DE3921419A1 - Mahlflaeche von waelzmuehlen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mahlfläche von Wälzmühlen oder Walzen
mühlen und insbesondere von Mahlwalzen oder einer Mahlbahn gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Unter dem vorgenannten Begriff der Mahlfläche von Wälz- oder Wal
zenmühlen werden nachstehend speziell die einander zugewandten
Flächen der Mahlwalze bzw. Mahlwalzen und der Mahlbahn der rotie
renden Mahlschüssel einer Wälz- oder Walzenmühle verstanden, wobei
zwischen diesen zugewandten Mahlflächen der entsprechende Mahl
spalt zur Zerkleinerung von Materialien, wie Zementrohmaterial,
Zementklinker, Kohle oder dergleichen, vorgesehen ist.
Bisher bestehen diese Mahlflächen üblicherweise bei den Walzen
aus ringförmigen oder segmentierten Walzenmänteln und bei der
Mahlbahn aus ebenen, geneigten oder gemuldeten Sektoren, die zu
einem geschlossenen Ring bei der Walze bzw. einer kreisförmigen
Platte bei der Mahlbahn zusammengefügt sind. Da diese Mahlflä
chen beim Zerkleinerungsvorgang der zu verarbeitenden Materialien
einem Verschleiß unterliegen, bestehen diese Mahlflächen überwie
gend aus legierten und wärmebehandelten Eisenwerkstoffen um mög
lichst hohe Standzeiten zu erzielen.
Der Übergang zu immer härteren Legierungen von Eisenwerkstoffen
für die Mahlflächen bringt nur noch eine relativ geringfügige
Verbesserung der Standzeiten im Bereich von 10 bis etwa 20%. Ande
rerseits sind aber auch einer Überdimensionierung von Mahlwalzen
bzw. der Mahlbahn Grenzen gesetzt, da man feststellen mußte, daß
die Regelfähigkeit überdimensionierter Wälzmühlen zum Teil
lastbereich hin abnimmt, so daß auch in dieser Richtung nur
eine unwirtschaftliche Lösung für das Verschleißproblem ge
sehen wird.
Zwar ist es bekannt, daß keramische Werkstoffe ein deutlich
günstigeres Abriebverhalten als Eisenwerkstoffe besitzen, wes
halb diese Werkstoffe auch seit Jahren für die Auskleidung
statischer Baugruppen, wie Rutschen, Zyklone und dergleichen
eingesetzt werden. Bei der Verwendung von keramischen Werkstof
fen für Baugruppen, die ganz überwiegend einer dynamischen Be
lastung ausgesetzt werden, treten jedoch erhebliche Probleme
auf.
Während keramische Bauteile so gut wie keine thermische Ausdeh
nung haben, haben die metallischen Baugruppen, wie z.B. Grund
körper oder Walzenmantel einer Mahlwalze, einen relativ hohen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten, so daß bei einer derarti
gen Kombination von keramischen Bauteilen und metallischen Bau
teilen Fügeprobleme auftreten.
Zum anderen sind keramische Bauteile extrem sprödbruchempfind
lich, weshalb punktförmige Belastungen, Biege- und Torsions
spannungen von keramischen Bauteilen abgehalten werden müssen.
Auch sind diese Bauteile nicht für Schlagbeanspruchung ausgelegt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Mahl
fläche von Wälz- bzw. Walzenmühlen und insbesondere die einer Mahlwalze oder
einer Mahlbahn so auszulegen, daß die vorausgehend genannten
Probleme überwunden werden können und bei erheblich verbesserten
Standzeiten auch wartungstechnisch Vereinfachungen erreicht wer
den.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Mahlfläche erfin
dungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des An
spruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht daher dazu über, die Mahlfläche aus einer
segmentartig aufgebauten Panzerung zu bilden, die aus einem
wesentlich verschleißfesteren Werkstoff, insbesondere einem
Keramikwerkstoff, besteht, als der Befestigungskörper, auf
dem die Segmente angebracht werden. Dieser Gedanke der Erfin
dung wird jedoch konstruktiv durch eine weitgehend formschlüs
sige Abstützung der Segmente ergänzt, wodurch gerade die dyna
mischen Beanspruchungskräfte, wie Umfangs-, Schub- und Scher
kräfte, durch entsprechende formschlüssige Gestaltung des Be
festigungskörpers der Segmente aufgenommen werden. Für diese
Realisierung erhält die Außenfläche des Befestigungskörpers im
Axialschnitt eine stufenartige Kontur, wobei die einzelnen
Stufen bei einer Mahlwalze Zylinderflächen unter
schiedlichen Durchmessers bilden. Diese stufenförmige Kontur
kann bei einer Mahlwalze am Basismantel vorgesehen sein,
der üblicherweise auf dem Grundkörper der Walze befestigt wird.
Es ist jedoch auch möglich, die einzelnen Segmente direkt über
die stufenförmige Kontur auf einem Grundkörper der Walze zu be
festigen.
Durch die stufenförmige Auslegung des Grundkörpers bzw. des
Basismantels einer Mahlwalze können die auf die Segmente in
axialer Richtung einwirkenden Schubkräfte über die Schultern der
einzelnen Stufen aufgefangen werden.
Im Hinblick auf die Aufnahme von Tangentialkräften, also Kräf
ten in Umfangsrichtung der Mahlfläche, werden Paßfedern zwischen
dem Basismantel und den Segmenten vorgesehen, die eine Verschie
bung der angeschraubten, aus Keramik bestehenden Segmente in
Umfangsrichtung verhindern. Die Paßfedern sind üblicherweise als
metallische Keile oder Quader ausgelegt, die in entsprechende
Nuten des Basismantels z.B. eingeschraubt sind und etwa zur Hälf
te ihrer Höhenausdehnung frei über die zylindrische Auflageflä
che des Basismantels hinausragen und in diesem Bereich einen
Formschluß mit Ausnehmungen in den Stirnseiten der Segmente
bilden können. Die Paßfedern können den Segmenten sowohl einzeln
als auch einer bestimmten Anzahl von Segmenten zugeordnet sein.
Ergänzend oder auch an Stelle der Paßfedern kann die Tangential
abstützung der Segmente auch durch Eckbereiche polygoner Ring
flächen bewirkt werden. Bei dieser konstruktiven Lösung der Auf
nahme von dynamischen Kräften in Tangentialrichtung geht man von
der Kreisform einer einzelnen Zylinderfläche, z.B. des Walzen
mantels im Radialschnitt ab und ersetzt den Kreisbogen durch eine
Gerade von der Länge des entsprechenden Keramikelementes in Um
fangsrichtung. Am Übergang von einer Geraden in die andere wird
zusätzlich eine Stufe oder Schulter gebildet, gegen die das ent
sprechende Keramiksegment zur Aufnahme von Schubkräften in tan
gentialer Richtung abgestützt ist. Die im Bereich dieser Stufe
aneinanderliegenden Flächen der Keramiksegmente haben daher eine
unterschiedliche radiale Abmessung, da die außenliegende Mahlflä
che Kreiskontur hat.
Im Axialschnitt gesehen verlaufen die Längskanten der Stufen im
Basis- bzw. Grundkörper der Mahlwalze im wesentlichen etwa achs
parallel zur Achse der Mahlwalze. Diese Längskanten bilden vor
zugsweise gegenüber der durch die Segmente gebildeten Mahlfläche
einen Neigungswinkel im Bereich von etwa 5° bis 45°, vorzugsweise
von etwa 30°. Die Schultern der Stufen stehen dabei senkrecht zu
den Längskanten und sind so ausgerichtet, daß die Axialkräfte
hierüber abgefangen werden können.
Für die statische Befestigung der Segmente aus Keramik am Basis
mantel werden bekannte Schraub-, Schweiß- und/oder Klebeverbindun
gen eingesetzt. Eine derartige Klebeschicht kann bei der erfin
dungsgemäßen Mahlfläche zweckmäßigerweise zum Ausgleich von Un
ebenheiten zwischen den Segmenten aus Keramik und der Außenfläche
der Stufen genutzt werden. Durch die vorgesehenen Schultern und
Paßfedern sind jedoch die für eine statische Halterung vorge
sehenen Schraubbefestigungen frei von Schub-, Scher- und Biege
kräften gehalten. Die Einführöffnungen für die Schraubbefesti
gungen der Segmente werden nach der statischen Fixierung der
Segmente fluchtend mit der übrigen Mahlfläche verschlossen, was
z.B. durch Einsetzen von Stopfen realisiert werden kann.
Geringfügig vorhandene Fügespalte zwischen den Stoßstellen an
einandergrenzender Segmente werden mit einem geeigneten Klebe
material ausgeglichen.
Zur Vermeidung von Punktbelastungen zwischen Segmenten einer
Mahlwalze und Segmenten der Mahlbahn einer Wälzmühle wird der
Abstand der Schwinghebel zur Mahlschüssel über Anschlagschrauben
oder Anschlagpuffer mechanisch so begrenzt, daß stets ein minima
ler Walzenspalt und keine direkte Berührung zwischen Mahlflächen
vorhanden ist.
Ein ganz analoges Konzept der Befestigung der einzelnen Segmente
aus Keramik für die Mahlfläche einer Mahlwalze kann auch bei der
Mahlbahn der Mahlplatte realisiert werden. Eine entsprechende
Mahlplatte aus Eisenwerkstoff wird hierzu in Radialrichtung mit
stufenförmiger Oberfläche ausgelegt. Diese ringförmig umlaufenden
Stufen nehmen dann wiederum sektorweise Segmente aus Keramik auf,
die in diesem Fall einen blockartigen Radialschnitt aufweisen
können. Die Segmente können dabei auch an der Mahlfläche stufen
artige Übergänge z.B. im Bereich von 3 mm aufweisen. Vorteilhafter
weise wird jedoch ein fluchtender Übergang der Segmente für eine
ebene Mahlfläche bevorzugt.
Durch den geringeren Abrieb der Keramiksegmente für die entspre
chenden Mahlflächen werden daher längere Stillstandszeiten der
Wälzmühle und damit ein Produktionsausfall verhindert. Die Stand
zeiten können daher durch die Befestigungsmethode der Segmente
im Vergleich zu herkömmlichen, gehärteteten, metallischen Ver
schleißpanzerungen, aber auch im Hinblick auf rein statische Be
festigungen von keramischen Auskleidungen verbessert werden.
Auch im Hinblick auf Wartungsmaßnahmen an den Verschleißteilen
der Mahlwalzen oder Mahlbahn ergeben sich dadurch Vorteile, daß
die keramische Mahlfläche segmentartig ausgetauscht werden kann,
während bei metallischen Verschleißmänteln, aber auch bei Mantel
segmenten üblicherweise der Einsatz schwerer Hebezeuge erforder
lich war. Der Aufbau der Mahlflächen mit Keramiksegmenten ermög
licht daher eine einfache Hantierbarkeit dieser im Vergleich zu
Metall leichten Segmente, so daß eine beträchtliche Service-
Kostenreduzierung erreicht werden kann.
Zudem eröffnet eine segmentierte, keramische Mahlfläche die Mög
lichkeit, das Grundmaterial des Walzenmantels aus billigen Werk
stoffen anstatt aus teueren, gehärteten Metallwerkstoffen herzu
stellen. Der Basiskörper bleibt daher am Grundkörper der Mahl
walze befestigt und wird auch bei einem Austausch der Mahlfläche
davon nicht tangiert. Die ringförmige segment- und/oder sektor
mäßige Panzerung der Mahlflächen mit Keramikwerkstoff führt daher
zu einer Kostenreduzierung im Hinblick auf die Verschleißteile,
wobei die spezifischen Kosten von z.B. DM/t/h im Bereich von etwa
40% der bisher aufzuwendenden Kosten eingestuft werden können.
Die Erfindung geht daher den Weg, Verschleißsegmente aus nicht
metallischen Werkstoffen, vorzugsweise aus hochverschleißfester
Keramik, in einer Weise mit dem metallischen Grundkörper bzw.
Basismantel zu verwenden, daß zusätzlich zu der reinen statischen
Haltefunktion der Segmente auch die während des Zerkleinerungs
prozesses zwischen Mahlwalze und Mahlschüssel auftretenden dyna
mischen Kräfte aufgenommen werden können, ohne die statischen
Halteelemente hierdurch zu beeinträchtigen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Zeichnungen
noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a einen Aufriß durch eine Wälzmühle mit Kennzeichnung
der Mahlflächen;
Fig. 1b einen Axialschnitt durch den Mantel einer Mahlwalze,
ohne Grundkörper und Schwinghebel;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Basismantels im
Axialschnitt mit entsprechender Mahlfläche;
Fig. 3 eine bruchstückartige, perspektivische Explosionszeich
nung einer Mahlfläche;
Fig. 4a einen Teilausschnitt eines Radialschnittes durch das
Beispiel nach Fig. 2 im Bereich der Stoßfuge der Seg
mente mit einer etwa achsparallel verlaufenden Paß
feder;
Fig. 4b einen Radialschnitt entsprechend Fig. 4a mit polygona
ler Ringfläche an Stelle von Paßfedern;
Fig. 4c eine Vergrößerung des Teilbereichs der polygonalen
Ringfläche nach Fig. 4b im Bereich der Stufe;
Fig. 5a eine perspektivische Ansicht einer Mahlschüssel mit
Mahlplatte, deren Mahlfläche mit Keramiksegmenten aus
gelegt ist;
Fig. 5b eine Draufsicht auf die Mahlschüssel nach Fig. 5a mit
Teildarstellung der Anordnung der Keramiksegmente; und
Fig. 5c einen bruchstückartigen Radialschnitt durch die Mahl
fläche der Mahlschüssel nach Fig. 5a.
In Fig. 1a ist schematisch eine Wälzmühle 50 im Aufriß dargestellt,
die einen aufgesetzten, integrierten Sichter 51 aufweist. Ober
halb der Mahlschüssel 52 und deren Mahlbahn 53 sind in der Figur
Mahlwalzen 54 angeordnet, die über Schwinghebel 55 federnd gegen
das auf der Mahlbahn vorhandene Mahlgut anpreßbar sind. Die Mahl
schüssel 52 ist üblicherweise über ein Getriebe in Rotation ver
setzt. Die Stromfäden mit unterbrochenem Linienzug zeigen die
Strömungsverhältnisse des Luft-/Staubgemisches in der Wälzmühle
und dem integrierten Sichter.
Mit einem Kreis ist dabei der Bereich M gekennzeichnet, der im
Hinblick auf die Auslegung der Mahlflächen erfindungsgemäß maß
gebend ist und in den weiteren Ausführungsbeispielen detaillier
ter betrachtet wird.
In Fig. 1b ist ein axialer Schnitt durch eine Mahlwalze 1 darge
stellt. Der Walzenmantel 4 ist auf dem nicht gezeigten Grund
körper so angeordnet, daß die Mahlfläche 3 etwa parallel zur
entsprechenden Mahlfläche einer Mahlschüssel zu liegen kommt. In
Richtung der Achse 2 würde sich üblicherweise nach oben der
Schwinghebel für die Mahlwalze 1 erstrecken.
Der untere Abschnitt des Walzenmantels 4 ist dabei in Fig. 2 in
vergrößertem Maßstab dargestellt. Der üblicherweise aus einem
Eisenwerkstoff hergestellte Basismantel 5 weist im Beispiel in
Richtung der Mahlfläche 3 mehrere Stufen 12 auf, deren Übergänge
als Schultern 13 ausgebildet sind. Während die Längskanten 32
der Stufen 12 etwa achsparallel zur Achse 2 verlaufen, stehen
die Schultern 13 etwa senkrecht zur Achse 2.
Über den Umfang der Mahlwalze gesehen bilden die Längskanten 32
der Stufen 12 Zylinderflächen, die mit Segmenten 10 aus einem
Keramikwerkstoff belegt sind. Der Neigungswinkel α zwischen
etwa horizontal vorgesehener Mahlfläche 3 und der Längskante 32,
der beispielsweise zwischen 5° und 45° liegen kann, führt dabei
zu keilstumpfförmigen Segmenten 10.
Im Hinblick auf ihre statische Halterung werden die einzelnen
Segmente 10 mittels einer durch eine Öffnung auf der Seite der
Mahlfläche etwa im rechten Winkel zur Achse 2 in den Basismantel
5 eingreifenden Schraube 14 fixiert. Zur ergänzenden statischen
Fixierung kann zwischen dem Basismantel 5 und der Innenfläche des
jeweiligen Segmentes 10 auch ein Klebematerial vorgesehen sein,
das zusätzlich einen Materialausgleich zwischen Unebenheiten der
aneinanderliegenden Flächen schafft.
Da diese statische Halterung der Keramiksegmente 10 für die dyna
mische Belastung der Mahlwalzen nicht ausreicht, liegen die lin
ken Seitenflanken der Segmente mindestens partiell und ggf. bis
etwa 80% ihrer Erstreckung gegen Schultern 13 an, um axial nach
links gerichtete Kräfte aufnehmen zu können. Die aneinandergren
zenden drei Reihen der Segmente 10 sind nach außen durch eine
Außenschulter 20 und nach innen durch eine Innenschulter 19 des
Basismantels 5 begrenzt und festgelegt.
In der perspektivischen, bruchstückartigen Ansicht nach Fig. 3
sind auf den ringförmig umlaufenden Stufen 12 Stifte 17 ange
deutet. Diese Stifte sind zum Eingriff in die Öffnungen 16 der
keilförmigen Segmente 10 bestimmt. Die statische Halterung er
folgt in diesen Fällen wie in Fig. 4a gezeigt über eine Mutter
18. Der Abschluß der Öffnung 16 kann beispielsweise über einen
Stopfen 15 flächenfluchtend mit der Mahlfläche 3 erfolgen.
Der Radialschnitt durch einen Walzenmantel nach Fig. 4a zeigt die
Auslegung des Verbundes zwischen Segmenten und Basismantel 5 zur
Aufnahme von Kräften in Umfangs- bzw. Drehrichtung D. Zu diesem
Zweck weisen die inneren Stirnflächen 24 der Segmente 10 im Be
reich ihrer Stoßstellen 23 L-förmige bzw. L-komplementäre Aus
sparungen 27 auf. Eine in eine U-förmige Nut 30 des Basismantels
5 eingepaßte Paßfeder 25 im wesentlichen quaderförmigen Quer
schnitts greift weitgehend formschlüssig in diese Aussparung 27
benachbarter Segmente 10 ein. Die im Beispiel im Basismantel 5
breiter als im Segmentbereich ausgebildete Paßfeder 25 nimmt da
her die an den Anlageflächen 26 wirkenden Tangentialkräfte auf
und verhindert somit eine Scher- und Schubbeanspruchung auf die
Stifte 17. Die üblicherweise aus einem Stahlmaterial bestehenden
Paßfedern 25 blockieren daher eine Bewegung der Keramiksegmente
10 in der einen oder anderen Wanderrichtung des Walzenmantels.
Der zwischen benachbarten Segmenten 10 gebildete Fügespalt 31
an den Stoßstellen 23 kann beispielsweise durch Keramikkleber
28 ausgefüllt sein, so daß ein direkter Kontakt der Segmente 10
miteinander verhindert, aber auch ein Ausgleich an der Mahlfläche
erreicht wird.
Die Paßfedern 25 können zweckmäßigerweise an den Stoßstellen
zweier benachbarter Segmente 10 vorhanden sein. Es ist jedoch
auch möglich, eine derartige Paßfeder 25 mehreren Segmenten 10 für
die Aufnahme der darauf erfolgenden Tangentialkräfte zuzuordnen.
Eine gegebenenfalls an der Grenzfläche 21 zwischen Segment und
Basismantel 5 vorhandene Klebeschicht 22 kann auch dem Ausgleich
von Materialunebenheiten dienen.
In Fig. 4b ist ein zu Fig. 4a vergleichbarer radialer Schnitt
durch die Zylinderfläche einer Mahlwalze schematisch dargestellt.
In dieser Ausführungsform nach Fig. 4b werden jedoch die Tan
gentialkräfte, die auf die Keramiksegmente 10 wirken, mittels
einer alternativen Konstruktion aufgenommen. Die Kreiszylinder
fläche der einzelnen Stufen 12 nach Fig. 3 sind im Beispiel
nach Fig. 4b durch ein Polygon einzelner Geraden 34 gebildet, wo
bei letztere am Übergang zu der nachfolgenden Geraden 34′ eine
Stufe 35 bilden. Da die radiale Höhe 36′ des Keramikelementes 10
größer gehalten ist, als dessen radiale Höhe 36, wird der radial
innere Bereich 37 des jeweiligen Keramiksegmentes 10 in Umfangs
richtung gegen die Stufe 35, die in den Tragkörper 5 direkt ein
gearbeitet sein kann, abgestützt. Mittels einer derartigen poly
gonalen Ringfläche können daher die Paßfedern nach Fig. 4a in
einfacher Weise und vorteilhaft ersetzt werden.
Der Ringverband der Keramiksegmente 10 ist daher durch die dop
pelte Abstützung gegenüber dynamischen Beanspruchungen in axialer
und tangentialer Richtung automatisch auch gegen ein Verdrehen
gegenüber dem metallischen Basismantel gesichert. Ein derartiges
Verdrehen einzelner Segmente war bisher dadurch denkbar, daß bei
der Paarung von Walzenmantel und Mahlschüssel keine reine Rollbe
wegung über der gesamten Mantelbreite auftrat, wenn nicht zufäl
lig die Drehachsen des Walzenmantels und der Mahlschüssel in
einem Punkt der Mahlbahnebene zusammentrafen. Das Zusammenwirken
von Paßfedern 25 und Schultern 13 bzw. die Auslegung als poly
gonale Ringfläche 38 gestattet es daher, die Panzerung der Mahl
fläche auch mit Keramiksegmenten 10 auszulegen, womit gravierende
Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Walzenmänteln erreicht
werden.
In den Fig. 5a bis 5c ist die weitere Mahlfläche 49, die nunmehr
jedoch der Mahlschüssel 52 zugeordnet ist, schematisch näher dar
gestellt. Die perspektivische Ansicht nach Fig. 5a zeigt zu
nächst eine "spinnennetzförmige" Anordnung der einzelnen Segmente
41 auf der Mahlplatte 40. Die Segmente 41 der Mahlfläche 49 wei
sen in Draufsicht, wie es die Fig. 5b zeigt, eine Trapezkontur
auf, wobei die äußeren Segmente größere Polygongeraden haben.
Entsprechend dem axialen Schnitt nach Fig. 5c nimmt die Mahl
schüssel 52 eine metallische Mahlplatte 40 im Sinne einer Einla
ge auf. Die Oberfläche der Mahlplatte 40 selbst ist mit stufen
artigen Abschnitten 43 ausgelegt. Die Stufen 43 gehen dabei
über Schultern 42 in die angrenzende Stufe über. Auf diesen Stu
fen 43 sind formschlüssig Keramiksegmente 41 fixiert. Diese Fi
xierung erfolgt zweckmäßigerweise analog der Fixierung der Seg
mente 10 auf dem Basismantel 5. Im Beispiel nach Fig. 5c haben
die Segmente 41 Viereckkontur und liegen formschlüssig gegen
die Schultern 42 bzw. Längskanten der Stufen 43. In radialer
Richtung der Mahlschüssel gehen die Segmente 41 mit geringfügi
gen Überständen 44 von beispielsweise 1 mm bis 3 mm in das
nächste Segment 41 über. Die Mahlbahnfläche 49 weist dementspre
chend eine stufenartige Kontur auf. Je nach den Erfordernissen
können auch ebene Mahlbahnflächen mit kontinuierlichem Mahl
flächenübergang von Segment zu Segment aufgebaut werden.
Die Auslegung der Mahlfläche 3 der Mahlwalzen, aber auch die der
Mahlfläche 49 der Mahlschüssel mit Keramiksegmenten, bietet da
her einen hervorragenden Verschleißschutz, wobei ergänzend hin
zutritt, daß durch die Segmentierung und das leichtere Gewicht
Wartungsmaßnahmen wesentlich kostengünstiger durchgeführt werden
können.
Claims (12)
1. Mahlfläche von Wälzmühlen oder Walzenmühlen,
insbesondere von Mahlwalzen und/oder einer Mahlbahn,
mit Befestigungskörpern aus Eisenwerkstoff oder ähnlichem Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mahlfläche (3) eine auf ihrem jeweiligen Befesti gungskörper (5) segmentartig aufgebrachte Panzerung aus wesentlich verschleißfesterem Werkstoff als der Befesti gungskörper aufweist, und
daß die Segmente (10; 41) im Hinblick auf dynamische Bean spruchungskräfte formschlüssig, insbesondere bezogen auf die Radialrichtung der Mahlbahnfläche, am Basiskörper (5) der je weiligen Mahlfläche (3) fixiert sind.
daß die Mahlfläche (3) eine auf ihrem jeweiligen Befesti gungskörper (5) segmentartig aufgebrachte Panzerung aus wesentlich verschleißfesterem Werkstoff als der Befesti gungskörper aufweist, und
daß die Segmente (10; 41) im Hinblick auf dynamische Bean spruchungskräfte formschlüssig, insbesondere bezogen auf die Radialrichtung der Mahlbahnfläche, am Basiskörper (5) der je weiligen Mahlfläche (3) fixiert sind.
2. Mahlfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Befestigungskörper (5) einer Mahlwalze (1) der Grund
körper oder ein Basismantel (5) der Mahlwalze (1) ist.
3. Mahlfläche nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (10; 41) aus einem Keramikwerkstoff oder
einer Keramikverbindung bestehen.
4. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Mahlfläche (3) zugewandte Fläche des Befesti
gungskörpers (5) einer Mahlwalze (1) im Axialschnitt stufen
förmig gestaltet ist und
die Schultern (13; 42) der Stufen (12, 20; 43,42) die Seg
mente (10; 41) der Panzerung abstützen.
5. Mahlfläche nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längskante (32) der jeweiligen Stufe (12) einen Nei
gungswinkel (α), insbesondere im Bereich von 5° bis 45°
gegenüber der Mahlfläche (3) bildet.
6. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (10) und Mahlwalzen (1) mehrere polygonale
Ringkörper bilden, die im Axialschnitt mit ihrer Innenflä
che aneinandergrenzende Zylinderringe unterschiedlichen
Durchmessers erzeugen.
7. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (10, 41), insbesondere im Bereich ihrer Stoß
fugen (31), gegen dynamische Tangentialkräfte formschlüssig
insbesondere durch Eckbereiche (35) einer polygonen Ring
fläche (38) und/oder durch Paßfedern (25) gesichert sind.
8. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenfläche der Segmente (10; 41) die Mahlfläche (3)
bildet.
9. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (10; 41) mit ihrer Innenfläche (24) kraft
schlüssig, insbesondere über eine Schraub-, Schweiß- und/
oder Klebeverbindung, am Basismantel (5) bzw. an der Mahl
platte (40) fixiert sind.
10. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 7 bis 9
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßfedern (25) im Befestigungskörper (5) fixiert
sind und in stirnseitige Aussparungen (27) der Segmente
(10) weitgehend formschlüssig eingreifen.
11. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stoßfugen (31) zwischen den Segmenten (10) mit Kera
mikkleber (28) ausgefüllt sind.
12. Mahlfläche nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß Öffnungen (16) für Schraubverbindungen in den Segmenten
(10) weitgehend fluchtend mit der Mahlfläche (3) verkapselt
sind.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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ID=6383936
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