DE3733345A1 - Einrichtung zur bestimmung der schwingungsparameter eines bandes - Google Patents
Einrichtung zur bestimmung der schwingungsparameter eines bandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bestimmung der
Schwingungsparameter eines longitudinal schwingenden Bandes,
das durch einen piezoelektrischen Schwinger angeregt und
dessen Schwingungen empfangen und ausgewertet werden.
Im Rahmen von Forschungsarbeiten (BMFT-FB-T84-228 (10/84))
sind Untersuchungen vorgenommen worden, inwieweit sich die
Eigenfrequenzen eines longitudinal schwingenden Bandes
ändern, wenn dessen träge Masse variiert. Bei der hierfür
verwendeten Untersuchungsanordnung bestanden Sender und
Empfänger aus piezoelektrischen Schwingern, die in einem
bestimmten Abstand gegenüberliegend angeordnet waren. Das
Band zwischen den Schwingern wurde von Spannzangen gehalten,
die jeweils mit einer scheibenförmigen Verdickung zwischen
piezoelektrischen Schwingern eingespannt worden waren. Die
Schwingungen des Senders übertragen sich über das Band und
die zweite Zange auf den gegenüberliegenden piezoelektrischen
Schwinger, der als Empfänger arbeitet, und erzeugen
dort ein Signal. Bei dieser Versuchsanordnung wurde die
Frequenz des Senders so gesteuert, daß eine Phasenverschiebung
von 90° zwischen der angeregten und empfangenden Wechsel
wirkung bestand, so daß sich eine stehende Welle mit
Knoten in den Eingangsspannungen bildete. Die Untersuchungen
hatten ergeben, daß beispielsweise eine Erhöhung der Masse
im mittigen Bereich des Bandes zu einer Abnahme der Amplitude
führt und daß diese Amplitudenänderung als Meßwert
herangezogen werden könnte. Es zeigte sich aber auch, daß
ebenso die Frequenz beeinflußt wird und daß auch diese
Frequenzänderung eine Meßgröße darstellen könnte.
Diese vorgeschlagene "Kammer-Stößel-Konstruktion" weist
jedoch erhebliche Nachteile auf. So muß z. B. die Kraft, die
mittels PIEZO auf den Stößel einwirkt, als Gegenkraft von
der umschließenden Kammer (vordere/hintere Druckplatte)
aufgebracht werden. Der Gleichlauf der PIEZO (Umsetzung
elektrischer Energie/mechanische Energie) ist nicht gewähr
leistet. Es tritt somit der Fall ein, daß nicht - wie im
Idealfall angenommen - der Stößel, sondern das Gesamtsystem
Kammer - Stößel - PIEZO schwingt, d. h. nur ein Teil der
mechanisch erzeugten Energie wird letztendlich in das Band
eingekoppelt bzw. empfängerseitig als Bandsignal detektiert.
Dies führt dazu, daß Bänder mit hoher Materialdämpfung oder
großer Länge kein verwertbares Signal mehr abgeben können.
Das komplexe System weist aufgrund seiner mechanischen
Konstruktion eine Vielzahl von "Feder-Masse"-Kopplungen auf,
bei der jede einzelne eine (unerwünschte) mechanische
Resonanz hervorruft. Durch äußere Abmessungen und Material
konstanten bedingt, liegen diese Resonanzstellen alle im vorge
sehenen Nutzfrequenzbereich der Messungen. Um aber eine
eindeutige Meßauswertung vornehmen zu können, darf unterhalb
der obersten Meßfrequenz keine sende- oder empfängerseitige
Eigenresonanz auftreten. Das bekannte System zeigt diese
Nebenresonanzerscheinung ab 7 KHz, d. h. die Bandlänge
(Glasfaser) ist auf ca. 12 cm beschränkt.
Eine praktische Ausführungsform des Gerätes mit geänderten
Maßen (Vergrößerung der Stößel, Kammer, PIEZO) zeigt
Resonanzen über den gesamten Frequenzbereich (1 KHz bis 40 KHz),
so daß ein ordnungsgemäßes Messen nicht gewährleistbar ist.
Die Resonanzfrequenzen (Nebenresonanzen) oder "Feder-Masse"-
Kopplungen sind nicht frequenzstabil. Sie sind in großem
Maße äußeren Einflüssen unterworfen, wie z. B. Anzugsmomente
der Spannschrauben, Umgebungstemperatur, mechanische Stoßbe
lastung und Transport etc. Ein "Abgleich" dieser Systeme
gestaltet sich äußerst schwierig, da eine gegenseitige
Beeinflussung stattfindet. Die Auswirkung durch die
Veränderung eines der Parameter kann deshalb nur durch Beobachtung
des Gesamtfrequenzspektrums, z. B. Fourier-Analyse beurteilt
werden, was aber in den seltensten Fällen möglich ist. Die
Praxistauglichkeit (speziell beim Kraftwerkeinsatz in
rauher Umgebung) ist aus obigen Gründen ebenfalls nicht
gegeben.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nunmehr
darin, die e. g. Einrichtung derart auszugestalten, daß
unter optimaler Ausnutzung der Schwingungsenergie und
Verbesserung des Signal/Rausch-Abstandes die Erzeugung amplituden
konstanter Longitudinalschwingungen über ein weites
Frequenzband, die mechanische Übertragung auf ein schwingendes
Band und die sichere Detektion der mittels Band übertragenen
Longitudinalschwingungen zur Ermittlung stehender Wellen zur
Auswertung der Bandparameter ermöglicht wird.
Die Lösung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
der anregende und/oder empfangende Schwinger ein Sandwich-
Schwinger mit metallischen Endmassen ist.
Die übrigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausführungsformen der Erfindung an.
Zwar sind piezokeramische Hochleistungswandler bekannt
("Technologie und Anwendungen von Ferroelektrika", VAG Leipzig
1976, Seiten 360 ff), jedoch dienen diese der Erzeugung
der akustischen Ausgangsleistungen von Ultraschallwandlern,
die z. B. für Reinigungszwecke (im Wasser als Voraussetzung)
oder für Unterwasser-Signalübertragung verwendet werden
(S. 360, 2. Abs., Zeilen 4 und 5). Ihre Verwendung als Über
tragungselemente von Kraft auf mechanisch mit ihnen zu koppelnde
Bänder oder dgl., z. B. unter Umgebungsbedingungen oder in
Rauchgaskaminen, ist weder erwähnt noch nahegelegt worden.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Lösungsvor
schlags bestehen darin, daß Störresonanzen im Arbeitsfre
quenzbereich vermieden werden und damit eine eindeutige
Zuordnung von Signal-Bandparameter gelingt, wodurch sich der
elektronische und mechanische Aufwand gegenüber den bisherigen
Einrichtungen erheblich vermindert. Weiterhin findet
eine Erhöhung des Nutzfrequenzspektrums und damit eine
Erhöhung der Empfindlichkeit (Δ f/ Δ m; m=Masse) sowie eine
Verschiebung der Arbeitsfrequenz aus dem Audio-Bereich
statt. Durch Wegfall jeglicher Abgleich-Arbeiten und Aus
schluß störender Umwelteinflüsse wird die Praxistauglichkeit
selbst in rauher Umgebung gewährleistbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
mittels der Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt hierbei den schematischen elektromechanischen
Aufbau der Einrichtung,
Fig. 2 und 3 einen Sender/Empfänger,
Fig. 4 die Seitenansicht und
Fig. 5 die Vorderansicht der Ankopplung eines Bandes am
Sender/Empfänger.
In Fig. 1 ist das Band 1 zwischen dem Sender 2 und dem
Empfänger 3 eingespannt. Eine sinusförmige Wechselspannung
verändert die Dicke der Piezo-Dickenschwinger 13, 14 im
Sender 2. Die Endmassen 15, 16 erfahren eine Beschleunigung
in Hauptschwingungsrichtung 20, d. h. es entsteht eine
Longitudinalschwingung. Das Band 1, an die Stirnfläche 22
(siehe Fig. 4) von Endmasse 16 gekoppelt, überträgt diese
Schwingung. Gegenüberliegend, d. h. am Empfänger 3, wandeln
entsprechenden Piezo-Dickenschwinger 13, 14, die mechanische
Anregung, die im Band 1 auf die Endmasse 16 übertragen
wird, in elektrische Ladung um.
Dieses Signal 4 wird im Verstärker 10 verstärkt, einem
Phasendiskriminator 11 zugeführt und dort mit dem (Sender-)
Referenzsignal 8, abgeschwächt und durch den Widerstand 9,
verglichen. Resonanzbedingung liegt u. a. vor, wenn diese
beiden Signale 4, 8 um 90° phasenverschoben sind.
Der Phasendiskriminator 11 liefert eine, dem Phasenwinkel
90° proport. Gleichspannung, die einem VCO (voltage
controled oscilator 5) zugeführt, diesen in kleinen Grenzen
ändert, d. h. die Frequenz solange ändert, bis der Ausgang
des Diskriminators 11 Null Volt bzw. der Phasenwinkel 90°
beträgt.
Die Grobeinstellung der Frequenz f erfolgt über eine 2.
Steuerleitung des VCO 5. Ein D/A-Converter 26 gesteuert von
einem Rechner 27, erzeugt eine Sägezahnspannung, die vom VCO
5 in ein Frequenzband umgewandelt wird. Der Arbeitsbereich
wird somit gesweept 28, die Resonanzfrequenz wird gesucht.
Nach Erreichen der gewünschten Phasenbedingungen wird der
Sweep 28 abgeschaltet, die Frequenzregelung tritt in Kraft.
Ein Leistungsverstärker 6 verstärkt die vom VCO 5 gelieferte
Wechselspannung U. Diese wird - hochtransformiert in 7 - dem
Sender 2 zugeführt.
Die Bestimmung der Bandparameter erfolgt nach der Formel
f₀ = Resonanzfrequenz
l = Länge des Bandes
E = Elastizitätsmodul des Bandes
ρ = Dichte des Bandes
l = Länge des Bandes
E = Elastizitätsmodul des Bandes
ρ = Dichte des Bandes
Aufgrund des noch zu erläuternden einfachen Aufbaus von
Sender 2/Empfänger 3 ist eine einzige Systemfrequenz (z. B.
41 KHz) erhältlich. Alle Resonanzfrequenzen, die kleiner als
diese Systemfrequenz sind, entsprechen Signalfrequenzen, die
eindeutig Bandparametern des Bandes 1 zugeordnet werden
können. Das System wird hierdurch auch im Hinblick auf
Temperaturänderungen vorherbestimmbar.
In Fig. 2 und 3 ist ein Sender 2 bzw. Empfänger 3 darge
stellt. Es handelt sich um einen Hochleistungswandler an
sich bekannter Bauart. Es besteht aus zwei piezoelektrischen
Keramikelementen 13 und 14 zwischen zwei Endmassen 15 und 16
aus Metall. Zwischen den Piezo-Dickenschwingern 13, 14, die
entgegengesetzt gepolt sind, befindet sich ein Potentialab
griff 25 zur Spannungseinkopplung (Sender 2) bzw. Spannungs
auskopplung (Empfänger 3). Alle Teile sind miteinander
verklebt. Der Durchmesser der Elemente 13 und 14 muß größer
als die Breite des anzukoppelnden Bandes 1 sein. Als Maße
eignen sich bei 5 mm starken Keramikelementen beispielsweise
12 bzw. 22 mm Länge für die Endmasse 15 aus Messing und
jeweils 5 mm für die Endmasse 16 aus Aluminium bei einem
Durchmesser von 25 mm und einer Breite des Bandes 1 von 18 mm.
Diese Kombinationen z. B. ergeben Systemfrequenzen von
41 bzw. 27 KHz.
Die mechanische Halterung von Sender 2 oder Empfänger 3
ergibt sich aus Fig. 3. Es handelt sich um eine Dreipunkt
aufhängung mit den drei Gummihaltern 17 bis 19, mit denen
der zylindrische Körper 2 bzw. 3 in seinem Schwerpunkt
möglichst schwingungsfrei auf einer Grundplatte befestigt
werden kann.
Die Kraftübertragung zur Erzeugung der longitudinalen
Schwingung, die an der Endmasse 16 auftritt, auf das Band 1
muß linienförmig und rechtwinklig erfolgen. Außerdem muß die
Kraft, mit der das Band 1 an die entsprechende Endmasse 16
gekoppelt wird, entsprechend den Bandeigenschaften einstellbar
sein. Das gilt auch für die Vorspannung des Bandes 1. Ein
wesentlicher Gesichtspunkt besteht noch darin, daß das Band
1 - zumindest diskontinuierlich - ersetzt, d. h. zwischen
Sender 2 und Empfänger 3 weitertransportiert werden muß.
Als eine mögliche Lösung ist daher vorgesehen, das Band 1
sowohl am Sender 2 als auch am Empfänger 3 federelastisch zu
haltern. Hierzu dient gemäß Fig. 4 und 5 eine Walze 21, die
in einer in der Vorderfläche (Stirnfläche 22) der trägen
Masse 16 eingefrästen Nut 23 unter Zwischenlage bzw.
Anpressung des Bandes 1 zur Anlage kommt. Als Anpresselemente für
die Walze 21 können Federn 24 oder dgl. benutzt werden. Das
Band 1 selbst wird praktisch parallel zur Stirnfläche 22 an
die Walze 21 herangeführt, dort in der Nut 23 um 90° umge
lenkt, um dann die Stirnfläche 22 im rechten Winkel (also
senkrecht) in der Hauptschwingungsrichtung 20 des Senders 2
zu verlassen bzw. am Empfänger 3 angekoppelt zu werden.
Hierdurch entsteht eine optimale Ein-/Auskopplung der
Energie vom Sender 2 auf das Band 1 bzw. vom Band 1 auf den
Empfänger 3.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Bestimmung der Schwingungsparameter eines
longitudinal schwingenden Bandes, das durch einen piezoelektrischen
Schwinger angeregt und dessen Schwingungen
empfangen und ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der anregende und/oder empfangende Schwinger (2, 3)
ein Sandwich-Schwinger (13, 14) mit metallischen Endmassen
(15, 16) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sandwich-Schwinger (13, 14) piezokeramische Hoch
leistungswandler sind und das Band (1) an der Stirnfläche
(22) jeweils einer der metallischen Endmassen (16)
befestigt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Band (1) an die Endmasse (16) derart
gekoppelt ist, daß die auf das Band (1) zu übertragende Kraft
in Haupt-Schwingungsrichtung (20) wirkt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einleitung der Kraft in das Band (1) linien
haft und rechtwinklig erfolgt und daß die Kraftübertragung
und/oder die Vorspannung des Bandes (1) variierbar
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bandankopplung mittels
einer federbelastbaren Walzen-Nut-Kombination (21-23)
erfolgt, wobei die Nut (23) in der Stirnfläche (22) der
Endmasse (16) angeordnet ist.
Priority Applications (5)
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