DE3721815A1 - Kraftfahrzeug-hinterachse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Hinterachse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.

Verbund- oder Koppellenkerachse, d. h. Achse, bei denen die Räder von starren Längslenkern geführt sind, die im Bereich ihrer aufbauseitigen Enden - im Abstand zur Lenkerdrehachse - durch eine biegesteife, aber drehweiche Quer­ strebe winkelsteif miteinander verbunden sind, haben sich großserienmäßig hervorragend bewährt und finden zunehmend Anwendung.

Bei der bekanntesten Verbund- oder Koppellenkerachse (VW-Golf; J. Reimpell, Fahrwerktechnik, Radaufhängungen, 1. Auflage 1986, Vogel-Buchverlag, Seite 195) müssen bei der Fertigmontage zum einen die aufbauseitigen Lagerböcke der beiden Längslenker und zum anderen die aufbauseitigen freien Enden von mit ihren Behälterrohren an den Längslenkern angelenkten Federbeinen am Fahrzeugaufbau befestigt, d. h. verschraubt werden, wobei u. a. dafür Sorge getragen werden muß, daß die Federbeine beim Zuführen des Achsaggregats zum Fahrzeugaufbau nicht aus ihrer Montageposition wegklappen.

Bei einer anderen bekannten Verbundlenker-Hinterachse (Renault 5 GT Turbo; J. Reimpell, Fahrwerktechnik, Radaufhängungen, 1. Auflage 1986, Vogel-Buchverlag, Seite 193) sind die aufbauseitigen Enden der Längslenker des Verbundlenker- Achsgliedes jeweils schwenkbar in - quasi einen zweiteiligen Hilfsrahmen bildenden - Guß-Tragarmen gelagert, an denen auch ein sich in Fahrzeugquer­ richtung erstreckender Drehstab der Fahrzeug-Drehstabfederung angreift.

Bei der Fertigmontage dieser bekannten Achse müssen zum einen die Tragarme - zusammen mit dem Verbundlenker-Achsglied - und zum anderen die aufbauseitigen Enden von an den Längslenkern angelenkten Teleskopstoßdämpfern am Fahrzeugaufbau befestigt werden, sofern die Teleskopstoßdämpfer nicht überhaupt erst montiert werden, nachdem das Verbundlenker-Achsglied am Aufbau befestigt ist.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Kraftfahrzeug-Hinterachse der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art weiter zu verbessern und konstruktiv insbesondere so zu gestalten, daß sie für eine automatisierte Montage besonders gut geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß werden also das Verbund- bzw. Koppellenker-Achsglied, die Fahrzeugfedern und die Schwingungsdämpfer mit einem ein- oder zweiteiligen Hilfsrahmen zu einer vormontierten Baueinheit zusammengefaßt, die dann als ganzes mittels nur am Hilfsrahmen angreifender Schraubverbindungen am Fahrzeug­ aufbau anschraubbar ist.

Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht einer Kraftfahrzeug-Hinter­ achse gemäß der Erfindung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Teil dieser Achse in Richtung des Pfeils II in Fig. 1 und

Fig. 3 die Ansicht dieser Hinterachse in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1.

Die in den Figuren dargestellte Kraftfahrzeug-Hinterachse 1 gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Verbundlenker-Achsglied 4, als tonnenförmige Schraubenfedern 5 ausgebildeten Fahrzeugfedern und Teleskopstoßdämpfern 6.

Das Verbundlenker-Achsglied 4 besteht aus zwei im Abstand zueinander parallel verlaufenden starren, d. h. biege- und drehsteifen Längslenkern 41 und einer biegesteifen, jedoch drehweichen Querstrebe 42, welche die beiden Längslenker im Bereich ihrer aufbauseitigen Enden - im Abstand zur Lenker-Drehachse - winkelsteif formschlüssig miteinander verbindet. Die Längslenker 41 sind - unter Zwischenschaltung nicht weiter dargestellter gummielastischer Elemente, die vorzugsweise spurkorrigierende Eigenschaften haben - schwenkbar in Lager­ böcken 43 gelagert.

Das Verbundlenker-Achsglied 4 ist mit den beiden tonnenförmigen Schraubenfedern 5 sowie den beiden Teleskopstoßdämpfern 6 zu einer vormontierten einteiligen Baueinheit zusammengefaßt.

Zu diesem Zweck sind die sich mit ihren radseitigen Enden über untere Federteller 52 auf den radseitigen Enden der Längslenker 41 abstützenden tonnenförmigen Schraubenfedern 5 sowie die mit ihren unteren Enden am Radträger 10 (Achs­ schenkel) oder ebenfalls an den Längslenkern angelenkten Teleskopstoßdämpfer 6 mit ihren aufbauseitigen Enden an einem Hilfsrahmen 3 angelenkt bzw. abgestützt, an dem auch die beiden Lagerböcke 43 des Verbundlenker-Achsgliedes 4 befestigt sind.

Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Hilfsrahmen 3 selbst zweiteilig ausgebildet; er besteht hier aus zwei Blechformteilen mit einer Längserstreckung in Fahrzeuglängsrichtung, Es versteht sich, daß statt dessen auch ein einteiliger Hilfsrahmen, bei dem also die beiden Blech­ formteile durch einen quer verlaufenden Teil miteinander verbunden sind, Verwendung finden kann.

Die so vormontierte Baueinheit wird in der Fahrzeug-Endmontage als ganzes am nur angedeuteten Fahrzeugaufbau 2 mit Hilfe von Schraubverbindungen be­ festigt, die nur am Hilfsrahmen 3, nicht aber an den Einzelbauelementen der Baueinheit angreifen. In den Fig. 1 und 2 sind solche Schraubverbindungen mit 8 und 9 beziffert.

Es ist grundsätzlich natürlich auch möglich, in der einteiligen Baueinheit weitere Bauelemente vorzumontieren, wie z. B. einen Bremskraftregler (Minderer oder Begrenzer), einen Niveauregler, zusätzliche Stabilisatorelemente oder - wie im Ausführungsbeispiel - einen gummielastischen Anschlagpuffer 51, der im Vollastbereich als Zusatzfeder wirkt.

Der Vollständigkeit halber ist das Fahrzeugrad noch mit 7 beziffert.

Im Ausführungsbeispiel sind tonnenförmige Schraubenfedern als Fahrzeugfederung vorgesehen. Statt dessen können natürlich auch andere bekannte Federelemente Anwendung finden, z. B. auch Luftfedern. Denkbar ist es, auch bei dieser Baueinheit Drehstabfedern einzusetzen oder Federelemente nach Art von Feder­ dämpfern, bei denen Federelemente und Schwingungsdämpfer eine Baueinheit bilden.

Claims (2)

1. Kraftfahrzeug-Hinterachse, mit einem am Fahrzeugaufbau befestigbaren ein- oder zweiteiligen Hilfsrahmen o. ä., an dem ein aus zwei im wesent­ lichen starren Längslenkern und einer diese formschlüssig und winkelsteif miteinander verbindenden biegesteifen, aber drehelastischen Querstrebe bestehendes Verbund- oder Koppellenker-Achsglied schwenkbar angelenkt ist, sowie mit zwischen den Längslenkern und dem Fahrzeugaufbau wirksamen Fahrzeugfedern und Schwingungsdämpfern, dadurch gekennzeichnet, daß der ein- oder zweiteilige Hilfsrahmen (3), das Verbund- oder Koppellenker-Achsglied (4), die Fahrzeugfedern (5) sowie die Schwingungsdämpfer (6) zu einer vormontierten einteiligen Bau­ einheit zusammengefaßt sind, daß die Fahrzeugfedern sowie die Schwingungsdämpfer (6) jeweils einer­ seits am Hilfsrahmen (3) und andererseits am zugeordneten Längslenker (4) angreifen und daß die einteilige Baueinheit als ganzes mittels nur am Hilfsrahmen (3) angreifender Schraubverbindungen (8, 9) am Fahrzeugaufbau (2) anschraub­ bar ist.

2. Kraftfahrzeug-Hinterachse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch als Schraubenfedern (5), vorzugsweise als tonnen­ förmige Schraubenfedern ausgebildete Fahrzeugfedern, die - über Feder­ teller (51, 52) - einenends am Hilfsrahmen (3) und anderenends am Längslenker (41) angelenkt sind.