DE3934743A1 - Verfahren zum verbinden zweier bauteile - Google Patents
Verfahren zum verbinden zweier bauteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden zweier Bauteile.
Bei der Herstellung zahlreicher Gegenstände, von denen hier nur
Haushaltsgeräte und Kraftfahrzeuge erwähnt sein mögen, sind zwei
Bauteile miteinander zu verbinden, die im Bereich der Verbindungs
stelle flächig aufeinanderliegen. Beispielsweise soll eine Schelle an
einer Kraftfahrzeugkarosserie befestigt werden, oder eine Lagerbuchse
an einer Waschmaschinenwandung, oder dergleichen. In solchen Fällen
bedient man sich meistens des sogenannten Buckelschweißens, aber auch
Nieten oder Verschrauben sind gängig.
Das Buckelschweißen hat gegenüber den anderen Techniken den Vorteil,
daß die Bauteile fluiddicht bleiben, was in vielen Fällen erwünscht
oder sogar zwingend ist. Es hat aber den Nachteil, daß bei oberflä
chenbeschichteten Teilen je nach Typ der Beschichtung entweder eine
Schweißung ohne Vorbehandlung gar nicht möglich ist oder aber, vor
allem bei verzinkten Stahlteilen, die Zinkschicht im Bereich der
Schweißung beschädigt wird.
Die US-A-38 28 517 offenbart ein Verfahren zum Verbinden eines rela
tiv dünnen ersten Bauteils mit einem relativ dicken zweiten Bau
teil, bei welchem in ersten, getrennten Arbeitsgängen das dünne Bau
teil gelocht und gegebenenfalls mit einer Fase versehen wird, das
dicke Bauteil einem Extrusionsarbeitsgang dergestellt unterworfen
wird, daß ein in das Loch passender Niet angeformt wird, und schließ
lich beim eigentlichen Verbinden der Niet in das Loch gesteckt und
auf der dem dicken Bauteil abgewandten Seite des dünnen Bauteils der
Nietkopf geformt wird. Will man beispielsweise aus ästhetischen
Gründen bei der Verbindung zweier unterschiedlich dicker Bauteile die
Vertiefung nicht im dicken, sondern im dünnen Bauteil vorsehen, ist
dieses bekannte Verfahren nicht einsetzbar, weil nicht genug Material
für die Bildung des Nietkopfes durchgesetzt werden kann.
Das gilt auch für das Verfahren, bei dem eine Vorrichtung gemäß EP-
A-1 55 618 benutzt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen,
mittels dem ein dünneres und ein dickeres Bauteil unter Deformation
des dünneren in das dickere hinein in einfacher Weise verbunden wer
den können.
Die Lösung gemäß der Erfindung ergibt sich aus dem Patentanspruch 1;
die Unteransprüche definieren bevorzugte Weiterbildungen dieser Kon
zeption.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeinungen im einzelnen erläutert.
Fig. 1 stellt den Ablauf in einer ersten Variante dar, und
Fig. 2 zeigt analog eine zweite Variante.
In beiden Figuren ist jeweils links die Ausgangsposition, rechts die
Position am Ende des Verbindungsarbeitsgangs gezeigt.
Das erste Bauteil 10 ist mit einer abgestuften Bohrung 12 versehen,
deren kleinere Mündung dem zweiten Bauteil 14 zugekehrt ist. Die De
formation erfolgt mittels zweier Preßstempel. Der untere Preßstempel
16 umfaßt eine Auflageplatte 18 mit einem auskragenden Zentrierkopf
20, dessen Querschnitt komplementär zu dem größeren querschnitt der
Bohrung 12 ist (es ist anzumerken, daß der Begriff "Bohrung" alle
denkbaren Querschnittsformen umfassen soll, also nicht nur zylindri
sche gebohrte Löcher, sondern auch dreieckige, sechseckige, quadra
tische usw., und daß es sich auch um ein sich nach innen erweiterndes
Sackloch handeln kann). Auf diese Weise wird das erste Bauteil be
züglich des Oberwerkzeugs 22 positioniert, das aus einem mit einem
Bund 24 versehenen Stempel 26 besteht. Der Bund begrenzt die Ein
dringtiefe des Stempels, wie in der rechten Hälfte der Figur erkenn
bar. Der Querschnitt des Stempels 26 ist so bemessen, daß das zweite
Bauteil nicht eingeschnitten wird, jedoch soviel Material durchge
setzt wird, daß beim Erreichen der Eindringtiefe durchgesetztes Ma
terial seitlich hinter die Bohrungsschulter fließt und ein Formschluß
entsteht. Die Abmessung des Zentrierkopfes 20 in Axialrichtung ist so
bemessen, daß bei Erreichen der Eindringtiefe des Stempels noch ein
Mindestabstand zwischen einem balligen Vorsprung 28 des Zentrierkop
fes und der Stirnfläche 30 des Stempels verbleibt, so daß die Füge
stelle fluiddicht wird. Die fertige Fügestelle weist beidseits eine
regelmäßig geformte Einsenkung auf, die z. B. zugespachtelt und über
lackiert werden kann.
In der in Fig. 2 dargestellten Variante sind zu Fig. 1 analoge Teile
mit denselben Bezugszeichen versehen. Das erste Bauteil 10 weist ein
konisch sich verjüngendes Loch auf, das spanabhebend oder durch einen
Stanzarbeitsgang hergestellt worden ist. Anstelle des Zentrierkopfs
20 ist hier ein beweglicher Unterstempel 32 vorgesehen, der in der
Auflageplatte 18 geführt ist, von einer Feder (nicht dargestellt)
nach oben vorgespannt ist und eine untere, durch einen Anschlag
festgelegte Endstellung aufweist, die gegebenenfalls einstellbar ist
ähnlich wie in der Veröffentlichung EP-A-1 55 618 offenbart. Der Stem
pel positioniert das erste Bauteil im Bereich der kleineren Lochmün
dung (linker Teil der Fig. 2), weicht jedoch beim Verformungsar
beitsgang gegen seine Federvorspannung aus. Wenn der Anschlag ver
stellbar ist, kann eine recht genaue Anpassung des zu füllenden
Hohlraums an das Volumen an durchgesetztem Material des Bauteils 14
erfolgen. Wie bei der ersten Variante, entsteht eine ästhetisch be
friedigende Fügung, die wie dort erwähnt nachbehandelt werden kann.
Wenn das Loch als Sackloch ausgebildet ist, wird das betreffende
Bauteil in einer Auflageplatte positioniert und abgestützt, und der
Boden des Sacklochs übernimmt die Funktion des Unterstempels.
Es ist anzumerken, daß man eine Mehrzahl von Verbindungen zweier
Bauteile durch Verwendung von Mehrfachwerkzeugen mittels eines ein
zigen Pressenhubes bewirken kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Verbinden eines ersten Bauteils, das ein Loch mit
einem sich in Richtung einer Mündung verjüngenden Querschnitt auf
weist, mit einem zweiten Bauteil, das an der Verbindungsstelle dünner
ist als das erste Bauteil, bei welchem Verfahren soviel Material des
zweiten Bauteils mittels eines einzigen Pressenhubes und ohne einzu
schneiden in die Lochmündung des ersten Bauteils hineindeformiert
wird, daß es sich in dem Loch verklammert und es höchstens gerade
ausfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Loch eine zweite Mündung
aufweist und das erste Bauteil mittels eines von dieser zweiten Mün
dung aus in das Loch greifenden Teils eines Werkzeugs relativ zu ei
nem Deformationswerkzeug positioniert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem der positionierende Werkzeug
teil während der Deformation aus dem Loch zurückgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Rücknahmehub des positio
nierenden Werkzeugteils an das Volumen des deformierten Materials
angepaßt wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche
auf die Verbindung von Bauteilen, von denen mindestens eines ober
flächenbeschichtet ist.
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