DE3901906C2 - Meßvorrichtung für ein medizinisches Bestrahlungsgerät - Google Patents
Meßvorrichtung für ein medizinisches BestrahlungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung für ionisierende Strah
lung eines medizinischen Bestrahlungsgerätes, mit einem Querpro
fil-Meßgerät für Strahlungsintensität, das eine Sondenmeßeinrich
tung mit dicht bei dicht entlang einer Meßlinie angeordneten Meß
stellen aufweist, mit einem an das Querprofil-Meßgerät ange
schlossenen Rechner, der ein Rechenprogramm zur Umsetzung der
von der Sondenmeßeinrichtung abgegebenen Meßwerte enthält, mit
einem an den Rechner angeschlossenen Wiedergabegerät zur Wieder
gabe von Meßergebnissen und mit einem im Material homogenen, de
tektorfreien Phantomkörper, der zur Messung einer Tiefendosis
auf dem Querprofil-Meßgeräte angeordnet ist.
Eine in dem Prospektblatt BMS 64 der Firma Schuster gezeigte Meß
vorrichtung dieser Art besitzt den Phantomkörper nicht. Jedoch
ist durch das Prospektblatt Hermes der Firma Precitron eine Meß
vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der ein Phan
tomkörper in Form eines Metallfilters vorgesehen ist, das über
seine Länge gleiche Höhe aufweist und sich nur über drei oder
vier Meßstellen erstreckt. Die Bestimmung der Tiefendosis bzw.
Energie einer Strahlung mit Hilfe von nur einigen Meßwerten ist
recht ungenau.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Meßvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln
eine genauere Bestimmung der Tiefendosis bzw. Energie der Strah
lung ergibt. Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung ist zur Lösung
dieser Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß der Phantomkörper
zwei sich jeweils in der Höhe gleichsinnig fortlaufend ändernde
Bereiche, aufweist, deren Höhenänderungen bezüglich eines Mittel
punktes einander entgegengesetzt entlang der Meßlinie verlaufen.
Vorzugsweise weist aufgrund entsprechend eingestellten Rechen
programmes das Wiedergabegerät zwei, jeweils einem der beiden
Phantomkörper-Bereichen zugeordnete Dosislinien mit auf Abstand
voneinander angeordneten Dosislinie-Flanken auf.
Die zu messende Strahlung weist über einen Querschnitt hin im
wesentlichen gleichbleibende Energie auf. Da der Phantomkörper
sich entlang der Meßlinie in der Höhe ändert, läßt er entlang der
Meßlinie eine sich fortlaufend in der Stärke ändernde Energie
durch, die an der Vielzahl von Meßstellen gemessen wird, wobei
unter Vielzahl mindestens sieben Meßstellen und vorzugsweise min
destens neun Meßstellen verstanden wird. Dies läßt mittels des
Rechners eine genauere Erstellung der Tiefendosiskurve zu. Die
Tiefendosiskurve gibt die Dosisverteilung entlang der Untersei
te des sich in der Höhe fortlaufend gleichsinnig ändernden Phan
tomkörpers wieder. Die Energiebestimmung erfolgt anhand der zwei
teiligen Tiefendosiskurve, indem als Energiemaß die von der Tie
fendosiskurve begrenzte Fläche oder der seitliche Abstand der
einen Flanke der Tiefendosiskurve von der anderen Flanke oder
die Tangentenwinkel der beiden Flanken vorgesehen sind. Die er
findungsgemäße Meßvorrichtung arbeitet also mit einem Rechenpro
gramm, das die Meßergebnisse der Vielzahl von unter dem Phantom
körper befindlichen Meßstellen in eine zweiteilige Tiefendosis
kurve umsetzt und den Flankenabstand, den Flankenwinkel und/oder
die umgrenzte Fläche der Tiefendosiskurve als Energiemaß der
Strahlung angibt. Im Rahmen der Erfindung liegt es, wenn die
Meßvorrichtung einen Zahlenwert für die Energie oder Eindring
tiefe liefert.
Dies stellt eine genauere Messung der Tiefendosis bzw. Energie
dar, weil eine Vielzahl von Messungen an Meßstellen mit verschie
den stark absorbierten Strahlen vorgenommen wird. Die Höhenände
rung ändert die Absorption der Strahlung. Die genauere Messung
wird mit einfachen Mitteln erreicht, da der verwendete Phantom
körper einfach ist und insbesondere nur eine entsprechende Anpas
sung bzw. Ausgestaltung des Rechenprogrammes des Rechners erfor
derlich ist. Das Rechenprogramm ist eine jeweils fest vorgegebene
Steuereinrichtung, welche die an den Meßstellen gewonnenen Meßer
gebnisse in die zweiteilige Tiefendosiskurve umsetzt. Die zwei
teilige Gestaltung des Phantomkörpers, der z. B. als Doppelkeil
ausgeführt ist, ergibt eine entsprechende Zweiteiligkeit der
Tiefendosiskurve. Dadurch wird mit einfachen Mitteln eine Ver
größerung der Meßgenauigkeit erreicht. Die einander entgegenge
setzten Höhenänderungen sind z. B. verschieden stark und in der
Regel gleichstark. Es wird z. B. die Differenz zweier gegenüber
liegender Dosislinien ausgewertet, die durch den zweiteiligen
kontinuierlichen Phantomkörper mechanisch genau bestimmt sind.
Die Höhenänderung kann z. B. entlang einer gebogenen Kurve ver
laufen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die
Höhenänderung des Phantomkörpers gleichmäßig ist. Dies erleich
tert die Herstellung des Phantomkörpers und des zugehörigen Re
chenprogramms. Der geradlinige Anstieg der Phantomkörper-Höhe
erfolgt z. B. entlang einer schiefen Ebene oder entlang einem
Kegelmantelabschnitt.
Die zwei Bereiche entgegengesetzter Höhenänderung sind z. B. von
einander getrennt, z. B. zwei voneinander gesonderte Keile. Beson
ders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die zwei Bereiche
einander entgegengesetzter Höhenänderung als einheitlicher Phan
tomkörper zusammengehalten sind. Dies vereinfacht die Herstellung
und die genaue Positionierung der beiden Bereiche zueinander.
Die Strahlung ist z. B. Röntgenstrahlung oder Elektronenstrahlung.
An medizinischen Bestrahlungsgeräten muß die Strahlendosis beson
ders genau eingestellt und überwacht werden. Das Wiedergabegerät
ist z. B. ein Bildschirm und/oder ein Drucker. Der Rechner ist
z. B. eine selbständige Einheit oder in das Wiedergabegerät inte
griert. Die Sondenmeßeinrichtung mit Meßstellen entlang einer
Meßlinie ist z. B. ein Strahlungssensor, der sich entlang der Meß
linie bewegt und an jeder Meßstelle eine Messung durchführt. Es
ist auch möglich, einen gegen die Strahlung empfindlichen Film
entlang der Meßlinie vorzusehen und dessen durch die Strahlung
bedingte Schwärzung messend abzutasten und in Meßwerten an den
Rechner zu geben. Die Angabe "dicht bei dicht angeordnet" be
sagt in der Regel, daß jeweils zwei benachbarte Meßstellen nur
einen Abstand von 3-7 mm, z. B. 5 mm, voneinander haben.
In der Regel sind entlang der Meßlinie zu ionisierende Halblei
ter-Strahlungssensoren gleichmäßig und dicht beieinander ange
ordnet, die relativ klein sind; diese Ausgestaltung des Quer
profil-Meßgerätes hat sich bereits für die Querprofilmessung als
günstig herausgestellt und wird nun auch bevorzugt für die zu
sätzliche Messung der Tiefendosis herangezogen. Der Phantomkör
per besteht z. B. aus Plexiglas oder aus Metall, wobei Metall,
z. B. Eisen, einen besonders niedrigen Phantomkörper ergibt. Eine
genaue Eichung der erfindungsgemäßen Meßvorrichtung läßt sich
ohne weiteres durchführen, so daß sich die Tiefendosis bzw. Ener
gie der jeweiligen Strahlung mit bestimmten Zahlen in einer be
stimmten Energiedimension ermitteln läßt. Die in einer Reihe an
geordneten Strahlungssensoren lassen sich in Richtung der Reihe
gemeinsam hin- und herverschiebbar anordnen, wodurch die Genau
igkeit nochmehr gesteigert wird.
Über die Länge des Zwei-Bereich-Phantomkörpers sind in der Regel
mindestens 40 Meßstellen, vorzugsweise mindestens 60 Meßstellen
vorgesehen. Der Phantomkörper ist dabei z. B. 300-360 mm lang.
Der Winkel des keilförmigen Phantomkörper-Bereiches beträgt, bei
Kunststoff, z. B. von 25 Grad bis maximal 60 Grad und, bei Eisen,
z. B. von 6 Grad bis maximal 10 Grad. Wenn die Höhenänderung
nicht gleichmäßig ist, sondern entlang einer Kurve, z. B. einer
Parabel, verläuft, dann liegt ein entsprechender Höhenanstieg
des Phantomkörper-Bereiches vor.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung dargestellt und zeigt
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer Meßvorrichtung für
ein medizinisches Bestrahlungsgerät,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Querprofil-Meßgerät der Meßvorrich
tung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Phantomkörpers für die Meßvor
richtung gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 eine Tiefendosiskurve der Meßvorrichtung gemäß Fig. 1.
Die Meßvorrichtung gemäß Zeichnung umfaßt ein als Bildschirm aus
gebildetes Wiedergabegerät 1 und ein als Drucker ausgebildet es
Wiedergabegerät 2, die beide von einem Rechner 3 gespeist wer
den, der eine Eingabetastatur 4 umfaßt. Der Rechner 3 nimmt Meß
ergebnisse von einem plattenartigen Meßgerät 5 auf, das eine Son
denmeßeinrichtung 6 mit Meßstellen entlang einer Meßlinie 7 um
faßt. Die Meßstellen sind jeweils 5 mm voneinander vorgesehen und
es sind 88 Meßstellen auf 44 cm vorgesehen. Jede Meßstelle ist
von einem Strahlungsdetektor bzw. -sensor der Halbleiter-Bauart
verwirklicht. Auf eine von der Meßlinie 7 durchquerte Fläche
fällt eine Strahlung 8 eines Bestrahlungsgerätes 9. Auf der Meß
linie steht ein sich über die gesamte Länge der Meßlinie erstrec
kender Phantomkörper 10, der zwei Bereiche 11, 12 sich ändernder
Höhe aufweist. Der Rechner 3 bewirkt auf den Wiedergabegeräten
1, 2 eine Tiefendosiskurve 13, welche die Verteilung der Strah
lungsenergie entlang der Meßlinie 7 bezüglich eines Mittelpunktes
21 unter dem Phantomkörper 10 wiedergibt.
Gemäß Fig. 2 fällt die Strahlung auf ein Feld 22, das mittig von
der Meßlinie 7 durchquert ist und das von dem in Fig. 2 nicht
gezeigten, aufgesetzten Phantomkörper abgedeckt wird. Gemäß Fig.
3 ist der Phantomkörper 10 aus zwei keilförmigen Bereichen 11,
12 aus Metall, nämlich Eisen gebildet und von einem Körperbereich
14 aus Kunststoff, z. B. Plexiglas, zu einer Einheit zusammenge
halten. Gemäß Fig. 4 lassen sich bei der Tiefendosiskurve 13
zwei Dosislinien 16, 20 mit Flanken ein Abstand 19 einer Flanke
von einem Fixpunkt 17 und eine von der Tiefendosiskurve begrenz
te Fläche 18 festlegen, die jeweils ein Maß für die Energie der
Strahlung 8 sind.
Claims (6)
1. Meßvorrichtung für ionisierende Strahlung eines medizinischen
Bestrahlungsgerätes, mit einem Querprofil-Meßgerät für Strah
lungsintensität, das eine Sondenmeßeinrichtung mit dicht bei
dicht entlang einer Meßlinie angeordneten Meßstellen aufweist,
mit einem an das Querprofil-Meßgerät angeschlossenen Rechner,
der ein Rechenprogramm zur Umsetzung der von der Sondenmeß
einrichtung abgegebenen Meßwerte enthält, mit einem an den
Rechner angeschlossenen Wiedergabegerät zur Wiedergabe von
Meßergebnissen und mit einem im Material homogenen, detektor
freien Phantomkörper, der zur Messung einer Tiefendosis auf
dem Querprofil-Meßgerät angeordnet ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Phantomkörper (10) zwei sich jeweils in der Höhe
gleichsinnig fortlaufend ändernde Bereiche (11, 12) aufweist,
deren Höhenänderungen bezüglich eines Mittelpunktes (21) ein
ander entgegengesetzt entlang der Meßlinie (7) verlaufen.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhenänderung des Phantomkörpers (10) gleichmäßig ist.
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zwei Bereiche (11, 12) einander entgegengesetzter Höhen
änderung als einheitlicher Phantomkörper (10) zusammen
gehalten sind.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phantomkörper (10) aus Plexiglas oder aus
Eisen besteht.
5. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Wiedergabegerat ein Bildschirm
(1) ist und der Abstand der beiden Bildschirm-Dosislinien
voneinander über das Rechenprogramm mit den Tiefendosis-Meß
ergebnissen verbunden ist.
6. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aufgrund entsprechend eingestellten
Rechenprogrammes das Wiedergabegerät (1, 2) zwei, jeweils ei
nem der beiden Phantomkörper-Bereichen (11, 12) zugeordnete
Dosislinien (16, 20) mit auf Abstand (19) voneinander ange
ordneten Dosislinie-Flanken wiedergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901906 DE3901906C2 (de) | 1989-01-24 | 1989-01-24 | Meßvorrichtung für ein medizinisches Bestrahlungsgerät |
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DE19893901906 DE3901906C2 (de) | 1989-01-24 | 1989-01-24 | Meßvorrichtung für ein medizinisches Bestrahlungsgerät |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3901906A1 DE3901906A1 (de) | 1990-07-26 |
DE3901906C2 true DE3901906C2 (de) | 1998-03-19 |
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DE (1) | DE3901906C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009017145A1 (de) | 2009-04-15 | 2010-10-21 | Schuster Medizinische Systeme Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Messen ionisierender Strahlung |
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---|---|---|---|---|
EP2105763A1 (de) * | 2008-03-29 | 2009-09-30 | Ion Beam Applications S.A. | Vorrichtung und Verfahren zur Messung der Eigenschaften eines Ionenstrahls |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3145262C2 (de) * | 1981-11-14 | 1988-01-14 | Hans Michael 8521 Langensendelbach De Guenther |
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1989
- 1989-01-24 DE DE19893901906 patent/DE3901906C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3145262C2 (de) * | 1981-11-14 | 1988-01-14 | Hans Michael 8521 Langensendelbach De Guenther |
Non-Patent Citations (2)
Title |
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Prospekt "BMS 64" der Firma Schuster, Langensendelbach * |
Prospekt "Hermes, Quality control phontom for radiotherapy treatment machines" der Firma Precitron AB, Uppsala, Schweden * |
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DE3901906A1 (de) | 1990-07-26 |
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