Technisches Gebiet
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Anordnung zur
Umwandlung von 2 einphasigen Wechselströmen in einen symme
trischen Dreiphasenstrom nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Stand der Technik
Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand der
Technik Bezug, wie er aus der US-A-48 00 481 bekannt ist.
Dort ist ein Umrichter mit Gleichspannungszwischenkreis an
gegeben, der ein Bahnnetz mit 16 2/3 Hz mit einem Landes
netz mit 50 Hz verbindet. Dabei ist ein Spannungssummier
transformator mit mehreren Teiltransformatoren einerseits
an das Bahnnetz und andererseits über je einen Vierqua
drantensteller je Teiltransformator an den Gleichspannungs
zwischenkreis angeschlossen.
Darstellung der Erfindung
Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 definiert ist,
löst die Aufgabe, den Wechselstrom zweier separater, etwa
leistungsgleicher Einphasengeneratoren mit einer ersten
Wechselstromfrequenz in einen Drehstrom mit einer zweiten
Wechselstromfrequenz umzuwandeln. Die Umwandlung soll mit
geringem Geräteaufwand erfolgen.
Ein Vorteil der Erfindung besteht in der geringen Rückwir
kung der 6pulsigen Oberschwingungen auf die Einphasengene
ratoren und der einfachen Anpassung der gleichrichtersei
tigen Wechselspannung über mindestens einen Transformator.
Die erfindungsgemäße Anordnung eignet sich besonders für
nur eine Energieflußrichtung, d. h. für die Speisung eines
Landesnetzes durch zwei Einphasengeneratoren.
Würde man zwei Einphasengeneratoren mit 90° Phasenverschie
bung ohne Transformator über Gleichrichter in Reihe oder
parallelschalten, so erhielte man eine 4pulsige Schaltung,
die einen höheren Filteraufwand im Gleichspannungszwischen
kreis als die 6pulsige Schaltung erfordern würde. Ohne Pol
radwinkelregler wäre mit einer solchen Einrichtung der Syn
chronismus nicht gewährleistet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Umwand
lung von 2 einphasigen Wechselströmen in einen
symmetrischen Dreiphasenstrom mit einem Umrichter
mit einem Gleichrichter, der wechselstromseitig
über einen SCOTT-Transformator an 2 Einphasenge
neratoren angeschlossen ist, und der über einen
Gleichspannungszwischenkreis mit 2 in Reihe ge
schalteten Wechselrichtern in Verbindung steht,
welche über Netztransformatoren an ein Landesnetz
angeschlossen sind, und mit einem Regelkreis für
eine Generatorspannung,
Fig. 2 ein Schaltbild zweier Transformatoren, die an
stelle des SCOTT-Transformators bei der Anordnung
gemäß Fig. 1 einsetzbar sind,
Fig. 3 ein Spannungs-Zeigerdiagramm zu den Transformato
ren gemäß Fig. 2,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Regelstruktur zum Betrieb
der Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines Löschwinkelistwertbild
ners der Regelstruktur gemäß Fig. 1 und
Fig. 6a)-6e)
Signaldiagramme von Zündsignalen für Thyristoren
und von Thyristorströmen des Gleichrichters
gemäß Fig. 1.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In Fig. 1 sind mit (G1) und (G2) Synchronmaschinen bzw.
einphasige Wechselspannungsgeneratoren bezeichnet, die von
Turbinen (Tu1) bzw. (Tu2) angetrieben werden und Generator
spannungen (u1) bzw. (u2) von 16 2/3 Hz erzeugen, die mit
tels Wechselspannungswandlern (1) bzw. (2) als Generator
spannungssignale (u1) bzw. (u2) detektierbar sind. Der Ein
fachheit halber sind Generatorspannungen und dazu
proportionale Generatorspannungssignale gleich bezeichnet.
Das Gleiche gilt für Zündwinkel, Soll- und Istwerte sowie
dazu proportionale Zündwinkelsignale sowie Soll- und
Istwertsignale. (δ1) und (δ2) bezeichnen Polradwinkel
signale der Wechselspannungsgeneratoren (G1) bzw. (G2), die
durch Geber der Generatorwellen erhalten werden, und (P1 s)
sowie (P2s) Leistungssollwertsignale für die Steuerung der
Brennstoffzufuhr der Turbinen (Tu1) bzw. (Tu2).
Die Statorwicklungen der Wechselspannungsgeneratoren (G1,
G2) sind je an Primärwicklungen mit Transformatorwicklungs
zahlen (n1) bzw. (n3) eines Spezialtransformators zur Um
wandlung einer dreiphasigen Netzspannung in eine dreipha
sige Ausgangsspannung, d. h. eines sogenannten SCOTT-Trans
formators (Tr1), angeschlossen, wie er z. B. aus dem Hand
buch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, V. Band, Ver
lag für Radio-Photo-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde,
1957/1967, S. 618, bekannt ist. Die den Primärwicklungen
zugeordneten Sekundärwicklungen weisen Transformatorwick
lungszahlen (n2) bzw. (n4) auf mit Wicklungsverhältnissen
n2 : n1 = 1 : 1 und n3 : n4 = √/2 : 1.
Von der Sekundärwicklung mit Transformatorwicklungszahl
(n2) werden Wechselstromphasen (R) und (T) abgegriffen und
von der Sekundärwicklung mit der Transformatorwicklungszahl
(n4) die Wechselstromphase (S), welche Wechselstromphasen
über Wechselstromwandler (37-39) Wechselstromeingängen
eines gesteuerten ersten Stromrichters bzw. Brückengleich
richters (SR1) zugeführt sind. An Ausgängen der Wechsel
stromwandler (37-39) sind 3 Wechselstromsignale (i1R,
i1S, i1T) abgreifbar. Der Stromrichter (SR1) ist netzkommu
tiert und weist Thyristoren (T1-T6) in den Brückenzweigen
auf, die in Abhängigkeit von Zündwinkelsignalen (α11-α16)
einschaltbar sind.
Mit (SR2) und (SR3) sind zwei in Reihe geschaltete Wechsel
richter oder zweite bzw. dritte Stromrichter für 12pulsigen
Betrieb bezeichnet, die netz- oder zwangskommutiert sein
können. Sie sind gleich aufgebaut wie der erste Stromrich
ter (SR1). Gleichstromseitig sind sie über einen Gleich
spannungszwischenkreis, der zwei über einen Gleichspan
nungsdetektor (5) in Reihe geschaltete Zwischenkreisdros
seln (3) und (4) sowie einen Zwischenkreiskondensator (6)
aufweist, an den Gleichspannungsausgang des ersten Strom
richters (SR1) angeschlossen und wechselstromseitig über
Wechselstromwandler (7) bzw. (8) und dazu in Reihe geschal
teten Netztransformatoren (Tr2) bzw. (Tr3) mit Stern-
Dreieck- bzw. Stern-Sternschaltung an ein Wechselstrom-
bzw. Wechselrichter- oder Landesnetz (10) mit einer Netz
frequenz von 50 Hz. An den Ausgängen der Wechselstromwand
ler (7, 8) sind Wechselstromsignale (i2) bzw. (i3) abgreif
bar. Zündwinkelsignale für die Stromrichter (SR2) und (SR3)
sind mit (α2) bzw. (α3) bezeichnet. Der aus dem Gleichrich
ter (SR1), dem Gleichspannungszwischenkreis (3-6) und den
beiden Wechselrichtern (SR2, SR3) bestehende Umrichter ist
für eine Hochspannungs-Gleichstromübertragung mit einer
Gleichspannung von 30 kV und einen Gleichstrom von 3,3 kA
ausgelegt.
Mit (9) ist ein Spannungabbildwandler für die Netztransfor
matoren (Tr2) und (Tr3) bezeichnet, an dem Abbildspannungs
signale (u92) und (u93) abgreifbar sind.
Jedem Wechselspannungsgenerator (G1, G2) ist ein gleich
aufgebauter Spannungsregelkreis zur Konstanthaltung der je
weiligen Generatorspannung (u1, u2) zugeordnet, von denen
der Übersichtlichkeit halber nur derjenige für den
Wechselspannungsgenerator (G2) dargestellt ist. Die Genera
torspannung (u2) wird über einen Gleichrichter mit Spitzen
wertglättung (40) einem negierenden Eingang eines Summie
rers (41) zugeführt, an dessen nichtnegierendem Eingang ein
vorgebbares Generatorspannungssollwertsignal (Us) anliegt.
Ausgangsseitig ist der Summierer (41) über einen
Generatorspannungsregler (42) mit einem Steuereingang eines
Erregerstromrichters (43) verbunden, der die Feldwicklung
des Wechselspannungsgenerators (G2) speist.
Fig. 2 zeigt zwei gestrichelt umrandete Spezialtransforma
toren (Tr4) und (Tr5) mit Primärwicklungen, die Transforma
torwicklungszahlen (n5) bzw. (n7) aufweisen, und mit Sekun
därwicklungen, die Transformatorwicklungszahlen (n6) bzw.
(n8) aufweisen. Diese Spezialtransformatoren (Tr4, Tr5)
können anstelle des SCOTT-Transformators (Tr1) gemäß Fig.
1 verwendet werden. Sie haben weniger Anzapfungen als der
SCOTT-Transformator (Tr1) und können auch auf einen gemein
samen Eisenkern zu einem einzigen Transformator vereinigt
sein. Die Wicklungsverhältnisse sind: n5 : n6 = 1 : √ und
n7 : n8 = 1 : 1. An die Primärwicklung des Transformators
(Tr4) ist der erste Wechselspannungsgenerator (G1) ange
schlossen. Der Wechselspannungsgenerator (G2) ist an ein
die T-Phase bildendes erstes Ende der Sekundärwicklung und
an ein die S-Phase bildendes erstes Ende der Primärwicklung
des Transformators (Tr5) angeschlossen. Ein zweites Ende
der Sekundärwicklung des Transformators (Tr5) ist mit einem
ersten Ende der Sekundärwicklung des Transformators (Tr4)
verbunden und bildet die Wechselsstromphase (R) für den er
sten Stromrichter (SR1). Ein zweites mit (Q) bezeichnetes
Ende der Primärwicklung des Transformators (Tr5) ist mit
einem zweiten Ende der Sekundärwicklung des Transformators
(Tr4) verbunden.
Fig. 3 zeigt mit Spannungsvektoren (SR, RT, -RT, TS, QR)
die Spannungsverhältnisse an diesen Spezialtransformatoren
(Tr4, Tr5). Es wird vorausgesetzt, daß |u1| = |u2| ist,
d. h., daß die Generatorspannungen (u1) und (u2) mittels
der jeweiligen Generatorspannungsregler (42) auf gleiche
Amplitude geregelt werden. Dann gilt:
QR = -RT + SR = u1×√.
In Fig. 4 ist mit dem Bezugszeichen (11) ein näher in Ver
bindung mit Fig. 5 beschriebener Löschwinkelistwertbildner
bezeichnet, dem eingangsseitig die Abbildspannungssignale
(u92) und (u93) sowie die Wechselstromsignale (i2) und (i3)
zugeführt sind. Ausgangsseitig sind Löschwertistwertsignale
(γi) bzw. (γSR2i, γSR3i) einem negierenden Eingang eines
Summierers (17) zugeführt, an dessen nichtnegierendem Ein
gang ein vorgebbarer Löschwinkelsollwert, entsprechend vor
zugsweise 17°el, anliegt. Ausgangsseitig steht der Summie
rer (17) mit einem Löschwinkelregler (18) in Steuerverbin
dung, an dem Zündwinkelsignale (α2, α3), entsprechend α=180°-γ,
zum Einschalten der Ventile der Wechselrichter
(SR2, SR3) abgreifbar sind. Es vesteht sich, daß für jeden
Wechselrichter (SR2, SR3) ein Summierer (17) und ein
Löschwinkelregler (18) vorgesehen sind, entsprechend den
beiden Löschwinkelistwertsignalen (γSR2i) und (γSR3i), vgl.
Fig. 5, und den beiden Zündwinkelsignalen (α2, α3). Da
durch, daß die Wechselrichter (SR2) und (SR3) mit konstan
tem Löschwinkel (γ) betrieben werden, bestimmen die Zünd
winkel (α2) und (α3) in Verbindung mit dem jeweiligen Be
triebsstrom (i2, i3) die Gleichspannung des Gleichspan
nungszwischenkreises (3-6). Ein derartiger Löschwinkel
regler ist in dem Vortragsbericht: H. Stemmler et al., PRO-
GRAMMABLE PROCESSOR FOR THE CONTROL OF HVDC AND SVS, CANA-
DIAN ELECTRICAL ASSOCIATION, Engineering and Operating De
vision Meetings, Toronto, Canada, March 25-29, 1984, dort
in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben.
Mit (12) ist ein Wirkleistungsbildner bezeichnet, der für
die jeweilige Wechselstromphase (R, S, T) aus der Grund
schwingung der Abbildspannungssignale (u92, u93) und der
Wechselstromsignale (i2, i3) der Wechselrichter (SR2, SR3)
die Produkte für die elektrische Leistung U×i×cos ϕ bil
det und diese 6 Produktwerte zu einem einzigen Leistungs
istwertsignal (Pi) mittelt, wobei (ϕ) der Phasenwinkel zwi
schen der jeweiligen Spannung (U) und dem jeweiligen Strom
(i) ist.
Der Leistungsistwert (Pi) ist einem negierenden Eingang ei
nes Summierers (19) zugeführt, an dessen nichtnegierendem
Eingang ein von einer übergeordneten Regelung vorgebbares
Leistungssollwertsignal (Ps) anliegt. Ausgangsseitig ist
der Summierer (19) über einen ersten Steuereingang mit ei
nem Leistungsregler (20) mit Proportional-Integral- bzw.
PI-Charakteristik verbunden, dessen Ausgang mit dem Divi
deneneingang eines Teilers (21) verbunden ist, an dem aus
gangsseitig ein Gleichstromsollwertsignal (ids) abgreifbar
ist. Einem zweiten Eingang des Leistungsreglers (20) sowie
einem Devisoreingang des Teilers (21) ist ein Gleichspan
nungsistwertsignal (Udi) vom Ausgang eines Rechners bzw.
Gleichspannungsistwertbildners (15) zugeführt.
Mit den Bezugszeichen (13), (14) und (23) sind Gleich
stromistwertbildner bezeichnet, wie sie z. B. aus dem Ta
schenbuch Elektrotechnik, Band 5, VEB Verlag Technik Berlin
1980, Herausgeber: E. Philippow, S. 835-836, bekannt
sind, die jeweils in Abhängigkeit von eingangsseitigen
Wechselstromistwertsignalen (i1) bzw. (i2) bzw. (i3) aus
gangseitig gleichgerichtete Stromistwertsignale (i1 di) bzw.
(i2 di) bzw. (i3 di) liefern.
Die Stromistwertsignale (i2 di) und (i3 di) sind über einen
Umschalter (16) als Stromistwertsignale (idi) einem ersten
Eingang des Gleichstromistwertbildners (15) zugeführt, der
eingangsseitig zusätzlich die Abbildspannungssignale (u92,
u93) und das Löschwinkelistwertsignal (γi) vom Ausgang des
Löschwinkelistwertbildners (11) erhält. Im Gleichstromist
wertbildner (15) wird für die Wechselstromphasen (R, S, T)
der Wechselrichter (SR2, SR3) die Gleichspannung,
Ud = 1,35×U× cos γi-3×Xc×idi/π,
berechnet, wobei Xc eine vorgebbare Konstante mit der Be
deutung einer Kurzschlußreaktanz des SCOTT-Transformators
(Tr1) bzw. der Transformatoren (Tr4) und (Tr5) ist und (U)
ein Spannungssignal bedeutet, das entsprechend der Stellung
des Umschalters (16) eines der Abbildspannungssignale (u92)
bzw. (u93) sein kann. Das Gleichspannungsistwertsignal
(Udi) am Ausgang des Gleichstromistwertbildners (15) ergibt
sich aus den 6 berechneten (Ud)-Werten durch Mittelwertbil
dung.
Das Gleichstromsollwertsignal (ids) wird einem nichtnegie
renden Eingang und das Stromistwertsignal (i1 di) einem ne
gierenden Eingang eines Summierers (22) zugeführt. Aus
gangsseitig steht der Summierer (22) über einen Gleich
stromregler (24) mit PI-Charakteristik, der dem Leistungs
regler (20) unterlagert ist, und über ein diesem nachge
schaltetes arccos-Glied (25), das einer Linearisierung der
Regelkennlinie dient und an dem ausgangsseitig ein Zündsi
gnal für die Thyristoren (T1-T6) des Stromrichters (SR1),
entsprechend einem Zündwinkelsignal (α1) anliegt, mit
Steuereingängen der Thyristoren (T1, T4) und über negie
rende Eingänge von Summierern (26-29) mit den Thyristoren
(T3, T6, T2, T5) in Steuerverbindung.
Einem nichtnegierenden Eingang eines Summierers (30) ist
ein 90°-Signal und einem negierenden Eingang ein Differenz
signal δ1-δ2 der Polradwinkelsignale (δ1) und (δ2) der
Wechselspannungsgeneratoren (G1) bzw. (G2) zugeführt. Aus
gangsseitig steht der Summierer (30) über einen Polradwin
kelregler (31) mit PI-Charakteristik, an dem ausgangsseitig
ein Zündwinkeldifferenzsignal (Δα) abgreifbar ist, mit einem
Turbinenausgleichregler (32) mit PI-Charakteristik in
Steuerverbindung, an dem ausgangsseitig ein 50-%-Leistungs
differenzsollwertsignal (ΔPs/2) abgreifbar ist. Das Zünd
winkeldifferenzsignal (Δα) ist nichtnegierenden Eingängen
der Summierer (26) und (27) zugeführt, an denen ausgangs
seitig die Zündwinkelsignale (α13) bzw. (α16) für die Thy
ristoren (T3) bzw. (T6) abgreifbar sind, und negierenden
Eingängen der Summierer (28) und (29), an denen ausgangs
seitig die Zündwinkelsignale (α12) bzw. (α15) für die Thy
ristoren (T2) bzw. (T5) abgreifbar sind. Während der Pol
radwinkelregler (31) schnell, d. h. innerhalb einer Periode
der Bahnfrequenz von 16 2/3 Hz regelt, regelt der Turbinen
ausgleichsregler (32) langsam, d.h. innerhalb von 1s-1
min, wobei eine momentane Polradwinkelabweichung 90°-(δ1
-δ2) von 2°-3° vom gewünschten 90°-Wert in Kauf genommen
wird.
Das Leistungssollwertsignal (Ps) ist einem Teiler (33) zu
geführt, der den Wert des Leistungssollwertsignals (Ps)
halbiert zu einem einem 50-%-Leistungssollwertsignal
(Ps/2), welches nichtnegierenden Eingängen von Summierern
(34) und (35) zugeführt ist. Das 50-%-Leistungsdiffe
renzsollwertsignal (ΔPs/2) ist einerseits einem weiteren
nichtnegierenden Eingang des Summierers (34) zugeführt, an
dem ausgangsseitig das Leistungsollwertsignal (P1 s) für die
Steuerung der Turbine (Tu1) abgreifbar ist, und anderer
seits einem negierenden Eingang des Summierers (35), an dem
ausgangsseitig das Leistungssollwertsignal (P2 s) für die
Steuerung der Turbine (Tu2) abgreifbar ist.
In Fig. 5 ist der Löschwinkelistwertbildner (11) im Detail
dargestellt. Nulldetektoren (44-47) sind eingangsseitig
Wechelstrom- und Abbildspannungssignale (i2) bzw. (u92) von
den Wechselstromeingängen des Stromrichters (SR2) sowie
(i3) bzw. (u93) von den Wechselstromeingängen des Strom
richters (SR3) zugeführt.
Die Nulldetektoren (44) und (45) sind ausgangsseitig mit S-
bzw. R-Eingängen eines Flipflops bzw. SR-Kippgliedes (48)
verbunden, an dem ausgangsseitig das Löschwinkelistwertsig
nal (γSR2i) für den Stromrichter (SR2) abgreifbar ist. Die
Nulldetektoren (46) und (47) sind ausgangsseitig mit S-
bzw. R-Eingängen eines Flipflops bzw. SR-Kippgliedes (49)
verbunden, an dem ausgangsseitig das Löschwinkelistwertsig
nal (γSR3i) für den Stromrichter (SR3) abgreifbar ist.
Die für die Bildung des Löschwinkels (γ) relevanten Null
durchgangssignale der Ventilströme sind immer dem Ende des
Stromblockes zugehörig. Durch diese Signale werden die Aus
gänge der SR-Kippglieder (48, 49) auf logisch 1 gesetzt.
Durch das darauffolgende Nulldurchgangssignal der zugehöri
gen Spannung wird der Ausgang des jeweiligen SR-Kippgliedes
wieder auf logisch 0 gesetzt. Die Dauer des Zustandes lo
gisch 1 ist ein direktes Abbild des Löschwinkels (γ).
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Anordnung soll nachste
hend in Verbindung mit den Diagrammen von Fig. 6 erläutert
werden. Die beiden von Turbinen (Tu1) bzw. (Tu2) angetrie
benen Einphasen-Wechselspannungsgeneratoren (G1, G2), die
je für eine elektrische Leistung von 50 MW und eine Bahn
netzfrequenz von 16 2/3 Hz ausgelegt sind, sollen über
einen Spezialtransformator (Tr1; Tr4, Tr5) und einen Um
richter (SR1, 3-6, SR2, SR3), der eine HGÜ-Anlage sein
kann, elektrische Energie in ein Landesnetz (10) mit einer
Netzfrequenz von 50 Hz einspeisen. Eine Umkehr der Energie
richtung ist prinzipiell nach dem sogenannten Marginal
stromverfahren möglich.
Eine erste Bedingung für den Betrieb einer solchen Anord
nung mit minimalem Geräteaufwand ist die Regelung beider
Wechselspannungsgeneratoren (G1, G2) auf konstante Leer
laufspannung, d. h., es soll u1 = u2 = us sein. Zur Einhal
tung dieser Bedingung genügt es, den Erregerstrom der Wech
selspannungsgeneratoren (G1, G2) in Abhängigkeit vom jewei
ligen geglätteten Spitzenwert der stromrichterseitigen
Wechselspannung (u1, u2) mit je einem Generatorspannungs
regler (42) zu regeln.
Eine zweite Bedingung ist der Betrieb beider Wechselspan
nungsgeneratoren (G1, G2) mit um 90°el versetzten Genera
torspannungen (u1, u2). Zur Einhaltung dieser Bedingung ist
ein Zusatz zur üblichen Stromrichterregelung erforderlich,
da nur diese schnell genug ist, um den Synchronismus der
beiden elektrisch getrennten Wechselstromgeneratoren (G1,
G2) herzustellen. Dieser Zusatz ist der Polradwinkelregler
(31).
Es wird zunächst angenommen, daß die ideale Phasenlage mit
90° Phasendifferenz der Maschinen- bzw. Generatorspannungen
(u1, u2) vorhanden sei und die Stromrichterventile bzw. die
Thyristoren (T1-T6) äquidistant gezündet werden. Hierbei
ist Δα = 0. Für den SCOTT-Transformator (Tr1) sind die ent
stehenden stromrichterseitigen Ströme (iR), (iS) und (iT)
in den Fig. 6c bis 6e unter Annahme einer unendlich großen
Glättungsdrossel aufgezeichnet, bei Annahme der weiter oben
angegebenen Windungsverhältnisse. Bei gleich großen Ma
schinenspannungen u1 = u2 sind Grundschwingungsströme
(I1G1) und (I1G2) für die Wechselspannungsgeneratoren (G1)
bzw. (G2),
I1G1 = I1G2 = 3×Id/(√×π),
wobei Id die Amplitude der Ströme (iR, iS, iT) bedeutet.
Der Einfluß der Kommutierungsreaktanzen sei zunächst ver
nachlässigt.
Sofern die Turbinenregelung nicht exakt im Gleichgewicht
mit den elektrischen Leistungen ist, werden die Wechsel
spannungsgeneratoren (G1, G2) von dem idealen Arbeitspunkt
wegdriften. Die Abweichung von der idealen Phasendifferenz
90° erzeugt das Zündwinkeldifferenzsignal (Δα), siehe Fig.
4. Das Zündwinkeldifferenzsignal (Δα) kann dazu benutzt
werden, um die Zündwinkel (α12, α15) der Thyristoren (T2)
und (T5) der Wechselstromphase (T) von einem mittleren Ar
beitspunkt von z. B. α12 = α15 = 15° zu verschieben, so daß
das Leistungsgleichgewicht und die Phasenlage von 90°el
wieder hergestellt wird, noch ehe es zu einem Schlüpfen
kommt. Hierzu ist die Erfassung des Istwertes der Phasen
lage zwischen den beiden Wechselspannungsgeneratoren (G1,
G2) erforderlich, was mittels der Messung bzw. Detektion
der Polradwinkel (δ1, δ2) geschieht.
Zur sofortigen Anpassung an eine Leistungsdifferenz zwi
schen den Wechselspannungsgeneratoren (G1, G2) wird von der
äquidistanten Zündung der Thyristoren gewollt geringfügig
abgewichen. Bei Überwiegen der Leistung des Wechselspan
nungsgenerators (G1) werden die Zündwinkel (α13) und (α16),
vgl. Fig. 6a) und 6b) der Thyristoren (T3) und (T6) der
Wechselstromphase (S) um die Zündwinkeldifferenz (Δα) frü
her und bei Überwiegen der Leistung des Wechselspannungs
generators (G2) um Δα verzögert gezündet, vgl. Fig. 6d).
Bei einer Zündverzögerung werden die Stromblöcke der Thyri
storen (T3) und (T6) verkürzt, während die der Thyristoren
(T1) und (T4) der Wechselstromphase (R), vgl. Fig. 6c), im
gleichen Maß verlängert werden. Hierdurch wird die Bela
stung des Wechselspannungsgenerators (G1) erhöht, während
die von (G2) verkleinert wird. Diese Maßnahme wirkt bei zu
großer Polradwinkeldifferenz im Sinne einer Verkleinerung.
Nachteilig dabei ist, daß sich mit dieser Maßnahme die
Leistungsfaktoren der Wechselspannungsgeneratoren (G1, G2)
ändern. Falls dieser Effekt vermieden werden soll, kann das
Zündwinkeldifferenzsignal (Δα), wie gestrichelt angedeutet,
dazu benutzt werden, die Thyristoren (T2) und (T5) verfrüht
zu zünden. Die Leistung des Wechselspannungsgenerators (G1)
überwiegt dann, wenn δ1-δ2 < 90° wird.
Der im Teiler (33) halbierte 50-%-Leistungssollwert stellt
den idealen Sollwert für die Turbinenleistungsregelung dar.
Um das Zündwinkeldifferenzsignal (Δα) auf nahezu 0 zu be
kommen, wird in dem Turbinenausgleichsregler (32) ein Zu
satz- bzw. 50-%-Leistungsdifferenzsollwert (ΔPs/2) gebil
det, der dem idealen Leistungssollwert für die Turbine
(Tu1) zugefügt und dem von Turbine (Tu2) abgezogen wird.
Wichtig ist, daß mit der Turbinenregelung die Wechselspan
nungsgeneratoren (G1, G2) auf ein konstantes elektrisches
Leistungsverhältnis sowie auf eine vorgebbare Summe der
beiden elektrischen Leistungen geregelt werden. Die Wech
selrichter (SR2, SR3) werden mit konstantem Löschwinkel (γ)
geregelt.
Es versteht sich, daß anstelle des oberschwingungsgünsti
gen 12Pulswechselrichters (SR2, SR3) ein 6pulsiger Wechsel
richter mit nur einer Drehstrombrücke verwendet werden
kann, was bei kleinerer Leistung bzw. bei sehr starkem
Wechselrichternetz (mit geringer Oberschwingungsbeeinflus
sung) vorteilhaft sein könnte. Anstelle einfacher Thyristo
ren (T1-T6) können in den Wechselrichtern (SR1-SR3)
GTO-Thyristoren mit antiparallelen Dioden verwendet werden.
Statt der Wechselstromwandler (7, 8) zur Ermittlung des im
Gleichstromzwischenkreis (3-6) fließenden Gleichstroms
(idi), der im Gleichspannungsistwertbildner (15) zur Be
rechnung des Gleichspannungsistwertsignals (Udi) benötigt
wird, könnte auch der Gleichspannungsdetektor (5) im
Gleichspannungszwischenkreis verwendet werden, der anson
sten fehlen kann und relativ teuer ist.