem Bildelement und enthält dann einen
Wert, der die Helligkeit des entsprechenden Oberflächen
punktes des kontrollierten Prüflinges in objektiver Weise
wiedergibt. Die Erfassung der Außenkonturen des Prüflinges
und die rechnerische Bestimmung der Lage des zugehörigen
Mittelpunktes ist demgemäß problemlos möglich.
In einem zweiten Schritt werden die Helligkeiten der einzel
nen Bildelemente auf den Mittelpunkt konzentrisch umschlie
ßenden Kreisbahnen erfaßt und zur Bildung von Mittelwerten
verwendet, die die durchschnittliche Helligkeit der in
radialer Richtung aufeinanderfolgenden Kreisbahnsegmente
in objekter Weise widerspiegeln. Jedem Bildelement wird
dabei ein Mittelwert zugeordnet, der sich aus einer frei
wählbaren Anzahl von linken und rechten Nachbarbildelemen
ten auf der Kreisbahn errechnet.
In einem dritten Schritt werden einen frei bestimmbaren
Schwellwert überschreitende Abweichungen der Bildelemente
einer jeden Kreisbahn von den zugehörigen Mittelwerten
als Basisfehler gekennzeichnet und dem Bildelement zugeord
net, so daß in einem vierten Schritt einander auf benachbar
ten Kreisbahnen benachbarte Basisfehler zu Fehlerflächen
ergänzt und in einem fünften Schritt frei bestimmbare,
mathematisch definierte Merkmale der Fehlerflächen bestimmt
und durch Vergleich mit frei bestimmbaren Sollwerten der
Bestimmung von Ausschußteilen zugrundegelegt werden
können.
Die Abweichungen können z. B. durch Fremdkörper, Ausbrüche,
Kratzer, Staub, kleinste Poren etc. auf der Oberfläche
des Prüflings hervorgerufen sein. Besonders bei radial
ausgedehnten Fehlern ist wichtig, die Basisfehler, die
als solche unrelevant sein können, zu Fehlerflächen zusam
menzusetzen, um eine objektive Aussage über die tatsäch
liche Wertigkeit zu erhalten und echte Fehler (ausgedehnte
Kratzer, Ausbrüche) von zulässigen Unregelmäßigkeiten
(winzigen Poren, Staub) unterscheiden zu können. Ein Krat
zer und eine Pore an sich können, wenn man nur ein zuge
höriges Basisfehlermerkmal als solches betrachtet, nicht
objektiv bewertet werden.
Durch den Verzicht auf eine rotierende Relativbewegung
der Prüflinge während der Durchführung des Kontrollver
fahrens ist deren Zuführung und Abführung stark vereinfacht.
Die bei einer automatischen Durchführung des Verfahrens
benötigten Einrichtungen sind dementsprechend wenig kompli
ziert und störanfällig und einfach zu beschaffen.
Aus der statisch ruhenden Zuordnung des Prüflings zu der
Kamera und der Lichtquelle resultiert der Vorteil, daß
das erhaltene Abbild der Oberfläche völlig ruhig ist und
für die verschiedenen Oberflächenzonen Helligkeiten aus
weist, die die tatsächliche Beschaffenheit der Oberfläche
in objektiver Weise widerspiegeln. Für eine objektive Be
urteilung der Oberflächengüte ist das von großem Vorteil.
Die Gefahr des Auftretens von Meßfehlern ist deutlich
reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich, vom Grundsätz
lichen her betrachtet, unter Verwendung einer jeden belie
bigen Lichtquelle realisieren, so auch beispielsweise mit
normalem Tageslicht. Dieses steht jedoch nicht immer und
an jeder beliebigen Stelle in einer ausreichenden Güte
zur Verfügung, weshalb es sich als vorteilhaft erwiesen
hat, wenn die Oberfläche des Prüflings während der Durch
führung des Kontrollverfahrens mittels einer künstlichen
Lichtquelle beleuchtet wird. Diese sollte zweckmäßig in
der Rotationsachse des Prüflings angeordnet sein und von
der Oberfläche des Prüflings einen axialen Abstand haben.
Insbesondere die Verwendung von Lichtquellen, welche im
wesentlichen rotationssymmetrisch gestaltet sind, hat sich
als vorteilhaft bewährt.
Je nach Reflektionsverhalten der Oberfläche des zu kon
trollierenden Prüflings kann es sinnvoll sein, die Beleuch
tung mit im wesentlichen monochromatischem Licht vorzu
nehmen, um Abweichungen des Reflektionsverhaltens benach
barter Oberflächenbildelementen voneinander noch deutlicher
in Erscheinung treten zu können. Ein ähnlicher Effekt läßt
sich erzielen, wenn die Erfassung des Reflektionsverhal
tens der Oberfläche des Prüflings durch ein Farbfilter
hindurch vorgenommen wird.
Grundsätzlich läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
bei der Oberflächenkontrolle von rotationssymmetrischen
Prüflingen bliebiger Gestalt und beliebiger Zusammenset
zung verwenden. Der bevorzugte Anwendungsbereich ist auf
die Qualitätskontrolle von Dichtringen aus polymerem Werk
stoff gerichtet.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der
als Anlage beigefügten Zeichnung weiter verdeutlicht. Es
zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer für die Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwend
baren Vorrichtung;
Fig. 2 und 3 das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewendete Meßprinzip in schematischer Darstellung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung besteht
aus einer Unterlage 2, auf welche die zu kontrollierenden
Prüflinge 1 mittels einer Transporteinrichtung 13 aufein
anderfolgend auflegbar sind. Oberhalb der dabei erreichten
Meßposition ist eine Kamera 3 mit senkrecht nach unten
weisendem Objektiv angeordnet. Dem Objektiv ist in Rich
tung des Prüflings 1 ein optisches Farbfilter 11 vorge
lagert sowie eine ringförmig ausgebildete Lichtquelle 10,
die ebenfalls gegen die Unterlage 2 gerichtet ist.
Die Kamera 3 ist eine sogenannte CCD-Kamera (carge-compled
device), was es erlaubt, ein flächiges Bild der Oberfläche
des Prüflings 1 aufzunehmen und in einem digitalen Spei
cher abzulegen, der mit der Kamera 3 verbunden ist. Der
Speicher 14 ist an einen Rechner 12 angeschlossen oder
in einen Rechner integriert, in dem die Auswertung des
von der Kamera 3 aufgenommenen Oberflächenabbildes vor
genommen wird. Sie besteht darin, daß die Oberfläche 4
des auf der Unterlage ruhend gelagerten Prüflings 1 in
ihren Außenkonturen 5, 6 erfaßt und in einem ersten Schritt
zur rechnerischen Bestimmung der Lage des zugehörigen Mit
telpunktes 7 verwendet wird. In einem zweiten Schritt wer
den die Helligkeiten der einzelnen Bildelemente 4.1, 4.2,
..... auf, den Mittelpunkt 7 konzentrisch umschließenden,
Kreisbahnen 8.1, 8.2 ..... erfaßt und zur Bildung von elek
trischen Mittelwerten verwendet, die die durchschnittli
chen Helligkeiten in objektiver Weise beschreiben. In ei
nem dritten Schritt werden einen frei bestimmbaren Schwell
wert überschreitende Abweichungen der erhaltenen elektri
schen Signale von den Mittelwerten als Basisfehler gekenn
zeichnet und den jeweiligen Bildelementen 4.1; 4.2; .....
der Kreisbahnen 8.1; 8.2; ..... zugeordnet, so daß in ei
nem vierten Schritt einander auf benachbarten Kreisbahnen
8.1; 8.2; ..... benachbarte Basisfehler zu Fehlerflächen
(9) ergänzt werden können und in einem fünften Schritt
frei bestimmbare, mathematisch definierte Merkmale der
Fehlerflächen (9) bestimmt, beispielsweise die Größe, und
durch Vergleich mit frei bestimmbaren Sollwerten, beispiels
weise der maximal zulässigen Größe, der Bestimmung von
Ausschußteilen zugrundegelegt werden können. Diesbezügliche
Einzelheiten werden durch die Fig. 2 und 3 verdeutlicht.
Die einzelnen Kreisbahnen sind darin mit 8.1; 8.2; 8.3;
..... bezeichnet. Aus den Intensitäten 3.1 der Bildelemente
einer Kreisbahn wird zu jedem Bildelement aus einer defi
nierten Anzahl von linken und rechten Nachbarelementen
ein lokaler Mittelwert 3.2 gebildet.
Unter- oder überschreitet die Bildintensität 3.1 den lokalen
Mittelwert der dazugehörigen Kreisbahn in einem frei be
stimmbaren Maße 3.3, so wird die entsprechende Stelle der
Kreisbahn als Basisfehler 3.4 markiert.
Von dem Basisfehler werden Basismerkmale wie die Ausdehnung
(3.5) in Richtung der Kreisbahn oder die maximale (3.6)
und mittlere (3.7) relative Abweichung vom Mittelwert be
stimmt. ln einem vierten Schritt werden anschließend Basis
fehler benachbarter Kreisbahnen 8.1; 8.2; ..... rechnerisch
zu Fehlerflächen ergänzt und rechnerisch mit frei bestimmba
ren, mathematisch definierten Merkmalen verglichen, beispiels
weise einem frei festgelegten Wert für die maximal zulässige
Größe einer einzelnen Fehlerfläche. Im gleichen Sinne ist
es möglich, die quantitativen Werte der Basismerkmale in
die Endauswertung mit einzubeziehen, beispielsweise ver
einzelt auftretende Extremabweichungen von den Durchschnitts
werten oder ähnlich.
Die Durchführung der Kontrolle eines einzelnen Prüflinges
erfordert bei Verwendung der gebräuchlichen Rechnerein
heiten einen derart kurzen Zeitaufwand, daß es möglich
ist, die zu kontrollierenden Prüflinge auch mit einer
gleichbleibend geringen Geschwindigkeit kontinuierlich
an der Kamera vorbeizuführen. Für die Anwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens in der Massenfertigung ist das
von großem Vorteil. Die Erfassung der Oberfläche kann in
diesem Falle mit ausreichender Genauigkeit unter Verwen
dung einer sogenannten Shutter-Kamera erfolgen, wobei die
einzelnen Bildaufnahmen zweckmäßig durch Lichtschranken
oder ähnliche Sensoren ausgelöst werden.
Die Gut/Schlechtsortierung der geprüften Teile kann unter
Verwendung des von dem Rechner gelieferten Ergebnisses
auf an sich bekannte Weise erfolgen, beispielsweise unter
Verwendung von Druckluftdüsen oder Klappen, die automa
tisch angesteuert und betätigt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur optischen Oberflächenkontrolle der Stirn
fläche eines rotationssymmetrischen Prüflings, bei dem
der Prüfling auf eine Unterlage aufgebracht und die
Oberfläche mit Hilfe einer Kamera elektronisch erfaßt
und anhand der Helligkeit von einander benachbarten
Bildelementen durch Vergleich mit einem vorgegebenen
Helligkeitssollwert zu einer qualitativen Beurteilung
der Oberflächenbeschaffenheit des Prüflings verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (4)
unter Vermeidung einer rotierenden Relativbewegung des
Prüflings (1) in ihren Außenkonturen (5, 6) erfaßt und
in einem ersten Schritt zur rechnerischen Bestimmung
der Lage des Mittelpunktes (7) verwendet wird, daß in
einem zweiten Schritt die Helligkeiten der Bildelemente
(4.1; 4.2; .....) auf, den Mittelpunkt (7) konzentrisch
umschließenden, Kreisbahnen (8.1; 8.2; .....) erfaßt
und zur Bildung von Mittelwerten verwendet werden, daß
in einem dritten Schritt einen frei bestimmbaren Schwell
wert überschreitende Abweichungen von den Mittelwerten als
Basisfehler gekennzeichnet und den jeweiligen Bildelementen
(4.1; 4.2; .....) der Kreisbahnen (8.1; 8.2; .....)
zugeordnet werden, daß in einem vierten Schritt einander
auf benachbarten Kreisbahnen (8.1; 8.2; .....) benach
barte Basisfehler zu Fehlerflächen (9) ergänzt werden
und daß in einem fünften Schritt frei bestimmbare, mathe
matisch definierte Merkmale der Fehlerflächen (9) be
stimmt werden und durch Vergleich mit frei bestimmbaren
Sollwerten der Bestimmung von Ausschußteilen zugrunde
gelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche (4) mittels einer künstlichen Lichtquelle
(10) beleuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beleuchtung der Oberfläche (4) mit Hilfe einer künst
lichen Lichtquelle (10) vorgenommen wird, die der Rota
tionsachse des Prüflings (1) konzentrisch zugeordnet
ist und von der Oberfläche (4) einen axialen Abstand
hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beleuchtung mit einer im wesentlichen rotationssymme
trisch gestalteten Lichtquelle (10) bewirkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beleuchtung mit im wesentlichen monochromati
schem Licht vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung der Oberfläche (4) des Prüflings (1)
durch ein Farbfilter (11) hindurch vorgenommen wird.
7. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6 bei
der Qualitätskontrolle von Dichtringen aus polymerem
Werkstoff.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893938471 DE3938471A1 (de) | 1989-11-20 | 1989-11-20 | Verfahren zur optischen oberflaechenkontrolle |
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