DE3738069A1 - Mikroformkoerper bzw. mikrokapseln sowie deren verwendung und vorrichtung fuer die verwendung fuer eine regionale medizinische applikation von substanzen - Google Patents
Mikroformkoerper bzw. mikrokapseln sowie deren verwendung und vorrichtung fuer die verwendung fuer eine regionale medizinische applikation von substanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Mikoformkörper bzw. Mikroformkapseln
sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung für die regionale
bzw. lokale, insbesondere organspezifische Applikation von
Substanzen, insbesondere von Pharmaka, im Körper eines
Lebewesens.
Für die organspezifische oder regionale Applikation von
Substanzen unterschiedlichster Natur gibt es in der Medi
zin verschiedene Indikationen.
In der experimentellen Medizin sind die Infusionen von
Farbstoffen und gefäßwirksamen Substanzen in die Hals
schlagader, die Herzkranz-, Leber-, Nieren- und andere
Arterien typische Beispiele.
Am Patienten werden solche Verfahren beispielsweise zur
cytostatischen Therapie von Lebermetastasen und Extremi
tätenmelanomen, zur Infusion thrombusauflösender Sub
stanzen in die Herzkranzgefäße, sowie für radiologische
Spezialuntersuchungen angewendet.
Der allgemeine Vorteil der regionalen Applikation eines
Pharmakons ist die hohe lokale Konzentration bei ver
gleichsweise niedriger Belastung des Gesamtorganismus,
die bei manchen Pharmaka noch weiter reduziert werden
kann, indem das Pharmakon im Zielorgan verstoffwechselt
wird (z.B. 5 FU in der Leber).
Unterschiedliche Techniken kommen zum Einsatz, um diese
Substanzen dem zuführenden Blutstrom des
betreffenden Organs oder Gefäßbezirks beizumischen.
In der experimentellen Medizin ist es häufig üblich,
eine sehr dünne hohlgeschliffene Stahlnadel durch die
Gefäßwand in das Lumen einzustechen und für die Dauer
des Experiments in dieser Position zu belassen.
Am Patienten werden Katheter in die entsprechenden Gefäße
eingeführt. Bei temporärer Verwendung geschieht dies
häufig über die Beinschlagader und die Aorta. Wenn da
gegen die Absicht besteht, einen Katheter längere Zeit
zu verwenden, muß durch einen chirurgischen Eingriff ein
Seitenast der gewünschten Arterie aufgesucht werden, über
den der Katheter vorgeschoben wird; das freie Ende wird
dann zur Infektionsprophylaxe unter die Haut verlagert
und an eine Pumpe oder einen Port angeschlossen, worüber
die Füllung erfolgt.
Diese Techniken haben verschiedene Nachteile und Risiken.
Notwendigerweise wird operativ ein Gefäß eröffnet und ver
letzt und ein Fremdkörper (Katheter) in die Blutbahn ein
gebracht; die Folge kann Thrombenbildung, Embolie und Ge
fäßentzündung sein. Ferner ist es möglich, daß der implan
tierte Katheter das Gefäß arrodiert und es zu einer stär
keren Blutung kommt. Die Technik der Füllung chronisch
implantierter Katheter ist nicht ungefährlich und für
den Patienten jedesmal ein belastender Eingriff; die
Infektion sowie die Infusion von Cytostatika in das Ge
webe statt in die Pumpe oder den Port sind die Hauptrisi
ken.
Aufgabe der Erfindung ist, diese Nachteile zu vermeiden und
eine Substanz sowie ein Verfahren und/oder eine Vorrichtung
aufzuzeigen, das bzw. mit denen Substanzen, insbesondere
Pharmaka, durch intravenöse Verabreichung im Innern eines
Lebewesens regional appliziert werden kann bzw. können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie
der Ansprüche 24 und 49 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den davon abhängigen Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung sieht vor, die Substanz in Form von klein
sten, die Substanz enthaltenden Formkörpern (Mikroform
körpern) und/oder in kleinsten Kapseln (Mikro-Kapseln)
in die Blutbahn zu bringen und in der Blutbahn die Form
körper oder Kapseln lokal zu desintegrieren und/oder
derart auf sie einzuwirken, daß die Wirksubstanz regional
im Bereich der Einwirkstelle freigesetzt wird.
Die Desintegration kann thermisch erfolgen derart, daß
lokal eine höhere Temperatur herrscht als in benachbarten
Bezirken, so daß die Formkörper bzw. Kapseln schmelzen
und die Wirksubstanz freigesetzt wird. Die höhere Tempe
ratur kann z.B. mit IR-Strahlung oder mit Laserstrahlen
oder insbesondere mit fokussierten Ultraschallwellen er
zeugt werden. Die Formkörper und/oder Kapseln sind dabei
aus einem Material aufgebaut, z.B. aus Kohlehydrate, z.B.
Zucker und/oder Einweiß, z.B. Albumine und/oder Elektro
lyte, z.B. Natriumchlorid und/oder Fetten, z.B. Trigly
ceride, das bei körperverträglichen, jedoch höheren Tem
peraturen als den Normaltemperaturen schmilzt, wobei die
höheren Temperaturen die Wirksubstanz nicht nachteilig
beeinflussen.
Eine weitere besonders vorteilhafte Methode der Desinte
gration der Mikro-Formkörper oder Mikro-Kapseln besteht
in der Anwendung von Stoßwellen, insbesondere von foku
sierten Stoßwellen. Dabei ist das Material der Mikro-
Formkörper bzw. Mikro-Kapseln aus einem Stoff aufgebaut,
z.B. aus CaCO3, der durch Stoßwellen und/oder Ultra
schallwellen zerstört, insbesondere in kleinste Teilchen
zerkleinert werden kann, wobei Stoßwellen verwendet wer
den, die die Bestandteile des Körpers des Lebewesens
in der Umgebung der Einwirkung der Stoßwellen nicht
beeinträchtigen.
Die Desintegratoren können lokal im Körper des Lebewesens
z.B. an der Arterie des zu behandelnden Organs implantiert
und z.B. von außen aktivierbar sein; sie können aber
insbesondere auch außerhalb des Körpers angeordnet werden,
so daß ihre Energie fokussiert auf die zu behandelnde
Stelle einwirken kann.
Die Größe der Formkörper oder Kapseln ist z.B. kleiner
als der Kapillardurchmesser und ist zweckmäßigerweise
kleiner als 6 µm, insbesondere zwischen 3 und 4 µm. ln
der Konsistenz können sie einem Erythrocyten gleichen
und z.B. auch einen größeren Durchmesser z.B. von etwa
7,5 µm haben und die kleineren Kapillaren durch Verfor
mung passieren.
Allgemein wird im Rahmen der Erfindung gefordert, daß
die Größe der Formkörper oder Kapseln entweder kleiner
als der Kapillardurchmesser ist oder daß deren Verhalten
oder Verformbarkeit denen eines Erythrocyten gleicht.
Bekannt sind injizierbare, radioaktiv markierte Form
körper, sog. Microspheres aus Kunststoff, Carbon oder
Dextran, mit einem Durchmesser von z.B. 3,5 µm, die
für Durchblutungsmessungen verwendet werden. Die
Technologie zur Herstellung der erfindungsgemäß ver
wendbaren Formkörper oder Kapseln kann die gleiche
wie die zur Herstellung der Microspheres sein; die
Technologie braucht deshalb nicht erläutert zu werden.
Bekannt ist auch die Anwendung von Stoß- und Ultra
schallwellen zur Zerstörung und Ortung von z.B. Krementen
(Lithotripsy) bzw. zur Zerstörung von Zellen im Körper
eines Lebewesens, so daß auch diese Technologie nicht
erläutert zu werden braucht. Von ihr wird im Rahmen der
Erfindung zu einem anderen Zweck Gebrauch gemacht.
Die Formkörper oder Kapseln, die die Wirksubstanz auf
weisen, können durch Injizieren in den Blutkreislauf
gebracht werden, in dem sie inaktiv zirkulieren.
Erst vor dem Zielorgan werden durch zusätzliche Energie,
z.B. durch Wärmezufuhr oder Desintegrieren der Formkörper
oder Kapseln die Wirksubstanzen freigesetzt.
Das Material, aus dem die Formkörper aufgebaut sind bzw.
die Hülle der Kapseln besteht, ist vorzugsweise aus einem
biologisch abbaubaren Material.
Die Halbwertszeit des Abbaus des Materials richtet sich
nach der Kreislaufpassagezeit und nach dem Prozentsatz
der zerstörten Körper bzw. Kapseln bei einem Durchgang
durch das Energiefeld, das die Wirksubstanz freisetzt.
Dadurch wird einerseits sichergestellt, daß das Material
der Formkörper oder Kapseln nicht im Körper des Lebe
wesens akkumuliert und andererseits dafür gesorgt, daß
der biologische Abbau erst zu einem Zeitpunkt erfolgt,
zu dem der größte Teil der Formkörper oder Kapseln durch
die zugeführte Energie zerstört ist.
Die Zuführung der insbesondere fokussierten Energie erfolgt
entweder dauernd oder nur zu der Zeit, zu der sich die
Hauptmenge der Formkörper bzw. Kapseln am Applikations
ort befindet. Der Zeitraum, zu dem sich die Hauptmenge
am Zielort befindet, wird entweder geschätzt oder er
rechnet oder nach vorheriger Durchführung eines an sich
bekannten Durchblutungsmeßverfahrens mit Microspheres
oder mit Hilfe eines Ortungsverfahrens, das die Mikro-
Formkörper oder Mikro-Kapseln selbst orten kann, er
mittelt. lm letzteren Fall können z.B. Ultraschallor
tungsverfahren angewendet werden, wenn die Mikro-Form
körper oder Mikro-Kapseln ausreichend schallreflektierend
sind. Vorteilhaft aber ist, die Formkörper oder Kapseln
in an sich bekannter Weise radioaktiv zu markieren und
deren Position nach Art der an sich bekannten Ortung
bei der Durchblutungsmessung zu ermitteln.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedene
Parameter variiert werden. So kann z.B. die Energie vari
iert und spezifisch auf die Formkörper oder Kapseln ein
gestellt werden. Variiert werden kann zweckmäßigerweise auch
die Menge der intravenös infundierten Formkörper oder
Kapseln. Es können nacheinander Formkörper oder Kapseln
mit unterschiedlichen Wirksubstanzmengen oder z.B. unter
schiedlicher Materialdicke injiziert werden, so daß
letztere bei einer anderen Energiezufuhr desintegrieren
bzw. die Wirksubstanz freisetzen oder dies z.B. bei glei
cher Energiezufuhr erst nach mehrmaligen Passagen des
Applikationsbereiches und nach teilweisem biologischen
Materialabbau tun. Ferner können unterschiedlich große
Formkörper oder Kapseln gleichzeitig oder nacheinander in
den Kreislauf gebracht werden; das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglicht somit eine außerordentliche Viel
zahl von Variationen.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden
beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Mikro-Kapsel,
Fig. 2 schematisch einen um eine Arterie angeordneten
Stoßwellensender,
Fig. 3 schematisch das erfindungsgemäße Verfahren,
Fig. 4 die Einzelheit A in Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine Mikro-Kapsel 1 mit einer Umhüllung 2
aus einem durch Stoßwellen zerstörbaren, biologisch ab
baubaren Material.
In der Umhüllung befindet sich die Wirksubstanz 3 z.B.
in Form einer Flüssigkeit.
Fig. 2 zeigt einen Stoßwellensender 4, der die Form eines
Ringes 5 hat, wobei die Öffnung 6 des Ringes 5 von einer
Arterie 7 durchgriffen wird. Der Ring 5 ist ein zu einem
3/4 geschlossener Ring, der nach der Anbringung an dem
Gefäß, z.B. Arterie 7, manschettenartig geschlossen wer
den kann. Über ein dünnes Kabel ist der Stoßwellensender
4, der z.B. ein Ultraschallsender sein kann, mit einer
Energiequelle, z.B. einer Batterie und gegebenenfalls
mit einem kleinen Sender verbunden, über den die Funk
tion von außen beeinflußt werden kann.
In Fig. 3 ist schematisch das erfindungsgemäße Verfahren
dargestellt. Mit einem Injektionsgerät 8 werden in einer
Flüssigkeit dispergierte Mikro-Kapseln 1 in eine periphere
Vene 9 injiziert. Von dort gelangen sie in den Blutkreis
lauf 10, und zwar von der venösen Seite 11 zur
arteriellen Seite 12. Man erkennt schematisch dargestellt
die Lunge 13, den rechten Ventrikel 14, den linken Ven
trikel 15 und die Organe 16, 17 und 18. Anstelle einzelner
Organe können auch mehrere Organbezirke, z.B. eine Extre
mität entsprechend behandelt werden. Wie aus Fig. 4
erkennbar ist, ist um die Arterie 7 herum das Stoßwellen
sendegerät 4 angeordnet. In Richtung des Blutstromes
(Pfeil 19) werden die Mikro-Kapseln 1 zum Stoßwellen
sendegerät 4 transportiert und dort desintegriert. Nach
dem Stoßwellensendegerät 4 werden die Fragmente 20 in
das Organ 18 befördert und gelangen dort zur Wirkung.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat erhebliche und viele
Vorteile gegenüber den bisher bekannten und angewandten
Verfahren. Gefäße müssen nicht mehr verletzt und eröffnet
werden. Es ist nicht mehr nötig, einen Katheter in der
Blutbahn zu belassen. Die Applikation der Substanz ist
wesentlich unkomplizierter, da sie über periphere Venen
erfolgen kann. Es ist möglich, beispielsweise antikoagu
lierende oder gefäßerweiternde Substanzen in bestimmten
Herzkranzgefäßen freizusetzen; eine chronische Katheter
implantation ist dort unmöglich. lnsofern eröffnen sich
neue Wege der Applikation durch die vorliegende Erfindung.
Dasselbe gilt auch für andere Gefäße, bei denen das Risiko
zu groß ist, einen Katheter chronisch zu implantieren,
beispielsweise in der Halsschlagader, der Nierenarterie
usw. Besonders vorteilhaft ist, daß der Sender der Energie
nicht unbedingt direkt am Gefäß anliegen muß, sondern
von außerhalb des Körpers des Lebewesens wirken kann,
so daß ein chirurgischer Eingriff überflüssig sein kann.
Claims (50)
1. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel für die regionale, ins
besondere organspezifische Applikation von Substanzen,
insbesondere von Pharmaka im Körper eines Lebewesens,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper
und/oder Mikrokapseln die Substanz enthalten und derart
ausgebildet sind, daß sie in die Blutbahn gebracht und
dort lokal desintegriert und/oder derart auf sie einge
wirkt werden kann, daß die Wirksubstanz regional bzw.
lokal im Bereich der Einsatzstelle freigesetzt wird.
2. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie durch Wärme desinte
grierbar sind.
3. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie schmelzbar sind.
4. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 2 und/oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch
IR-Strahlung schmelzbar sind.
5. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 2 und/oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch
Laserstrahlung schmelzbar sind.
6. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 2 und/oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch
Ultraschallwellen schmelzbar sind.
7. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß sie durch eine fokussierte Strahlung schmelz
bar sind.
8. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Formkörper und/oder Kapseln aus einem
Material aufgebaut sind, z.B. Kohlenhydraten und/oder
Eiweiß und/oder Fetten und/oder Elektrolyten, das bei
körperverträglichen, jedoch höheren Temperaturen als den
Normaltemperaturen schmilzt, wobei die höheren Temperaturen
die Wirksubstanz nicht nachteilig beeinflussen.
9. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mikroformkörper
oder Mikrokapseln durch Stoßwellen und/oder Ultraschall
desintegrierbar sind.
10. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mikroformkörper
oder Mikrokapseln aus einem Stoff aufgebaut sind, der
durch Stoßwellen zerstört werden kann, wobei Stoßwellen
und/oder Ultraschallwellen verwendbar sind, die die Be
standteile des Körpers des Lebewesens in der Umgebung
der Einwirkung nicht oder verhältnismäßig wenig beein
trächtigen.
11. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß sie mit Desintegratoren zerstörbar sind, die
lokal im Körper eines Lebewesens z.B. in der Arterie des
zu behandelnden Organs implantiert und z.B. von außen
aktivierbar sind.
12. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß sie mit Desintegratoren zerstörbar sind,
die außerhalb des Körpers eines Lebewesens angeordnet
sind und die ihre Energie fokussiert auf die zu behan
delnde Stelle senden können.
13. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Formkörper oder Kapseln kleiner sind
als der Kapillardurchmesser von Blutbahnen.
14. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Form
körper oder Kapseln kleiner als 6 µm, insbesondere
zwischen 3 und 4 µm, sind.
15. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 13 und/oder
14, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Ver
halten oder ihre Verformbarkeit einem Erythrocyten gleicht.
16. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß ihr Durchmesser größer
als der Kapillardurchmesser ist und sie die Kapillaren
durch Verformung passieren können.
17. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß sie durch Injizieren in den Blutkreislauf
bringbar und erst kurz vor dem Erreichen des Zielorgans
durch Zufuhr von Energie desintegrierbar sind.
18. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß sie aus einem Material bestehen, das nicht
die Wirksubstanz darstellt, jedoch biologisch abbaubar
ist.
19. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß sie schallreflektierend sind.
20. Mikroformkörper bzw. Mikrokapsel nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß sie radioaktiv markiert sind.
21. Mikrokapsel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
20, gekennzeichnet durch eine Umhüllung
(2) aus einem durch Stoßwellen oder Ultraschallwellen
zerstörbaren, biologisch abbaubaren Material, wobei in
der Umhüllung (2) eine Wirksubstanz (3) angeordnet ist.
22. Mikrokapsel nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wirksubstanz (3) eine Flüssig
keit ist.
23. Mikrokapsel nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wirksubstanz (3) ein Pulver
ist.
24. Verfahren zur regionalen Applikation einer Substanz bzw.
von Substanzen, insbesondere eines Pharmakas bzw. von
Pharmaka, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Blutbahn eines Lebewesens gebrachte, aus der Sub
stanz bzw. den Substanzen bestehende und/oder die Sub
stanz bzw. die Substanzen enthaltende kleinste Formkörper
(Mikroformkörper bzw. Mikrospheres) und/oder Kapseln
(Mikrokapseln bzw. Mikrospheres), insbesondere Mikro
formkörper bzw. Mikrokapseln nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 23 lokal durch die Einwirkung der
Energie einer entfernt angeordneten Energiequelle des
integriert werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Desintegration Wärme zuge
führt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formkörper bzw. Kapseln
geschmolzen werden.
27. Verfahren nach Anspruch 25 und/oder 26, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Schmelzen eine IR-
Strahlung zugeführt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 25 und/oder 26, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Schmelzen Laserstrahlung
zugeführt wird.
29. Verfahren nach Anspruch 25 und/oder 26, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Schmelzen Ultraschall
wellen zugeführt werden.
30. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 27 bis
29, dadurch gekennzeichnet, daß eine
fokussierte Strahlung zugeführt wird.
31. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 25 bis
30, dadurch gekennzeichnet, daß die Form
körper und/oder Kapseln aus einem Material aufgebaut sind,
z.B. Kohlenhydraten und/oder Eiweiß und/oder Fetten und/
oder Elektrolyten, das bei körperverträglichen, jedoch
höheren Temperaturen als den Normaltemperaturen schmilzt,
wobei die höheren Temperaturen die Wirksubstanz nicht
nachteilig beeinflussen.
32. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mikroformkörper oder Mikro
kapseln durch Stoßwellen und/oder Ultraschall desinte
griert werden.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mikroformkörper oder Mikro
kapseln aus einem Stoff aufgebaut sind, der durch Stoß
wellen zerstört werden kann, wobei Stoßwellen und/oder
Ultraschallwellen verwendet werden, die die Bestandteile
des Körpers des Lebewesens in der Umgebung der Einwirkung
nicht oder verhältnismäßig wenig beeinträchtigen.
34. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
31 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß Desintegratoren verwendet werden, die lokal im
Körper des Lebewesens, z.B. an der Arterie des zu
behandelnden Organs, implantiert und z.B. von außen
aktivierbar sind.
35. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
31 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß Desintegratoren verwendet werden, die außerhalb
des Körpers angeordnet sind und die ihre Energie
fokussiert auf die zu behandelnde Stelle senden.
36.Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 35, dadurch gekennzeichnet,
daß Formkörper oder Kapseln verwendet werden, deren
Größe kleiner ist als der Kapillardurchmesser.
37.Verfahren nach Anspruch 36, dadurch gekenn
zeichnet, daß Formkörper oder Kapseln ver
wendet werden, die kleiner als 6 µm, insbesondere
zwischen 3 und 4 µm, sind.
38.Verfahren nach Anspruch 36 und/oder 37, dadurch
gekennzeichnet, daß Formkörper oder
Kapseln verwendet werden deren Verhalten oder Ver
formbarkeit einem Erythrocyten gleicht.
39.Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekenn
zeichnet, daß Formkörper oder Kapseln
verwendet werden mit einem Durchmesser größer als
der Kapillardurchmesser, die die Kapillaren durch
Verformung passieren können.
40. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 39, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formkörper oder Kapseln
in den Blutkreislauf gebracht werden und erst kurz
vor dem Erreichen des Zielorgans durch Zufuhr von
Energie desintegriert werden.
41. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 40, dadurch gekennzeichnet,
daß Formkörper oder Kapseln verwendet werden,
deren Material, das nicht die Wirksubstanz darstellt,
biologisch abbaubar ist.
42. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 41, dadurch gekennzeichnet,
daß die fokussierte Energie dauernd zugeführt wird.
43. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 41, dadurch gekennzeichnet,
daß die fokussierte Energie nur zu der Zeit zuge
führt wird, zu der sich die Hauptmenge der Formkör
per bzw. Kapseln am Applikationsort befindet.
44. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
24 bis 43, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formkörper und/oder Kapseln mit Hilfe eines
separaten Ortungsverfahrens am Applikationsort ge
ortet werden.
45. Verfahren nach Anspruch 44 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ortung mit einem Ultra
schallverfahren erfolgt.
46. Verfahren nach Anspruch 44 und/oder 45, dadurch
gekennzeichnet daß Mikroformkörper
oder Mikrokapseln verwendet werden, die schallre
flektierend sind.
47. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet,
daß radioaktiv markierte Formkörper oder Kapseln verwendet
werden und deren Position nach Art der an sich bekannten
Ortung bei der Durchblutungsmessung ermittelt wird.
48. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 24 bis
44, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper
und/oder Kapseln unterschiedlicher Größe verwendet werden.
49. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 24 bis 48, insbesondere unter
Verwendung eines Mikroformkörpers bzw. einer Mikrokapsel,
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 24, ge
kennzeichnet durch einen Stoßwellen- oder
Ultraschallsender (4), der die Form eines Ringes (5) hat,
wobei die Öffnung (6) des Ringes (5) von einer Arterie
(7) durchgreifbar ist.
50. Vorrichtung nach Anspruch 49, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ring (5) manschettenartig
schließbar ausgebildet ist.
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DE19873738069 DE3738069C2 (de) | 1987-11-09 | 1987-11-09 | Mikroformkörper bzw. Mikroformkapsel sowie Vorrichtung für die regionale Applikation von Substanzen |
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DE19873738069 DE3738069C2 (de) | 1987-11-09 | 1987-11-09 | Mikroformkörper bzw. Mikroformkapsel sowie Vorrichtung für die regionale Applikation von Substanzen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3738069C2 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3943304A1 (de) * | 1989-12-31 | 1991-07-11 | Broermann Bernard Dr | Verfahren zur lokalen anwendung von medikamenten |
US5336506A (en) * | 1986-07-03 | 1994-08-09 | Advanced Magnetics Inc. | Targeting of therapeutic agents using polysaccharides |
DE4330958A1 (de) * | 1993-09-09 | 1995-03-16 | Schering Ag | Neue wirkstoffhaltige Mikropartikel, diese enthaltende Mittel, deren Verwendung zur ultraschallgesteuerten Freisetzung von Wirkstoffen sowie Verfahren zu deren Herstellung |
US5554386A (en) * | 1986-07-03 | 1996-09-10 | Advanced Magnetics, Inc. | Delivery of therapeutic agents to receptors using polysaccharides |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3523454A1 (de) * | 1985-07-01 | 1987-01-08 | Eberhard Prof Dr Nuernberg | Formkoerper |
-
1987
- 1987-11-09 DE DE19873738069 patent/DE3738069C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3738069C2 (de) | 1996-08-08 |
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