DE3721360A1

DE3721360A1 - Teilnehmerstation in einem fernmeldenetz mit spezieller aufteilung der steuerinformation

Info

Publication number: DE3721360A1
Application number: DE19873721360
Authority: DE
Inventors: Hans G Dipl Ing Diederich; Gerhard Ing Grad Pauschel
Original assignee: Deutsche Telekom AG
Current assignee: Deutsche Telekom AG
Priority date: 1987-06-29
Filing date: 1987-06-29
Publication date: 1989-01-12

Description

Die Erfindung eine Teilnehmerstation in einem Fernmelde insbesondere Mobilfunknetz.

Stand der Technik

Die Betriebssoftware der Teilnehmerstationen heutiger zellularer Funktelefonnetze befindet sich in einem Speicher baustein (EPROM). Sie steuert über einen Mikroprozessor Modem, Frequenzsynthesizer und andere hochfrequenztechnische Baugruppen, die Signalisierung zu den Funkfeststationen und damit das Verhalten der Teilnehmerstation im Netz. Diese Software stellt die gerätespezifische Umsetzung der herstellerneutralen, netzeinheitlichen "Luftschnittstelle" dar. Erforderliche Änderungen der Luftschnittstelle und damit erforderliche Änderungen der Betriebssoftware werden in den Teilnehmerstationen durch Austausch der Speicherbau steine realisiert.

Kritik des Standes der Technik

Jeder Hersteller von Teilnehmerstationen entwickelt, u. U. sogar für jeden seiner unterschiedlichen Gerätetypen, eine eigene gerätespezifische oder zumindest herstellerspezifische Betriebssoftware. Da es mehrere Hersteller gibt, existieren für dasselbe Netz mehrere unterschiedliche Arten von Betriebs software.

Moderne zellulare Funktelefonnetze sind sehr komplex und werden oftmals unter Zeitdruck aufgebaut. Zu Beginn ihres Betriebes ist öfter mit Änderungen der Luftschnittstelle als Folge von praktischen Betriebserfahrungen zu rechnen. Diese Änderungen können ebenfalls erforderlich werden, wenn bei Erreichen der maximalen Teilnehmerkapazität diese durch neue Merkmale des Netzes erhöht werden muß. In jedem dieser Fälle müssen Hersteller von Teilnehmerstationen deren Betriebssoft ware zumindest teilweise neu entwickeln und testen. Diese neue Software ist vom Netzbetreiber zu prüfen. Anschließend muß die Produktion umgestellt und alle schon im Netz befind lichen Teilnehmerstationen umgerüstet werden. Diese Umrüstung ist vom Netzbetreiber zu überwachen.

Der Zeitdruck dieser Maßnahmen, betriebswirtschaftliche Über legungen, die Sicherheit des Netzes während der Umstellung bzw. die Frage der Kompatibilität von alter und neuer Software stellen Probleme dar, die den Netzbetreiber, die Hersteller von Teilnehmerstationen und die Teilnehmer belasten.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen.

Lösung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein erster Speicher oder Speicherbereich die gerätespezifischen Steuerinformationen enthält und ein zweiter Speicher oder Speicherbereich die netzspezifischen Steuerinformationen enthält.

Vorteile der Erfindung

Durch die Trennung zwischen den gerätespezifischen und den netzspezifischen Steuerinformationen in der Teilnehmerstation braucht der Hersteller nur die Hardware und den Teil der Steuerinformationen zu entwickeln, die sich bei Änderungen der Luftschnittstelle nicht verändern. Dazu zählen die Komponenten, die das hochfrequenztechnische Verhalten bestimmen (z. B. Sender, Modem, Empfänger, Synthesizer, interne Regelkreise, Mikroprozessor).

Bei erforderlich werdenden Änderungen der Schnittstelle zwischen Teilnehmerstation und dem übrigen Fernmeldenetz brauchen nur die netzspezifischen Steuerinformationen neu entwickelt bzw. geändert zu werden. Die Entwicklung bzw. Änderung geschieht zweckmäßigerweise durch den Netzbetreiber selber oder in seinem Auftrag. Die netzspezifischen Steuer informationen sind geräte- und herstellerneutral. Geräte spezifische Eigenheiten brauchen dabei also nicht berück sichtigt zu werden. Es ist nur eine einmalige Prüfung erforderlich.

Ausführungsbeispiel

Im folgenden wird anhand eines Blockschaltbildes ein Aus führungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

Die erfindungsgemäße Teilnehmerstation 1 besteht nach der Figur aus der in einem gemeinsamen Gehäuse untergebrachten hochfrequenztechnischen Baugruppe 3, welche den nicht darge stellten Empfänger, Sender, Synthesizer, Modem und interne Regelkreise enthält. An die Baugruppe 3 im Gehäuse 1 ist eine Sende/Empfangsantenne 2 geschaltet. An die Baugruppe 3 ist ein Handapparat 4 mit Mikrofon, Hörkapsel und einer Tastatur geschaltet, die an einen Mikroprozessor 5 gelegt ist, welcher die Steuerung der Station übernimmt.

Das Verhalten des Mikroprozessors 5 wird - abgesehen vom Teilnehmerverhalten - einerseits bestimmt durch die in einem Speicher 6 enthaltenen gerätespezifischen Steuerinformationen. Dieser Speicher 6 ist während der Lebensdauer des Gerätes fest eingesetzt. Andererseits wird das Verhalten des Mikroprozessors 5 durch die im Speicher 9 enthaltenen netzspezifischen Steuerinformationen bestimmt. Dieser Speicher 9 ist auf einem auswechselbaren Bauträger 8 angebracht, der in eine Steckfasssung 7 der Teilnehmerstation 1 eingesetzt wird. Sollte eine Änderung der Luftschnittstelle erforderlich werden, kann, ggf. durch den Teilnehmer selber der "veraltete" Bauträger 8 durch einen neuen ersetzt werden.

Bei dem Bauträger 8 kann es sich aber auch in einem weiteren nicht im einzelnen ausgeführten Beispiel um eine Chipkarte handeln, die sich nur während der Nutzungszeit der Teilnehmer station innerhalb derselben befindet, gleichzeitig neben dem Speicher 9 die Teilnehmernummer des Karteninhabers sowie möglicherweise einen Kryptorechner zu Verschlüsselungszwecken enthält.

Ebenfalls sind vorteilhafte Ausführungsformen denkbar, bei denen sich ein Speicherbauelement dauernd in der Teilnehmer station befindet und die netzspezifischen Steuerinformationen bei Bedarf, d. h. bei deren Änderung, durch Anruf einer besonderen Servicenummer des Fernmeldenetzes oder automatisch am Verbindungsbeginn über dessen Übertragungswege erhält.

Es sind auch externe Programmiereinrichtungen vorstellbar, die die neuen netzspezifischen Steuerinformationen an das dauernd in der Teilnehmerstation befindliche Speicherbau element übertragen. Diese Programmiereinrichtungen müssen auch nicht notwendigerweise an die Teilnehmerstation unmittelbar angeschlossen werden. Eine Fernwirkeinrichtung auf Infrarotbasis könnte Verwendung finden.

Die Funktion einer externen Programmiereinrichtung könnte auch von einer Chipkarte übernommen werden, die vom Benutzer der Teilnehmerstation zu Beginn oder während der Nutzungs zeit in diese eingeführt wird und weitere sinnvolle Funk tionen wie Teilnehmernummer und Kryptorechner enthält.

Bei auszutauschenden Speichern werden diese nach entsprechender Fertigung vom Netzbetreiber an alle Teilnehmer versandt zwecks Einsetzen in die Teilnehmerstation.

In anderen Ausführungsbeispielen erfolgt eine einmalige Programmierung des dauernd in der Teilnehmerstation verbleibenden Speichers durch einfache Maßnahmen des informierten Teilnehmers oder ganz ohne dessen Zutun und unbemerkt automatisch durch das Fernmeldenetz selber.

Eine Rückrufaktion aller Teilnehmerstationen mit ihren negativen Folgen unterbleibt. Herstellerfirmen müssen überhaupt nicht, Servicefirmen nur in geringem Umfang oder ebenfalls nicht bemüht werden. Die Umstellung ist in sehr kurzer Zeit möglich. Selbst wiederholte Aktionen dieser Art sind ohne Probleme und kostensparend durchführbar.

Claims

1. Teilnehmerstation in einem Fernmeldenetz, deren für ihren Betrieb notwendige Steuerinformationen innerhalb dieser Teilnehmerstation enthalten sind, dadurch ge kennzeichnet, daß ein erster und ein zweiter Speicher (6, 9) oder ein erster oder ein zweiter Speicherbereich innerhalb der Teilnehmerstation (1) ange ordnet sind, wobei der erste Speicher (6) oder der erste Speicherbereich die gerätespezifischen Steuerinformationen enthält und der zweite Speicher (9) oder der zweite Speicherbereich die netzspezifischen Steuerinformationen enthält.

2. Teilnehmerstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Speicher (9) oder der zweite Speicher bereich ständig innerhalb der Teilnehmerstation (1) befindet und dessen Inhalt änderbar ist.

3. Teilnehmerstation nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung des Inhalts über das Fernmeldenetz erfolgt.

4. Teilnehmerstation nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung des Inhalts ohne Benutzung des Fernmelde netzes erfolgt.

5. Teilnehmerstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung des Inhalts über eine Fernwirkeinrichtung erfolgt.

6. Teilnehmerstation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung des Inhalts mittels einer Programmier einrichtung erfolgt.

7. Teilnehmerstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmiereinrichtung eine Magnetstreifenkarte ist.

8. Teilnehmerstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmiereinrichtung eine Chipkarte ist.

9. Teilnehmerstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung des Inhalts des zweiten Speichers (9) durch Austauschen dieses zweiten Speichers erfolgt.

10. Teilnehmerstation nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Speicher (9) nur während der Nutzungs zeit der Teilnehmerstation innerhalb derselben befindet.

11. Teilnehmerstation nach Anspruch 10, dadurch gekenn zeichnnet, daß sich der zweite Speicher (9) in einer Chipkarte befindet.