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Verfahren und titriergeraet fuer die biamperometrische wasserbestimmung nach karl-fischer

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G01N31/168 Determining water content by using Karl Fischer reagent
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DE3825053A1

Germany

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English
Inventor
Wolfgang Dr Fischer
Karl Dieter Krenn
Current Assignee
Merck Patent GmbH

Worldwide applications
1988 DE

Application DE19883825053 events
Withdrawn

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Wasser nach der Karl-Fischer-Methode mit Hilfe der biamperometrischen Endpunktbestimmung sowie ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Titriergerät.
Als wichtiges Routineverfahren zur Bestimmung von Wasser in organischen Lösungsmitteln hat sich das Karl-Fischer- Verfahren allgemein durchgesetzt. Das für die Titration verwendete Karl-Fischer-Reagenz besteht z.B. aus einer Lösung von elementarem Jod und Schwefeldioxid in einem Gemisch aus Pyridin und Methanol. Das Besondere an diesem Verfahren ist, daß die verwendete Maßlösung Oxidations- und Reduktionsmittel gemeinsam enthält, die aber erst in Gegenwart von Wasser miteinander reagieren können. Erst wenn alles Wasser verbraucht ist, tritt elementares Jod neben Jodidionen auf, und der Äquivalenzpunkt kann aufgrund der Anwesenheit des reversiblen Redoxpaares J 2/J⁻ nach der biamperometrischen oder Dead-stop-Methode indiziert werden. Zur einfachen Durchführung von Wasser­ bestimmungen werden eine Reihe entsprechender Titrier­ automaten angeboten, die alle dieses jodometrische Ver­ fahren anwenden.
Die Dead-stop-Titration beruht darauf, daß zwischen zwei gleichen Platinelektroden, die in die Analysenlösung ein­ tauchen und an die man eine konstante Spannung anlegt, am Äquivalenzpunkt ein plötzlicher Stromfluß auftritt. Nach dem Stand der Technik wird bei konstanten Spannungen von 10 bis 500 mV gearbeitet (E. Scholz, Karl-Fischer- Titration, Springer Verlag, 1984, Seite 26). Die modernen, auf dem Markt befindlichen Titrierautomaten setzen Spannungen oberhalb von 50 mV ein.
Es hat sich herausgestellt, daß die biamperometrischen Wasserbestimmungen nach Karl-Fischer im Vergleich zu visuell durchgeführten Titrationen mit dem gleichen Reagenz langsam und schleppend verlaufen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und Titrier­ gerät zur Verfügung zu stellen, mit dem dieser Nachteil vermieden werden kann.
Gelöst wurde diese Aufgabe dadurch, daß der Spannungs­ bereich, die sogenannte Polarisationsspannung, erheblich vermindert wurde.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestim­ mung von Wasser nach der Karl-Fischer-Methode mit Hilfe der biamperometrischen Endpunktbestimmung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß bei Spannungen unterhalb 10 mV gearbeitet wird, vorzugsweise bei Spannungen von 0,1 bis 5 mV.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Titrier­ gerät für die biamperometrische Wasserbestimmung nach Karl-Fischer, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gerät mit einer Spannungseinstellung unterhalb 10 mV ausgestattet ist.
Überraschenderweise laufen unter den Bedingungen nach der Erfindung biamperometrische Karl-Fischer-Titrationen mit den meisten Karl-Fischer-Reagenzien viel schneller ab; dies trifft insbesondere für die pyridinhaltigen Karl-Fischer-Reagenzien zu. Außerdem treten bei den niedrigen Spannungen geringere Störungen an den Elektroden durch Nebenreaktionen auf.
Die auf dem Markt am weitesten verbreiteten Titriergeräte, mit denen eine Karl-Fischer-Titration mit Hilfe der biamperometrischen Endpunktbestimmung durchgeführt werden kann, arbeiten bei einer Polarisationsspannung von 100 und 400 mV.
Zum Vergleich wurden Titrationen mit pyridinfreien und pyridinhaltigen Karl-Fischer-Reagenzien in verschiedenen Lösungsmitteln durchgeführt. Dazu wurde die wasserhaltige Probe in dem jeweiligen Lösungsmittel vorgelegt und mit dem Titriermittel bis zum Endpunkt titriert. Der Endpunkt wurde biamperometrisch bestimmt, wobei die Polarisations­ spannungen zwischen den beiden Platinelektroden zwischen 0,5 und 290 mV variiert wurden. Als Maßstab für eine optimale Wasserbestimmung wurde die Zeit in Sekunden gemessen, die für die Bestimmung von 30 mg Wasser benötigt wurde. Dieser Wert sollte bei stabilem Endpunkt möglichst niedrig sein.
In der nachstehenden Tabelle ist eine Zusammenstellung der Versuchsergebnisse enthalten. Für das jeweilige Titriermittel/Lösungsmittel-System sind die ermittelten optimalen Werte für die Polarisationsspannung und die dazugehörige Zeit für die Titration von 30 mg Wasser angegeben.
Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, wird mit biampero­ metrischen Titrationen mit Polarisationsspannungen nach dem Stand der Technik und mit pyridinhaltigen Karl- Fischer-Reagenzien etwa die drei- bis fünffache Zeit benötigt als mit den Polarisationsspannungen nach der Erfindung. Auch mit den pyridinfreien Karl-Fischer- Reagenzien wird bei den erfindungsgemäßen niedrigen Spannungen eine, wenn auch geringere, Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit erreicht im Vergleich zu den üblichen, zu diesem Zweck angelegten Polarisations­ spannungen.

Claims (3)
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1. Verfahren zur Bestimmung von Wasser nach der Karl- Fischer-Methode mit Hilfe der biamperometrischen Endpunktbestimmung, dadurch gekennzeichnet, daß bei Spannungen unterhalb 10 mV gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Spannungen von 0,1 bis 5 mV gearbeitet wird.
3. Titriergerät für die biamperometrische Wasserbestim­ mung nach Karl-Fischer, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät mit einer Spannungseinstellung unterhalb 10 mV ausgestattet ist.