DE3744524A1 - Verfahren und einrichtung zur ueberpruefung einer kapazitaet - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur ueberpruefung einer kapazitaetInfo
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Description
Bei sicherheitskritischen Schaltungsanordnungen, wie z. B. bei aus
der Literaturstelle "1141 Ingenieur de l'Automobile" (1982) No. 6,
Seiten 69 bis 77 bekannten Rückhaltesystemen wird verlangt, daß
diese nach Wegnahme der Versorgungsspannung - z. B. Abreißen der
Fahrzeugbatterie bei einem Unfall - ihre Sicherheitsfunktion noch
für eine vorgebbare Mindestzeit erfüllen können. Dazu umfaßt die
Schaltungsanordnung eine Energiereserve, üblicherweise in Form eines
von der Fahrzeugbatterie aufladbaren Elektrolytkondensators. Da auch
hochwertige Elektrolytkondensatoren Alterungsvorgängen unterliegen
und/oder ihre Kapazitätswerte in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur
ändern, müssen die Elektrolytkondensatoren regelmäßig
überprüft werden, um eine sichere Funktion der Schaltungsanordnung
garantieren zu können. Aus DE-AS 22 22 038 ist bereits eine Prüfschaltung
für die Auslösevorrichtung einer dem Schutz der Insassen
eines Fahrzeugs während eines Unfalles dienenden Sicherheitseinrichtung
bekannt, bei der zur kontinuierlichen Prüfung der Funktionstüchtigkeit
eines in der Auslösevorrichtung vorgesehenen Zündelements
eine Konstantstromquelle vorgesehen ist, von der ständig ein
geringer Strom über das Zündelement fließt. Die an dem Zündelement
dabei abfallende Spannung wird mit der Spannung einer Konstantstromquelle
verglichen. Mit dieser Prüfschaltung ist jedoch eine
Überprüfung der für die Sicherheitseinrichtung notwendigen Energiereserve
nicht möglich.
Die erfindungsgemäße Lösung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß die Betriebssicherheit einer
Sicherheitseinrichtung noch wesentlich gesteigert werden kann, da
die Kapazität der als Energiereserve vorgesehenen Kondensatoren
ständig überprüfbar ist.
Weitere Ansprüche nennen zweckmäßige Einrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden Mittel zur
Begrenzung der Spannung an der Energiereserve angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Spannungsverlauf am Kondensator als Funktion der Zeit,
Fig. 2 einen vereinfachten Stromlaufplan einer Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verahrens, Fig. 3 ein Blockschaltbild
einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, Fig. 4
ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und Fig. 5 eine weitere Ausgestaltung einer Einrichtung mit
Spannungsbegrenzung.
Eine Sicherheitseinrichtung 10 für Fahrzeuginsassen umfaßt gemäß der
Blockdiagrammdarstellung nach Fig. 3 einen Beschleunigungsaufnehmer
11, der eine Beschleunigung a in eine Spannung V umwandelt. Am Ausgang
von 11 entsteht daher entweder ein beschleunigungsproportionales
Signal oder aber ein Signal, das erst bei Überschreiten
einer festlegbaren Beschleunigungsschwelle auftritt. Dieses Signal
wird einer Auswerteschaltung 12 zugeführt, in der das vom Sensor 11
abgegebene Signal daraufhin untersucht wird, ob ein Unfall vorliegt
und demzufolge die Sicherheitseinrichtung zu aktivieren ist. Mit der
Auswerteschaltung 12 verbunden und von dieser betätigbar sind Rückhaltemittel
13 für die Fahrzeuginsassen, wie beispielsweise Airbag
und/oder Gurtstraffer. Die Einrichtung umfaßt weiter eine Energiereserve
14, die im Falle eines Unfalls sicherstellt, daß die Einrichtung
10 auch dann noch mit Strom versorgt wird, wenn beispielsweise
die Fahrzeugbatterie abgerissen und nicht mehr mit dem Bordnetz
verbunden ist. Als Energiereserve 14 werden zweckmäßig Elektrolytkondensatoren
verwendet, da diese trotz eines relativ großen
Kapazitätswertes ein vergleichsweise geringes Bauvolumen aufweisen
und zudem noch preisgünstig herstellbar sind. Elektrolytkondensatoren
unterliegen allerdings beispielsweise Alterungsprozessen,
die ihren Kapazitätswert nachteilig beeinflussen können. Zudem kann
der Kapazitätswert auch temperaturabhängig sein. Für die Betriebssicherheit
der Einrichtung 10 ist es daher außerordentlich wichtig,
den Kapazitätswert der Energiereserve 14 regelmäßig zu überprüfen.
Eine dafür geeignete Prüfschaltung wird im Blockdiagramm gemäß Fig. 3
durch die Bestandteile 15, 16, 17 und 18 repräsentiert, die nachfolgend
noch näher erläutert werden. Zunächst wird jedoch anhand von
Fig. 1 und Fig. 2 das Prinzip erläutert, nach dem die Überprüfung
der Kapazität der Energiereserve 14 durchgeführt wird.
Fig. 1 zeigt in einem Diagramm den Verlauf der Spannung U an der
Energiereserve 14 (Kondensator C 40) als Funktion der Zeit. Es werde
angenommen, daß zu Beginn des Prüfvorgangs, also zum Zeitpunkt t₁,
der Kondensator C 40 auf die Spannung U s 1 aufgeladen sei. Die
Spannung U am Kondensator C 40 wird gemäß Schaltungsanordnung in
Fig. 2 durch ein Spannungsmeßgerät 21 ermittelt. Der Meßwert wird
einer Meßschaltung 15 zugeführt. Anschließend wird der Kondensator
C 40 durch ein von der Meßschaltung 15 betätigbares Schaltelement S 20
über einen Entladewiderstand R E mit einem konstanten Strom I K
entladen. Der Entladestrom kann durch ein Meßgerät 22 überwacht und
der Meßschaltung 15 zugeführt werden. Die Dauer des Entladevorgangs
wird ebenfalls durch ein Meßgerät 23 festgehalten und der Meßschaltung
15 zugeführt. Die Entladung des Kondensators C 40 mit dem konstanten
Strom I K dauert solange an, bis ein vorgebbares Spannungsniveau
U s 2 erreicht ist, das sich um den Spannungswert Δ U E vom
Spannungswert U s 1 unterscheidet. Dieser zweite Spannungswert U S 2
wird nach der Entladezeit t E erreicht.
Dabei gilt die Beziehung
Nach Messung des Spannungswertes U s 1 und der Entladezeit t E, die
bis zum Abfall der Spannung auf den vorgebbaren Wert U s 2 bei Entladung
mit konstantem Entladestrom I K vergeht, läßt sich somit der
aktuell vorhandene Kapazitätswert des Kondensators C 40 ermitteln. Im
Diagramm nach Fig. 1 ist der Entladevorgang zum Zeitpunkt t₂
beendet. Von diesem Zeitpunkt an wird der Kondensator C 40 wieder bis
zu dem Spannungssollwert U S 1 aufgeladen.
Im Blockdiagramm nach Fig. 3 sind die Elemente der Prüfschaltung in
der Baugruppe 10′ enthalten. Sie umfassen die Meßschaltung 15 zur
Messung der Spannung an der Energiereserve 14 und der Entladezeit
t E, eine Auswerteschaltung 16, die die von 15 erfaßten Meßwerte
auswertet und den Prüfungsablauf steuert, eine Ansteuerschaltung 17,
die, veranlaßt durch die Auswerteschaltung 16, über die Entladeschaltung
18 die Entladung der Energiereserve 14 für Zwecke der
Prüfung und die Meßwerterfassung über die Meßschaltung 15 bewirkt.
Anhand des Ablaufdiagramms nach Fig. 4 werden die einzelnen
Schritte des Prüfvorgangs erläutert. Es werde angenommen, daß im
Schritt 100 die Einrichtung in Betrieb genommen sei und im Schritt
101 die Energiereserve 14 bzw. der Kondensator C 40 aufgeladen
werden. Im Schritt 102 beginnt der Prüfvorgang, indem die Ansteuerschaltung
16 (Fig. 3) zunächst eine Messung und Speicherung
(Schritt 103) des Spannungswertes U s 1 veranlaßt. Im Anschluß daran
wird über die Entladeschaltung 18 eine Entladung von 14, C 40 mit
konstantem Strom I K eingeleitet (Schritt 104). Die Entladezeit t
wird gemessen (Schritt 105). Während des Entladevorgangs wird durch
die Meßschaltung 15 ständig die an der Energiereserve 14 liegende
Spannung U s gemessen (Schritt 106) und geprüft, ob das vorgegebene
Spannungsniveau U s 2 erreicht ist. Sobald dieses Spannungsniveau
erreicht ist, wird die Entladedauer t E festgestellt und
gespeichert, um nach der oben angegebenen Beziehung die Kapazität
des Kondensators C 40 zu berechnen.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
alle zuvor beschriebenen Prüfungsschritte von einem Rechner gesteuert;
dabei dann der Prüfvorgang einmalig bei jeder Inbetriebnahme
der Einrichtung, also beim Startvorgang des Fahrzeugs oder
aber zyklisch mit einer vorgebbaren Zeitfolge durchgeführt werden.
Sobald im Verlauf des Prüfvorgangs festgestellt wird, daß der Kapazitätswert
unterhalb eines kritischen Grenzwertes liegt und dadurch
die Funktionsfähigkeit der Einrichtung im Notfall nicht mehr garantiert
ist, kann dies zweckmäßig durch ein Warnsignal angezeigt
werden. Weiter kann bei Ausrüstung eines Fahrzeuges mit mehreren
Sicherungsmitteln eine Priorität festgelegt werden dergestalt, daß
bei zu geringem Kapazitätswert der Energiereserve 14 nur noch die
Sicherungseinrichtungen besonders gefährdeter Fahrzeuginsassen
aktiviert werden können.
Im praktischen Fahrzeugbetrieb besteht die Gefahr, daß die Energiereserve
14 unter widrigen Umständen auf einen Spannungswert aufgeladen
werden könnte, der oberhalb der zulässigen Spitzenspannung der
Energiereserve 14 liegt. Durch eine vorteilhafte Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Einrichtung kann dieser Nachteil auf besonders
einfache Weise vermieden werden. Dazu ist die Schaltungsanordnung
wie in Fig. 5 dargestellt auszubilden. Als Energiereserve dient ein
Kondensator C 40, dem ein Spannungsteiler R 40, R 41 parallelgeschaltet
ist. Der Abgriff des Spannungsteilers R 40, R 41 führt zur Meßschaltung
15, die die Spannung an C 40 mißt. Zu C 40 weiter parallelgeschaltet
ist die Serienschaltung der Kollektor-Emitter-Strecke eines
ersten Transistors T 40 und eines Widerstandes R 43. Dabei ist der
Basisanschluß des Transistors T 40 an den Verknüpfungspunkt eines
Widerstandes R 42 und einer Zenerdiode Z 40 geführt, die Bestandteil
einer Reihenschaltung sind, zu der zusätzlich noch der Entladewiderstand
R E und die Kollektor-Emitter-Strecke eines zweiten Transistors
T 41 gehören. Der Basisanschluß des Transistors T 41 ist mit
der Entladeschaltung 18 verbunden und wird zur Einleitung eines Entladevorgangs
für Prüfzwecke von dieser Entladeschaltung 18 angesteuert.
Der Verknüpfungspunkt zwischen der Zenerdiode Z 40 und dem
Entladewiderstand R E ist über eine Diode D 40 an den Anschluß 2
geführt, an den eine stabilisierte Versorgungsspannung zur Aufladung
des Kondensators C 40 legbar ist. Bei nicht angesteuerter Entladeschaltung
18 kann die Spannung U s an C 40 auf einen Maximalwert von
U s = U EB(T 40) + U Z 40 + U FD 40 + U STAB (2)
ansteigen.
In dieser Formel bedeuten:
U EB(T 40): | |
Basis-Emitter-Spannung des Transistors T 40, | |
U Z 40: | Zenerspannung der Zenerdiode Z 40, |
U FD 40: | Flußspannung der Diode D 40, |
U STAB: | Wert der am Anschluß 2 anliegenden stabilisierten Versorgungsspannung. |
In vorteilhafter Weise sorgt diese Schaltungsanordnung auch dafür,
daß bei defekter Ansteuerung der Entladeschaltung der als Energiereserve
dienende Kondensator C 40 nicht unter einen vorgebbaren Minimalwert
absinkt. Dieser Minimalwert U MIN beträgt:
U MIN = U EB(T 40) + U Z 40 + I Z 40 R E + U CE SAT(T 41) (3)
Die vorstehend beschriebene Entladeschaltung eignet sich zusätzlich
zur Begrenzung der maximalen Spannung am Kondensator C 40 bei nicht
angesteuerter Entladeschaltung und zur Begrenzung auf eine minimale
Spannung bei defekter Entladeschaltung. Dies bedeutet zwei zusätzliche
gewichtige Sicherheitsfunktionen, die ohne wesentlichen Schaltungsmehraufwand
erzielbar sind.
Claims (5)
1. Verfahren und Einrichtung zur Überprüfung einer Kapazität, insbesondere
bei einer Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuginsassen, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) die Spannung (U s 1) an der zumindest teilweise geladenen Kapazität (14, C 40) wird zu einem Zeitpunkt (t₁) gemessen;
- b) die Kapazität (14, C 40) wird mit einem konstanten Entladestrom (I K) entladen bis ein vorgebbarer Spannungswert (U s 2) erreicht ist;
- c) die Entladezeit (t E) wird ermittelt;
- d) der Wert der Kapazität (14, C 40) wird nach der Formel bestimmt. In dieser Formel bedeuten U₁ der zu Beginn des Prüfvorgangs gemessene Spannungswert an der Kapazität (14, C 40), Δ U E der Differenz der gemessenen Spannungswerte U s 1 und U s 2, t E die Dauer des Entladevorgangs, R E Wert des Entladewiderstands und C 40 Kapazität des Kondensators C 40.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
- - Mittel zur Aufladung der Kapazität (C 40),
- - Mittel zur Messung der Spannung an der Kapazität (C 40),
- - Mittel zur Entladung der Kapazität (C 40) mit einem konstanten Entladestrom (I K),
- - Mittel zur Messung der Entladedauer (t E) der Kapazität (C 40),
- - Mittel zur Berechnung des Kapazitätswertes der Kapazität (C 40).
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur Entladung der Kapazität (C 40) einen Entladewiderstand
(R E) umfassen, der mit einem Schaltelement (S 20) in Reihe geschaltet
ist, durch welches der Entladewiderstand (R E) parallel zum
Kondensator (C 40) schaltbar ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (S 20) ein von einer Entladeschaltung
(18) ansteuerbarer Transistor (T 41) ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufladung des Kondensators (C 40) die Reihenschaltung
eines Widerstandes (R 42), einer Zenerdiode (Z 40) und einer
Diode (D 40) vorgesehen ist, wobei zwischen dem Verbindungspunkt
zwischen Zenerdiode (Z 40) und Diode (D 40) und Masse die Reihenschaltung
des Entladewiderstandes (R E) und des Schaltelements (T 41)
geschaltet sind und wobei weiter parallel zum Kondensator (C 40) die
Reihenschaltung bestehend aus einem Widerstand (R 43) und der Basisemitterstrecke
eines weiteren Transistors (T 40) geschaltet sind,
wobei der Basisanschluß des Transistors (T 40) an dem Verbindungspunkt
zwischen Widerstand (R 42) und Zenerdiode (C 40) geführt ist.
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