DE3824295C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klärvorrichtung zum Abschei
den suspendierter, sinkfähiger und schwimmfähiger Stoffe
aus einer Flüssigkeit mit einem von der Flüssigkeit im
wesentlichen horizontal durchströmten Separator mit
mehreren zu einem quaderförmigen Plattenstapel zusammengepackten
Lamellenplatten, die Strömungskanäle begrenzen
und aus abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen im
gleichen Winkel zur Vertikalen geneigten und an ihren
benachbarten Längskanten miteinander verbundenen Lamellen
bestehen, wobei die Lamellenplatten durch ein quaderförmiges
Gehäuse zusammengehalten sind.
Eine Klärvorrichtung der angegebenen Art ist aus der
DE-PS 44 37 988 bekannt. Bei dieser bekannten Klärvorrichtung
weisen die Lamellenplatten an ihren vier Ecken
und an ihren Stirnseiten Verbindungsmittel in Form von
abgestuften, ineinander steckbaren Zapfen auf, die den
Mindestabstand der Platten festlegen und die Platten in
ihrer Lage zueinander fixieren. Diese bekannte Anordnung
hat den Nachteil, daß bei vertikaler Ausrichtung der Lamellenplatten
das gesamte Plattengewicht von den unteren,
auf den Behälterboden aufstehenden Plattenteilen aufgenommen
werden muß, so daß die Platten aufgrund ihrer Elastizität
ausknicken und sich soweit verformen können, daß
sie einander berühren und dadurch in ihrer Wirkung beeinträchtigt
sind. Als nachteilig wird bei der bekannten
Vorrichtung ferner angesehen, daß die Ausbildung der
gestuften Zapfen an den Ecken und Rändern der Platten
ein aufwendiges Herstellungsverfahren erfordert und daß
der Zusammenhalt des Plattenstapels durch die Zapfen den
Anforderungen bei Transport und Montage nur unzureichend
genügt.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Klärvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf
einfache und kostengünstige Weise herstellbar ist und bei
der eine Anzahl von Lamellenplatten zu einer leicht handhabbaren
baulichen Einheit verbunden und an unerwünschten
Verformungen gehindert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß mehrere Öffnungen der Lamellenplatten von Stäben durchdrungen
sind, deren Enden an Streben eines den Plattenstapel
umgebenden Käfigs lösbar befestigt sind.
Mit der Erfindung wird ein Stapel von Lamellenplatten
zu einer in sich stabilen baulichen Einheit verbunden,
die sich leicht transportieren und auf einfache Weise
in Anlagen unterschiedlicher Ausgestaltung einbauen
läßt. Durch den quaderförmigen Käfig wird diese bauliche
Einheit in einem solchen Maße stabilisiert, daß sich
mehrere Einheiten übereinanderstapeln lassen. Dies erleichtert
nicht nur den Transport, sondern ermöglicht auch
den Einbau mehrerer Plattenstapel über- und nebeneinander
zur Schaffung einer Klärvorrichtung größerer Leistung.
Die einzelnen Lamellenplatten können, da sie durch den
Käfig gestützt und gehalten werden, eine vergleichsweise
geringe Festigkeit haben und daher aus einem dünnen und
leichten Material bestehen. Entsprechend läßt sich in einem
Käfig bei einem vorgegebenen Plattenabstand eine große
Anzahl von Lamellenplatten unterbringen und dementsprechend
eine große Plattenoberfläche realisieren. Die Klärleistung
kann daher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Vergleich
zu der bekannten Vorrichtung deutlich gesteigert
werden. Durch die Stäbe werden die einzelnen Lamellenplatten
an einer Verformung innerhalb des Käfigs gehindert, gleichgültig
ob sie in horizontaler oder vertikaler Richtung angeordnet
sind. Bei vertikaler Anordnung hängen die Lamellenplatten
auf den Stäben. Sind die Lamellenplatten horizontal
angeordnet, wobei sie mit ihren Abstandsnoppen aufeinanderliegen,
so verhindern die Stäbe ihre Verlagerung in horizontaler
Richtung und eine Veränderung des Anstellwinkels der
einzelnen Lamellen. Zur Vereinfachung der Montage des Plattenstapels
kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
vorgesehen sein, daß die Öffnungen, in welche die mit dem Käfig
verbindbaren Stäbe eingreifen, durch nach außen offene Ausschnitte
in den zu den Längskanten der Lamellen senkrechten
Stirnkanten der Lamellenplatten gebildet sind. Dies hat den
Vorteil, daß die Stäbe von außen in die Öffnungen einlegbar
sind und nach dem Einsetzen des Plattenstapels in den Käfig
unmittelbar mit den Eckstreben des Käfigs verschraubt werden
können.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Klärvorrichtung ist
einfach, da die Lamellenplatten aus ebenen, plattenförmigen
Rohteilen durch Biegen oder Abkanten mit einfachen Vorrichtungen
gebildet werden können. Die auf diese Weise hergestellten
Lamellenplatten sind außerordentlich steif und lassen
sich mit einfachen Mitteln zu einem Separatorkörper
schichten, ohne daß es hierzu aufwendiger Montagevorgänge
bedarf. Durch ihre gegenseitige Verbindung an den Längs
kanten wird zudem eine erhebliche Versteifung der einzel
nen Lamellen erzielt, so daß die Dicke der Lamellen gerin
ger und somit der Materialaufwand zur Herstellung der Klär
vorrichtung verringert werden kann. Die erfindungsgemäße
Klärvorrichtung zeichnet sich weiterhin durch eine hohe
Variabilität aus, da die Anzahl der Lamellenplatten belie
big variiert werden kann. Schließlich konnte mit der erfin
dungsgemäßen Klärvorrichtung eine Leistungssteigerung er
zielt werden, was auf die günstigen, durch Haltereinrich
tungen für die Lamellen nicht gestörten Strömungsverhält
nisse zwischen den Lamellenplatten zurückzuführen ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich gleicher
maßen zur Abscheidung sinkfähiger und schwimmfähiger Sub
stanzen, wobei sich für die Abscheidung sinkfähiger Sub
stanzen eine vertikale Anordnung der Lamellenplatten und
für die Abscheidung schwimmfähiger Substanzen eine hori
zontale Anordnung der Lamellenplatten als besonders zweck
mäßig erwiesen haben.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Lamellenplatten derart zueinander ausgerichtet, daß die
Lamellen benachbarter Lamellenplatten gleiche Abstände
voneinander haben. Hierdurch entstehen praktisch gleiche
Strömungsverhältnisse in allen Strömungskanälen des Sepa
rators, so daß eine optimale Ausnutzung des jeweils ver
fügbaren Einbauraums möglich ist. In Sonderfällen kann
es jedoch auch sinnvoll sein, die Lamellenplatten versetzt
zueinander anzuordnen, so daß Strömungskanäle unterschied
lichen Querschnitts entstehen.
Eine günstige Betriebsweise der Klärvorrichtung wird erfin
dungsgemäß erzielt, wenn jeweils zwei miteinander verbun
dene Lamellen einen Winkel von 120 Grad einschließen.
Bei vertikaler Anordnung der Lamellenplatten ergibt sich
dann ein Neigungswinkel der einzelnen Lamellen gegenüber
der Horizontalen von 60 Grad, der zu einem guten Selbst
reinigungsverhalten der Klärvorrichtung führt. Für die
Abscheidung schwimmfähiger Substanzen ist ein horizontaler
Einbau der Lamellenplatten besonders günstig, wobei die
einzelnen Lamellen einen Neigungswinkel von 30 Grad gegen
über der Horizontalen haben. Um bei einer solchen horizon
talen Anordnung das Aufsteigen der an den Lamellen abge
schiedenen, schwimmfähigen Substanzen zu ermöglichen,
sind erfindungsgemäß längs der Verbindungsstellen der
Lamellen im Abstand voneinander Öffnungen vorgesehen.
Die erfindungsgemäßen Lamellenplatten eignen sich besonders
zur Herstellung aus einem thermoplastischen Kunststoff.
Hierbei können die Platten entweder aus ebenem
plattenförmigen Material gebogen oder auch mit erfindungsgemäßer
Profilierung extrudiert werden.
Die Erfindung schlägt weiterhin vor, daß die Lamellenplatten
aus einem Kunststoff hergestellt werden, dessen
Dichte annähernd gleich oder kleiner ist als die Dichte
der zu klärenden Flüssigkeit. Dies hat den Vorteil, daß
die Lamellenplatten in der Flüssigkeit schweben, wobei
sie bei einer unter der Flüssigkeitsdichte liegenden
Dichte noch in der Lage sind, das Gewicht der angela
gerten Sedimente zu tragen. Hierdurch können die Lamel
lenplatten sehr dünn und leicht ausgebildet sein, ohne
daß dadurch im Betrieb ihre Formgestalt beeinträchtigt
wird. Bei Klärvorrichtungen für Wasser wird erfindungs
gemäß vorgeschlagen, die Lamellenplatten aus hochdruckver
netztem Polyäthylen (HDPE) herzustellen, dessen Dichte
etwas geringer ist als die Dichte des Wassers.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Separators
für eine erfindungsgemäße Klärvorrichung beim
Zusammenbau und
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den Separator gemäß
Fig. 1 quer zur Strömungsrichtung.
Fig. 1 zeigt die wesentlichen Bauelemente eines Separa
tors für eine erfindungsgemäße Klärvorrichtung, mit der
ein Wasserstrom oder ein Strom einer anderen Flüssigkeit
geklärt werden kann, indem in der Flüssigkeit suspendierte,
schwimm- oder sinkfähige Stoffe von ihr getrennt werden.
Der Separator besteht aus einem quaderförmigen Käfig 1,
der aus Profilstäben, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl,
hergestellt ist. In den Käfig 1 ist von oben ein Stapel 2
aus einzelnen Lamellenplatten 3 einsetzbar. Die Abmessungen
des Käfigs 1 und des Stapels 2 sind dabei so aufeinander
abgestimmt, daß die einzelnen Lamellenplatten nach dem
Einsetzen des Stapels 2 in den Käfig 1 durch die Käfig
stäbe zusammengehalten werden. Auf der Oberseite können
nach dem Einsetzen des Stapels 2 zusätzliche Halteschienen
an den Käfig 1 angebracht werden, um den Stapel 2 sicher
mit dem Käfig 1 zu verbinden.
Die Lamellenplatten 3 haben ein sich in Längsrichtung er
streckendes Zick-Zack-Profil, durch welches einzelne,
ebene Lamellen 4 gebildet werden, die zur Grundebene der
Lamellenplatten abwechselnd in entgegengesetzten Rich
tungen im gleichen Winkel geneigt sind und an ihren
Längskanten 5 miteinander in Verbindung stehen, wobei
sie jeweils in einem Winkel von 120 Grad aufeinander
treffen. Jede der abgebildeten Lamellenplatten 3 besteht
somit aus dreizehn Lamellen 4, die an zwölf Längskanten 5
miteinander in Verbindung stehen. An den jeweils zwei
Lamellen 4 verbindenden Längskanten 5 sind im Abstand
voneinander mehrere Öffnungen 6 vorgesehen, durch die
die Flüssigkeit hindurchtreten kann. Weiterhin sind je
weils auf einer Seite der Lamellenplatten 3 einzelne La
mellen 4 mit aus der Lamellenoberfläche hervorstehenden
Abstandsnoppen 7 versehen, die durch plastische Verformung
des Plattenwerkstoffs gebildet sind.
Um die Lamellenplatten 3 innerhalb des Käfigs 1 besser
halten zu können und eine Verformung der Lamellenplatten
vor allem beim Transport des mit Lamellenplatten gefüll
ten Käfigs zum Einsatzort zu vermeiden, weisen die Lamel
lenplatten 3 an ihren Stirnkanten 8 nach außen offene
Ausschnitte 9 auf. In die Ausschnitte 9 sind Stäbe 10
eingelegt, die sich über die gesamte Breite des Sta
pels 2 erstrecken und deren Enden mit den Eckstreben 11
des Käfigs 1 verschraubt werden können. Hierzu weisen
die Stäbe 10 an ihren Enden Gewindebohrungen 12 auf, in
die von außen durch Bohrungen 13 in den Eckstreben 11
hindurchgesteckte Schrauben eingeschraubt werden.
Zur Bildung einer erfindungsgemäßen Klärvorrichtung wer
den in einen in einem Behälter ausgebildeten Strömungspfad,
der von der zu klärenden Flüssigkeit horizontal durchflos
sen wird, ein oder mehrere von Käfigen 1 zusammengehaltene
Stapel 2 aus Lamellenplatten 3 so eingesetzt, daß sich
die Lamellen 4 in Strömungsrichtung erstrecken. Sollen
sinkfähige bzw. sink- und schwimmfähige Stoffe aus der
Flüssigkeit abgetrennt werden, so werden die Stapel 2 so
angeordnet, daß ihre Lamellenplatten 3 aufrecht stehen.
Die einzelnen Lamellen 4 sind somit in einem Winkel von
60 Grad zur Vertikalen geneigt, so daß die sich anlagern
den sinkfähigen Partikel auf den Lamellen 4 nach unten
gleiten können, um über die Längskanten 5 der Lamellen 4
in den Zwischenraum zwischen den Platten 3 zu gelangen,
durch den sie nach unten in einen unterhalb des Stapels
vorgesehenen Sammelbehälter absinken. Gleichzeitig können
schwimmende Substanzen sich an den Unterseiten der Lamel
len 4 anlagern, von wo sie ebenfalls durch den Zwischen
raum zwischen den Lamellenplatten 3 nach oben steigen,
wo sie oberhalb des Plattenstapels, beispielsweise über
eine Überlaufkante, abgeleitet werden können. Sollen nur
schwimmfähige Substanzen mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Separators abgetrennt werden, so hat sich eine um 90 Grad
gedrehte Anordnung des Stapels 2, bei der die Lamellen
platten 3 horizontal aufeinanderliegen, als günstig er
wiesen. Die schwimmfähigen Substanzen, beispielsweise
suspendierte Flüssigkeitströpfchen, lagern sich dann an
den in einem Winkel von 30 Grad zur Horizontalen geneig
ten Lamellen an und sammeln sich jeweils an der Unterseite
der miteinander verbundenen Längskanten 5 der Lamellen 4,
von wo sie durch die Öffnungen 6 in größeren Tropfen oder
schwimmfähigen Agglomeraten nach oben geleitet werden.
Die erfindungsgemäße Klärvorrichtung bietet somit viel
seitige Anwendungsmöglichkeiten. So können beispiels
weise in einer Klärvorrichtung auch mehrere Plattenstapel
in unterschiedlicher Lage übereinander oder hintereinander
angeordnet werden, um je nach dem Abscheidungsverhalten
der in der zu klärenden Flüssigkeit suspendierten Stoffe
optimale Abscheidungsbedingungen zu schaffen. Dabei lassen
sich die Separatoren auf einfache Weise herstellen und
durch Variation ihrer Lamellenplattenzahl unterschiedlichen
baulichen Gegebenheiten anpassen. Schließlich ist das War
ten und Reinigen der erfindungsgemäßen Klärvorrichtungen
sehr einfach, da die Separatoren leicht demontiert werden
können.
Claims (5)
1. Klärvorrichtung zum Abscheiden suspendierter, sinkfähiger
und schwimmfähiger Stoffe aus einer Flüssigkeit mit
einem von der Flüssigkeit im wesentlichen horizontal durchströmten
Separator mit mehreren zu einem quaderförmigen
Plattenstapel (2) zusammengepackten Lamellenplatten (3), die
Strömungskanäle begrenzen und aus abwechselnd in entgegengesetzten
Richtungen im gleichen Winkel zur Vertikalen
geneigten und an ihren benachbarten Längskanten miteinander
verbundenen Lamellen bestehen, wobei die Lamellenplatten
durch ein quaderförmiges Gehäuse zusammengehalten
sind, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Öffnungen (6,
9) der Lamellenplatten (3) von Stäben (10) durchdrungen
sind, deren Enden an Streben (11) eines den Plattenstapel
(2) umgebenden Käfigs (1) lösbar befestigt sind.
2. Klärvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen, in welche die mit dem Käfig (1) verbindbaren
Stäbe (10) eingreifen, durch Ausschnitte (9) in den
Stirnkanten (8) der Lamellenplatten (3) gebildet sind.
3. Klärvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenplatten (3) aus
einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, dessen Dichte
annähernd gleich oder kleiner ist als die Dichte der
zu klärenden Flüssigkeit.
4. Klärvorrichtung für Wasser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellenplatten (3) aus hochdruckvernetztem
Polyäthylen (HDPE) bestehen.
5. Klärvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei miteinander verbundene Lamellen (4) einen
Winkel von 120 Grad einschließen.
Priority Applications (2)
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Owner name: PREUSSAG AG, 3000 HANNOVER UND 1000 BERLIN, DE |
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