DE3834191A1 - Vorrichtung und verfahren zum automatischen dosieren trockener pigmente in einen beton- oder moertelmischer - Google Patents

Vorrichtung und verfahren zum automatischen dosieren trockener pigmente in einen beton- oder moertelmischer

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    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
    • B28CPREPARING CLAY; PRODUCING MIXTURES CONTAINING CLAY OR CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
    • B28C7/00Controlling the operation of apparatus for producing mixtures of clay or cement with other substances; Supplying or proportioning the ingredients for mixing clay or cement with other substances; Discharging the mixture
    • B28C7/04Supplying or proportioning the ingredients
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum staubfreien und automatischen Dosieren trockener Pigmente in einen Beton- oder Mörtelmischer.
Es ist bekannt, Beton, Faserzement, Mörtel oder Kalk­ sandsteine verschiedenfarbig einzufärben, wenn diese Materialien beispielsweise in Form von Bodenbelägen, Fasadenplatten, Lärmschutzwänden, Dachziegeln, Kunst­ schieferplatten oder dergleichen im Außen- oder Sicht­ bereich verarbeitet werden. Hierzu werden beispielsweise dem Beton Färbemittel in Form von Pigmenten zugesetzt, die aus feinsten Staubteilchen bestehen, die teilweise wesentlich kleiner als 1 µm im Durchmesser sind. Die Feinheit dieser feinsten Pigmentteilchen führt bei ihrer Manipulation zu einer erheblichen Verfärbung der Umwelt und zwar weit über die Bereiche hinaus, in welchen die Pigmente eigentlich manipuliert werden.
Im Rahmen der Automation von Produktionsprozessen wurden zur besseren Dosierung von Pigmenten Dosiervorrichtungen entwickelt, ohne daß die Probleme des Staubens und/oder der Automation befriedigend gelöst wurden.
Hierzu wird das Pigmentpulver in Säcken von ca. 25 kg Gewicht, aber auch in Säcken von 1000 bis 2000 l Füll­ volumen und 1 bis 1,5 t Gewicht (sogenannte Big-Bags) dem Betonwerk angeliefert. Diese Vorratsbehälter werden dann zumeist per Hand in Vorratssilos entleert. Diese Voratssilos befinden sich oberhalb der Farbdosiervor­ richtung, die ihrerseits über dem Betonmischer instal­ liert sein muß; dem Fachmann ist hierbei sofort klar, daß gerade die Platzverhältnisse oberhalb des Betonmi­ schers meist sehr eng sind, da der meiste Platz schon von den Dosier- und Zuführaggregaten für Zement, Zu­ schläge und Sand eingenommen ist. Aus diesen Gründen können an dieser Stelle auch nur ein oder zwei kleine Silos installiert werden, so daß häufige Befüllung bzw. bei Pigmentwechsel eine Reinigung der Silos nötig ist. Gerade des Entleeren der Pigmentgebinde von Hand verur­ sacht erheblich Umweltprobleme durch herumfliegende Pigmente, Pigmentstaub und die Abfallbeseitigung der noch pigmenthaltigen Säcke.
Um die Pigmente, die in den Vorratssilos zum Teil stark brückenbildend sind, aus dem Silo herauszudosieren, müssen spezielle Austragvorrichtungen vorgesehen sein, so z. B. Austragsschnecken und/oder Vibratoren, um ein dosierbares Ausbringen der Pigmente aus den Vorratssilos zu gewährleisten.
Der Austrag der Pigmente aus den Vorratssilos erfolgt vorzugsweise in einem Grob- und einem Feinstrom, um die Pigmente genau in eine Waage hineindosieren zu können.
Der abgewogene Inhalt der Wägebehälter entleert sich nach dem Verwiegen direkt per Schwerkraft beispielsweise in einen Betonmischer. Aufgrund der Platzverhältnisse über den Betonmischern im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Höhe ist es meist nur möglich, kleine Pigment­ mengen zu bevorraten. Zur Bevorratung mehrerer Pigment­ arten ist die Installation mehrerer Pigmentsilos über der Waageeinrichtung aufgrund der beschränkten Platzver­ hältnisse zumeist nicht möglich.
Um die Platzprobleme oberhalb der Mischaggregate zu um­ gehen, wurden Dosiervorrichtungen für Pigmente gebaut, die ohne räumliche Einengung vollautomatisch funktio­ nieren können. Diese bestehen aus einem oder mehreren Pigmentvorratssilos mit speziellen Austragsvorrich­ tungen; diese Austragsvorrichtungen fördern die Pigmente zum Dosieren in einen offenen Wägebehälter; anschließend wird dieser Wägebehälter zum Betonmischer gebracht und dort entleert oder wird über eine mechanische Vorrich­ tung hin zu einer Stelle im Werk transportiert und ent­ leert, wo z. B. ein Förderband Sand in den Betonmischer fördert oder ein Aufzugskübel Sand und/oder Aggregate und/oder Zement zum Betonmischer fördert.
Diese Art der Pigmentdosiervorrichtungen erstreckt sich über 3 bis 4 Stockwerke, je nachdem, ob Big Bags mit 1000 bis 2000 l Inhalt in die entsprechend großen Si­ los oder aber ob nur ein paar Säcke in entsprechend kleinere Silos entleert werden. Obwohl diese Dosierauto­ maten vordergründig das Problem der Pigmentdosierung für die Betoneinfärbung lösen, weisen sie weiterhin schwer­ wiegende Nachteile auf.
  • a) Beim Befüllen der Vorratssilos entsteht unkontrol­ liert viel Pigmentstaub aus dem Entleeren und Mani­ pulieren der Pigmentsäcke und Big Bags.
  • b) Dieser Staub entsteht auch beim Beschicken der Do­ sierwaage mit Pigment aus den Vorratssilos.
  • c) Dieser Staub entsteht wiederum beim Entleeren des Wägebehälters auf Transportband oder Aufzugskübel.
In den oft zugigen Betonfertigungsanlagen oder -hallen können sich damit die Pigmentpartikel im ganzen Betrieb verteilen und belasten die Arbeitsplatzqualität erheb­ lich. Weiherhin ergeben sich durch das Aufstauben nach dem Dosiervorgang unterschiedliche Quantitäten der ein­ zelnen Pigmentchargen, was zu Qualitätsproblemen im Endprodukt Beton führt.
Die bekannten Trockenpigmentdosiersysteme weisen damit folgende wesentliche Nachteile auf:
Bei Pulverdosierern, die oberhalb der Betonmischer in­ stalliert sind, können aus Platzgründen nur geringe Mengen Pigment auf einmal bevorratet werden, so daß häufige menschliche Manipulation nötig ist. Pigmentpul­ verdosierer, die aus Gründen des Platzes außerhalb des Mischerbereiches installiert sind, können zwar größere Pigmentvorräte bevorraten, haben aber gleichzeitig einen sehr großen Platzbedarf, insbesondere in der Höhe, be­ dingt durch die Höhe des Silos über der Dosierwaage und die zusätzliche notwendige Höhe, um bis zu 2,4 m hohe Big Bags in die Silos entleeren zu können.
Bei beiden Sytemen tritt gleichermaßen die Staubbela­ stung beim Entleeren der Pigmentvorratsgebinde auf, ebenso beim Dosieren der Pigmente aus den Silos in den Wägebehälter. Beim mischerfernen Dosierer ergeben sich zusätzlich Staub- aber auch Qualitätsprobleme durch den Transport und das Entleeren des Wägebehälters auf das Transportband oder den Aufzugskübel.
Da diese Nachteile der Betoneinfärbung mittels Pigment­ pulver zu schwer wogen, wurden teure, flüssige Pigment­ zubereitungen mit ihrem dazugehörigen Dosierautomaten entwickelt und zum Einsatz gebracht. Diese haben sich inzwischen im Markt durchgesetzt. Hierbei werden vom Pigmenthersteller und/oder vom pigmentverbrauchenden Betonwerk wäßrige Pigmentzubereitungen hergestellt und mittels Dosierautomaten volumetrisch und/oder gravime­ trisch oberhalb des Betonmischers dosiert und in den Betonmischer entleert. Diese Art der Pigmentdosierung erlaubt völlig staubfreies und genaues Dosieren, wobei es die Handlichkeit der Dosierautomaten gestattet, einen derartigen Dosierautomaten meist direkt über dem Beton­ mischer anzubringen, so daß nach Abmessen der flüssigen Pigmentzubereitung diese im freien Fall in den Betonmi­ scher gelangen kann.
Zwar werden hiermit die Nachteile der Pigmentpulverdo­ sierung, insbesondere der anfallende Pigmentstaub, ver­ mieden, es ergeben sich jedoch andere wesentliche Nach­ teile:
So muß die flüssige Pigmentzubereitung in einem separa­ ten Arbeitsschritt zunächst aus Pulverpigmenten herge­ stellt werden, so daß hier die Umweltprobleme nur auf den Hersteller der Pigmentsuspensionen verlagert werden. Darüberhinaus treten zusätzliche Herstellungskosten für die Herstellung der flüssigen Pigmentzubereitungen auf. Ein weiterer erheblicher Nachteil ist, daß mit der wäßrigen Pigmentzubereitung zusätzlich Wasser in den Betonmischer eindosiert wird, was insbesondere an Re­ gentagen unerwünscht ist, da zumeist die Zuschläge und der Sand schon genügend Wasser enthalten und damit die Herstellung von eingefärbtem Beton mit dem richtigen Wasserzementwert mit diesen Flüssigfarben sehr erschwert oder gar unmöglich gemacht werden kann. Darüberhinaus besitzen die flüssigen Pigmentzubereitungen aufgrund der Dichteunterschiede zwischen dem zugesetzten Pigment und dem Aufschlämmwasser und der darausfolgenden Trennung im Laufe der Zeit nur eine begrenzte Lager- bzw. Lebens­ dauer. Weiterhin sind im Winter beheizte Lagerstätten nötig, um ein Einfrieren der wäßrigen Pigmentsuspen­ sionen zu vermeiden. Schließlich ergeben sich auch nicht unerhebliche Transportkosten für das Wasser in diesen Suspensionen.
Angesichts der erwähnten Nachteile von flüssigen Pig­ mentzubereitungen wäre das automatische Einfärben von Beton mit trockenen Pigmenten an und für sich wesentlich vorteilhafter, jedoch ergeben sich hierbei die weiter oben geschilderten Probleme und Nachteile hinsichtlich der erheblichen Staubbelastung mit den schädlichen Aus­ wirkungen auf Umwelt und/oder Personal, das sich im Nahbereich der Pigmentdosiervorrichtungen aufhält, sowie hinsichtlich des Raum- und Investitionsbedarfes.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur automatischen Dosie­ rung trockener Pigmente derart zu schaffen, daß eine staubfreie Dosierung gewährleistet ist, wobei die Vor­ richtung nur geringen Platzbedarf außerhalb eines Beton­ oder Mörtelmischers hat.
Erfindungsgemäß wird erstmals eine Vorrichtung zum au­ tomatischen Dosieren trockener Pigmente geschaffen, bei der die Bevorratung des Pigmentes, der Austrag des Pig­ mentes aus dem Vorratsbehälter, die exakte Dosierung des Pigmentes und die nachfolgende Förderung des abdosierten Pigmentes beispielsweise in einen Betonmischer in einem in sich geschlossenen System erfolgt. Hierbei sind För­ derabschnitte, in denen das Pigment frei, d. h. unge­ führt vorliegt, staubdicht gekapselt, so daß keinerlei Umweltbelastungen durch austretende und herumfliegende Pigmentpartikel auftreten kann.
Hierbei können die Pigmentgebinde in ihrer Anlieferform in Big Bags als Vorratssilos fungieren, so daß letztere entfallen können und der Platzbedarf in Höhe und Breite gering wird.
Das dosierte Pigment wird automatisch, staubfrei und integral in den Betonmischer transportiert, so daß die Pigmentdosiereinrichtung außerhalb des Betonmischer­ bereiches installiert werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Sind gemäß Anspruch 2 ein Auslaufrohr aus dem Vorrats­ behälter im Bereich von dort angeordneter Grobstrom­ dosierung und Feinstromdosierung und die Verbindung zwischen einer nachfolgenden Dosiervorrichtung und einem Fördergerät mit je einer wenigstens teilelastischen Staubschutzmanschette versehen, wird einerseits sicher­ gestellt, daß das in den dortigen Bereichen frei vorlie­ gende Farbpigment nicht in die Umgebungsluft austreten kann und andererseits wird aufgrund der teilelastischen Staubschutzmanschette sichergestellt, daß die einzelnen Komponenten die im Rahmen des Betriebs anfallenden Re­ lativbewegungen zueinander ausführen können, wobei die Staubdichtigkeit nicht beeinträchtigt wird und darüber­ hinaus Vibrationsgeräusche und dergleichen gedämpft werden.
Ist gemäß Anspruch 3 zwischen der Dosiervorrichtung und dem Fördergerät ein Absperrorgan angeordnet, können die Dosiervorrichtung und das Fördergerät voneinander unab­ hängig betrieben werden, d. h. während mittels des För­ dergerätes bereits abdosiertes Pigment gefördert wird, kann bei geschlossenem Absperrorgan bereits wieder ein neuer Dosiervorgang in der Dosiervorrichtung initiiert werden.
Ist gemäß Anspruch 4 die Dosiervorrichtung eine Waage, kann das Abdosieren des Pigmentes gravimetrisch, d. h. gewichtsmäßig erfolgen, so daß ein schnelles und vor allem präzises Dosieren möglich ist.
Ist demgegenüber gemäß Anspruch 5 die Dosiervorrichtung eine volumetrische Meßvorrichtung, erfolgt das Dosieren des Pigmentes in Volumeneinheiten. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das zu dosierende Pigment auf­ grund seiner Beschaffenheit bzw. Zusammensetzung ein konstantes Schüttgewicht hat.
Ist gemäß Anspruch 6 das Fördergerät ein pneumatischer Förderer, kann das Fördern des abdosierten Farbpigmentes problemlos und ohne Umweltbeeinträchtigung in einem voll gekapselten System erfolgen, wobei insbesondere aufgrund der flexiblen Schlauchleitung die gesamte Dosiervorrich­ tung selbst sehr flexibel einsetzbar ist, da dann nicht nur im Nahbereich befindliche Betonmischanlagen mit Farbpigment versorgt werden können, sondern auch weiter entfernt stehende Betonmischer, insbesondere fahrbare Betonmischer über die beliebig zu verlegende Schlauch­ leitung mit Farbpigment versorgbar sind.
Gemäß Anspruch 7 kann der Dosierautomat in einem orts­ festen Traggstell für einen oder mehrere Vorratsbehälter für das Pigment angeordnet sein. Durch entsprechende Zufuhrsysteme ist es damit möglich, insbesondere bei mehreren Vorratsbehältern zwischen einzelnen Pigment­ sorten und damit Farben umzuschalten, so daß entweder verschiedene Grundfarben oder Mischfarben aus einzelnen Grundfarben dem Beton zudosiert werden können.
Ist gemäß Anspruch 8 die Dosiervorrichtung relativ zu dem einen oder den mehreren Vorratsbehältern beweglich angeordnet, kann mittels einer einzigen Dosiervorrich­ tung aus einer beliebigen Anzahl von Vorratsbehältern herausdosiert werden, so daß das gesamte Dosiersystem sehr flexibel und damit effizient ist.
Ist gemäß Anspruch 9 eine mikroprozessorgesteuerte Steuervorrichtung vorgesehen, kann das Austragen aus dem Vorratsbehälter, das Abdosieren und das nachfolgende Fördern zumindest teilautomatisch, vorzugsweise jedoch vollautomatisch ablaufen.
Erfolgt gemäß Anspruch 10 der Durchlauf des Farbpigmen­ tes durch die Dosiervorrichtung von dem Vorratsbehälter zu dem Fördergerät schwerkraftunterstützt, kann auf auf­ wendige Förderanlagen wie gekapselte Schnecken oder der­ gleichen verzichtet werden.
Ist gemäß Anspruch 11 eine Einrichtung zur Einleitung von Sand in die Pigmentbahn zwischen dem Auslaufrohr und dem Fördergerät vorgesehen, kann durch den eingeleiteten Sand die Vorrichtung zwischen einzelnen Dosierschritten mit Sand gespült und gereinigt werden. Weiterhin kann der eingebrachte Sand die Förderung von Pigmentpulver unterstützen.
Ist gemäß Anspruch 12 die Sandeinleitungsvorrichtung im Bereich der Abmeßstation für das Pigment angeordnet, kann der Sand gegebenenfalls gewichtsmäßig oder volumen­ mäßig zudosiert werden.
Durch die Merkale der Ansprüche 13 und 14, welche ein Verfahren zum automatischen Dosieren trockener Pigmente zum Inhalt haben, wird erreicht, daß auch Pigmentarten, die bislang nur schwer oder gar nicht automatisch do­ sierbar waren nunmehr durch die Förderunterstützung mit Sand förder- und dosierbar sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorlie­ genden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be­ schreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch stark vereinfacht eine teilweise Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Dosieren trockener Pigmente;
Fig. 2 schematisch stark vereinfacht eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 3 schematisch stark vereinfacht eine weitere Ab­ wandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 2 in einem schematisch dargestellten Trägerrahmen 4 angeord­ net. Der Trägerrahmen 4 stützt weiterhin einen Vorrats­ behälter 6 ab, der über ein Auslaufrohr 8 und eine Klemmschelle 10 mit der Vorrichtung 2 verbindbar ist. Der Vorratsbehälter 6 kann beispielsweise ein in übli­ cher Weise aufgebautes Vorratssilo sein, oder auch ein entsprechendes Gebinde, in dem das Farbpigment dem Be­ tonwerk geliefert wird. Insbesondere sind hierbei soge­ nannte Big-Bags mit einem Fassungsvermögen von bis zu 2000 l verwendbar.
Das Auslaufrohr 8 geht in einen nach oben geschlossenen Schütttrichter 12 über, wobei an der Unterseite des Schütttrichters 12 mittig hierzu eine Grobstromdosierung 14 und seitlich hierzu ein Feinstromdosierung 16 ange­ ordnet sind. Die Auslaßöffnungen von 14 und 16 weisen in ein Übergangsrohr 18, welches auf einer Waagenplatte 20 angeordnet ist.
Die Waagenplatte 20 wiederum stützt sich auf geeigneten Wägevorrichtungen, wie beispielsweise Druckmeßdosen 22 und 24 oder dergleichen ab. An der Unterseite der Waagen­ platte 20 befindet sich ein Auslauf 26, der mittels eines Absperrorgans 28, beispielsweise einem Drehschieber oder einer Klappe verschließbar ist. Der Auslauf 26 mündet in ein Fördergerät 30, das im dargestellten Ausführungs­ beispiel aus einem sich konisch verjüngenden Behälter 32 und einem daran angesetzten Anschluß 34 besteht. An den Anschluß 34 ist ein flexibler Schlauch 36 anschließbar.
Gemäß Fig. 1 ist das Auslaufrohr 8 im Bereich der Grob­ stromdosierung 14 und der Feinstromdosierung 16 mit einer wenigstens teilelastischen Staubschutzmanschette 38 ver­ sehen. Weiterhin ist der Auslauf 26 ebenfalls mit einer wenigstens teilelastischen Staubschutzmanschette 40 ver­ sehen. Durch die beiden Staubschutzmanschetten 38 und 40 wird sichergestellt, daß das Farbpigment, welches in dem dortigen Bereich frei, d. h. ungeführt vorliegt und da­ rüberhinaus gewisse Fallhöhen zu überwinden hat, nicht in Staubform in die Umgebungsluft abgegeben werden kann. Dadurch, daß die Staubschutzmanschetten 38 und 40 zu­ mindest teilelastisch sind, können sich die einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 2 im ge­ wissen Rahmen relativ zueinander bewegen, so daß keine Spannungen in der gesamten Vorrichtung auftreten und Vibrationen gedämpft werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Das Auslaufrohr 8 wird mit seinem oberen Ende an einen Auslaufschlauch 6′ des Vorratsbehälters 6 angeschlossen. Der Anschluß des Auslaufschlauches 6′ an das Auslaufrohr 8 erfolgt mittels der Klemmanschette 10 und nach dem Öffnen eines in der Zeichnung nicht dargestellten Ver­ schlusses des Vorratsbehälters 6 füllt sich das Aus­ laufrohr 8 über den Auslaufschlauch 6′ mit dem Pigment, so daß auch der Schütttrichter 12 aufgefüllt wird. In diesem Zustand ist die erfindungsgemäße Dosiervorrich­ tung 2 einsatzbereit. Die im folgenden beschriebenen Systemabläufe in der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung 2 erfolgen vorzugsweise über eine in Fig. 1 schematisch dargestellte und mit S bezeichnetete Steuerung, wobei diese Steuerung S vorteilhafterweise mikroprozessorge­ steuert ist, um somit ein wenigstens teilweises, vor­ zugsweise vollautomatisches Abdosieren des Farbpigmentes zu ermöglichen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, steht die Steuerung S wenig­ stens mit der Grob- und der Feinstromdosierung und der Wägevorrichtung in Verbindung, um abhängig von dem Wä­ geergebnis den Pigmentfluß in die Waage regeln zu kön­ nen. Es kann in der Praxis vorteilhaft sein, auch das Absperrorgan 28 und das Fördergerät 30 mit der Steuerung S zu verbinden. Zu Beginn des Dosiervorganges wird das Absperrorgan 28 in dem Auslauf 26 der Wiegevorrichtung geschlossen.
Danach werden die Grobstromdosierung 14 und die Fein­ stromdosierung 16 geöffnet, so daß das Pigment aus dem Vorratsbehälter 6 in das Übergangsrohr 18 fließen kann, wobei das Übergangsrohr 18 gleichzeitig als Wägebehälter dient. Das Pigment strömt über die beiden Dosierorgane 14 und 16 in das Übergangsrohr 18, bis das eingestellte Sollgewicht für den Grobstrom erreicht ist.
Die Messung des Gewichtes des Pigments in dem Wägebe­ hälter 18 erfolgt über die Waagenplatte 20, welche auf den Druckmeßdosen 22 und 24 oder anderen geeigneten Ge­ wichtsmeßvorrichtungen ruht.
Nachdem das eingestellte Sollgewicht für den Grobstrom erreicht worden ist, wird über die Steuerung die Grob­ stromdosierung 14 beendet, während noch über die Fein­ stromdosierung 16 bis zum Erreichen des absoluten Soll­ gewichtes das Pigment in den Wägebehälter 18 fließt.
Nach dem Schließen der Feinstromdosierung 16 ist die Do­ sierung beendet. Das Absperrorgan 28 an dem Auslauf 26 wird von der Steuerung geöffnet und das Pigment entleert sich aus dem Wägebehälter 18 über den Auslauf 26 in den Behälter 32 des Fördergerätes 30. Wird von der Steuerung erkannt, daß der Wägebehälter 18 vollständig entleert worden ist, d. h. wird von der Steuerung erkannt, daß die Waagenplatte 20 in ihre austarierte Nullstellung zurückgekehrt ist, wird von der Steuerung das Absperr­ organ 28 geschlossen, so daß - falls erforderlich - ein neuer Dosiervorgang eingeleitet werden kann.
Handelt es sich um ein nur schwer fließendes Pigment, kann zur vollständigen Entleerung und Reinigung des Wä­ gebehälters aus einem weiteren (nicht dargestellten) Vorratsgefäß in analoger Weise eine definierte Menge Sand zum vollständigen Austrag des Pigmentes in das Fördergefäß und zur Reinigung in den Wägebehälter do­ siert werden. Der so zugesetzte Sand unterstützt insbe­ sondere die Transportfähigkeit per Pneumatik schwer transportierbarer Pigmentpulver, so daß gegebenenfalls auch pneumatisch schwer zu transportierende Pigmente in der Dosiereinrichtung gehandhabt werden können. Der Sand wird in diesem Fall vorteilhafterweise im Bereich der Vorrichtung zum Abmessen, d.h. im Bereich des Wägebe­ hälters 18 in den Pigmentstrom eingebracht.
Das aus dem Wägebehälter 18 in den Behälter 32 des För­ dergerätes 30 eingebrachte Pigment wird nun von dem För­ dergerät 30 gegebenenfalls mit Unterstützung von Sand, über den Anschluß 34 und den daran angekoppelten flexi­ blen Schlauch 36 zu einem Beton- oder Mörtelmischer gefördert. Hierzu wird nach dem Schließen des Absperror­ gans 28 der Behälter 32 über in der Zeichnung nicht dargestellte Leitungen mit Druck beaufschlagt, so daß sich das in dem Behälter 32 befindliche Pigment in Be­ wegung setzt und pfropfenartig durch den Schlauch 36 zu dem Mischer gedrückt wird. Der Fördervorgang des Pig­ mentpfropfens in dem Schlauch 36 kann durch die Steue­ rung S mittels einer Überwachung des Druckverlaufes kontrolliert werden. Ist die Förderung beendet, wird der Behälter 32 über eine in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellte geeignete Ventileinrichtung entlüftet und steht somit zur Aufnahme und Weiterförderung einer zwi­ schenzeitlich neu verwogenen Charge bereit.
Hilfreich bei dem oben geschilderten Ablauf ist, daß der Durchfluß des Pigmentes von dem Vorratsbehälter 6 zu dem Behälter 32 unter Schwerkrafteinfluß, d.h. im freien Fall erfolgen kann, so daß zur Förderung geeigneten Pigments keine eigenen Austragsvorrichtungen, wie ge­ kapselte Förderschnecken, Rüttler oder dergleichen nötig werden.
Somit erfolgt bei der erfindungsgemäßen Dosiervorrich­ tung die Materialbevorratung, -dosierung, -verwiegung und -förderung praktisch staubfrei, so daß eine Umwelt­ belastung bzw. eine gesundheitsschädliche Staubbelastung von sich in der Nähe aufhaltenden Personen ausgeschlos­ sen ist. Darüberhinaus ist die erfindungsgemäße Dosier­ vorrichtung sehr flexibel, was ihre Einsatzmöglichkeiten betrifft, da sich über den flexiblen Schlauch 36 unter der Vorraussetzung eines genügend hohen Luftdruckes in dem pneumatischen Fördergerät 30 praktisch beliebig lange Strecken überbrücken lassen.
Fig. 2 zeigt eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Vor­ richtung, wobei bei der Dosiervorrichtung 2, die in Fig. 2 nur stark schematisch dargestellt ist, zwei Vorrats­ behälter 6 auf dem Trägerrahmen 4 ruhen. Die beiden Vorratsbehälter 6 sind über je eine eigene Grob-Fein­ dosierung an das Zufuhrrohr 2 zum Wägebehälter angeschlo­ ssen. In den beiden Zufuhrrohren 42 und 44 sind jeweils Dosierorgane 48 und 50 angeordnet, welche wechselseitig geöffnet oder geschlossen werden können, oder auch gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden können. Durch die Anordnung gemäß Fig. 2 ist es möglich, die Dosiervorrichtung 2 mit unterschiedlichen Farbpigmenten aus den Vorratsbehältern 6 zu beschicken, so daß entwe­ der verschiedenfarbig oder in Mischfarben dosiert werden kann, je nachdem ob aus einem der Vorratsbehälter 6 oder aus beiden Vorratsbehältern 6 Farbpigment der Dosier­ vorrichtung 2 zugeführt wird. Im übrigen ist die Ab­ wandlung gemäß Fig. 2 nicht auf die dort dargestellte Anzahl der Vorratsbehälter 6 beschränkt; es ist auch möglich, drei oder mehr Vorratsbehälter 6 vorzusehen, welche alle in dem gemeinsamen Anschluß 46 münden.
Weiterhin ist es möglich, in der Anordnung gemäß Fig. 2 beispielsweise bei drei Vorratsbehältern 6 einen dieser Vorratsbehälter mit Sand zu füllen, so daß bei einem Farbwechsel die gesamte Dosiervorrichtung 2 zunächst einmal oder zweimal von Sand durchströmt wird und somit von Pigmenten der zuvor abgewogenen Charge gereinigt wird.
In der Abwandlung gemäß Fig. 3 sind beispielsweise vier einzelne Vorratsbehälter 6 an dem Trägerrahmen 4 abge­ stützt. Die Dosiervorrichtung 2 ist hierbei durch geeig­ nete - in der Zeichnung nicht dargestellte - Mittel re­ lativ zu den Vorratsbehältern 6 verschiebbar und kann somit je nach Anforderung unter den gewünschten Vor­ ratsbehälter 6 gebracht werden, um dort mittels der Klemmanschette 10 angeschlossen zu werden. Diejenigen Vorratsbehälter 6, die gerade nicht an die Dosiervor­ richtung 2 angeschlossen sind, werden durch geeignete Verschlußmittel in den Auslaufschläuchen 6′ verschlossen gehalten. Auch bei der Anordnung gemäß Fig. 3 kann einer der Vorratsbehälter 6 mit Sand gefüllt sein, um die Do­ siervorrichtung 2 vor einem Farbwechsel zu reinigen. Auch ist in der Abwandlung der Erfindung gemäß Fig. 3 die dortige Anzahl von vier Vorratsbehältern 6 nicht einschränkend zu verstehen; es ist jede andere gewünsch­ te und technisch machbare Anzahl von Vorratsbehältern 6 möglich.
Insoweit zusammenfassend weist die erfindungsgemäße Do­ siervorrichtung somit die folgenden wesentlichen Vor­ teile auf:
  • - die Notwendigkeit von speziellen Vorratssilos ent­ fällt, da nunmehr das Großgebinde direkt mit der Dosiervorrichtung verbunden werden kann, so daß Aufstellfläche und -höhe eingespart werden;
  • - die Dosiervorrichtung kann in praktisch beliebiger Entfernung von einem Betonmischer aufgestellt wer­ den, ohne daß die Umweltbelastung der eingangs be­ schriebenen offenen Dosiersysteme vorliegt;
  • - die vollautomatische Reinigung der Dosiervorrichtung mit Sand erlaubt es, problemlos Farbwechsel ohne Änderung des Transportsystems zu verwirklichen;
  • - die Verwendung von Sand als Transporthilfsmittel erlaubt auch die Verwendung von pneumatisch schwer transprotierbaren Pulverpigmenten.
  • - ein exaktes Dosieren der Pigmente ist gewährlei­ stet;
  • - vom erfindungsgemäßen Dosierautomaten wird nur ge­ ringer Platz in Höhe und Fläche beansprucht, bei vernünftiger Pigmentbevorratung im Dosierautomaten.
Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung erlaubt somit eine automatische, umweltfreundliche und genaue Dosie­ rung von Farbpigmenten, ohne daß die Nachteile der of­ fenen Pigmentdosiervorrichtungen oder die Nachteile der Flüssigpigmentzubereitungen in Kauf genommen werden müssen.
Anstelle der gravimetrischen, d. h. gewichtsmäßigen Do­ sierung des Pigmentes in dem Wägebehälter 18 kann auch eine volumetrische Dosierung durchgeführt werden. Wei­ terhin ist die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung nicht auf die bloße Anwendung zur Dosierung von staubförmigen Farbpigmenten beschränkt; es können beispielsweise auch Pigmentgranulate aus dem Vorratsbehälter 6 ausdosiert und zu dem Verbraucher gefördert werden. Hierbei ergeben sich im wesentlichen dieselben Vorteile wie bei der Dosierung von Pigmentpulvern.
Unter "Pigmente" sind daher in der Beschreibung und den Patentansprüchen sowohl pulverförmige Farbpigmente, als auch Pigmentgranulate zu verstehen.
Als Pigmente sind alle üblichen Farbpigmente für Beton, Mörtel und dergleichen einsetzbar, beispielsweise Titan­ dioxid, Eisenoxide und Ruß.

Claims (15)

1. Vorrichtung zum automatischen Dosieren trockener Pigmente in einen Beton- oder Mörtelmischer, mit:
  • a) einem Auslaufrohr (8), das an einen transportab­ len Vorratsbehälter (6) für das Pigment an­ schließbar ist und in eine Grob- (14) und eine Feinstromdosierung (16) mündet;
  • b) einer Vorrichtung zum Abmessen des Pigments;
  • c) einem Fördergerät (30) für das Pigment in den Beton- oder Mörtelmischer; und
  • d) einer Steuervorrichtung S für mindestens die Komponenten a) und b),
wobei die Komponenten a), b) und c) staubdicht mit­ einander verbindbar und im wesentlichen übereinander angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaufrohr (8) im Bereich von Grobdosierung (14) und Feindosierung (16) und die Verbindung zwi­ schen der Dosiervorrichtung und dem Fördergerät (30) mit je einer wenigstens teilelastischen Staubschutz­ manschette (38, 40) versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Dosiervorrichtung und dem Förder­ gerät ein Absperrorgan (28) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung eine Waage ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung eine volumetrische Meßvorrichtung ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß das Fördergerät (30) ein pneumatischer Förderer ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (2) in einem ortsfesten Traggestell (4) für einen oder mehrere Vorratsbehälter für das Pigment angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (2) rela­ tiv zu dem einen oder den mehreren Vorratsbehältern (6) beweglich angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung S mikroprozessorgesteuert ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlauf des Pig­ mentes durch die Vorrichtung (2) von dem Vorrats­ behälter (6) zu dem Fördergerät (30) schwerkraftun­ terstützt erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Einleitung von Sand in die Pigmentbahn zwischen dem Auslaufrohr (8) und dem Fördergerät (30) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß die Vorrichtung zur Einleitung von Sand in der Vorrichtung zum Abmessen des Pigmentes angeord­ net ist.
13. Verfahren zum automatischen Dosieren trockener Pig­ mente in einen Beton- oder Mörtelmischer unter Ver­ wendung einer Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man Sand als Fördermedium für die Pigmente einsetzt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sand als Reinigungsmittel einsetzt.
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