DE3825711A1 - Drehwerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drehwerkzeug der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einem aus der Praxis bekannten Drehwerkzeug dieser
Art ist das Schaltgetriebe so konzipiert, daß der
Drehantrieb zum Umschalten zwischen den Gangstellungen
vorübergehend stillgesetzt werden muß. Dadurch wird für
die Schaltvorgänge Zeit, manchmals bis nahezu eine
Sekunde, vergeudet. Das Schaltgetriebe baut zudem
relativ groß, unter anderem auch wegen der hohen
Belastungen beim Anfahren in der Kriechgangstellung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Drehwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das
sich durch einen verringerten Zeitaufwand für das
Schalten zwischen den Gangstellungen und durch ein
schlank bauendes Schaltgetriebe auszeichnet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Da sich das Schaltgetriebe unter Last schalten läßt,
braucht der Drehantrieb für die Schaltvorgänge nicht
mehr stillgesetzt zu werden. Bei einer
Schraubvorrichtung, bei der Schrauben bis nahe an das
Fügemoment mit hoher Drehzahl und relativ geringem
Drehmoment eingeschraubt und erst danach mit relativ
geringer Drehzahl und hohem Drehmoment angezogen werden,
reduziert sich beim verzögerungsfreien Schalten unter
Last der Zeitaufwand für jeden Schraubvorgang. Das
Schaltgetriebe läßt sich schlank und grazil ausbilden,
weil die mechanischen Belastungen im Schaltgetriebe
reduziert sind. Auch zum Lösen von Schraubverbindungen
ist das Drehwerkzeug zweckmäßig, weil von niedriger
Drehzahl unter Last verzögerungsfrei auf eine hohe
Drehzahl umschaltbar ist. In besonderen Anwendungsfällen
sind zwei Schaltgetriebe hintereinandergeschaltet, um
mit unterschiedlichen Gangstufen und in beiden
Drehrichtungen arbeiten zu können.
Günstig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 2, weil
ein Planetengetriebe, insbesondere ein
Zahnradplanetengetriebe, leistungsfähig und platzsparend
ist und zusätzlich den Vorteil bietet, bei einfacher
Schaltbetätigung wünschenswert große Drehzahl- und
Drehmoment-Unterschiede zwischen den Gangstufen zu
ermöglichen. Das Planetengetriebe hat ferner den Vorteil
dreier auf einfache Weise zu schaltender Gangstufen,
weil sich durch Stillsetzen oder Abbremsen jeweils einer
Komponente des Planetengetriebes automatisch
unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse ergeben.
Für ein Schaltgetriebe mit zumindest zwei Gangstufen ist
die Ausführungsform gemäß Anspruch 3 zweckmäßig. Mit der
Überbrückungskupplung läßt sich das Planetengetriebe
überbrücken, damit die Drehzahl der Eingangswelle mit
der Drehzahl der Ausgangswelle übereinstimmt, während
mit der Dreh-Hemmvorrichtung wenigstens eine der
Komponenten des Planetengetriebes abbremsbar und/oder
stillsetzbar ist, um die gewünschte, andere Gangstufe
einzustellen.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
4, weil ein Freilauf besonders gut geeignet ist, in
einer Drehrichtung voll zu sperren, hingegen in der
anderen Drehrichtung mit geringem Leistungsverlust eine
Drehbewegung zuzulassen, wobei diese beiden
Bewegungszustände des Freilaufs für ein korrektes
Arbeiten des Planetengetriebes in beiden Gangstufen
wichtig sind.
Eine baulich einfache weitere Ausführungsform geht aus
Anspruch 5 hervor. Dem Freilauf wird hier eine sekundäre
Funktion zugewiesen, indem er das Planetengetriebe im
Gehäuse lagert.
Hohe Drehzahlen und große Drehmomente werden klaglos
verkraftet, wenn die Merkmale gemäß Anspruch 6 bei einer
weiteren Ausführungsform vorgesehen sind. Dieses
Drehlager kann sozusagen Teil des Freilaufs sein.
Zur Montageerleichterung ist ferner das Merkmal von
Anspruch 7 wichtig. Das Axiallager sorgt dann bei
axialen Reaktionskräften für eine leichtgängige
Drehbewegung der beweglichen Komponenten.
Eine baulich einfache und funktionssichere
Ausführungsform, bei der zwei Gangstufen gegeben sind,
geht aus Anspruch 8 hervor. In der einen Gangstufe wird
das Planetengetriebe überbrückt, so daß das Drehmoment
und die Drehzahl der Einganswelle direkt auf die
Ausgangswelle übertragen werden. In der zweiten
Gangstufe wird die zwischen dem Sonnenrad und dem
Hohlrad über die Planetenräder erzeugte Übersetzung
benutzt, die Abtriebswelle langsam und mit hohem
Drehmoment zu drehen. Die langsame Drehbewegung in
dieser Arbeitsphase des Drehwerkzeugs ist von besonderer
Bedeutung, weil dann die Steuerung, die Überwachung und
die Drehmomentübertragung im Drehwerkzeug störende
Massenkräfte bis auf ein vernachlässigbares Maß
reduziert sind, was der Präzision beim Arbeiten des
Drehwerkzeugs sowie der Qualität der hergestellten
Schraubverbindungen zugute kommt.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform geht
weiterhin aus Anspruch 9 hervor. Bei dieser Ausbildung
ist die Überbrückungskupplung sehr einfach gestaltet.
Sie benötigt nur wenig Einbauraum.
Aus montagetechnischer Sicht ist ferner die
Ausführungsform von Anspruch 10 zweckmäßig. Die
Kupplungsklauen lassen sich leicht ein- bzw. ausrücken.
Eine einfache Betätigung mit extrem kurzer Ansprechzeit
wird bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 erreicht.
Der Ringkolben spricht auf einen Druckimpuls praktisch
verzögerungsfrei mit dem Einrücken der
Überbrückungskupplung an. Auch ist die Feder ohne
weiteres in der Lage, die Überbrückungskupplung wieder
auszurücken, weil beim Ausrücken der
Überbrückungskupplung ohnedies nur ein kleines
Drehmoment übertragen wird oder die Komponenten des
Getriebes schon stillstehen. Für eine pneumatische
Steuerung spricht die bei solchen Drehwerkzeugen
ohnedies für andere Zwecke vorhandene
Druckluftversorgung.
Die Funktionssicherheit des Drehwerkzeuges ist bei der
Ausführungsform von Anspruch 13 vorteilhaft. Die
drehbaren Komponenten des Schaltgetriebes sind hierbei
besonders einfach gelagert.
Sehr zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch
14. Die Bremse, die beim Lösen der Überbrückungskupplung
betätigt wird, bringt, z.B., das Hohlrad des
Planetengetriebes schlagartig zu Stillstand. Dadurch
wird jeglicher gegebenenfalls schädlicher Einfluß
kinetischer Energie oder Massenkräfte durch die sonst
erst allmählich anhaltenden Komponenten eliminiert. Die
Bremse kann dabei entweder zusätzlich zum Freilauf
vorgesehen sein, so daß der Freilauf erst bei
stillstehendem Hohlrad wirksam wird, oder anstelle des
Freilaufs. Im letzteren Fall ist die Verwendung des
Schaltgetriebes für beide Drehrichtungen möglich
(Anziehen und Lösen von Schraubverbindungen, Anziehen
mit einem Setzvorgang, Gewindeschneiden). Ferner wäre es
dann auch möglich, die Bremse zu modulieren, so daß die
wirksame Übersetzung des Planetengetriebes sogar im
Betrieb veränderbar wäre. Beim Anziehen mit einem
Setzvorgang wird, z.B. ab Fügezustand mit 100 Nm
angezogen, eine vorbestimmte Zeitdauer ohne
Anziehbewegung abgewartet, dann um, z.B., zwei
Umdrehungen zurückgedreht, ehe abschließend mit z.B.,
80 Nm wieder in der ursprünglichen Drehrichtung angezogen
wird. In diesem Fall können zwei Schaltgetriebe
hintereinandergeschaltet werden, um die Bewegungsabläufe
exakt steuern und überwachen zu können.
Das Anschließen des Schaltgetriebes an die anderen
Komponenten des Drehwerkzeuges ist bei der
Ausführungsform gemäß Anspruch 15 besonders einfach. Die
üblicherweise verwendeten Kupplungsstifte passen in die
Aufnahmen.
Herstellungs- und montagetechnisch ist ferner die
Ausführungsform gemäß Anspruch 16 zweckmäßig. Es ergibt
sich eine einfach Gehäuseform. Das Schaltgetriebe läßt
sich rasch und mit einfachen Werkzeugen montieren und
demontieren.
Schließlich ist auch noch der Gedanke von Anspruch 17
zweckmäßig, weil sich bei dieser Gehäuseausbildung das
Schaltgetriebe einfach in ein Modulbausystem eingliedern
läßt, wenn es durch die Anschlußteile praktisch zu
verschiedenen, unterschiedliche Funktionen erfüllende
Komponenten des Modulbausystems paßt.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungform des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein
Drehwerkzeug, und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das
Schaltgetriebe des Drehwerkzeugs
gemäß Fig. 1.
Ein Drehwerkzeug 1 gemäß Fig. 1, insbesondere eine
Schraubvorrichtung S zum Eindrehen und Anziehen von
Schrauben 14, weist einen Drehantrieb 2 auf, z.B. einen
Elektro- oder Druckluftmotor, der bei der gezeigten
Ausführungsform direkt mit einem unter Last schaltbaren
Schaltgetriebe 3 verbunden ist. In Verlängerung des
Schaltgetriebes 3 schließt sich der eigentliche
Werkzeugteil 4 an, der in einem Kopfstück 6 mittels
einer Antriebswelle 7 einen Werkzeugeinsatz 5 zur
Drehung antreibbar und ausfahrbar lagert. Mit dem
Werkzeugeinsatz 5 werden die Schrauben 14 eingedreht,
die dem Kopfstück 6 über eine angedeutete Zufuhr 8, z.B.
mit Druckluft, zugeleitet werden. Der Werkzeugteil 4 der
Schraubvorrichtung S kann wenigstens einen nicht näher
hervorgehobenen Tiefenmelder enthalten, der beim
Einschrauben der Schraube 14 ein Signal erzeugt, sobald
die Schraube 14, z.B., ihren Fügezustand in der
Verbindung erreicht hat. Mittels dieses Signals wird
über eine Steuerleitung 9, die an einen
Betätigungsanschluß 10 des Schaltgetriebes 3
angeschlossen ist, das Schaltgetriebe umgeschaltet. Und
zwar wird beim Einschrauben der Schraube 14 bis zum
Erreichen des Fügezustandes mit einer relativ hohen
Drehzahl und einem niedrigen Drehmoment gearbeitet. Ab
Erreichen des Fügezustandes wird nach Umschalten des
Schaltgetriebes 3 unter Last mit einem hohen Drehmoment
und einer geringen Drehzahl gearbeitet, einerseits um
die Schraube ordnungsgemäß anziehen zu können und
andererseits um bei langsamer Drehung den auf die exakte
Steuerung und Überwachung des Schraubvorganges unter
Umständen negativ einwirkenden Einfluß von Massenkräften
auszuschließen. Mit entsprechender Modifikation des
Schaltgetriebes 3 und einem umsteuerbaren Drehantrieb 2
ist das Drehwerkzeug 1 auch zum Lösen von
Schraubverbindungen einsetzbar.
Die Schraubvorrichtung S ist mittels eines Halteteils 11
am Werkzeugteil 4 an einer Halterung 12 so festgelegt,
daß das Kopfstück 5 in einem vorbestimmten Abstand von
einer Ebene 13, z.B. des Werkstücks, steht.
Das in Fig. 2 in einem Längsschnitt gezeigte
Schaltgetriebe 3 der Fig. 1 weist ein annähernd
rohrförmiges Gehäuse 15 aus zwei Abschnitten 15 a und 15 b
auf, die mittels einer Hülse 38 stumpf aneinanderstoßend
verschraubt sind. Die Gehäuseteile 15 a, 15 b besitzen an
ihren Enden Außen- bzw. Innengewindeanschlußteile 16, 17
mit gleichem Gewindedurchmesser und gleicher
Gewindesteigung, mit denen sie mit weiteren Komponenten
der Schraubvorrichtung S in Fig. 1 verbunden werden
können, z.B. mit dem Drehantrieb 2 und dem Werkzeugteil
4. Eine Mutter 56 am Anschlußteil 16 läßt eine
Feineinstellung zu.
Im Gehäuse 15 ist ein Planetengetriebe 18 in der
Längsachse des Gehäuses z.B., mittels einer
Dreh-Hemmvorrichtung 19 gelagert, die als in einer
Drehrichtung sperrender Freilauf 36 ausgebildet ist. Dem
Planetengetriebe 18 ist im Gehäuse 15 ferner eine
Überbrückungskupplung 20 zugeordnet, die mittels einer
Betätigungsvorrichtung 21 zwischen einer Einrück- und
einer Lösestellung (Fig. 2) umschaltbar ist. Im Gehäuse
15 ist ferner eine mit
dem Drehantrieb 2 kuppelbare Antriebswelle 22 mittels
eines Drehlagers 56 drehbar gelagert. Im
gegenüberliegenden Ende des Gehäuses befindet sich eine
Abtriebswelle 23, die über eine Verbindungsmutter 30 mit
einem Planetenradträger 29 des Planetengetriebes 18 in
Drehverbindung steht.
Die Antriebswelle 22 endet mit einem Sechskantzapfen 24,
auf den ein hülsenförmiges Sonnenrad 25 des
Planetengetriebes 18 aufgesteckt ist, das außenseitig
eine Längsverzahnung 26 trägt. Mit dem Sonnenrad 25
kämmen, z.B. drei, in Umfangsrichtung verteilte
Planetenräder 27, die ebenfalls Längsverzahnungen 33
besitzen und mit ihren Drehachsen 28 in einem
Planetenradträger 29 drehbar gelagert sind, der
seinerseits in einem Hohlrad 31 des Planetengetriebes 18
drehbar gelagert ist. Der Planetenradträger 29 ist über
die Mutter 30 mit der Abtriebswelle 23 gekuppelt. Die
Planetenräder 27 kämmen mit einer Innenverzahnung 32 des
Hohlrades 31. Das Hohlrad 31 ist im Inneren einer Hülse
3 C drehfest angeordnet, die mit einem Axialdrucklager 35
im Gehäuseteil 15 a in axialer Richtung und im Freilauf
36 radial gelagert ist. Der Freilauf 36, dem zwei
beabstandete Radial-Drehlager 37 angehören sperrt in
einer Drehrichtung, während er in der anderen
Drehrichtung die freie Drehung zuläßt. Die freie
Drehrichtung ist gleichzeitig die Arbeitsrichtung des
Drehantriebs und des Werkzeugeinsatzes 5.
Die Hülse 38, auf der die beiden Gehäuseteile 15 a und
15 b verschraubt sind, bildet mit ihrer
Innenumfangsfläche 39 eine Laufbahn für einen
Einrück-Ringkolben C 0, der mittels einer Ringdichtung C 1
in Richtung der Längsachse des Gehäuses 15 verschiebbar
in einer Gehäusekammer 53 geführt ist. An die
Gehäusekammer 53 ist der Betätigungsanschluß 10
angeschlossen, zu dem die Signal- oder Steuerleitung 9
(Fig. 1) führt. Eine Ringdichtung 42 zwischen dem
Ringkolben 40 und dem Gehäuseteil 15 b bildet die andere
Begrenzung der Kammer 53. Der Ringkolben 40 steht mit
einer Hülse 44 über ein Axialdrehlager 43 in Verbindung,
das gegen einen Flansch 47 der Hülse 44 drückt. Die
Hülse 44, 47 ist Teil der Überbrückungskupplung 20, die
Kupplungselemente K und Gegenkupplungselemente G
aufweist und sich mittels des Ringkolbens 40 einrücken
und mittels einer die Hülse 44 in der Gegenrichtung
belastenden Feder 49 ausrücken läßt.
Die Hülse 44 ist mit einer Innenlängsverzahnung 45 auf
einer Gegenverzahnung 46 der Antriebswelle 22 axial
verschiebbar und mit der Antriebswelle 22 drehfest
gekuppelt. Die Kupplungselemente K sind Kupplungsklauen
48 an der Stirnseite des Flansches 47, während die
Gegenkupplungselemente G Kupplungsklauen 52 an einem
Ring 51 sind, der mit der Hülse 34 drehfest verschraubt
ist. Die Feder 49 stützt sich bei der gezeigten
Ausführungsform an einem an einer Stirnseite des
Planetengetriebes 18 abgestützten Ring 50 ab. Es ist
jedoch auch denkbar, die Feder 49 an einem unmittelbar
auf der Antriebswelle 22 festgelegten Ring abzustützen.
Die Drehlagerung des Planetenradträgers 29 im Hohlrad 31
ist nicht näher hervorgehoben. Es ist aber ohne weiteres
möglich, den Planetenradträger 29 sowohl im in der Fig.
2 linken Ende des Hohlrades 31 als auch in einem im
rechten Ende des Hohlrads angedeuteten Lager zu lagern.
Beide Wellen 22 und 23 besitzen in ihren freiliegenden
Enden Innensechskant-Aufnahmen 54, in die als
Drehkupplungselemente Sechskantkupplungsstifte 55
eingesteckt werden können.
Das Planetengetriebe 18 ist so ausgelegt, daß bei gegen
eine Drehung festgelegtem Hohlrad 31 der
Planetenradträger 29 die Drehzahl des Sonnenrades 24 in
einem Verhältnis von annähernd 4:1 untersetzt.
Entsprechend dieser Untersetzung steigt das Drehmoment,
abzüglich von Verlusten, das mit der Abtriebswelle 23
übertragen wird.
Bis zum Erreichen des Fügezustands der Schraube 14 wird
die Drehzahl des Drehantriebs 2 dadurch im Verhältnis
1:1 von der Antriebswelle 22 auf die Abtriebswelle 23
übertragen, daß der Ringkolben 40 durch einen
pneumatischen Impuls die Überbrückungskupplung 20 in der
eingerückten Stellung hält. Dadurch wird von der Hülse
44 über die Kupplungsklauen 48, 52 die Hülse 34 mit dem
Hohlrad 31 wie auch das Sonnenrad 25 mit derselben
Drehzahl angetrieben, so daß der Planetenradträger 29
die Abtriebswelle 23 mit dieser Drehzahl treibt. Ist der
Fügezustand erreicht, dann wird die Druckbeaufschlagung
des Ringkolbens 40 beendet. Die Feder 29 überführt die
Überbrückungskupplung 2 a in die Ausrückstellung, in der
die Kupplungsklauen 48 und 52 voneinander gelöst sind.
Ansich würde sich das Hohlrad 31 nach Stillstand mit der
Hülse 34 unter dem wirksamen Drehmoment entgegengesetzt
zur Drehrichtung der Antriebswelle 22 drehen. Der
Freilauf 36 sperrt in dieser Richtung jedoch die
Drehbewegung der Hülse 34 und damit des Hohlrades 31.
Die Planetenräder 27 müssen sich auf der Innenverzahnung
32 des Hohlrades 31 abwälzen, und zwar mit der
Drehrichtung des Sonnenrades 26 entgegengesetzter
Drehrichtung, und drehen dabei den Planetenradträger 29
langsam in die Drehrichtung des Sonnenrades 26.
Mit dieser niedrigen Drehzahl und einem entsprechend
höheren Drehmoment wird die Schraube bis zum
Festziehzustand angezogen. Danach wird durch ein Signal
der Drehantrieb stillgesetzt oder der Werkzeugeinsatz 5
abgekuppelt, ehe der Werkzeugeinsatz 5 zurückgezogen und
eine neue Schraube zugeführt wird.
Sobald ein neues Werkstück oder eine weitere
Gewindebohrung auf die Schraubvorrichtung S ausgerichtet
ist, wird der Drehantrieb 2 wieder eingeschaltet und die
neue Schraube eingedreht. Zuvor wurde die
Überbrückungskupplung 20 eingerückt, so daß das
Einschrauben der Schraube direkt mit der Drehzahl des
Drehantriebs bis zum Fügezustand erfolgt, ehe die
vorbeschriebenen Schritte erneut ablaufen.
Es ist denkbar, anstelle der Drehbewegung des
Planetenradträgers 29 die Drehbewegung des Hohlrades 31
in der langsameren Gangstufe auf die Abtriebswelle 23 zu
übertragen, und dabei gegebenenfalls noch ein
Zwischengetriebe zu verwenden. Dann müßte die
Dreh-Hemmvorrichtung 19 den Planetenradträger 29 an
einer Drehbewegung hindern.
Ferner ist es denkbar, den Einfluß der
Dreh-Hemmvorrichtung 19 zu modulieren, d.h.
gegebenenfalls eine geringfügige Drehbewegung der Hülse
34 zuzulassen, um das Untersetzungsverhältnis ändern zu
können. Die Überbrückungskupplung 2 a könnte auch auf
elektromagnetischem Wege betätigt werden oder eine
Reibungskupplung sein.
Ferner ist es denkbar, im Schaltgetriebe mehrere
Planetengetriebe in Reihe zu setzen oder ein
Planetengetriebe mit einem Zwischengetriebe mit festem
Untersetzungsverhältnis zu koppeln.
Anstelle des Freilaufs 36 oder zusätzlich zu diesem
könnte auch eine Bremse B (Fig. 2) vorgesehen sein, z.B.
eine Scheibenbremse oder eine pneumatisch betätigte
Reibungsbremse, die sogar in ihrer Bremswirkung
moduliert werden kann. Die Bremse 8 bremst beim Lösen
der Überbrückungskupplung 20, z.B. das Hohlrad 31 mit
der Abtriebswelle 23 und die daran angeschlossenen
Komponenten des Drehwerkzeugs sofort ab, damit kein
Nachlauf auftritt und keine Massenkräfte wirksam werden,
und die Abtriebswelle mit der niedrigen Drehzahl
weitergedreht wird. Ist die Bremse B zusätzlich zum
Freilauf 36 vorgesehen, dann wird sie nur bis zum
Wirksamwerden des Freilaufs gebraucht. Ersetzt die
Bremse B den Feilauf 36, dann hält sie das Hohlrad 31
bis zum erneuten Einrücken der Kupplung 20 fest oder
läßt nur eine gebremste Drehung des Hohlrades zu. Die
Bremse 8 wird zweckmäßig synchron oder kurzzeitig
verzögert mit der Kupplung 20 betätigt. Die Bremse B ist
zweckmäßig, wenn das Drehwerkzeug in beiden
Drehrichtungen arbeiten soll.
Claims (17)
1. Drehwerkzeug, insbesondere Schraubvorrichtung, mit
einem Drehantrieb, der über ein zwischen wenigstens
einer Schnellgangstellung und wenigstens einer
Kriechgangstellung verstellbares Schaltgetriebe mit
einem einen Werkzeugeinsatz enthaltenden Werkzeugteil
gekuppelt ist, gekennzeichnet durch wenigstens ein
zumindest zwischen der Schnellgangstellung und der
Kriechgangstellung unter Last und verzögerungsfrei
schaltbares Schaltgetriebe (3).
2. Drehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgetriebe (3) wenigstens ein
Planetengetriebe (18) enthält.
3. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Planetengetriebe (18)
und einem Gehäuse (15) des Schaltgetriebes (3) eine
Dreh-Hemmvorrichtung (19) und zwischen dem
Planetengetriebe (18) und einer mit dem Antrieb (2) oder
mit dem Werkzeugteil (4) gekuppelten Welle (22) eine
schaltbare Überbrückungskupplung (20) vorgesehen ist.
4. Drehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreh-Hemmvorrichtung (19) ein in einer
Drehrichtung sperrender Freilauf (36) ist.
5. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe (18) mittels
des Freilaufs (36) im Gehäuse (15) gelagert ist.
6. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 4 und 5 , dadurch
gekennzeichnet, daß im oder beim Freilauf (36)
wenigstens ein Drehlager (37) vorgesehen ist.
7. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hohlrad (31) des
Planetengetriebes (18) in einer Hülse (34) gehalten ist,
die über den Freilauf (36) radial und mit einem
Axiallager (35) axial im Gehäuse (15) gelagert ist.
8. Schaltgetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Planetengetriebe (18) im Gehäuse
(15) zwischen zwei koaxialen Wellen (22, 23) angeordnet
ist, deren eine mit dem Planetenradträger (29) und deren
andere mit dem Sonnenrad (26) drehfest verbunden ist,
wobei eine Welle (22) die Antriebs- und die andere Welle
(23) die Abtriebswelle des Schaltgetriebes (3) ist, daß
der Freilauf (36) zwischen dem Hohlrad (31) und dem
Gehäuse (15) vorgesehen ist, und daß die zwischen einer
Ein- und einer Ausrückstellung verstellbare
Überbrückungskupplung (20) zwischen dem Hohlrad (31) und
der mit dem Sonnenrad (26) verbundenen Welle (22)
vorgesehen ist.
9. Drehwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der mit dem Sonnenrad (26) verbundenen Welle
(22) ein Kupplungsteil (K) drehfest und verschiebbar
angeordnet ist, und daß das Hohlrad (31) einen
Gegenkupplungsteil (G) aufweist.
10. Drehwerkzeug nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kupplungsteil (K) eine Hülse
(44, 77) mit Kupplungsklauen (48) und der
Gegenkupplungsteil (G) ein am Hohlrad (31) festgelegter
Ring (51) mit Kupplungsklauen (52) ist.
11. Drehwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse durch eine Feder (49) in
Richtung auf die Ausrückstellung belastet ist, daß mit
der Hülse (44, 47) ein in einer Gehäusekammer (53)
verschiebbar angeordneter Einrück-Ringkolben (40)
verbunden ist, und daß die Gehäusekammer (53) einen
Druckanschluß (10), vorzugsweise für eine pneumatische
Steuerleitung (9), aufweist.
12. Drehwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Einrück-Ringkolben (40)
und der Hülse (44, 47) ein Drehlager (43), vorzugsweise
ein Axiallager, vorgesehen ist.
13. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die drehbaren Komponenten des
Schaltgetriebes (3) mittels des Freilaufs (36) und eines
die mit dem Sonnenrad (26) gekuppelte Welle (822)
lagesichernden Drehlagers (56) im Gehäuse gelagert sind.
14. Drehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Dreh-Hemmvorrichtung (19)
eine Bremse (B) für wenigstens eine Komponente des
Planetengetriebes (18) vorgesehen ist, und daß die
Bremse (B) in etwa gleichlaufend mit der
Überbrückungskupplung (20) betätigbar ist.
15. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Wellen (22, 23) an ihren dem
Planetengetriebe (18) abgewandten Enden innen Sechs-
oder Vierkantaufnahmen (54) aufweisen.
16. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (15) aus zwei stumpf
aneinander stoßenden Teilen (15 a, 15 b) zusammengesetzt
ist, die auf eine Gewindehülse (38) aufgebracht sind,
und daß die Gewindehülse (38) mit ihrem Innenumfang (39)
eine Zylinderlaufbahn für den Ringkolben (40) bildet.
17. Drehwerkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (15) benachbart zu den
Aufnahmen der Wellen (22, 23) einenends einen
Außengewinde- und anderenends einen
Innengewinde-Anschlußteil (17, 16) besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825711 DE3825711A1 (de) | 1988-07-28 | 1988-07-28 | Drehwerkzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825711 DE3825711A1 (de) | 1988-07-28 | 1988-07-28 | Drehwerkzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825711A1 true DE3825711A1 (de) | 1990-02-01 |
Family
ID=6359789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825711 Withdrawn DE3825711A1 (de) | 1988-07-28 | 1988-07-28 | Drehwerkzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825711A1 (de) |
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