DE3917353A1 - Verfahren und anordnung zur druckkompensation zwischen messmedium und elektrolyt bei messwertgebern nach art von bezugselektroden oder einstabmessketten, ggf. mit elektrolytbruecke - Google Patents
Verfahren und anordnung zur druckkompensation zwischen messmedium und elektrolyt bei messwertgebern nach art von bezugselektroden oder einstabmessketten, ggf. mit elektrolytbrueckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zur Druckkompensation zwischen Meßmedium und Elektro
lyt bei Meßwertgebern nach Art von Bezugselektroden oder
Einstabmeßketten, ggf. mit Elektrolytbrücke, wobei
zwischen Meßmedium und Elektrolyt eine Druckdifferenz an
gelegt wird.
Man führt die Druckkompensation durch, um durch gleich
mäßigen Austrieb des Elektrolyten aus dem Diaphragma die
Verschmutzung des Diaphragmas zu verhindern.
Es ist bekannt, hierzu im Elektrolytgefäß einen vorge
spannten Faltenbalg anzuordnen, welcher auf die Elektro
lytflüssigkeit einen entsprechenden Druck ausübt. Diese
Anordnung ist im Aufbau sehr aufwendig und damit läßt
sich auch keine Anordnung mit einer Elektrolytbrücke re
alisieren.
Es besteht die Aufgabe, ein Verfahren und eine Anordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, womit die Druck
kompensation in einfacher und sicherer Weise durchführbar
ist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Elektrolyt,
bzw. ggf. Brückenelektrolyt, mit dem Druck des Meßmediums
beaufschlagt wird und daß zusätzlich eine Druckdifferenz
durch hydrostatischen Höhenunterschied Δ h zwischen Elek
trolyt bzw. Brückenelektrolyt und Meßmedium, erzeugt wird.
In vorteilhafter Weise bedarf es dank des hydrostatischen
Höhenunterschiedes Δ h keiner Fremdenergie und die vorge
legte Druckdifferenz bleibt auch bei Schwankungen des
Druckes im System (Meßmedium) automatisch konstant.
In besonders vorteilhafter Weise wird der Druck des Meß
mediums durch ein eingeschlossenes Gasvolumen auf den
Elektrolyten, bzw. ggf. Brückenelektrolyten, übertragen.
Hierdurch wird gewährleistet, daß über der Flüssigkeits
oberfläche des Elektrolyten im Vorratsgefäß der gleiche
Druck herrscht wie am Diaphragma, durch welches die
Bezugselektrode bzw. Elektrolytbrücke mit dem Meßmedium
in Verbindung steht. Die darüber hinaus angelegte Druck
differenz, die das Ausströmen des Elektrolyten sicherstellen
soll, wird unabhängig vom aktuellen Systemdruck durch den
hydrostatischen Druck der frei wählbaren Flüssigkeitssäule
des Elektrolyten bzw. der Elektrolytbrücke gewährleistet.
Die Ausgangsgröße des Gasvolumens richtet sich nach dem zu
erwartenden Systemdruck, d. h. jenem Druck, unter welchem das
Meßmedium steht, sowie dem gewählten Volumen des Vorrats
gefäßes für den Elektrolyten bzw. Brückenelektrolyten.
Es sind auch andere Übertragungsmöglichkeiten denkbar,
beispielsweise durch einen abdichtenden schwimmenden
Kolben, welcher einerseits mit dem Meßmedium und anderer
seits mit dem Elektrolyten beaufschlagt wird. Der Druck
kann auch über eine trennende sackartige Membran anstelle
eines Kolbens übertragen werden.
Entweder wird das eingeschlossene Gas durch das Meßmedium
komprimiert oder man verwendet dafür vorkomprimiertes Gas.
In letzterem Falle kommt man meßmediumseitig mit kleinerem
Gefäßvolumen für das Gaspolster aus.
Die neue Anordnung für die Druckkompensation zwischen Meß
medium und Elektrolyt bei Meßwertgebern nach Art von Be
zugselektroden oder Einstabmeßketten, ggf. mit Elektrolyt
brücke ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Raum für das
Meßmedium ein damit verbundenes Gefäß zugeordnet ist, wel
ches mit einem Vorratsgefäß für den Elektrolyten bzw. einem
Vorratsgefäß für den Brückenelektrolyten über eine druck
feste Leitung verbunden ist, daß beide Gefäße ein Gaspolster
aufweisen, in welche die Leitung mündet, und daß das Vorrats
gefäß für den Elektrolyten bzw. Brückenelektrolyten gegen
über dem Gefäß für das Meßmedium eine hydrostatische Höhen
differenz aufweist.
Die Anordnung läßt sich an gebräuchliche Meßwertgeber an
bringen, bzw. solche lassen sich ohne Schwierigkeiten um
gestalten.
In der Zeichnung sind mehrere Anwendungsbeispiele der
neuen Anordnung mit Meßwertgebern rein schematisch darge
stellt und nachstehend näher erläutert, wobei auf den Auf
bau der an sich bekannten Meßwertgeber nicht näher einge
gangen wird. Es zeigt
Fig. 1 die Anordnung mit einer Bezugselektrode,
Fig. 2 die Anordnung mit zusätzlicher Elektrolytbrücke,
Fig. 3 die Anordnung an einem Druckreaktor und
Fig. 4 die Anordnung an einen Säulenreaktor.
In Fig. 1 besteht die Anordnung aus einer das Meßmedium
führenden Rohrleitung 1, in welche eine Bezugselektrode 2
mit nicht dargestelltem Diaphragma eintaucht. Sie ist an
ein Vorratsgefäß 3 über eine druckfeste Leitung 4 ange
schlossen. Der Systemdruck beträgt 10 bar. Im unteren Bereich
des Vorratsgefäßes 3 befindet sich ein flüssiger Elektro
lyt 5 und darüber ein Gaspolster 6. Das Vorratsgefäß 3 be
sitzt ein Volumen von 100 cm3. Die Grenzfläche 7 zwischen
Elektrolyt 4 und Gaspolster 6 befindet sich 1 m über der
Grenzfläche 8 zwischen Meßmedium 9 und einem Gaspolster
10 in einem an der Rohrleitung 1 angeordneten Gefäß 11
von 100 cm3 Volumen bei Einsatz von komprimiertem Gas,
welches über eine druckfeste Leitung 12 mit dem Vorrats
gefäß 3 verbunden ist. Baut man den Druck durch Kom
pression des eingeschlossenen Gases auf, beträgt das Vo
lumen des Gefäßes 11 1000 cm3. Das Volumen der Leitung 12
ist vernachlässigbar. Auf diese Weise herrscht am Diaphrag
ma elektrolytseitig der Druck des Meßmediums zusätzlich
der durch den Höhenunterschied Δ h der Grenzflächen 7 und 8
bedingten hydrostatischen Druckdifferenz von 0,1 bar.
In Fig. 2 besteht die Anordnung aus einer das Meßmedium
führenden Rohrleitung 21, in welche eine Bezugselektrode 22
mit nicht dargestelltem Diaphragma und nicht dargestellter
Elektrolytbrücke eintaucht. Sie ist an ein Vorratsgefäß 23
über eine druckfeste Leitung 24 angeschlossen. Im unteren
Bereich des Vorratsgefäßes 23 befindet sich ein flüssiger
Elektrolyt 25 und darüber ein Gaspolster 26. Das Vorrats
gefäß 23 besitzt ein Volumen von 100 cm3. Die Grenzfläche
zwischen Elektrolyt 25 und Gaspolster 26 ist mit 27 bezeich
net. Die Bezugselektrode 22 ist außerdem mit einem zweiten
Vorratsgefäß 28 verbunden, in dessen unterem Bereich ein
flüssiger Brückenelektrolyt 29 und in dessen oberem Bereich
ein Gaspolster 30 vorhanden sind. Die dazwischenliegende
Grenzfläche ist mit 31 bezeichnet. Dieses Vorratsgefäß 28
hat ein Volumen von 100 cm3. Sowohl das Vorratsgefäß 23
als auch das Vorratsgefäß 28 sind über eine druckfeste Lei
tung 32 mit einem an der Rohrleitung 21 angeordneten Gefäß
33 verbunden. Dieses besitzt ein Volumen von 200 cm³, ist
teilweise vom Meßmedium 34 und einem davon durch die Grenz
fläche 35 getrennten Gaspolster 36 ausgefüllt. Dies gilt für
den Einsatz komprimierten Gases bei einem Systemdruck von
10 bar. Baut man den Druck durch Kompression des einge
schlossenen Gases auf, beträgt das Volumen des Gefäßes 33
2000 cm3. An den beiden Vorratsgefäßen 23 und 28 liegt der
gleiche Druck an, wie er im Meßmedium herrscht. Auf den
Brückenelektrolyten 29 im Vorratsgefäß 28 wirkt zusätzlich
die hydrostatische Höhendifferenz ΔhB von 0,5 m, entsprechend
0,05 bar, zwischen den Grenzflächen 31 und 35
ein. Am Elektrolyten im Vorratsgefäß 23 liegt zusätzlich
die hydrostatische Höhendifferenz Δ h E von 1 m, entsprechend
0,1 bar, zwischen den Grenzflächen 27 und 31 an.
In Fig. 3 ist die Anordnung an einem Druckreaktor 41 ange
bracht, in dessen unterem Bereich sich das Meßmedium 42 und
darüber ein Gaspolster 43 aus Luft befindet. Eine Bezugs
elektrode 44 ragt in das Meßmedium 42 hinein. Die Bezugselek
trode 44 und der Reaktor 41 bzw. dessen Luftpolster 43 sind
über druckfeste Leitungen 45, 46 mit einem Vorratsgefäß 47 für
einen flüssigen Elektrolyten 48 verbunden. Das Volumen dieses
Vorratsgefäßes mit Gaspolster 49 beträgt 100 cm3, in welches
die Leitung 46 mündet. Der auf das Diaphragma der Bezugs
elektrode 44 wirkende Differenzdruck entspricht der Höhen
differenz Δ h zwischen der Grenzfläche 50 im Druckreaktor
41 und der Grenzfläche 51 im Vorratsgefäß 47.
Im Fig. 4 ist die Anordnung mit einem drucklosen Säulen
reaktor 61 verbunden. Unterhalb der Füllhöhe ragt eine Be
zugselektrode 62 in das Meßmedium 62 hinein. Außerdem ist ein
stutzenartiges Gefäß 64 vorgesehen, welches ein Gaspolster 65
enthält. Dieses Gaspolster 65 ist über eine Druckfülleitung
66 mit einem Vorratsgefäß 67 verbunden. Das Vorratsgefäß 67
enthält in seinem unteren Bereich einen flüssigen Elektro
lyten 68 und im oberen Bereich ein Gaspolster 69, in welches
die Leitung 66 mündet. Der Elektrolyt 68 ist über eine druck
feste Leitung 70 mit der Bezugselektrode 62 verbunden. Der
am Diaphragma der Bezugselektrode 62 anliegende Druck des
Elektrolyten 68 entspricht dem hydrostatischen Druck durch
die gewählte Höhendifferenz Δ h der Grenzfläche 71 im Gefäß
64 und der Grenzfläche 72 im Vorratsgefäß 67.
Claims (5)
1. Verfahren zur Druckkompensation zwischen Meßmedium
und Elektrolyt bei Meßgerätegebern nach Art von
Bezugselektroden oder Einstabmeßketten, ggf. mit
Elektrolytbrücke, wobei zwischen Meßmedium und Elek
trolyt eine Druckdifferenz angelegt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Elektrolyt bzw. ggf. Brücken
elektrolyt mit dem Druck des Meßmediums beaufschlagt
wird und daß zusätzlich eine Druckdifferenz durch
hydrostatischen Höhenunterschied Δ h zwischen Elektro
lyt bzw. Brückenelektrolyt, erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck des Meßmediums durch ein eingeschlosse
nes Gasvolumen auf den Elektrolyten bzw. ggf. Brücken
elektrolyten übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das eingeschlossene Gas durch das Meßmedium
komprimiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß für das eingeschlossene Gas vorkomprimiertes
Gas verwendet wird.
5. Anordnung für die Druckkompensation zwischen Meßmedium
und Elektrolyt bei Meßwertgebern nach Art von Bezugs
elektroden oder Einstabmeßketten, ggf. mit Elektrolyt
brücke, dadurch gekennzeichnet, daß dem Raum (1, 21,
41, 61) für das Meßmedium ein damit verbundenes Gefäß
(11, 33, 41, 64) zugeordnet ist, welches mit einem Vor
ratsgefäß (3, 23, 47, 67) für den Elektrolyten (5, 25, 48, 68)
bzw. einem Vorratsgefäß (28) für den Brückenelektrolyten
(29) über eine druckfeste Leitung (12, 32, 46, 66) ver
bunden ist, daß beide Gefäße (3; 11, 23 bzw. 28; 33, 41;
47, 64; 67) ein Gaspolster (6; 10, 26 bzw. 30, 36, 43; 49, 65;
69) aufweisen, in welche die Leitung (12, 32, 46, 66) mün
det, und daß das Vorratsgefäß (3, 23 bzw. 28, 47, 67) für
den Elektrolyten (5, 25, 48, 68) bzw. das Vorratsgefäß
(28) für den Brückenelektrolyten (29) gegenüber dem Ge
fäß (11, 33, 41, 64) des Meßmediums eine hydrostatische
Höhendifferenz Δ h aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893917353 DE3917353A1 (de) | 1989-05-29 | 1989-05-29 | Verfahren und anordnung zur druckkompensation zwischen messmedium und elektrolyt bei messwertgebern nach art von bezugselektroden oder einstabmessketten, ggf. mit elektrolytbruecke |
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DE19893917353 DE3917353A1 (de) | 1989-05-29 | 1989-05-29 | Verfahren und anordnung zur druckkompensation zwischen messmedium und elektrolyt bei messwertgebern nach art von bezugselektroden oder einstabmessketten, ggf. mit elektrolytbruecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3917353A1 true DE3917353A1 (de) | 1990-12-06 |
Family
ID=6381552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893917353 Withdrawn DE3917353A1 (de) | 1989-05-29 | 1989-05-29 | Verfahren und anordnung zur druckkompensation zwischen messmedium und elektrolyt bei messwertgebern nach art von bezugselektroden oder einstabmessketten, ggf. mit elektrolytbruecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3917353A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10207624A1 (de) * | 2002-02-22 | 2003-09-04 | Mettler Toledo Gmbh | Druckresistente Bezugselektrode für elektochemische Messungen |
-
1989
- 1989-05-29 DE DE19893917353 patent/DE3917353A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10207624A1 (de) * | 2002-02-22 | 2003-09-04 | Mettler Toledo Gmbh | Druckresistente Bezugselektrode für elektochemische Messungen |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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