DE3908850C2 - Zahnärztliches Instrument - Google Patents
Zahnärztliches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zahnärztliches Instrument zur Entfernung
von Zahnstein und Plaque von den Zähnen, wobei aber eine bedeut
same Entfernung von Zahnmaterial möglichst klein gehalten wird.
Es sind viele von Hand betätigbare zahnärztliche
Instrumente zur Entfernung von Bakterien und Zahnstein von dem
Wurzel-Cementum-Teil eines Zahnes bekannt. Solche Instrumente
besitzen typisch scharfgeschnittene Schneidkanten, die während
des Abkratzens dazu neigen, auch gutes Zahnmaterial zu entfernen.
Zusätzlich erfordern diese Instrumente eine große Geschicklich
keit des Benutzers, um gute Ergebnisse zu halten, ohne auch eine
verhältnismäßig tiefe Schramme in dem Zahnbein zu erzeugen, die
sich schnell mit unerwünschten Mikroben füllen kann.
Aus der auf denselben Anmelder zurückgehenden US 3,552,022 ist bereits ein
zahnärztliches Instrument bekannt, das einen von einer Antriebsvorrichtung
antreibbaren Schaft und einen am anderen Teil des Schaftes ausgebildeten
Arbeitsteil für die Bearbeitung von Zahnoberflächen aufweist. Dieser Arbeitsteil
hat (vgl. Fig. 4 bis 6 dieser Druckschrift) eine im Querschnitt messerschneiden
förmige Ausbildung und ist gekrümmt. Die Schneidkanten sind durch einen abge
flachten Bereich miteinander verbunden. Das in dieser Druckschrift offenbarte
zahnärztliche Instrument ist zwar zur Abtragung von Plaque und Zahnstein
geeignet. Es schafft jedoch keinen wirksamen Schutz gegen die Abtragung von
gutem Zahnmaterial, da sich die Schneidkanten radial nach außen erstrecken
und auch in gutes Zahnmaterial eindringen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Angabe eines zahnärztlichen
Instrumentes, bei dem eine ungewollte Entfernung von gutem Zahnmaterial
wirksam vermieden ist, während eine leichte und wirksame Entfernung von
Plaque und Zahnstein ermöglicht wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein zahnärztliches Instrument nach Anspruch 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung schafft ein zahnärztliches Instrument, das in axialer Richtung
voneinander entfernt angeordnete Arbeitsflächen besitzt, die durch eine Aus
nehmung oder eine Nut voneinander getrennt sind. Die Arbeitsflächen und die
Ausnehmungs- oder Nutflächen bilden im wesentlichen rechtwinklig angeordnete
Schneidkanten, die radial nicht nach außen vorspringen. Die Arbeitsflächen
selbst sind im wesentlichen flach und bilden druckentlastende Oberflächen,
welche den Druck des Werkzeugs aufnehmen und eine radiale Schneidwirkung
auf Teile des Wurzel-Cementums verhindern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele in Ver
bindung mit der Zeichnung erläutert.
Fig. 1A zeigt eine Ansicht eines typischen Zahnaufbaus im Schnitt,
Fig. 1B eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 1 mit strich
punktierten Linien angedeuteten Bereichs,
Fig. 2A bis 2E die Arbeitsweise bekannter zahnärztlicher
Instrumente an einem Zahnaufbau nach Fig. 1,
Fig. 3A und 3B schematisch eine Ausführung des erfindungs
gemäßen Instruments und dessen Anlage an der Zahnwurzelober
fläche vor und nach einer abschließenden Behandlung,
Fig. 4A eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Instruments
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 4B einen Querschnitt durch Linie B-B in Fig. 4A,
Fig. 5 eine Teil-Seitenansicht einer Abänderung des Ausführungs
beispiels nach 4A,
Fig. 6A bis 6C Teil-Seiten-, -Boden-und-Endansichten eines
dritten Ausführungsbeispiels nach der Erfindung,
Fig. 7A bis 7C Teil-Seiten-, -Boden-und-Endansichten eines
vierten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 8A bis 8C Teil-Seiten-, -Boden-und-Endansichten eines
fünften Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 9A bis 9C Teil-Seiten-, -Boden-und-Endansichten eines
sechsten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 10 ein Instrument nach den Fig. 4A und 4B bei Ver
wendung an einem Schneidezahn,
Fig. 11 das Instrument nach Fig. 5 in seiner Anwendung an
einem Backenzahn,
Fig. 12A und 12B die Verwendung des Instrumentes nach den
Fig. 6A bis 6C in zwei Ansichten, die gegeneinander um 90°
gedreht sind,
Fig. 13A und 13B Ansichten des Instruments nach den Fig.
7A bis 7C im Gebrauch, und zwar in einer Vorderansicht und
in einem Querschnitt, und
Fig. 14A und 14B Ansichten des Instruments nach den Fig.
8A bis 8C im Gebrauch, und zwar in einer Vorderansicht und in
einem Querschnitt.
Nach den Fig. 1 und 2 besteht ein Zahn aus einer sichtbaren
Krone 1 und einer unsichtbaren Wurzel 2. Der äußere
Mantel der Zahnkrone ist sehr hart und stark mineralisiert, und
sie enthält den Zahnschmelz 5. Unter dem Zahnschmelz befindet
sich ein weniger stark mineralisiertes Gewebe 6, das auch als
Dentin oder Zahnbein bekannt ist. Das Dentin ist durchsetzt von
einer großen Anzahl rohrförmiger Durchgänge, die sich von dem
inneren lebenden Gewebe oder der Pulpa 7 des Zahnes zum Schmelz
der Zahnkrone und zu der äußeren Abdeckung oder dem Wurzel-
Cementum 8 der Wurzel erstrecken. Die Dentin-Röhrchen (nicht
gezeigt) haben einen Durchmesser von ungefähr 1 µm. Sie enthalten
Vorsprünge aus lebenden Zellen auf der inneren Wand des Dentin.
Die Dentin-Röhrchen sind in einer Anzahl etwa 10 000 pro mm² vor
handen.
Die Pulpa 7 besteht unter anderem aus Blutgefäßen, Nerven und
verschiedenen Arten von lebenden Zellen, und es besteht die
Wurzel aus der Pulpa 7 (dem sogenannten Wurzelkanal), dem
Dentin 6 und dem Wurzel-Cementum 8, das eine Schutzabdeckung
für das Wurzel-Dentin und die Pulpa bildet.
Die Befestigung der Wurzel am Kiefer geschieht durch das Zahnfleisch 3,
das Wurzel-Cementum 8, das periodontale Band 9 und den Kiefer
knochen 4. In seinem gesunden Zustand haftet der Zahnfleischrand
dicht und fest an der Wurzeloberfläche wie eine dichtanliegende
Hülse. In dem Band (Ligament) 9 sind eine große Anzahl von
Kollagen-Fasern vorhanden, die an dem Wurzel-Cementum 8 und an
dem Kieferknochen 4 befestigt sind. Die Oberfläche des Cementums 8
ist extrem rauh, um eine Befestigung einer optimalen Zahl von
Wurzel-Ligament-Fasern zu ermöglichen.
Wenn sich auf dem Zahnschmelz 5 Mikroben 11 in Kontakt mit dem
Zahnfleischrand 3 ansammeln, so bildet sich Plaque, und es tritt
eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) auf. Wenn das Plaque
nicht rechtzeitig entfernt wird, kann der Halt des Zahnes
am Kiefer beeinträchtigt werden. Insbesondere die Fasern des
Wurzelbandes (Ligament) 9 und der Kieferknochen 4 werden durch
das Anwachsen der Mikroben 11 auf der Wurzeloberfläche oder in
dessen Nähe unmittelbar oder mittelbar zerstört. Der ursprüng
liche Sitz des zerstörten Wurzelbandes wird durch eine spachtel
förmige Tasche zwischen dem Wurzel-Cementum 8 und dem Zahnfleisch
3 ersetzt, d. h., es hat sich eine periodontale Tasche 10 gebildet.
Die Mikroben 11, die sich von dem verhältnismäßig glatten Zahn
schmelz 5 zum rauhen Wurzel-Cementum 8 ausgebreitet haben, setzen
sich nunmehr fest, wie es am besten in Fig. 1A gezeigt ist. Auf
grund der infektiösen periodontalen Entzündung (Periodontitis
die nun zu einem teilweisen Verlust der Befestigung des Zahnes
geführt hat, wird Wundflüssigkeit (Exsudat), die eine große
Menge an Mineralien enthält, in die periodontale Tasche 10 aus
gelassen. Diese Mineralien lagern sich ab und dringen in den
Mikroben-Belag auf der rauhen Oberfläche des Wurzel-Cementums 8
ein, so daß darauf Zahnstein gebildet wird. Eine vom Erfinder
durchgeführte Untersuchung hat erwiesen, daß die infektiöse Ent
zündung (Periodontitis) vollständig geheilt wird und daß ein
weiterer Verlust der periodontalen Befestigung verhindert wird,
wenn die Mikroben und der an der rauhen Wurzeloberfläche fest
sitzende Zahnstein vollständig entfernt werden und daß weitere
Mikroben an einem Wachstum in die periodontale Tasche 10 hinein
durch tägliche Zahnreinigung gehindert werden.
Für eine vollständige Entfernung von an der Oberfläche des
Wurzel-Cementums 8 haftenden Bakterien und Zahnstein sind Werk
zeuge erforderlich, die bis hinab zum Boden aller rauhen Bereiche
reichen. Am häufigsten hat man bisher von Hand betätigte Instru
mente mit scharfgeschliffenen Schneidkanten 12 verwendet, z. B.
zweiseitige Küretten, wie es in den Fig. 2A und 2B gezeigt ist.
Durch gleichzeitige Aufbringung eines Berührungsdruckes auf die
Schneidkante 12 des Instruments gegen das Wurzel-Cementum 8
und durch Ausführung einer kombinierten Planierungs- und
Kratzbewegung vom Boden der periodontalen Tasche 10 nach auf
wärts zu deren Öffnung, versucht der Zahnarzt soviel hartes
Material der Wurzeloberfläche wie notwendig zu entfernen, um
allen Zahnsteinbelag und allen Mikrobenbelag zu entfernen. Bei
dieser Art der Behandlung ist eine unmittelbare Beobachtung
tief in die periodontale Tasche 10 hinein nicht möglich. Des
halb muß man sich vollständig auf das Tastgefühl verlassen, das
große Übung und große handwerkliche Geschicklichkeit erfordert,
um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Das Wurzel-Cementum 8
und das Dentin 6 haben im wesentlichen die gleiche
Härte und den gleichen Gehalt an Mineralien. Die Dicke des Wurzel-
Cementums beträgt nur 0,1 bis 0,2 mm. Deshalb ist es unmöglich
zu beurteilen, ob das ganze schützende Wurzel-Cementum 8 entfernt
worden ist, und die Röhrchen des Dentins 6 freigelegt sind, da
das scharfgeschliffene Instrument das Zahnmaterial entfernt, so
lange auf das Instrument während der Schadbewegung Druck ausgeübt
wird.
Ein solches Handinstrument erfordert große handhaberische Übung.
Bei häufigem Gebrauch solcher Instrumente riskiert der Operateur
auch gemeinsame Infektionen. Infolgedessen sind Ultraschall-
Instrumente 14 zum Ablösen von Zahnstein üblich geworden. Die
se können ovale 15 oder auch hin und her gehende Bewegungen mit
sehr geringer Amplitude ausführen. Das Tastgefühl ist aber bei
Verwendung dieser Instrumente im Vergleich mit den vorher er
wähnten Randinstrumenten stark reduziert. Ergebnisse von Unter
suchungen haben gezeigt, daß ein Maximum an Leistung der
Ultraschall-Instrumente angewendet werden muß, um den größten
Teil des Zahnsteins und der an der rauhen Wurzelfläche anhaf
tenden Mikroben zu entfernen. Bei maximaler Leistung ist die
Spitze des Ultraschall-Instruments schwer zu steuern, und sie
kann an unvorherbestimmbaren Stellen 13 weit in das Dentin ein
dringen, wie es in Fig. 2D gezeigt ist. Die durch das Instru
ment im Dentin hervorgerufenen Schrammen füllen sich sehr schnell
mit Mikroben und mit Zahnstein (Fig. 2E), wenn der Patient
seine Zähne nicht regelmäßig und peinlich genau säubert.
Wie oben erwähnt, beträgt der Durchmesser der Dentin-Röhr
chen etwa 1 µm. Eine große Anzahl der auf Zahnflächen sich ver
mehrenden Mikrobenarten haben einen Durchmesser von nur 0,5 bis
1 µm, so daß die Mikroben, welche die durch das Instrument her
vorgerufenen Schrammen im Dentin füllen, auch in die Dentinröhr
chen eindringen können, wie es bei 16 in Fig. 2E gezeigt ist,
wodurch sie für die weitere Behandlung durch zahnärztliche Instru
mente unerreichbar bleiben. Deshalb wird die Wurzeloberfläche
nach jeder erneuten Behandlung neu infiziert, wodurch eine
Heilung der Periodontitis verhindert wird. Ferner können die
Mikroben auch in die Pulpa 7 eindringen und Zahnschmerzen
Pulpitis) hervorrufen, die eine Wurzelkanal-Behandlung er
fordern. Unter Berücksichtigung dieser Voraussetzungen ist es
verständlich, daß genauere und sicherere Instrumente erforder
lich sind, um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erreichen.
Um die oben erwähnten Probleme zu lösen, ist erfindungsgemäß ein
Satz von verschiedenen Instrumenten entwickelt und getestet
worden. Die Grundidee ist gewesen, die Instrumente so auszu
bilden, daß eine Entfernung von Zahnmaterial verhindert wird,
nachdem die Zahnoberfläche glattgeebnet und von Zahnstein und
Plaque befreit ist. Die wesentlichen Merkmale des erfindungs
gemäßen Instruments, durch die das Ziel erreicht wird, sind im
folgenden aufgeführt.
Die Fig. 3A und 3B zeigen in vergrößerten Maßstab einen Teil
einer Zahnwurzel und den Arbeitsteil eines erfindungsgemäßen
Instruments zum Reinigen und Glätten der Oberfläche der Zahn
wurzel. Die in den Fig. 1 und 2 verwendeten Bezugszeichen
sind in den übrigen Figuren wieder verwendet, um gleiche Zahn
bereiche zu bezeichnen. So bezeichnet das Bezugszeichen 6 das
innere Gewebe der Zahnwurzel, das Dentin, und das Bezugszeichen
8 eine äußere Abdeckung, das Wurzel-Cementum. Das Bezugszeichen 11
bezeichnet Ablagerungen, die teilweise in der Form von Plaque
vorliegen.
Das in die periodontale Tasche 10 an der Seite des Zahns einge
führte Instrument 22 ist an seiner dem Zahn zugekehrten Seite
so ausgebildet, daß die Ablagerungen 11 abgeschabt werden kön
nen, wenn das Instrument in Richtung der Pfeile 21 hin und her
bewegt wird, d. h., in Längsrichtung des Zahnes, jedoch nur so
lange es nicht auf größeren Widerstand stößt, wenn es näher
und näher an den Zahn heranbewegt wird.
Die Arbeitsteile des Instruments sind die im wesentlichen
rechtwinkligen Schneidkanten, die zwischen einander gegenüberliegenden
Seitenwänden 18 einer Nut 19 gebildet sind, und die ausgerich
teten Oberflächenbereiche 17, 17 auf der dem Zahn zugekehrten
Seite des Instruments. Wenn die Ablagerungen von der Zahnober
fläche gelöst und durch die durch einen Durchgang 20 in dem
Instrument zugeführte Spülflüssigkeit weggespült worden sind,
und wenn das Wurzel-Cementum 8 eingeebnet worden ist, berühren
die Oberflächenteile 17, 17 die flachen Flächen des Zahnes und
ruhen auf diesen und bilden somit druckentlastende Flächen,
welche den Druck des Werkzeuges aufnehmen und die Schneidflächen
zurückhalten, wie es am besten aus Fig. 3B ersichtlich ist.
Bei fortgesetztem Gebrauch des Instrumentes gleiten diese Ober
flächenteile 17, 17 des Instruments entlang der Zahnoberfläche,
und es führen die Schneidkanten keine weitere Schabewirkung aus,
so daß eine Entfernung von Wurzel-Cementum in beachtlichem Um
fange und eine Freilegung des Dentins darunter verhindert wird.
Außerdem ist es viel einfacher, eine gut polierte und glatte
Wurzeloberfläche frei von Mikroben und Zahnstein zu erreichen
als im Falle von Wurzelflächen mit tiefen Fehlerstellen in dem
Dentin, die durch oben erwähnten Schabewerkzeuge hervorgerufen
worden sind.
Der Abstand zwischen den parallelen Schneidkanten, die an den
Schnittstellen der Oberflächenteile 17, 17 und der Nut-Seiten
wände 18, 18 gebildet sind, sollte vorzugsweise in der Größen
ordnung von 0,5 bis 1,5 mm betragen, während die Tiefe der
Nut 19 nicht größer als 0,2 bis 0,5 mm in bezug auf die Ober
flächenteile 17, 17 sein muß. Die einander gegenüberliegenden Seitenwän
de 18, 18 der Nut können, wenn gewünscht, hinterschnitten sein,
um den Kantenwinkel, der vorzugsweise von 70 bis etwa 90° beträgt,
zu verringern.
Die Nut 19 erstreckt sich quer über das Instrument, d. h., unter
rechten Winkeln zu der Zeichenebene, und sie hat eine Ausdehnung
und Krümmung, die von der Art der verschiedenen weiter unten
beschriebenen Instrumente abhängt. In dieser Hinsicht dient
Fig. 3 in erster Linie zur Erläuterung der Grundidee und des
Grundkonzepts der Erfindung. Zum leichteren Verständnis sind
den Oberflächenteilen 17 und der Nut 19 entsprechende Ober
flächenteile in den im folgenden beschriebenen Ausführungs
beispielen durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet.
In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4A und 4B besteht
ein erfindungsgemäßes Instrument aus einer konischen Arbeits
spitze 24, die mit einem vorzugsweise zylindrischen Schaft 23
aus einem Stück besteht. In einer nicht gezeigten Art und Weise
ist der Schaft mit einem Halter verbunden, der durch einen
Motor angetrieben wird, der das Instrument in eine schnelle
hin und her gehende Bewegung in Längsrichtung L versetzt und
zwar mit einer Amplitude in der Größenordnung von 0,5 bis 2 mm.
Ein geeigneter Motor ist in der US 3552022 beschrieben. Die
Arbeitsspitze 24 mit einem Konuswinkel von 10 bis 20° endet in
einer kugelförmig abgerundeten Spitze 24′. Aus der konischen
Fläche 17 der Arbeitsspitze sind vier Umfangsnuten 19 mit gleich
förmigen Querschnitt und dem in den Fig. 3A und 3B gezeigten
Umriß ausgeschnitten. Die Bodenfläche der Nut kann konisch oder
zylindrisch sein, und ihre beiden gegenüberliegenden seitlichen
Flächen 18 haben die Form von Kreisringen oder die Form von
Schaftringen. Aufgrund der Konizität der Basis der Nuten er
hält eine Schneidkante einen Kantenwinkel, der etwas geringer
ist als 90°, während der Winkel der gegenüberliegenden Kante
etwas größer als 90° ist.
Es ist wichtig, daß die druckentlastenden Oberflächenteile 17, 17
auf jeder Seite der Nut 19 miteinander ausgerichtet sind und
die gleiche konische Oberfläche aufweisen, so daß die Schneidkan
ten nicht auf den Zahn einwirken können, nachdem die Bereiche
17 in Kontakt mit der geglätteten Oberfläche des Zahns gekommen
sind. Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4A und 4B ist
für die Verwendung in der Behandung von verschiedenen Teilen
der Wurzel 2 geeignet, wie es in Fig. 10 gezeigt ist.
Die Ausführung nach Fig. 5 besitzt eine konische Spitze der
umfänglichen Oberflächenteile 17, die mit zunehmendem Winkel
in Richtung des Endes zusammenlaufen. 3 Umfangsnuten 19 sind
aus der Oberfläche ausgeschnitten. Der Rest dieser Ausführung
ist im wesentlichen gleich derjenigen nach den Fig. 4A und
4B. Dieses Ausführungsbeispiel ist für eine vertikale Ver
wendung auf den konkaven Flächen geeignet, die an der Gabelung
36 zwischen den Wurzeln eines Backenzahnes gebildet sind, wie
es in Fig. 11 gezeigt ist.
In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6A bis 6C geht das
Ende des Schaftes 27 über in einen breiteren abgeflachten Teil
29, dessen Vorderseite die flachen, druckaufnehmenden Teile 17, 17
bilden, wobei die Rückseite konvex abgerundet ist. Die Nut 19
erstreckt sich quer über die Vorderseite des Arbeitsteiles und
bildet einen freien Raum zwischen den beiden Teilen 17, 17 des
druckaufnehmenden Elements. In diesem Raum können die gelösten
Teilchen gesammelt werden, bevor sie durch das durch die Öffnung
20 zugeführte Wasser ausgespült werden. Die beschriebene Aus
führung ist geeignet für den Gebrauch in der Behandlung von
flachen oder leicht gekrümmten Wurzelflächen, die nahe dem be
nachbarten Zahn liegen, wie es in den Fig. 12A und 12B ge
zeigt ist, und sie können dort in horizontaler Richtung als
auch in diagonaler Richtung arbeiten.
In der Ausführung nach den Fig. 7A bis 7C geht der Schaft 30
in einen abgeflachten Arbeitsteil 32 über, der beträchtlich brei
ter ist als der Teil 29 in den Fig. 6A bis 6C und der zu
sätzlich mit einer Arbeitsfläche versehen ist, die eine konkave
oder napfförmige Krümmung aufweist, wie es am besten in Fig. 7C
zu sehen ist. Die die Oberflächenteile 17, 17 des druckaufnehmen
den Elements trennende Nut 19 ist gebogen und erstreckt sich über
die gesamte Breite der Arbeitsfläche, so daß zugeführte Spül
flüssigkeit und enthaltene Teilchen durch die offenen Enden die
Nut 19 verlassen können. Die beschriebene Ausführung ist ins
besondere geeignet für die Verwendung in der Behandlung eines
Zahnes mit eines Oberfläche 38 eines konvexen Querschnittes,
wie es in den Fig. 13A, 13B gezeigt ist. Das Instrument wird
durch eine hin und her gehende Bewegung in vertikaler Richtung
angetrieben, d. h., in Längsrichtung des Zahnes.
Die Ausführungen nach den Fig. 8A bis 8C unterscheidet sich
von der Ausführung nach den Fig. 7A bis 7C nur dadurch, daß
die Arbeitsfläche 35, die in den Schaft 33 übergeht, in ent
gegengesetzter Richtung gekrümmt ist, d. h. in Richtung auf die
Zahnoberfläche konvex ist, so daß das Werkzeug für die Be
handlung solcher konkaven Wurzeloberflächen 39 geeignet ist,
wie sie nahe dem benachbarten Zahn vorhanden sind (Fig.
14A und 14B). Die Arbeitsfläche ist nicht nur in Querrichtung,
sondern auch in Längsrichtung konvex gekrümmt und kann deshalb
sowohl horizontal als auch diagonal über die Zahnfläche
angetrieben werden.
Die Ausführung nach den Fig. 9A bis 9C unterscheidet sich von
den übrigen Ausführungen dadurch, daß die Arbeitskanten 40 eine
geschlossene kreisförmige oder ovale Linie um eine zentrale
Öffnung in dem flachen Endteil 41 des Instruments bilden, und
dadurch, daß die Ausnehmung an Stelle einer Form einer geraden
oder gekrümmten Nut mit offenen Enden die Form eines Durchgangs
loches 42 hat. Die einander gegenüberliegenden Schneidkantenteile sind
symmetrisch um eine Mittellinie und können, wie dargestellt, ge
krümmt sein, oder sie können über einen größeren Teil nahezu
gerade oder parallel verlaufen.
In den meisten der oben beschriebenen Ausführungen ist das
Instrument mit einem inneren rohrförmigen Durchgang 20 ver
sehen, der in der Bodenfläche oder der Basis der Nut 19 endet.
Der Durchgang dient zur Zuführung von keimtötender Spülflüssig
keit mit dem Zweck, infektiöses Material in der periodontalen
Tasche 10, das mechanisch von der Wurzeloberfläche gelöst worden
ist, abzutöten.
Claims (10)
1. Zahnärztliches Instrument, aufweisend einen Schaft, dessen eines Ende
an einer Antriebsvorrichtung anbringbar und von dieser antreibbar ist,
und einen am anderen Ende des Schaftes ausgebildeten Arbeitsteil für die
Bearbeitung einer Zahnoberfläche im Mund eines Patienten, wobei der
Arbeitsteil wenigstens ein Paar mit axialem Abstand angeordnete Ober
flächenteile (17) enthält, die durch einen ausgenommenen Bereich (19)
voneinander getrennt sind, wobei dieser Bereich zumindest teilweise
durch einander gegenüberliegende Flächen (18) begrenzt ist, die die mit axialem
Abstand angeordneten Oberflächenteile unter im wesentlichen 90° derart
schneiden, daß sie an den einander gegenüberliegenden Seiten des ausgenommenen Berei
ches (19) einander gegenüberliegende Schneidkanten bilden, wobei eine Entfer
nung von Zahnmaterial verhindert wird, nachdem die Zahnoberfläche
glattgeebnet und von Zahnstein sowie Plaque befreit ist.
2. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ausgenommene Bereich (19) im wesentlichen quer zur Längsachse
des Schaftes verläuft.
3. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ausgenommene Bereich (19) aus einer Nut mit einer die gegenüber
liegenden Flächen (18) verbindenden Bodenwand besteht.
4. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Arbeitsteil konisch ausgebildet ist und daß sich die Nut um den
Umfang des Arbeitsteiles herum erstreckt.
5. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Arbeitsteil eine abgeflachte Seite aufweist und daß sich die Nut (19)
zur flachen Seite hin öffnet und sich in entgegengesetzter Richtung quer
über die abgeflachte Seite erstreckt.
6. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß daß der Arbeitsteil eine abgeflachte und konkav gekrümmte Ober
fläche besitzt, über deren gesamte Breite sich eine versenkte Nut er
streckt (Fig. 7).
7. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Arbeitsteil eine abgeflachte und konvex gekrümmte Oberfläche besitzt,
über deren gesamte Breite sich eine versenkte Nut erstreckt (Fig. 8).
8. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Arbeitsteil konisch ausgebildet ist und mit mehreren in axialem Ab
stand voneinander angeordneten ringförmigen Nuten versehen ist.
9. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein rohrförmiger Durchgang (20) für die Zuführung von Spülflüssigkeit
vorgesehen ist, der in der Bodenwand der Nut (19) mündet.
10. Zahnärztliches Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nut (19) ein Breite von etwa 0,5 bis 1,5 mm und eine Tiefe von etwa
0,2 bis 0,5 mm besitzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US07/270,052 US4895515A (en) | 1987-11-13 | 1988-11-14 | Dental instruments |
Publications (2)
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---|---|
DE3908850A1 DE3908850A1 (de) | 1990-05-17 |
DE3908850C2 true DE3908850C2 (de) | 1997-09-25 |
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DE19893908850 Expired - Fee Related DE3908850C2 (de) | 1988-11-14 | 1989-03-17 | Zahnärztliches Instrument |
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Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3552022A (en) * | 1968-07-05 | 1971-01-05 | Axel Torbjorn Axelsson | Apparatus for cleaning or polishing of teeth |
SE434113B (sv) * | 1982-11-19 | 1984-07-09 | Andersson A E Bror | Tandstensinstrument |
-
1989
- 1989-03-17 DE DE19893908850 patent/DE3908850C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3908850A1 (de) | 1990-05-17 |
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