DE3742434A1 - Verfahren zum abfuellen von fluessigkeiten in flaschen - Google Patents
Verfahren zum abfuellen von fluessigkeiten in flaschenInfo
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Description
Die Erfindung wird angewendet zum Abfüllen von Flüssigkeiten in
Flaschen oder dgl. und betrifft ein Verfahren, bei dem jede
Flasche durch Anheben an eine Zentrierglocke eines Füllventiles
gasdicht angepreßt, dann die Flasche evakuiert und anschließend
mit Inertgas vorgespannt und bei Gleichdruck mit dem Ringkessel
die Flasche gefüllt wird, wobei das Inertgas-Luftgemisch aus der
Flasche in den Ringkessel entweicht, woran sich das Entlasten und
Abziehen anschließt.
Allgemein bekannt ist es, den Füllvorgang beim Abfüllen von
Flüssigkeiten in Flaschen derart zu beenden, daß die in der Flasche
aufsteigende Flüssigkeit die Öffnung für die Rückluft im
Rückluftrohr verschließt, dadurch keine Rückluft mehr aus der
Flasche in den Ringkessel entweichen kann und sich durch den Druckausgleich
das Flüssigkeitsventil schließt.
Der Nachteil dieses Abfüllverfahrens ist, daß das Abfüllmedium,
besonders dessen Neigung zur Schaumbildung, einen großen Einfluß
auf die erreichte Füllgenauigkeit hat. Der Füllvorgang wird da
durch ungleichmäßig beendet, und es entsteht deshalb eine große
Streuung des Füllniveaus in den Flaschen.
Weiterhin ist ein Füllverfahren für schwach schäumende, luft
empfindliche Flüssigkeiten bekannt, bei der die Flaschen randvoll
gefüllt und dann unter die Verschließeinrichtung transportiert
werden, wo CO2 unter hohem Druck gegen das Verschließelement ge
blasen wird (DE-AS 19 10 548). Durch das vom Verschließelement
bzw. vom davor sitzenden Kronenkorken reflektierte CO2 soll ein
Teil der Flüssigkeit aus der Flaschenmündung verdrängt und durch
CO2 ersetzt werden. Mit diesem bekannten Verfahren ist kein
exaktes Einhalten der Füllhöhe möglich. Auch kann die verdrängte
Flüssigkeit nicht aufgefangen werden, so daß hohe Flüssigkeits
verluste entstehen.
Des weiteren ist ein Füllvorgang für Flaschen bekannt, bei dem
nach einer Evakuierung und einem Vorspannen bis zu einem Druck
von 3,2 bar mit reinem CO2 und Öffnen des Flüssigkeitsventiles
und des Rückgasventiles der Füllvorgang beginnt. Dabei strömt
als erstes ein kleiner Teil des Gases aus der Flasche über das
Rückgasrohr und die Rückgasleitung in einen Ringkessel, bis auch
in der Flasche ein Überdruck von 3 bar herrscht. Hierdurch wird
verhindert, daß Gas aus dem Ringkessel in die Flasche strömt und
dort möglicherweise die Luftkonzentration erhöht. Nach dem Druck
ausgleich läuft die Flüssigkeit infolge der Höhendifferenz zwi
schen dem Ringkessel und den Flaschen über die Flüssigkeitsleitung
in die Flasche ein, wobei das Rückgas über das Rückgasrohr und die
Rückgasleitung in den Ringkessel verdrängt wird. Wenn der Bier
spiegel in der Flasche die Öffnung des Rückgasrohres erreicht hat,
so kann durch dieses kein Gas mehr entweichen. Der Zulauf von
Bier geht jedoch weiter, da das Gas nunmehr durch ohne Gassperre
ausgeführte Flüssigkeitsleitung nach oben in den Druckbehälter
strömen kann, so daß die Flasche am Ende überfüllt oder sogar rand
voll gefüllt ist.
Nunmehr wird das Flüssigkeitsventil geschlossen, während das
Rückgasventil weiter geöffnet bleibt. Zusätzlich wird das CO2-
Ventil erneut für eine kurze Zeitspanne geöffnet. Dabei strömt
reines CO2 mit einem Differenzdruck von 0,2 bar in die Flasche
ein und verdrängt durch das Rückgasrohr und die Rückgasleitung
soviel Bier aus der Flasche, bis der Flüssigkeitsspiegel auf Höhe
der Öffnung des Rückgasrohres oder etwas darunter abgesunken ist.
Nachteilig ist hierbei, daß durch das gleichzeitige Öffnen von
CO2-Quelle und Gasventil beim Korrekturvorgang ständig CO2-Gas
durch das Ventil strömt. Auch nach Beendigung der Füllkorrektur
strömt in Abhängigkeit vom Differenzdruck ständig CO2-Gas im
Korrektursektor der Füllmaschine durch das Gasventil in den
Ringkanal. Wechselnde Flüssigkeitskorrekturmengen oder unterschied
licher Durchsatz der Füllmaschine erhöhen den spezifischen CO2-
Verbrauch. Die Einhaltung des notwendigen Differenzdruckes zwi
schen CO2-Quelle und Ringkessel erfordert große CO2-Verluste
und eine aufwendige Druckregelung.
Ziel der Erfindung ist es, Flüssigkeiten in konstanter Füllgut
höhe in Flaschen zu füllen, wobei Überfüllungen und Füllgutver
luste zu vermeiden sind und Inertgas sparsam verbraucht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllhöhenkorrektur
nach dem Füllvorgang bei Überfüllung durchzuführen durch Einlei
ten von Inertgas in die Flasche ohne Beeinträchtigung des Druck
systems der Füllmaschine, bei sparsamsten Verbrauch an Inertgas
und Reduzierung von Füllgutverlusten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß nach dem
Füllen in den unteren Füllventilbereich bei geschlossenem Rück
gasventil und geschlossener Inertgasquelle eine dosierte Menge
Inertgas mit einem um einen einstellbaren Differenzdruck höheren
Druck als der Spanngasdruck im Ringkessel eingeleitet wird, der
sich beim Füllen gebildete Schaum zusammengedrückt und nach Öff
nen des Rückgasweges die Korrekturmenge der Flüssigkeit durch den
Rückgasweg zurück in den Ringkessel gedrängt und anschließend der
Rückgasweg geschlossen wird. Das Inertgas wird dabei dosiert aus
einer Inertgas-Ringleitung mit Dreiwegeventil und einer Inertgas-
Dosierkammer entnommen, wobei der Rückgasweg verzögert oder un
verzögert gegenüber dem Schalten des Dreiwegeventiles zur Verbin
dung Dosierkammer - Füllventilunterteil geöffnet wird. Dieser Vor
gang kann in der Form wiederholt werden, daß nach dem Zudosieren
des Inertgases bei geschlossenem Rückgasventil die Dosierkammer
zwischenzeitlich erneut gefüllt wird und bei einem nochmaligen
Öffnen des Dosierventiles erst der Rückgasweg geöffnet und die
Korrekturmenge zurück geleitet wird. Die Inertgaszudosierung er
folgt dabei mehrmalig bei geschlossenem Rückgasweg. Die Korrektur
menge an Flüssigkeit wird in das Füllventiloberteil geleitet.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß durch
erhöhten Druck im Kopfraum der Flasche und im unteren Teil des
Füllventiles die Schaumbildung unterdrückt und damit eine definier
te Korrektur der Füllmenge in der Flasche erfolgt. Durch die do
sierte Zugabe von CO2-Gas für den Korrekturvorgang ergibt sich
ein geringer und den Betriebsverhältnissen unabhängiger CO2-
Verbrauch. Stillstand der Maschine oder Minderleistung ist nicht
mit erhöhtem CO2-Verbrauch verbunden.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbei
spieles erläutert werden.
Die Figur zeigt eine schematische Darstellung des Arbeitsprozesses.
Zur Realisierung des Arbeitsprozesses zum Abfüllen von Flüssig
keiten 1 in Flaschen 2 ist es Voraussetzung, daß ein Ringkessel 3
vorhanden ist, in dem sich die abzufüllende Flüssigkeit 1 und
Spanngas 4 befinden. Die Flüssigkeit wird höhenabhängig zugeführt
und das Spanngas 4 über ein Differenzdruckventil 5 von einer mit
einer CO2-Quelle 6 in Verbindung stehenden CO2-Ringleitung 7 ent
nommen. Am Ringkessel 3 sind Füllventile angeordnet, die u. a.
eine Zentrierglocke 8 besitzen, an die die Flaschen 2 durch die
Abwärtsbewegung des Hubzylinders 9 gasdicht angepreßt werden.
Jedes Füllventil steht mit dem Ringkessel 3 über einen Flüssig
keitskanal 10 mit Flüssigkeitsventil 11 und mit einem Spann- bzw.
Rückgaskanal 12 mit Spann- bzw. Rückgasventil 13 in Verbindung.
Das Füllventil besitzt einen Flüssigkeitsauslauf 14 und ein in die
Flasche 2 ragendes Rückluftrohr 15, welches mit einer Öffnung zur
Bestimmung der Füllhöhe versehen ist. Des weiteren sind Leitungen
vorhanden, wobei die Leitung 16 das Füllventil über ein Vakuum
ventil 17 mit einer mit einer Vakuumquelle 18 in Verbindung ste
henden Vakuumringleit 19 verbindet. Die Leitung 20 verbindet
das Füllventil über ein Entlastungsventil 21 mit der Atmosphäre.
Weiterhin ist eine Leitung 22 vorhanden, die zwischen Füllventil
und der CO2-Ringleitung 7 angeordnet ist und in der sich ein
weiteres Differenzdruckventil 23 und ein umschaltbares Dreiwege
ventil 24 befinden. Dem Dreiwegeventil 24 ist eine Dosierkammer
25 zugeordnet. Das Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten 1 in
Flaschen 2 oder dgl. basiert auf dem füllrohrlosen Abfüllsystem
nach dem Einkammerprinzip mit Vorevakuierung und Inertgasvorspan
nung, wobei als Inertgas CO2 verwendet wird. Bei diesem Abfüllver
fahren wird je eine Flasche 2 gasdicht an eine Zentrierglocke 8
angepreßt und durch Anschließen an eine Vakuumquelle 18 bis zu
einem Druck von etwa 0,1 bar evakuiert. Anschließend wird die
evakuierte Flasche 2 durch reines CO2 oder durch Spanngas 4 aus
dem Ringkessel 3 in Abhängigkeit vom CO2-Gehalt des Getränkes
von etwa 2,0 bis 4,0 bar vorgespannt und bei Gleichdruck mit dem
Ringkessel durch Öffnen des Flüssigkeitsventiles 11 gefüllt.
Dabei entweicht das CO2-Luftgemisch aus der Flasche 2 in den Ring
kessel 3. Der Füllvorgang wird beendet, indem die Flüssigkeit 1
die Öffnung des Rückluftrohres 15 erreicht und demzufolge kein
Rückgas mehr in den Ringkessel 3 strömen kann. Die Flaschen 2
werden dabei strömungstechnisch bedingt bis zu einer gewollten
Füllhöhe gefüllt. Anschließend wird der Flüssigkeitskanal 10
durch das Flüssigkeitsventil 11 und der Rückgaskanal 12 durch
das Rückgasventil 13 geschlossen.
Nunmehr wird in den unteren Füllventilbereich eine dosierte Menge
CO2 mit einem Druck, der höher als der Spanngasdruck im Ring
kessel 3 ist, eingeleitet. Dabei ist der Rückgaskanal 12 gesperrt
und die CO2-Quelle 6 geschlossen. Die dosierte Menge beträgt in
Abhängigkeit vom Füllgut und Flaschenform etwa 50 bis 100 g
CO2/hl Getränk und weist einen Druck von 1,0 bis 3,0 bar über
dem Abfülldruck auf. Durch das Einleiten dieser dosierten Menge
an CO2 wird der sich beim Füllen gebildete Schaum zusammenge
drückt. Nunmehr wird der Rückgaskanal 12 geöffnet und die Korrek
turmenge, d. h. die Flüssigkeit, die sich über der Öffnung im
Rückgasrohr 15 befindet, wird über den Rückgaskanal 12 in den
Ringkessel 3 gedrängt. Anschließend wird der Rückgaskanal 22 durch
Schließung des Rückgasventiles 13 geschlossen. Die verwendete
dosierte Menge an CO2 wird innerhalb einer CO2-Dosierkammer 24
gebildet und durch ein Dreiwegeventil 23 gesteuert zugeführt.
Gegenüber dem Dreiwegeventil 23 kann der Rückgaskanal 12 unver
zögert oder verzögert geöffnet werden. Ist die CO2-Menge zudo
siert und das Dreiwegeventil 23 umgeschaltet, füllt sich die CO2-
Dosierkammer 24 wieder. Zur Druckerhöhung kann die CO2-Zudosie
rung bei geschlossenem Rückgaskanal 12 mehrmalig erfolgen. Es
ist aber auch möglich, die nochmalige Zudosierung bei geöffnetem
Rückgaskanal 12 vorzunehmen. Das für den Korrekturvorgang ver
wendete CO2-Gas geht nicht verloren, sondern dient im Ringkes
sel 3 noch als Spülgas. Die CO2-Spülmenge für den Ringkessel 3
zur Aufrechterhaltung niedriger Luftkonzentration in der
Kesselatmosphäre kann deshalb um die beim Korrekturvorgang
zugeführte CO2-Menge reduziert werden. Die durch die Einlei
tung der dosierten CO2-Menge verdrängte Korrekturmenge an Flüssig
keit 1 kann in den Ringkessel 3 oder auch in das Füllventilober
teil geleitet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen oder dgl.,
bei dem jede Flasche durch Anheben an eine Zentrierglocke
eines Füllventiles gasdicht angepreßt, dann die Flasche eva
kuiert und anschließend mit Inertgas vorgespannt und bei
Gleichdruck mit dem Ringkessel die Flasche gefüllt wird, wobei
das Inertgas-Luftgemisch aus der Flasche in den Ringkessel ent
weicht, woran sich das Entlasten und Abziehen anschließt, da
durch gekennzeichnet, daß nach dem Füllen in den unteren Füll
ventilbereich bei geschlossenem Rückgasventil und geschlossener
Inertgasquelle eine dosierte Menge Inertgas oberhalb der Füll
öffnung des Füllventiles mit einem um einen einstellbaren Diffe
renzdruck höheren Druck als der Spanngasdruck im Ringkessel ein
geleitet wird, der sich beim Füllen gebildete Schaum zusammenge
drückt und nach Öffnen des Rückgasweges die Korrekturmenge der
Flüssigkeit durch den Rückgasweg zurück in den Ringkessel ge
drängt wird und anschließend der Rückgasweg geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Inertgas dosiert aus einer Inertgas-Ringleitung mit Dreiwege
ventil und einer Inertgas-Dosierkammer entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rückgasweg verzögert oder unverzögert gegenüber dem Schal
ten des Dreiwegeventiles zur Verbindung Dosierkammer-Füllven
tilunterteil geöffnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Zudosieren des Inertgases bei geschlossenem Rückgas
ventil die Dosierkammer zwischenzeitlich erneut gefüllt wird
und bei einem nochmaligen Öffnen des Dosierventiles erst der
Rückgasweg geöffnet und die Korrekturmenge zurück geleitet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Inertgaszudosierung bei geschlossenem Rückgasweg mehrmalig
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Abfüllung von sauerstoffunempfindlichen Getränken
anstatt Inertgas Druckluft verwendet wird.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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D2 | Grant after examination | ||
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