DE3731028A1 - Bodenbelag aus wiederverwendbaren belagteilen - Google Patents
Bodenbelag aus wiederverwendbaren belagteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag aus wiederverwendba
ren Belagteilen, insbesondere in Form von Fliesen, Platten
oder Bahnen, die in rutschfester, aber lösbarer Wirkverbin
dung mit der Oberseite des zu belegenden Bodens stehen bzw.
dafür ausgebildet sind.
Voraussetzung für die Gebrauchstüchtigkeit von Fußbodenbelä
gen ist ein systemgerechtes Zusammenwirken von Unterboden
und Belag. Der Vielfalt der möglichen Unterboden-Konstruk
tionen (Estriche auf Zement - oder Asphalt-Basis, Holz, Dop
pelboden-Elemente usw.) steht eine zumindest ebensogroße
Vielfalt von Belags-Rückseiten (Kunststoff, Latex-Schäume,
Textil usw.) gegenüber. Besonders in öffentlichen und ge
werblichen Objektbauten spielen die technischen Eigenschaf
ten und die Belastbarkeit der Bodenbeläge eine wichtige Rol
le. Zu den in solchen Objekten unvermeidlichen intensiven
Begehungen kommen weitere Belastungen durch Stuhlrollen,
Befahren mit Aktenwagen u. dgl. hinzu. Problemzonen mit kon
zentrierter Beanspruchung sind z. B. Bereiche von Aufzügen,
Garderoben, Kopiergeräten. Die auf den Bodenbelag ausgeübten
Kräfte wirken nicht nur auf die Belagsfläche, sondern auch
in der Belagsfläche. Die übliche Methode, Beläge gegen diese
Kräfte zu sichern und Aufwölbungen, Wellen und Verwerfungen
zu vermeiden, ist die feste Verklebung mit dem Unterboden.
Solche verklebte Beläge lassen sich aber nur schwer und un
ter Beschädigung der Rückseite entfernen und sind danach
nicht mehr verwendbar. Auch muß die Oberfläche des Unterbo
dens geglättet werden, bevor ein neuer Belag verwendet wer
den kann.
Andererseits besteht ein wachsender Bedarf an leicht abnehm
baren, mobilen Belägen, die den Vorteil haben, daß der Un
terboden jederzeit zugänglich bleibt. Dies ist vor allem
deshalb wichtig, weil der Unterboden vielfach für die vari
able Installation von Kabeln und anderen Leitungen genutzt
wird. Bei solchen mobilen Belägen liegt der Bodenbelag in
der Regel in Form von Fliesen, Platten und gelegentlich auch
in Form von Bahnen vor, die einzeln verlegt werden. Hierzu
sind zwei verschiedene Arten gebräuchlich.
Bei der einen Art handelt es sich um die sogenannten Doppel
boden-Systeme, bei denen einzelne starre Bodenelemente mit
dem gewünschten Bodenbelag beklebt sind. Der Boden ist zwar
mobil, hat aber den Nachteil, daß das Auswechseln des Bela
ges (z. B. nach Abnützung) aufwendig und teuer ist. Die Ele
mente müssen ausgebaut und beim Hersteller neu belegt wer
den. Währenddessen sind die betroffenen Räume nur einge
schränkt nutzbar.
Bei einer anderen Art werden flexible Bodenbelagteile, z. B.
in Form von Fliesen, lose auf den zu belegenden Boden ge
legt. Diese Art eignet sich besonders für die leicht verän
derbare Installation von sogenannten Flachkabel-Systemen,
bei denen die Flachkabel direkt unter einem leicht abnehmba
ren Bodenbelag, z. B. unter Teppichfliesen, verlegt werden.
Wenn die Belagteile mit stabilen und relativ schweren
Rückenbeschichtungen versehen sind, dann können die Belag
teile allein durch ihr Gewicht fest am Boden liegen. Solche
Belagteile mit Rückenbeschichtungen eignen sich deshalb als
selbstliegende Fliesen für mobile Bodenbeläge.
Der Nachteil der mobilen Bodenbeläge mit selbstliegenden Be
lagteilen besteht jedoch darin, daß das Gewicht der Belag
teile allein ein Verrutschen und schlechtes Liegen auf die
Dauer nicht verhindern kann. Man hat deshalb zu Kompromißlö
sungen gegriffen, indem man zusätzlich sogenannte Wiederauf
nahme-Kleber einsetzt. Solche nichthärtenden Haftkleber kön
nen in Form von Klebebändern, Netzen oder auch Beschichtun
gen vorliegen, die ein relativ leichtes Ablösen des Belages
ermöglichen. Von Nachteil sind jedoch der zusätzliche Verle
geaufwand, die Notwendigkeit, materialgerechte Klebstoffe zu
verwenden und hauptsächlich die schlechten Dauergebrauchsei
genschaften. Einerseits wird die Verklebung unter Belastung
im Laufe der Zeit immer fester, andererseits nimmt die Kle
bekraft nach mehrfachen Trennungen stark ab. Auch läßt sich
auf die Dauer eine Verschiebung der Belagteile nicht verhin
dern, weil die Belagteile auf dem nichtaushärtenden Kleber
schwimmen, wodurch bei einseitiger Dauerbelastung Verschie
bungen möglich sind. Dies ist besonders der Fall bei Ve
loursteppich, der immer einen Strich hat, so daß bei Be
lastung ein seitlicher Schub gegen die Strichrichtung er
folgt.
Eine weitere Möglichkeit zur vorübergehenden Fixierung von
Bodenbelägen ist der Einsatz von Klettenverschlüssen, wie er
in der deutschen Offenlegungsschrift 26 47 113 beschrieben
ist. In dieser Offenlegungsschrift ist auch die Art und Grö
ße der Belagteile anhand von Teppichteilen bzw. Teppichform
stücken beschrieben, worauf Bezug genommen wird. Klettenver
schlüsse sind jedoch sehr teuer, so daß diese Möglichkeit
nur für Sonderfälle in Frage kommt. Außerdem weisen auch
Klettenverschlüsse eine gewisse Beweglichkeit in der Fläche
auf, was darauf zurückzuführen ist, daß die elastischen Bor
sten des Haftverschlusses eine reversible Querverschiebung
in der Verbindungsebene erlauben, die jedoch bei Umsetzen
einzelner Borsten relativ zur Gegenfläche mindestens teil
weise bleibend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lösbare Ver
bindung zwischen Unterboden und den Belagteilen des Bodenbe
lags zu schaffen, die einerseits die Belagteile für alle
praktisch vorkommenden Beanspruchungen ausreichend fixiert,
andererseits aber ein einfaches und mehrfaches Wiederaufneh
men bzw. Entfernen des Belages ermöglicht, ohne dessen Wie
derverwendbarkeit zu beeinträchtigen.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Abhebewi
derstand der Belagteile im Verhältnis zu ihrem Verschiebewi
derstand vernachlässigbar gering gehalten ist, indem in der
Verschiebungsfläche im wesentlichen starre Erhebungen der
einen Seite mindestens teilweise in entsprechende Vertiefun
gen der anderen Seite eingreifen. Dieser Zustand herrscht
zumindest unter Belastung vor.
Während bei den oben beschriebenen Maßnahmen zur Fixierung
der Belagteile Wert darauf gelegt wurde, die Belagteile fest
am Boden haften zu lassen, wurde gefunden, daß das Aufwerfen
von Kanten der Belagteile sowie das Aufwölben von Belagtei
len allein schon dadurch verhindert werden kann, wenn eine
einwandfreie und dauerhafte Rutschfixierung gewährleistet
ist. Dadurch, daß die vorzugsweise starren Erhebungen form
schlüssig in die entsprechenden Vertiefungen der anderen
Seite eingreifen, wird eine spielfreie Rutschfixierung der
Belagteile erhalten die dauerhaft ist und auch bei langzei
tigem Gebrauch nicht nachgibt, so daß Aufwerfungen, Wölbun
gen u. dgl., die die Ursache für das Abheben von Belagteilen
sind, vermieden werden. Dadurch wird gleichzeitig erreicht,
daß die Belagteile leicht abgenommen, ausgetauscht und ggf.
neu verlegt werden können, ohne daß besondere Maßnahmen zu
ergreifen sind. So können die Belagteile bei Doppelboden-
Systemen ausgewechselt werden, ohne daß die einzelnen Boden
elemente zum Hersteller zurückgesandt werden müssen und der
Boden dadurch vorübergehend unbegehbar wird. Auch können bei
Flachkabel-Systemen Anderungen an der Kabelverlegung vorge
nommen werden. Durch einfaches Auflegen der Belagteile ist
der Bodenbelag dann sofort wieder begehbar.
Der gegenseitige Eingriff in der Verbindungsfläche erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Fläche der Belagteile. Es
können aber einzelne Stellen ausgenommen sein, z. B. dort, wo
die Flachkabel verlaufen. Für die Erzielung der ausreichen
den Rutschfestigkeit ist ein gegenseitiger Eingriff im we
sentlichen ohne Hinterschneidung vorgesehen, was normaler
weise ausreichend ist. In gewissen Fällen kann eine zusätz
liche geringfügige Hinterschneidung vorteilhaft sein, insbe
sondere dann, wenn, was durch die Erfindung möglich ist, Be
lagteile leichterer Qualität verwendet werden.
Die Vertiefungen in der anderen Seite sind vorzugsweise
durch verdrängendes Eindringen der starren Erhebungen der
einen Seite in das weichere Oberflächenmaterial der gegen
überliegenden anderen Seite gebildet. Hierzu ist das Ober
flächenmaterial vorzugsweise begrenzt elastisch und/oder
plastisch formuliert, so daß sich die Erhebungen in ausrei
chendem Maße in das Material eindrücken können und damit
einen auch geringfügige Verschiebungen in der Fläche verhin
dernden formflüssigen Verbund bilden. Dadurch, daß die Ein
dringungen bzw. Eindrückungen erst beim Auflegen der Belag
teile gebildet werden, braucht nicht auf eine Paßgenauigkeit
der Vertiefungen zu den Erhebungen geachtet werden. Diese
stellt sich vielmehr von selbst ein.
Der Verschiebeweg in der Belagebene, d. h. in der Verbin
dungsebene, beträgt bei einer konstanten Kraft in Schiebe
richtung von 2,4 N/cm2, weniger als 1 mm, während der Schäl
widerstand zum Aufnehmen des Belages vorzugsweise höchstens
2 N/cm (nach DIN 16 860) beträgt. In der Regel ist die Kraft,
die erforderlich ist, um eine merkliche Verschiebung zu be
wirken, tatsächlich wesentlich höher (mindestens 3, insbe
sondere mehr als 5 N/cm2) und die Kraft, die zum Abschälen
benötigt wird, wesentlich niedriger als angegeben. Die
Schälkraft ist in der Regel vernachlässigbar klein.
Es wurde gefunden, daß die Rauhtiefe der durch die im we
sentlichen starren Erhebungen gebildeten Rauhheit der einen
Seite nicht hoch zu sein braucht, um die gewünschte Rutsch
festigkeit zu erzielen. Eine Rauhtiefe von weniger als 1 mm
und vorzugsweise mindestens 100 µm reicht aus, wobei die
Rauhtiefe vorzugsweise im Bereich von 200 bis 800 µm liegt.
Die die Rauhheit bildenden Erhebungen bzw. Erhöhungen sind
mit Vorteil diskontinuierlich ausgebildet, d. h. unterbrochen
und nicht in Form von Rippen o. dgl. Vorzugsweise sind die
Erhöhungen spitz bzw. keilförmig ausgebildet, wodurch ein
gutes Eindringen und ein guter Sitz im Material der anderen
Seite erreicht wird. Auch scharfkantige Erhebungen sind vor
teilhaft für das Einschneiden in die gegenüberliegende Mate
rialoberfläche. Allgemein gesagt ist die Querausdehnung der
Erhebung in der gleichen Größenordnung wie ihre Höhe.
Die im wesentlichen starren Erhebungen brauchen nicht nach
einem bestimmten System geordnet angeordnet zu sein. Mit
Vorteil sind sie statistisch auf der einen Seite verteilt
und werden vorzugsweise von diskreten Teilchen gebildet, die
auf der einen Seite befestigt sind.
Die starren Erhebungen werden mit Vorteil von harten minera
lischen Körnern gebildet, deren Korngröße entsprechend der
Körnung von Schmirgelpapier, vorzugsweise im Bereich der
Korngrößen zwischen P 320 bis P 30 liegt, wobei Korngrößen
im Bereich P 180 bis P 60 bevorzugt sind. Als mineralische
Körner kommen vorzugsweise solche aus gebrochenem Material
in Frage, wie aus Glas und Korund, auch Sand ist geeignet.
Es ist nicht erforderlich, daß die Körner dicht auf dicht
auf der einen Seite nebeneinander angeordnet sind. Es sind
Zwischenräume zwischen den einzelnen Körnern in der Größen
ordnung von einigen Quadratmillimetern, z. B. 4 bis 10 mm2,
möglich und sogar vorteilhaft, wenn die Korngröße des körni
gen Materials im größeren Bereich liegt und insbesondere
dann, wenn die Erhebungen aufgrund einer unregelmäßigen An
ordnung bzw. eines unregelmäßigen Bruches der Körner Hinter
schneidungen besitzen, die das Oberflächenmaterial der ge
genüberliegenden Seite nach dem Eindringen geringfügig hin
tergreifen.
Die im wesentlichen starren Erhebungen sind zum Beispiel auf
der Oberseite des zu belegenden Bodens vorgesehen. Hierzu
wird der zu belegende Boden, beispielsweise ein Estrich, mit
einer entsprechenden Oberflächenstruktur versehen. Dies kann
beispielsweise bereits bei der Herstellung des Unterbodens
geschehen, indem körniges Material als integrierter Bestand
teil auf den Unterboden vor dessen Festwerden aufgebracht,
insbesondere eingestreut wird. Es ist auch möglich, den fer
tigen Unterboden mit einem aushärtbaren Klebstoff zu be
schichten und vor dessen Härtung das körnige Material einzu
streuen. Eine weitere, recht vorteilhafte Möglichkeit zur
Strukturierung der einen Seite besteht im Aufkleben von fle
xiblen Bahnen, die bereits mit der gewünschten Strukturie
rung versehen sind. Hierzu können handelsübliche Sandpapiere
bzw. Schmirgelleinen u. dgl. verwendet werden. Auch beleimte
Vliese, die mit der entsprechenden Körnung versehen sind,
sind geeignet.
Durch diese Strukturierung des Unterbodens ist es erfin
dungsgemäß möglich, handelsübliche Belagteile in den han
delsüblichen Größen zu verwenden, ohne daß diese einer wei
teren Bearbeitung bedürfen. Belagteile haben bei quadrati
scher Ausbildung Kantenlängen im Bereich von 20 × 20 bis
120 × 120 cm und in der Regel etwa 30 × 30 bis 60 × 60 cm,
wobei auch Rechteckformen möglich sind. Die Rückenbeschich
tungen der Belagteile können ebenfalls von der üblichen Art
sein, sofern sie eine gewisse Elastizität und/oder Plastizi
tät besitzen, was normalerweise der Fall ist. So können Be
lagteile mit Beschichtungen aus ataktischem Polypropylen
oder Bitumen, jeweils ggf. mit Vliesauflage, sowie Beschich
tungen aus PVC, ggf. mit Glasvlieseinlage, als geeignet in
Frage kommen. Die Erfindung eignet sich besonders für die
Verlegung von Fliesen aus textilem Material und insbesondere
solchen, die einen gerichteten Schub haben, wie Veloursflie
sen.
Die Rückenbeschichtung der Belagteile kann eine übliche,
glatte oder geprägte Oberflächenstruktur besitzen, insbeson
dere eine solche, die diskontinuierliche Vertiefungen auf
weist, die durch in der Oberfläche verlaufende kontinuierli
che Flächen bzw. Rippen voneinander getrennt sind. Der ge
genseitige Eingriff mit den Rückenbeschichtungen kann durch
weiche, insbesondere poröse Auflagen erhöht werden, deren
Dicke vorzugsweise in der gleichen Größenordnung liegt wie
die Rauhtiefe der im wesentlichen starren Erhebungen. Hierzu
eignen sich beispielsweise die bereits genannten Faser
vliese.
Es ist auch möglich und in vielen Fällen bevorzugt, die Er
hebungen an der Unterseite der Belagteile vorzusehen, und
die Oberfläche des zu belegenden Bodens mit den Vertiefungen
auszubilden bzw. eindrückbar oder für die Erhebungen ein
dringbar zu gestalten. So kann die Rückseite der Belagteile
in entsprechender Weise, wie für die Oberfläche des Bodens
beschrieben, rauh gestaltet werden. Dementsprechend ist dann
die Gestaltung des zu belegenden Bodens in der Weise vorge
nommen wie für die Rückseite der Belagteile vorstehend be
schrieben.
Der Einfachheit halber wird die Erfindung nachfolgend anhand
einer Ausführung beschrieben, bei der die zu belegende Ober
fläche die Erhebungen aufweist. Es sei aber darauf hingewie
sen, daß diese Erläuterungen in Umkehrung auch für Belagtei
le mit Erhebungen auf der Rückseite gelten sollen.
Für die Verlegung der Belagteile reicht ein bloßes Aneinan
derlegen der Belagteile auf dem entsprechend vorbereiteten
Unterboden aus. Durch die Begehung und sonstige Benutzung
des Bodenbelages drücken sich dann die gegenüberliegenden
Seiten in der Verbindungsebene fest aneinander bzw. ineinan
der und werden durch ihr Eigengewicht oder zumindest während
der Belastung in diesem Zustand gehalten. Es ist auch mög
lich, beim Verlegen eine anfängliche Belastung vorzunehmen,
um dadurch das gewünschte Ineinandergreifen schon zu Anfang
zu erreichen.
Durch das erfindungsgemäße Zusammenwirken der Belagteile mit
der Oberfläche des zu belegenden Bodens, ist eine große ge
genseitige tragende Berührungsfläche zwischen Belaguntersei
te und Bodenoberseite möglich. Weiterhin wird durch das In
einandergreifen der gegenüberliegenden Flächen in der Ver
bindungsebene ein etwaiger lichter Abstand zwischen dem
Grund der starren Erhebungen und der Oberfläche der anderen
Seite auf einem Minimum gehalten, d. h. in der Regel kleiner
1,5 mm. In der Praxis kann er sogar mit Vorteil kleiner als
800 µm und vorzugsweise kleiner als 500 µm gehalten werden.
Dadurch ist den Belägen die Möglichkeit genommen, relativ
zum Unterboden zu arbeiten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungs
formen in Verbindung mit den Unteransprüchen und der Zeich
nung sowie anhand von Beispielen, die auch einen Vergleich
mit dem Stand der Technik zeigen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und 2 Oberflächenstrukturen eines Unterbodens in
schematischer Darstellung;
Fig. 3 und 4 gemäß der Erfindung verwendbare an sich be
kannte Belagteile;
Fig. 5 eine Kombination des Belagteils nach Fig. 3
mit der Unterbodenstruktur nach Fig. 1;
Fig. 6 eine Kombination des Belagteils nach Fig. 4
mit der Unterbodenstruktur nach Fig. 2; und
Fig. 7 eine Ausführungsform, bei der die Fliesen an
der Unterseite besonders gestaltet sind.
Beim Unterboden nach Fig. 1 ist auf einen Unterboden aus
Estrich 1 vor dem Abbinden dessen Bindemittels ein Erhebun
gen 2 bildendendes, körniges Material unterschiedlicher
Korngröße flächendeckend aufgestreut, so daß seine Untersei
te vom Bindemittel 3 des Estrichs benetzt wurde und beim
Abbinden des Estrichs in diesen integriert wurde. Das körni
ge Material zeigt praktisch keine Hinterschneidungen.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Bodenelementes 4 eines
Doppelbodens. Die Oberfläche des Bodenelementes 4 ist mit
einem Korund-Schleifpapier 5 beklebt. Der Korund zeigt
scharfe Bruchkanten mit Hinterschneidungen.
Fig. 3 zeigt ein Belagteil 6 mit einem textilen Polmaterial
7 an der Oberseite, das in die Beschichtung 8 eingebettet
ist. Der Rücken der Beschichtung ist mit einem Textilvlies 9
versehen.
Fig. 4 zeigt ein ähnliches Belagteil 10, jedoch ohne Vlies
auflage. Das Beschichtungsmaterial 11 besitzt sowohl elasti
sche als auch plastische Eigenschaften, d. h. es sind minde
stens teilweise Rückstellungen nach Verformung durch Kraft
einwirkung möglich.
Aus Fig. 5 ist zu ersehen, daß die Erhebungen 2 der Belag
struktur nach Fig. 1 das Textilvlies 9 des Belagteils 6 nach
Fig. 3 durchdrungen haben und bis in die Rückenbeschichtung
8 ragen. Die Rückseite der Belagteile 6 hat durch Verformung
die Form der Unterbodenstruktur angenommen. Das Belagteil 6
kann leicht abgenommen werden und ist in der Lage, sich nach
erneuter Verlegung auch einer anderen Unterbodenstruktur
anzupassen.
Bei der Kombination nach Fig. 6 haben sich die scharfen
Kristallite der Unterbodenstruktur 5 nach Fig. 2 in die ver
formbare Beschichtung 11 des Belagteils 10 nach Fig. 4 ein
gedrückt und zum Teil auch eingeschnitten, wobei das Materi
al zum Teil auch in die Hinterschneidungen gedrückt bzw.
zurückgefedert ist. Bei dieser Ausführungsform wird auch
eine verstärkte mechanische Haftung der Belagteile 10 am
Unterboden 5 erzielt, was besonders bei Verwendung von dün
nen Belagteilen bzw. solchen mit geringem Eigengewicht von
Vorteil ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 weist ein Bodenelement
12 eines Doppelbodensystems eine weiche faserige Oberflä
chenschicht 13 auf. Bei der Herstellung des Belagteils 14
ist dessen Unterseite vor dem Verfertigen der Beschichtung
mit Sand abgestreut worden, so daß die Rückseite 15 rauh
ist. Die hervorstehenden Sandkörner 16 greifen in die weiche
Oberflächenschicht 13 des Bodenelementes 12 ein. Fliesen mit
entsprechenden Erhebungen an der Unterseite eignen sich auch
zur Verlegung auf gebrauchte textile Beläge, ohne daß diese
entfernt werden müssen.
Zur Prüfung der Verschieblichkeit in Flächenrichtung wurde
wie folgt vorgegangen:
Es werden Prüfplatten (5 × 20 cm2) aus Faserzement mit ver
schiedenen Oberflächenstrukturen, wie in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben, versehen.
Ein textiler Velours-Bodenbelag wird in einer für Fliesen
gebräuchlichen Weise rückseitig beschichtet. Die rückseitige
Oberfläche wird, wie in den einzelnen Beispielen beschrie
ben, ausgeführt. Aus diesem Belag werden Streifen (5 ×
20 cm2) geschnitten und mit den Prüfplatten auf einer Fläche
von (5 × 5 cm2) unter einem Druck von 2 N/cm2 kontaktiert.
Dann wird dieser Verbund in einer Zugprüfmaschine auf Sche
rung belastet. Gemessen wird die Verschiebung in Flächen
richtung bei einer Kraft von 2,4 N/cm2, die Höchstkraft in
Flächenrichtung zur Trennung der Proben, sowie an gleich
hergestellten Proben, der Schälwiderstand senkrecht zur Kon
taktfläche, nach DIN 16 860, Abschnitt 4.3.
Beispiel 1 (Stand der Technik):
Oberfläche der Faserzementplatte: Hakenband eines handelsüblichen Klettbandes,
Rückseite des Bodenbelages: Nadelvlies aus PES-Fasern ca. 100 g/cm².
Oberfläche der Faserzementplatte: Hakenband eines handelsüblichen Klettbandes,
Rückseite des Bodenbelages: Nadelvlies aus PES-Fasern ca. 100 g/cm².
Beispiel 2:
Oberfläche der Faserzementplatte: Schleifpapier der Körnung 80,
Rückseite des Bodenbelages: PES-Vlies 100 g/cm² wie in Beispiel 1.
Oberfläche der Faserzementplatte: Schleifpapier der Körnung 80,
Rückseite des Bodenbelages: PES-Vlies 100 g/cm² wie in Beispiel 1.
Beispiel 3:
Oberfläche der Faserzementplatte: Schleifpapier der Körnung 300,
Rückseite des Bodenbelages: wie in Beispiel 1 und 2.
Oberfläche der Faserzementplatte: Schleifpapier der Körnung 300,
Rückseite des Bodenbelages: wie in Beispiel 1 und 2.
Zur Durchführung einer praxisnahen Prüfung wird bei den Bei
spielen 4-14 wie folgt verfahren:
Es wird handelsüblicher Textilbodenbelag mit Rückseitenbe
schichtungen versehen, wie sie für selbstliegende Beläge und
Fliesen üblich sind. Die dem Unterboden zugewandte Fläche
der Rückseitenbeschichtung wird dann, wie jeweils in den
Beispielen beschrieben, ausgeführt. Aus den Belägen werden
Fliesen 50 × 50 cm gestanzt.
Auf einer Begehstrecke in einem vielbegangenen Korridor wird
die Oberseite des Unterbodens, wie in den einzelnen Beispie
len beschrieben, ausgeführt. Auf die jeweilig vorbereiteten
Unterböden werden die Fliesen mit den verschiedenen Rücksei
tenvarianten im Verbund von 3 × 3 Fliesen lose verlegt. Der
Verbund ist allseitig frei, so daß die Fliesen ggf. wegrut
schen können. Die äußere Begrenzung wird markiert. Nach
einer Zeit von 5 Tagen, 14 Tagen, nach 3 Monaten und nach
6 Monaten, werden die einzelnen Verlegungen beurteilt. Ver
schiebungen werden durch Überschreitung der Umrandungslinie
und durch Auftreten von Fugen festgestellt.
Ein Tufting-Velours-Teppich mit einer Poldicke von 4,8 mm
und einem Polgewicht von 500 g/m2 wird mit einer Schmelzbe
schichtungsmasse aus 30 Teilen amorphem Polypropylen und
70 Teilen Kalkstein-Mehl beschichtet.
Die Beschichtung ist ca. 2,5 mm dick und hat auch nach dem
Erkalten plastische Eigenschaften. Bei der Eindruckprüfung
nach Belastung (mit 250 N/cm2 auf einem ebenen Stempel mit
2 cm2 Fläche; Eindringdauer 1 min., Entlastung 1 min.) wird
ein Eindruck von 0,6 mm und nach Entlastung eine Rückstel
lung von 0,4 mm gemessen. Die Masse kann sich also unter
Druck an die Oberfläche des Unterbodens anpassen.
Der gleiche Teppich wie bei A wird auf der Rückseite der
Beschichtungsmasse mit einem nichtgewebten Polyestervlies
von ca. 100 g/m2 kaschiert. Das Vlies darf nur teilweise in
die Beschichtungsmasse eingebettet sein.
Die Teppichrückseite ist mit einer ca. 2,5 mm dicken Weich-
PVC-Schicht versehen, die an sich keine plastische Verform
barkeit aufweist, aber ausreichend elastisch ist, um sich
bei Belastung der Unterboden-Struktur anzugleichen.
Variante I:
Normaler Zementestrich mit verlegeüblicher Spachtelmasse gespachtelt.
Normaler Zementestrich mit verlegeüblicher Spachtelmasse gespachtelt.
Variante II:
Wie I. Verklebung der Fliesen mit handelsüblichem doppelseitigem Klebeband. (Stand der Technik)
Wie I. Verklebung der Fliesen mit handelsüblichem doppelseitigem Klebeband. (Stand der Technik)
Variante III:
Wie I, jedoch wird die Oberfläche der noch offenen Spachtelmasse mit Korund- Kristalliten einer Korngröße bis 800 µmm so abgestreut, daß die Körner bis zu 600 µmm über die Fläche hervorstehen.
Wie I, jedoch wird die Oberfläche der noch offenen Spachtelmasse mit Korund- Kristalliten einer Korngröße bis 800 µmm so abgestreut, daß die Körner bis zu 600 µmm über die Fläche hervorstehen.
Variante IV:
Der Unterboden wird mit einem Schleifpapier der Körnung 320 beklebt.
Der Unterboden wird mit einem Schleifpapier der Körnung 320 beklebt.
Damit ergeben sich folgende Beispiele:
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
aufgeführt. Dabei betreffen die Beispiele 4, 5, 8, 9 und 12
solche nach dem Stand der Technik.
Die Beispiele 6, 7, 10, 11, 13 und 14 sind Ausführungsformen
nach der Erfindung.
Die Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen, ohne
den zugrundeliegenden Gedanken einzuschränken. So sind
selbstverständlich andere Ausführungsformen und Kombinatio
nen als in den Beispielen beschrieben möglich. Zum Beispiel
kann die Rauhigkeitsstruktur auch mittels Sand, Glasbruch
oder ähnlichen körnigen Materialien hergestellt werden.
Claims (15)
1. Bodenbelag aus wiederverwendbaren Belagteilen, die in
rutschfester, aber lösbarer Wirkverbindung mit der
Oberseite des zu belegenden Bodens stehen, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abhebewiderstand der Belagteile
(6, 10) im Verhältnis zu ihrem Verschiebewiderstand
vernachlässigbar gering gehalten ist, indem in der Ver
bindungsfläche im wesentlichen starre Erhebungen (2, 5,
16) der einen Seite mindestens teilweise in entspre
chende Vertiefungen der anderen Seite (8, 11, 13) ein
greifen.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefungen durch verdrängendes Eindringen der im
wesentlichen starren Erhebungen (2, 5, 16) der einen
Seite in das weichere Oberflächenmaterial (8, 9, 11,
13) der gegenüberliegenden Seite gebildet sind.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die durch die im wesentlichen starren Erhebun
gen (2, 5, 16) gebildete Rauhtiefe der einen Seite min
destens 100 µm, insbesondere 100 µm bis 800 µm beträgt.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Rauhheit bildenden Erhebun
gen (2, 5, 16) diskontinuierlich ausgebildet sind.
5. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen starren
Erhebungen (2, 5, 16) statistisch auf der einen Seite
(1, 4, 15) verteilt sind und vorzugsweise von diskreten
Teilchen gebildet werden, die auf der einen Seite be
festigt sind.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen starren
Erhebungen (2, 5, 16) scharfkantig ausgebildet sind.
7. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen starren
Erhebungen (2, 5, 16) von mineralischen Körnern gebil
det werden, deren Korngröße vorzugsweise entsprechend
der Körnung von Schmirgelpapier im Bereich zwischen 320
bis 30 liegt.
8. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen starren
Erhebungen auf einem vorzugsweise flexiblen Zwischen
träger (5) befestigt sind, der flächig mit der einen
Seite (4) verbunden, vorzugsweise bleibend verklebt
ist.
9. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Belagteile (6, 10) eine
handelsübliche Rückenbeschichtung (8, 11) aufweisen.
10. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (16) auf der
Rückseite (15) der Belagteile (14) vorgesehen sind und
die Oberseite des zu belegenden Bodens die entsprechen
den Vertiefungen aufweist bzw. aus einem Material be
steht, das das Eindringen der Erhebungen (16) ermög
licht.
11. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eindrückbarkeit des Materials
(8) der anderen Seite durch eine relativ zu den Erhe
bungen (2, 16) weiche, insbesondere poröse Auflage (9,
13) erhöht ist.
12. Bodenbelag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage aus textilem Material, insbesondere
einem Faservlies (9, 13) besteht.
13. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zustand des Ineinander
greifens der Erhebungen (2) der einen Seite in die an
dere gegenüberliegende Seite (8, 11), abgesehen von
einer etwaigen anfänglich erhöhten Andrückungskraft,
lediglich aufgrund des Eigengewichts der jeweiligen
Belagteile (6, 10) aufrechterhalten ist.
14. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Basisfläche
der die Erhebungen aufweisenden Seite von der anderen
Seite kleiner 1,5 mm, vorzugsweise kleiner 800 µm ist.
15. Verfahren zum Herstellen des Bodenbelages nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Seite, mit den im wesentlichen starren
Erhebungen versehen und in Kontakt mit der das weichere
Oberflächenmaterial aufweisenden anderen Seite gebracht
wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731028 DE3731028A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Bodenbelag aus wiederverwendbaren belagteilen |
EP88112184A EP0307594A3 (de) | 1987-09-16 | 1988-07-28 | Bodenbelag aus wiederverwendbaren Belagteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873731028 DE3731028A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Bodenbelag aus wiederverwendbaren belagteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3731028A1 true DE3731028A1 (de) | 1989-03-30 |
Family
ID=6336091
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873731028 Withdrawn DE3731028A1 (de) | 1987-09-16 | 1987-09-16 | Bodenbelag aus wiederverwendbaren belagteilen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0307594A3 (de) |
DE (1) | DE3731028A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CH172025A (de) * | 1933-02-03 | 1934-09-30 | Linoleum Werke A G Deutsche | Uterlage für Teppiche und dergleichen. |
DE7021301U (de) * | 1970-06-06 | 1970-09-24 | Grefrath Velour Ag | Platten- oder bahnfoermiger textiler bodenbelag. |
FR2044214A5 (de) * | 1969-05-23 | 1971-02-19 | Touron Roger |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1987
- 1987-09-16 DE DE19873731028 patent/DE3731028A1/de not_active Withdrawn
-
1988
- 1988-07-28 EP EP88112184A patent/EP0307594A3/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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EP0307594A3 (de) | 1989-08-30 |
EP0307594A2 (de) | 1989-03-22 |
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