DE3843649A1 - Zwingenartiges spannwerkzeug - Google Patents
Zwingenartiges spannwerkzeugInfo
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Description
Zum Aufeinanderpressen von platten-, bretter- und leisten
artigen Bauteilen zwecks Zusammenhalten oder zum Verbinden
werden Schraubzwingen verwendet. Das Anlegen der Zwingen
ist zufolge der manuell vorzunehmenden Drehungen der Schrau
ben umständlich und ein gleichmäßiger Zusammenpreßdruck
mit mehreren Schraubzwingen läßt sich nur schwer finden,
wodurch bei langgestreckten sowie strukturell schwachen Bau
teilen der Zusammenhalt und die Verbindung verunsichert wer
den. Die Selbstlösungsgefahr der Schraubzwingen bei Stoß
einwirkungen, ungleichen Belastungen, Erschütterungen und
Temperaturveränderungen ist ebenfalls groß. Besonders bei
Modellbauten von leichtgewichtigen, miteinander zu verbin
denden Gegenständen, welche nicht formfest sind oder ver
schiedene Ebenen aufweisen, ist das gleichmäßige Aufeinander
drücken mit mehreren Schraubzwingen erschwert oder gar ver
unmöglicht.
Die konventionellen Schraubzwingen sind zum wahlweisen Auf
einanderdrücken und Auseinanderspannen von Gegenständen
ebenfalls ungeeignet.
Die Erfindung betrifft ein zwingenartiges Spannwerkzeug nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufeinander-
resp. Aneinanderdrücken von formfesten oder deformierbaren
Bauteilen sekundenschnell mit einem einfachen, relativ
billigen Spannwerkzeug durch in der Spannkraft regelbaren,
elastischen Reibungsschluß zu gewährleisten. Die Kraft
des Reibungsschlusses soll auf mehrere Stufen einstellbar
sein und das Aufeinanderpressen von ungleichförmigen Gegen
ständen von schwacher oder starker Struktur ermöglichen.
Der Selbstlösung durch Erschütterungen, Stöße, Vibrationen
soll durch konstant vorherrschende, vom Spannwerkzeug aus
gehende Druckkraft entgegengewirkt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentan
spruch 1 definierten Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausbildungen sind den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 10
entnehmbar.
Nachfolgend ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen an
hand der Zeichnungen erläutert, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Spannwerkzeuges,
Fig. 2-4 Ansichten von oben zu Fig. 1 in größerem
Maßstab, das Klemmorgan in verschiedenen
Stellungen, in einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5-8 Seitenansichten des Spannwerkzeuges, das
Klemmorgan ebenfalls in verschiedenen Stellungen,
in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 9-10 das Spannwerkzeug mit aufgestecktem
Zubehör zum Festklemmen von Gegenständen mit
unparallelen Flächen und Rohrstücken in einer
Variante, und
Fig. 11-12 Arbeitsstellungen mit Zubehör zum
Aufeinanderdrücken von Gegenständen, bei
denen der eine mit einer schrägen Fläche
versehen ist.
Das zwingenartige Werkzeug nach Fig. 1 bis 4 besteht aus
einem Längsschenkel 1 mit einem ein Joch formierenden, recht
winkligen Querschenkel 2 und einem Spannschenkel 3. Die
Schenkel 1, 2, 3 bestehen aus zähelastischem Kunststoff und
lassen sich im Spritzverfahren herstellen. Als zähelastischer
Kunststoff sind hochpolymere Stoffe wie Polystyrol und derglei
chen geeignet. Im Querschnitt gesehen haben die Schenkel 1,
2, 3 Doppel-T-förmige Profile, die sich zum Aufschieben von
Zubehör besonders gut eignen, wie in den Fig. 9 und 10 ge
zeigt. Der Spannschenkel 3 besitzt eine Führungshülse 4, wel
che verschiebbar auf dem Längsschenkel 1 angeordnet ist. Ein
dreieckiges Zwischenstück 5 zwischen der Führungshülse 4 und
dem Spannschenkel 3 fördert deren Stabilität. Die rechteck
förmige Führungshülse 4 besitzt zwei im Abstand angeordnete,
parallel zueinander verlaufende Wandteile 4′, welche einer
seits durch einen geraden Wandteil 4′′ und andererseits durch
einen kreisbogenförmigen Wandteil 4′′′ miteinander ein Ganzes
bilden. Im Raum 6 zwischen dem Wandteil 4′′ und der zugekehr
ten Seite des Längsschenkels 1 ist ein zapfenartiges Klemm
organ 7 gelagert. Das Klemmorgan 7 ist etwas länger als die
Führungshülse 4 und deren Enden stehen in bezug zur letzterer
oben und unten vor. Auf dem oberen Ende des Klemmorganes 7
ist ein als Handhabe zum Verdrehen des Klemmorganes 7 dienen
der Stift 8 und am unteren Ende der Unterseite dem Wandteil
4′′′ zugekehrt, ein Anschlagstift 9 angebracht. Die Stifte 8,
9 sind in den Wänden des Klemmorganes 7 durch Verschraubung
befestigt. Im Querschnitt gesehen ist das zapfenartige Klemm
organ 7 kalottenförmig, und die bogenförmige Partie paßt sich
dem bogenförmigen Wandteil 4′′′ der Führungshülse 4 an. Die
Teile 7, 8 und 9 könnten auch aus einem im Spritzverfahren
hergestellten Ganzen bestehen.
Der Wandteil 4′′ liegt der benachbarten Seite des Längsschen
kels 1 an. Das Klemmorgan 7 wird zufolge seiner Elastizität
entsprechend der Stellung mehr oder weniger gepreßt, und der
Druck wird durch Verdrehung geregelt. Je nach der Beschaffen
heit der zusammenzudrückenden Gegenstände A, B (Fig. 1) und
der beim Gebrauch zu gewärtigenden Druckkraft, welche das
Festhalten der Führungshülse 4 am Längsschenkel 1 beeinflus
sen, läßt sich das Klemmorgan 7 durch Verdrehen entsprechend
verstellen. Beim Gebrauch befinden sich die aufeinanderzu
drückenden, strichpunktiert gezeichneten Gegenstände A, B
zwischen dem Spannschenkel 3 und dem Querschenkel 2. Zum
Aufeinanderdrücken der Gegenstände A, B hat man diese zwischen
dem Spannschenkel 3 und dem Querschenkel 2 einzuführen, wobei
zu beachten ist, daß die dem Längsschenkel 1 zugekehrten Sei
ten den letzteren nicht berühren und in einem Abstand C stehen.
Beim Zusammendrücken des Spannschenkels 3 und des Querschen
kels 2 gegeneinander, werden diese leicht verbogen und erhalten
eine Vorspannung, die von der Größe des Abstandes C abhängt.
Nach dem Zusammendrücken des Querschenkels 2 und des Spann
schenkels 3 läßt sich das Spannwerkzeug trotz der Vorspannung
ganz auf die Gegenstände A, B aufschieben, so daß kein Abstand
C mehr besteht. Durch Verdrehen des Klemmorganes 7 entsteht
eine Reibungsschluß-Verbindung, welche heftigen Krafteinwir
kungen, wie Stößen, Erschütterungen und Vibrationen wider
steht. Einerseits gehen nämlich vom Klemmorgan 7 und dem
Schenkel 3 elastische Druckkräfte aus, die auf deren zähela
stische Beschaffenheit zurückzuführen sind. Die gegenseiti
gen Berührungsflächen der Teile vom Spannwerkzeug sind rauh,
und es wird eine relativ hohe Haftreibung geschaffen. Der
Spannschenkel 3 kann auch mit einem Einschnitt 10, wie in
Fig. 5 bis 8 gezeigt, versehen sein.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 bis 8 besitzt
der Spannschenkel 3 nahe der Führungshülse 4 einen in Rich
tung des Längsschenkels 1 verlaufenden Einschnitt 10. Der
Spannschenkel 3 läßt sich bei Druck in Richtung des Pfeiles
E etwas verbiegen, und die Weite des Einschnittes 10 verklei
nert oder vergrößert sich, je nachdem deren offene Seite
oben oder unten liegt. Die Darstellung nach Fig. 8 ist
zum Auseinanderdrücken resp. Spreizen der Gegenstände A,
B, wie die Pfeile andeuten, geeignet. Im Bereich des Ein
schnittes 10 befindet sich im Spannschenkel 3 das zapfen
förmige, im Querschnitt kalottenförmige Klemmorgan 7. Nach
Fig. 7 ist der Einschnitt 10 an der Oberseite etwas aus
einandergedrückt und ermöglicht im begrenzten Ausmaß die
Anpassung an eine Schrägfläche des strichpunktierten Gegen
standes A′. Beim Auseinanderdrücken von zwei Gegenständen
(Fig. 8) befindet sich die offene Seite des Einschnittes 10
an der Unterseite des Spannschenkels 3.
Um einen Gegenstand mit bogenförmiger oder runder Oberfläche
sicher passend anzugreifen, ist am Spannschenkel 3 als Zube
hör ein schwalbenschwanzförmiges Greifstück 11 angeordnet.
Soll an einem schräg stehenden Gegenstand A (Fig. 11) mit
parallelen Flächen ein keilförmiger Gegenstand E angedrückt
werden, so ist am Spannschenkel 3 ein Zubehör 12 lösbar ange
ordnet, welches aus zwei im Abstand nebeneinander angeordne
ten, im Zentrum durch ein stiftartiges Glied 12′ miteinander
verbundenen Scheiben oder Platten 12′′ besteht. Das Zubehör
12 mit den Teilen 12′, 12′′ ist einstückig und aus zähelasti
schem Material gebildet, so daß die Teile 12′, 12′′ bei
Druckeinwirkungen passende Stellungen einnehmen können,
wie in Fig. 11 ersichtlich ist.
Das beschriebene Spannwerkzeug aus zähelastischem Kunststoff
läßt sich relativ billig herstellen, ist unempfindlich
gegen Korrosion, Temperaturschwankungen und auch weitgehend
chemisch beständig und antimagnetisch. Ferner kann das
selbe auch antistatisch gemacht sein.
Die verschiedenen Bestandteile des Spannwerkzeuges lassen
sich wie bei einem Baukastensystem verschieb- und steckbar
ausbilden. Von Bedeutung ist ferner das leichte Gewicht,
die Möglichkeit dasselbe in Miniatur-, Mittel- und Groß
format herzustellen. Die elastischen Eigenschaften und
die einstellbare Druckeinwirkung verhindern, daß bei Gegen
ständen mit empfindlichen Oberflächen Kratzschäden entstehen.
Das Auswechseln der Bestandteile läßt sich ebenfalls leicht
vornehmen.
Das Spannwerkzeug ist für Zwecke aller Art verwendbar, wo es
gilt, einander anliegende Gegenstände temporär oder dauerhaft
zusammenzuhalten. Es lassen sich mit einer Vielzahl solcher
Spannwerkzeuge einfache, komplizierte, größere und kleinere
Spannungsgebilde herstellen, wie sie bei Modellbauten vor
kommen. Dasselbe kann auch überall da wertvolle Dienste
leisten, wo zwei gleichmäßig oder ungleichmäßig geformte
Gegenstände mit bestimmten Druckverhältnissen zusammenzu
drücken oder zu verbinden sind. Das Aufhängen einzelner
oder gebündelter, dünn- oder dickschichtiger Körper, wie
es besonders bei Ausstellungsobjekten vorkommt, ist auch
ohne Schwierigkeiten möglich.
Claims (10)
1. Zwingenartiges Spannwerkzeug mit einem Querschenkel (2)
an einem Längsschenkel (1) und einem auf letzterem verschieb
baren, durch ein Klemmorgan (7) arretierbaren Spannschenkel
(3), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Spannschen
kel (3) aus zähelastischem Werkstoff besteht und durch Kraft
einwirkung deformier- und spannbar ausgebildet ist, wobei
der Spannschenkel (3) und der Längsschenkel (1) mittels des
Klemmorganes (7) durch elastischen Reibungsschluß bei Ver
stellen des Klemmorganes (7) miteinander lösbar verbunden
und die Klemmstärken regel- und lösbar sind.
2. Spannwerkzeug nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spannschenkel (3), der Längsschenkel (1)
und der Querschenkel (2) aus zähelastischem Kunststoff
bestehen.
3. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klemmorgan (7) zapfenförmig ist
und in einer auf dem Längsschenkel (1) verschiebbaren,
aus Kunststoff bestehenden Führungshülse (4) am Spann
schenkel angeordnet ist.
4. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klemmorgan (7) im Querschnitt ge
sehen eine ungleichförmige Umfangsfläche aufweist, so daß
durch Verdrehen die Klemmwirkung eingestellt werden kann.
5. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden des zapfenförmigen Klemmor
ganes (7) in bezug zur Führungshülse (4) vorstehen und einer
ends einen Anschlag (9) und andernends eine Handhabe (8)
formieren.
6. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das zapfenförmige Klemmorgan (7) im
Querschnitt gesehen kalottenförmig ist.
7. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannschenkel (3) einen in Richtung
des Längsschenkels (1) verlaufenden Einschnitt (10) aufweist,
in dessen Bereich sich das zapfenartige Klemmorgan (7) be
findet, welches quer zum Längsschenkel gerichtet ist.
8. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Spannschenkel (3) ein Zubehör
(12) aufgeschoben ist, welches aus zwei im Abstand zueinan
der angeordneten, im Zentrum durch ein stiftartiges Glied
(12′′) miteinander verbundenen Scheiben (12′) besteht, welche
aus einem Stück aus zähelastischem Kunststoff bestehen.
9. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Spannschenkel (3) ein Zubehör
(11) aufgesetzt ist, welches schwalbenschwanzförmig ist.
10. Spannwerkzeug nach den Patentansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschenkel (1), der
Querschenkel (2) und der Spannschenkel (3) durch Doppel-
T-Profile gebildet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH519085A CH668377A5 (de) | 1985-12-06 | 1985-12-06 | Zwingenartiges spannwerkzeug. |
Publications (1)
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DE3843649A1 true DE3843649A1 (de) | 1990-07-05 |
Family
ID=4289430
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Country Status (2)
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