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In einer Phase der Herstellung von Schachteln aus Wellpappe
werden Schachtelzuschnitte um vorgeformte Faltlinien
gefaltet und entgegengesetzte Enden der Zuschnitte sich
überlappend zusammengesteckt, um einen flachen Schlauch zu bilden.
Ein Problem, das dabei auftritt, besteht darin, daß die sich
überlappenden Abschnitte, die von doppelter Dicke sind, eine
ungleichförmige Höhe des Stapels bewirken, wenn die flachen
Schläuche übereinander gestapelt werden.
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Es ist üblich, bei Schachtelzuschnitten doppelt kaschierte
Wellpappe zu verwenden, bei der eine einzelne Lage aus
Wellmaterial sandwichartig zwischen zwei äußeren Linern
angeordnet ist; bei größeren Behältern kann die Pappe jedoch
noch dicker sein und zwei oder sogar drei Lagen aus
Wellmaterial enthalten. In diesem Fall verstärkt die zusätzliche
Dicke die ungleichförmige Stapelung.
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Wenn ferner Gegenstände in die aufgerichtete Schachtel
eingepackt werden, können sie gegen die Stufe anschlagen, die
auf der Innenseite der Schachtel durch die sich
überlappenden Abschnitte gebildet wird. In dem US patent 1,186,087 und
in der EP 226 481 A wurde vorgeschlagen, eine Schachtel aus
Wellpappe herzustellen, bei der sich überlappende Abschnitte
des Zuschnittes, die eine Verbindungsstelle bilden, wenn der
Zuschnitt wie oben erwähnt gefaltet wird, weggeschnitten
werden, um ihre Dicke zu verringern, was an jedem
Randabschnitt einen Liner zurückläßt, der sich mit einem
Zuschnitteil voller Dicke überlappt; in diesem Zusammenhang
sei inbesondere verwiesen auf die US 1,186,087 und Fig. 5
der EP 226 481 A, die eine Anordnung offenbaren, bei der die
von den sich überlappenden Randabschnitten des Zuschnittes
gebildete Verbindung zu den parallelen Rändern der Schachtel
beabstandet ist. Keine dieser Anmeldungen offenbart einen
praktischen Weg zum Herstellen derartiger
Schachtelzuschnitte oder legt einen derartigen Weg nahe.
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Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von
Schachtelzuschnitten aus Wellpappe zur Herstellung von flach
gefalteten Schachteln, bei denen an aneinander haftenden,
sich überlappenden Randabschnitten jeweils ein Teil eines
Liners und der angrenzende Teil des Wellmaterials
weggeschnitten werden, so daß der verbleibende Liner jedes
Randabschnittes einen Vollmaterialteil des anderen
Randabschnittes des Zuschnittes überlappt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schachtelzuschnitte dadurch zubereitet werden, daß jeder
Zuschnitt auf einer zu den Randabschnitten parallel
verlaufenden Bahn an ersten Schneidmitteln und Scheibenmessern
vorbeigeführt wird, von denen die ersten Schneidmittel durch
gegenüberliegende Liner an den entsprechenden
Randabschnitten durchschneiden, um den Bereich jedes Randabschnittes,
dessen Dicke zu verringern ist, zu umreißen, und die
Scheibenmesser mit ihren Schneidkanten im wesentlichen
parallel zu dem Zuschnitt verlaufen, um die erforderlichen
Teile des Liners und des angrenzenden Wellmaterials
wegzuschneiden, während sich der Zuschnitt auf der Vorderbahn
bewegt. Dies bietet die Möglichkeit, die weggeschnittenen
Abschnitte des Zuschnittes als kontinuierliche Stücke zu
entfernen, was ihre saubere und problemlose Entfernung
erleichtert, im Gegensatz zu einem Fräs- oder
Planfräsverfahren, wie es in der vorliegenden Anmeldung (Fig. 4, 5 und
7) sowie in der US 1,430,287 (Fig. 3) gezeigt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens und einer
Vorrichtung gemäß dieser Erfindung wird unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben. In diesen Zeichnungen
ist:
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Fig. 1 ein Grundriß eines Schachtelzuschnittes mit
definierten Bereichen, deren Dicke verringert ist,
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Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
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Fig. 3 einen Schnitt durch den Zuschnitt entsprechend der
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Fig. 2, bei dem jedoch der Zuschnitt zu einem
flachen Schlauch gefaltet ist,
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Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer
Ausführungsform der Vorrichtung zum Verringern der Dicke der
definierten Bereiche des Zuschnittes der Fig. 1,
wobei die Vorrichtung jedoch nicht alle Merkmale
der vorliegenden Erfindung aufweist,
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Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung in
Fig. 4,
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Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 5 in
vergrößertem Maßstab,
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Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 5
in vergrößertem Maßstab und
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Fig. 8 eine Schnittansicht einer die vorliegende
Erfindung umfassenden Abwandlung der Vorrichtung, die
in den Fig. 4-7 dargestellt ist.
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Es wird nun auf die Fig. 1 bis 3 der Zeichnungen Bezug
genommen. Fig. 2 ist ein Schachtelzuschnitt, der aus doppelt
kaschierter Wellpappe hergestellt ist, welche aus einer
einzelnen Lage C aus Wellmaterial besteht, das sandwichartig
zwischen zwei flachen äußeren Linern L1, L2 angeordnet ist.
Der Zuschnitt besitzt parallele Faltlinien 4 und 6, die
zwischen den Zuschnitträndern 8 und 10 verlaufen;
gegenüberliegende Paare quer verlaufender Schlitze 11, 12, 14 und 16
erstrecken sich zwischen den Faltlinien und den
Zuschnitträndern 18, 20; der Zuschnitt besitzt ferner Faltlinien 21,
22, 24 und 26, die zu entsprechenden Schlitzen 11, 12, 14
und 16 ausgerichtet sind und zwischen diesen verlaufen.
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Laschen 28 und 30 (die Randabschnitte dieser Erfindung)
gehen von den Rändern 8 bzw. 10 auf gegenüberliegenden
Seiten des Zuschnittes, wie in Fig. 2 gezeigt, an jedem Ende
des Zuschnittes ab, wobei die Laschen über ihrem gesamten
Bereich eine verringerte Dicke haben. Der Zuschnitt 2 wird
dann in bekannter Weise um die Faltlinien 21, 22, 24 und 26
gefaltet, um den Zuschnitt zu einem flachen Schlauch zu
formen, so daß die verbleibenden Teile der Laschen 28 und 30
sich überlappen und in die entgegengesetzten Enden des
Zuschnittes eingesteckt werden, wie in Fig. 3 zu sehen ist.
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Es wird nun auf die Fig. 4 bis 7 der Zeichnungen Bezug
genommen. Schachtelzuschnitte werden in Richtung des Pfeils
A in Fig. 4 von einer Druck- und Schlitzvorrichtung (nicht
gezeigt) bekannter Bauart zugeführt, und zwar einzeln und
beabstandet zueinander in Förderrichtung. Die Zuschnitte
sind wie oben beschrieben ausgebildet, abgesehen davon, daß
in dieser Phase die Laschen 8, 10 keine verringerte Dicke
haben und somit so ausgebildet sind, wie dies mit
gestrichelten Linien bei B in Fig. 2 gezeigt ist. Jeder flach
liegende Zuschnitt wird oben liegendem Liner L1 und vorne
liegendem Rand 18 zwei Paaren von Bändern zugeführt, die
über die Breite des Zuschnittes beabstandet sind, so daß die
Ränder 8, 10 sich über die Bänder hinaus erstrecken. Jedes
Bänderpaar besteht aus einem oberen und unteren Band 32 bzw.
34 zwischen benachbarten Trumen, von denen ein Zuschnitt
erfalt und auf einer von benachbarten Trumen der Bänder
gebildeten Förderbahn vorwärts bewegt wird; die Bänder
erstrecken sich hierbei zwischen entsprechenden Rollen 36,
38 (Fig. 4).
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Während ein Zuschnitt von den Bändern 32, 34 vorwärtsbewegt
wird, wird die Dicke der Laschen 28, 30 über deren gesamten
Bereich dadurch verringert, daß einer der Liner L1, L2 und
im wesentlichen die gesamte Lage C weggeschnitten wird, und
zwar mittels entsprechender Schneideinheiten, die allgemein
bei 40 und 42 dargestellt sind. Da die Einheiten 40, 42 sehr
ähnlich sind, werden in der folgenden Beschreibung die
gleichen Bezugszahlen für entsprechende Teile in beiden
Einheiten verwendet, wobei jedoch bei den Teilen der Einheit 42
die Bezugszeichen um 100 erhöht sind.
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Jede Einheit 40, 42 besteht aus einem ersten kreisförmigen
Schneidwerkzeug 44, 144, das an einer Welle 46, 146
befestigt ist, sowie einem stromab hierzu liegenden zweiten
kreisförmigen Schneidwerkzeug 48, 148, das an einer Welle
50, 150 befestigt ist.
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Die Wellen 46, 50 und 146, 150 werden mittels entsprechender
Bänder 52, 54 und 152, 154 von Motoren 56, 156 so
angetrieben, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Schneidwerkzeuge 44,
144, 48, 148 zehn bis zwölf mal so groß ist wie die
Geschwindigkeit, mit der Zuschnitte von den Bändern 32, 34
zugeführt werden, wobei sämtliche Schneidwerkzeuge in einer
vertikalen Ebene umlaufen. Wie in Fig. 4 zu sehen ist,
drehen sich die Schneidwerkzeuge 44, 48 entgegen dem
Uhrzeigersinn und die Schneidwerkzeuge 144, 148 im
Uhrzeigersinn. Die Wellen 46, 50 sind so gelagert, daß sich die
Schneidwerkzeuge 44, 48 unter der Förderbahn der Zuschnitte
befinden, und die Wellen 146, 150 sind so gelagert, daß sich
die Schneidwerkzeuge 144, 148 oberhalb der Förderbahn
befinden. Jedes Schneidwerkzeug ist mit einer Anzahl von
Schneidkanten 58 in ähnlicher Weise wie bei einem
Fräswerkzeug versehen. Oberhalb jedes der Schneidwerkzeuge 44, 48
befindet sich ein entsprechender Unterdruckkasten 60, 61,
der mit Schlitzen 62, 63 in seinen Bodenseiten (siehe Fig. 6
und 7) versehen ist und an den Unterdruck über Rohre 64, 65
angelegt wird. In gleicher Weise befindet sich unterhalb
jedes der Schneidwerkzeuge 144, 148 ein entsprechender
Unterdruckkasten 90, 92, der mit Schlitzen 94, 96 in seinen
Oberseiten versehen ist und an den Unterdruck durch Rohre
98, 100 angelegt wird. Eine feststehende Platte 66 ist wie
in den Fig. 4, 5 gezeigt angeordnet, um mitzuhelfen, den
Zuschnitt in der Nähe seines Randes 8 abzustützen, und eine
weitere feststehende Platte 68 stützt den Rand 10 des
Zuschnittes ab.
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Die Betriebsweise der Vorrichtung wird nun anhand des
Durchgangs eines einzelnen Zuschnittes durch die Vorrichtung
beschrieben. Nachdem die Druck- und Schlitzvorgänge an dem
Zuschnitt ausgeführt wurden, wird der Zuschnitt den
Schneidwerkzeugen 44, 144 zugeführt. Das letztere ist so
angeordnet, daß sie, wenn sie an den entsprechenden Laschen 28, 30
angreifen, dies auf einer Linie mit den Rändern 8, 10 des
Zuschnittes tun. Unmittelbar bevor die Lasche 8 in Berührung
mit dem Schneidwerkzeug 44 kommt, wird Unterdruck durch den
Schlitz 62 angelegt, um die Lasche eben zu halten, wenn sie
an dem Schneidwerkzeug vorbeiläuft. Wenn das Schneidwerkzeug
das vordere Ende der Lasche 28 erfaßt, schneidet es durch
den unteren Liner L2 sowie die Wellmateriallage C, während
der obere Liner L1 ungeschnitten bleibt, wie in Fig. 6
dargestellt ist. Wenn der Zuschnitt von den Bändern 32, 34
weitergefördert wird, macht das Schneidwerkzeug 44 einen
schmalen Schnitt 70 (das Schneidwerkzeug kann beispielsweise
3 mm breit sein) entlang des Zuschnittes an der Unterseite
der Lasche 28 auf einer Linie mit dem Rand 8. Wenn das
hintere Ende der Lasche 28 außer Eingriff mit dem
Schneidwerkzeug 44 gelangt, wird der Bereich der Lasche 28, dessen
Dicke verringert werden soll, von dem Rest des Zuschnittes
durch den schmalen Schnitt 70 abgegrenzt. Außerdem läuft die
Lasche 28 von dem Unterdruckkasten 60 weg.
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Gleichzeitig mit der Herstellung des Schnittes 70 macht das
Schneidwerkzeug 144 einen ähnlichen Schnitt 72 an der Basis
der Lasche 30 auf einer Linie mit dem Rand 10 des
Zuschnittes. In diesem Fall schneidet jedoch das Schneidwerkzeug
144, da es sich oberhalb des Zuschnittes befindet, durch den
oberen Liner L1 sowie die Wellmateriallage C, während der
untere Liner L2 ungeschnitten bleibt. Der Bereich der Lasche
30, dessen Dicke verringert werden soll, wird somit von dem
Rest des Zuschnittes durch den Schnitt 72 abgegrenzt.
Während der letztere Schnitt gemacht wird, wird die Lasche 30
durch an den Unterdruckkasten 90 angelegten Unterdruck eben
gehalten.
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Während der Zuschnitt von den Bändern 32, 34 weitergefördert
wird, gelangt die Lasche 28 mit dem Schneidwerkzeug 48 in
Berührung, das fortschreitend die verbleibenden Abschnitte
des Liners L2 und der Wellmateriallage C von dieser Lasche
entfernt. Während dieses Vorganges wird die Lasche 28 am
Boden des Kastens 61 gehalten, und zwar mittels Unterdruck,
der durch den Schlitz 63 hindurch angelegt wird.
Gleichzeitig entfernt das Schneidwerkzeug 148 die verbleibenden
Abschnitte des Liners L1 und der Wellmateriallage C von der
Lasche 30, wobei die Lasche von an den Unterdruckkasten 92
angelegtem Unterdruck eben gehalten wird. Wenn somit die
Laschen 28, 30 außer Eingriff mit den entsprechenden
Schneidwerkzeugen 48, 148 gelangen, bestehen die Laschen 28,
30 nur aus dem Liner L1 bzw. L2.
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Das von den Schneidwerkzeugen 44, 48 entfernte
Ausschußmaterial wird von Leitplatten 74 (Fig. 4) so geführt, daß es
in einen Trog 76 fällt und zur Abfallverwertung weggetragen
wird. Zu diesem Zweck kann der Trog 76 vibrieren oder einen
Teil irgendeines geeigneten Luftförderers bilden. Ein
ähnlicher Trog (nicht gezeigt) ist vorgesehen, um von den
Schneidwerkzeugen 144, 148 entferntes Ausschußmaterial zu
sammeln. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das
Ausschußmaterial mittels Unterdruckleitungen (nicht gezeigt) zu
entfernen, die angrenzend an den Schneidwerkzeugen
angeordnet sind, wie dies in der Schachtelindustrie wohl bekannt
ist.
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Nachdem sich der Zuschnitt von den Schneidwerkzeugen 48, 148
entfernt hat, wird er einer weiteren Vorrichtung (nicht
gezeigt) zugeführt, die den Zuschnitt in einen flachen
Schlauch umformt, wie oben beschrieben wurde.
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Fig. 8 zeigt eine Abwandung der Vorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung. Das Schneidwerkzeug 144 ist ersetzt
durch ein Scheibenmesser 77, das an der Welle 146 befestigt
ist, und das Schneidwerkzeug 148 ist durch ein
Scheibenmesser 78 ersetzt, das an einer Welle 80 befestigt ist; die
Welle 80 ist rechtwinklig zu der Welle 146 gelagert, so daß
das Messer 78 in einer horizontalen Ebene parallel zu dem
Zuschnitt umläuft. In diesem Fall macht das Messer 77 einen
Schnitt in derselben Position wie der oben beschriebene
schmale Schnitt 72, und das Messer 78 schneidet durch die
Wellmateriallage C, die die Lasche 30 bildet, parallel zu
dem Liner L2 und so nah wie möglich bei diesem Liner, ohne
ihn zu beschädigen. Das Messer 78 erstreckt sich in den von
dem Messer 77 gemachten Schnitt, so daß das Ausschußmaterial
in geeigneter Weise an einem Stück entfernt wird, wenn die
Lasche 30 von dem Messer 78 weg läuft. Das in Fig. 7
gezeigte Schneidwerkzeug 48 ist in gleicher Weise, gemäß dieser
Erfindung, durch ein Scheibenmesser ersetzt.
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In den folgenden Ansprüchen werden Bezugszeichen allein aus
Beispielsgründen auf genommen und sollen in keiner Weise den
Schutzbereich der Ansprüche einschränken.