DE3643893A1 - Verfahren zur durchfuehrung einer ferngesteuerten bestrahlung im nachladesystem - Google Patents
Verfahren zur durchfuehrung einer ferngesteuerten bestrahlung im nachladesystemInfo
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- A61N5/1007—Arrangements or means for the introduction of sources into the body
- A61N2005/1008—Apparatus for temporary insertion of sources, e.g. afterloaders
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer fern
gesteuerten Bestrahlung im Nachladesystem mit folgenden Komponen
ten:
- - Einem Applikator, in den ein ferngesteuerter Strahler einführ bar ist und der während der Bestrahlung am Patienten ange bracht ist
- - einem motorischen Antrieb für den Strahler
- - einem Leitrechner, der aus eingegebenen Programmdaten Steuerungsdaten erstellt und
- - einem Steuerrechner, der die Steuerungsdaten in Steuersignale für den Antrieb umsetzt.
Die Durchführung von Bestrahlungen im Nachladesystem ist seit
längerer Zeit bekannt. Sie bietet den wesentlichen Vorteil, daß
der Applikator in Ruhe in den zu bestrahlenden Körperteil einge
setzt werden kann, und daß beim Einführen des Strahlers in den
Applikator der Anwender keiner Strahlenbelastung ausgesetzt ist.
In einem abgeschirmten Raum (Bestrahlungsraum) befindet sich
ein motorischer Antrieb für den Strahler, der das Einführen des
Strahlers in den Applikator bewirkt. Die Steuerung des Antriebs
erfolgt dabei über eine auswechselbare Kurvenscheibe, die ent
sprechend der gewünschten Isodosenkurve in das Grundgerät ein
setzbar ist.
Es ist vorgeschlagen worden, ein derartiges Nachladesystem mit
Hilfe eines Leitrechners und einem Steuerrechner zu betreiben,
so daß beispielsweise die mechanische Steuerscheibe überflüssig
und eine größere Flexibilität möglich wird. In den Leitrechner
werden als Programmdaten im wesentlichen Bestrahlungsdaten ein
gegeben, die von dem an den Leitrechner angeschlossenen Steuer
rechner in Steuersignale für den motorischen Antrieb umgesetzt
werden.
Ein derartiges System bietet hinsichtlich seiner Sicherheit Pro
bleme. Für eine Bestrahlungsanlage ist es erforderlich, daß je
der erste Fehler sicher erkannt wird. Der Zustand des ersten
Fehlers besteht, wenn eine einzelne Schutzmaßnahme versagt oder
eine einzelne anomale Situation auftritt, die eine Gefährdung
darstellt (gemäß IEC 601 T1). Durch die Verwendung einer intelli
genten Steuerung müssen auch Fehler in dieser Steuerung ins
Kalkül gezogen werden. Da der Steuerrechner nicht, wie elektro
mechanische Bauteile überdimensioniert werden kann, kommt als
übliche Maßnahme zur Überprüfung des Steuerrechners der Einsatz
eines zweiten Steuerrechners in Betracht, der parallel zum
ersten Steuerrechner arbeitet. Die beiden Steuerrechner könnten
ihre jeweiligen Zustände dem Leitrechner zurückmelden, der bei
Abweichungen einen Fehler erkennen und auswerten kann. Dieses
Sicherheitskonzept ist sehr aufwendig, da der zusätzliche
Steuerrechner einen nicht unerheblichen Kostenfaktor darstellt.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem die Erken
nung des ersten Fehlers auch ohne den Einsatz eines zweiten
überwachenden Steuerrechners erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten
Art durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
- - Mit Hilfe von Meßgebern werden Ist-Daten über die Position des Strahlers festgestellt und dem Steuerrechner zugeführt,
- - aus den Steuerungsdaten simuliert der Leitrechner die Bewegung des Strahlers und stellt die jeweiligen Soll-Daten fest,
- - durch den Steuerrechner werden die Ist-Daten dem Leitrechner übermittelt und mit Hilfe des Leitrechners wird ein Vergleich der Soll-Daten und Ist-Daten vorgenommen und ausgewertet und ggf. Steuerbefehle zum Zurückziehen des Strahlers erzeugt.
Das Sicherheitskonzept bei dem erfindungsgemäßen Verfahren be
ruht auf einer gegenseitigen Überprüfung der hierarchisch ange
ordneten Anlagenteile Leitrechner, Steuerrechner und Mechanik.
In der Mechanik werden die Ist-Werte über die Position der
Strahlenquelle erzeugt und dem Steuerrechner zur Bildung eines
Regelkreises gemeldet. Der Steuerrechner seinerseits gibt die
Ist-Werte dem Leitrechner weiter, der seinerseits in einem
Simulationsprozeß die zugehörigen Soll-Daten ermittelt und diese
mit den gemeldeten Ist-Daten vergleicht. Liegen die festgestell
ten Abweichungen außerhalb eines definierten Toleranzbereiches
kann entweder der Anwender hierauf aufmerksam gemacht werden
oder die Bestrahlung abgebrochen werden, indem die Strahlen
quelle in ihren strahlengeschützten Aufbewahrungsraum im Grund
gerät zurückgefahren wird.
Vorzugsweise wird ein entsprechender Abbruchbefehl dem Anwender
angezeigt, insbesondere dann, wenn durch eine Störung beispiels
weise dem Antrieb das Zurückziehen der Strahlenquelle nicht ge
lingt. Für diesen Fall ist vorzugsweise ein eigenes Bedienfeld
mit einer Stopptaste für den Anwender vorgesehen, mit deren
Hilfe der Bestrahlungsvorgang unter Umgehung des Steuerrechners
unmittelbar abgebrochen werden kann und der Rückzug des Strah
lers in den strahlengeschützten Aufbewahrungsraum bewirkt wird.
Der Leitrechner wird demgemäß zunächst den automatischen Abbruch
der Bestrahlung versuchen. Gelingt dieser nicht, wird die Warn
anzeige für den Anwender erstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist geeignet, Fehler des Steuer
rechners bei der Umsetzung der Steuerdaten in die Steuersignale
sowie Fehler des Antriebs in ihrer Auswirkung zu erkennen und
nötigenfalls den Abbruch der Behandlung vornehmen zu lassen. In
Ergänzung des erfindungsgemäßen Sicherheitskonzepts werden
sicherheitsrelevante Anlagenteile entweder überdimensioniert
(elektromechanische Anlagenteile) oder, sofern dies nicht mög
lich ist, redundant ausgeführt (elektronische Anlagenteile und
Software).
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung näher er
läutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Bestrahlungs
anlage im Nachladesystem
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Funktions
hierarchie der Anlagenkomponenten.
Fig. 1 zeigt einen abgeschirmten Bestrahlungsraum 1 und einen
durch eine Zwischenwand 2 abgetrennten Bedienraum 3. In dem Be
strahlungsraum 1 befindet sich ein Bestrahlungsgerät 4, das auf
einem fahrbaren Gestell montiert ist. An dem Gestell ist ein
Dosimeter 5 zur Überwachung der Strahlenbelastung an Nachbar
organen des Körpers angeordnet, das mit entsprechenden Sensoren
versehen ist. Durch einen an dem Bestrahlungsgerät 4 und einem
Applikator 7 angekoppelten Schlauch 6 ist ein Strahler bis in
den Applikator 7 ausfahrbar.
Das Bestrahlungsgerät 4 weist zur Umsetzung von über ein Verbin
dungskabel 8 zwischen den beiden Räumen 1,3 übertragenen Steuer
signalen auf Stellmotore usw. eine Elektronik auf, die übliche
Verstärker, Filter o.dgl. enthält. Über das Verbindungskabel 8
ist mit dem Grundgerät 4 ein Steuerrechner 9 verbunden, der
Steuerdaten von einem mit ihm verbundenen Leitrechner 10 erhält.
Der Leitrechner 10 weist einen Bildschirm 11 auf. Nebem dem Bild
schirm 11 ist ein Bedienteil 12 angeordnet, mit dem der Anwender
unter Umgehung des Steuerrechners 9 unmittelbar auf das Be
strahlungsgerät 4 mit einer Stoppfunktion einwirken kann. Der
Steuerrechner 9 ist in einem Steuerschrank 13 untergebracht. In
der Zeichnung ist noch ein Netzanschluß 14 schematisch darge
stellt.
Der Funktionsablauf der dargestellten Anlage ergibt sich wie
folgt:
In den Leitrechner 10 werden Bestrahlungsdaten eingegeben. Der
Leitrechner 10 produziert hieraus Steuerdaten, die in dem
Steuerrechner 9 in Steuersignale für das Bestrahlungsgerät 4 um
gesetzt werden. Mit den Steuersignalen werden Stellmotore als
Antriebsaggregate für den Strahler angesteuert. Dadurch wird
der Strahler aus einer strahlengeschützten Ausgangsposition
herausgefahren und in den Applikator 7 eingeführt. Dort wird der
Strahler ggf. einer Oszillationsbewegung unterworfen, um die ge
wünschte Isodosenverteilung zu bewirken. Nach Abschluß der
Behandlung wird der Strahler in seine strahlengeschützte Aus
gangsposition zurückgefahren.
Fig. 2 verdeutlicht den Informationsfluß zwischen den einzelnen
Teilen der Anlage. Mit dem Leitrechner 10 steht der Anwender im
Dialog in Verbindung. Der Leitrechner 10 erhält ferner Informa
tionen von einem Dosimeter 5, dessen Sensoren üblicherweise mit
dem Applikator 7 an benachbarten Organen des Patienten ange
bracht werden, um die zum bestrahlten Gebiet benachbarten Organe
vor einer Strahlenüberdosis zu schützen. Der Leitrechner 10
produziert Steuerdaten, die von dem Steuerrechner 9 in Steuer
signale für den Antrieb, nämlich Elektronik 41 und Mechanik 42
des Bestrahlungsgeräts 4 umgewandelt werden. Die Mechanik 42 ent
hält Vorrichtungen zur Erzeugung von Signalen für die Elektro
nik 41, die den Momentanzustand der mechanisch bewegten Teile
charakterisieren. Mit der Mechanik und der Elektronik wirkt Zu
behör 6 zusammen, beispielsweise der das Bestrahlungsgerät 4 und
den Applikator 7 verbindende Führungsschlauch. Die richtige An
kopplung des Führungsschlauches an das Bestrahlungsgerät 4 und
den Applikator 7 wird der Elektronik 41 über Sensoren erfaßt.
Die Elektronik 41 meldet die festgestellten Ist-Daten der
Steuerrechner 9 als Rückkopplungszweig. Der Steuerrechner seiner
seits leitet die Ist-Daten dem Leitrechner 10 weiter. Der Leit
rechner 10 simuliert parallel die Bewegung des Strahlers und
stellt die zugehörigen Soll-Daten fest. Bei relevanten Abweichun
gen erkennt der Leitrechner 10 einen Fehler der entweder zum
Abbruch der Behandlung führt oder dem Anwender gemeldet wird.
Ist der vom Leitrechner 10 festgestellte Fehler von solch einer
Qualität, daß die Bestrahlung abgebrochen werden muß, gelingt
jedoch der Abbruch der Bestrahlung durch Zurückziehen des
Strahlers beispielsweise aufgrund eines Fehlers in dem Steuer
rechner 9 nicht, erhält der Anwender von dem Leitrechner 10
ein Signal, so daß er über das Bedienteil 12 unter Umgehung des
Steuerrechners 9 das Zurückziehen des Strahlers bewirken kann.
Claims (1)
- Verfahren zur Durchführung einer ferngesteuerten Bestrahlung im Nachladesystem mit folgenden Komponenten:
- - Einem Applikator (7), in den ein ferngesteuerter Strahler einführbar ist und der während der Bestrahlung am Patienten angebracht ist
- - einem motorischen Antrieb für den Strahler
- - einem Leitrechner (10), der aus eingegebenen Programmdaten Steuerungsdaten erstellt,
- - einem Steuerrechner (9), der die Steuerungsdaten in Steuer signale für den Antrieb umsetzt, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Mit Hilfe von Meßgebern werden Ist-Daten über die Position des Strahlers festgestellt und dem Steuerrechner (9) zuge führt,
- - aus den Steuerungsdaten simuliert der Leitrechner (10) die Bewegung des Strahlers und stellt die jeweiligen Soll-Daten fest,
- - durch den Steuerrechner (9) werden die Ist-Daten dem Leitrech ner (10) übermittelt und mit Hilfe des Leitrechners (10) wird ein Vergleich der Soll-Daten und Ist-Daten vorgenommen und ausgewertet und ggf. Steuerbefehle zum Zurückziehen des Strahlers erzeugt.
Priority Applications (1)
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DE19863643893 DE3643893A1 (de) | 1986-12-22 | 1986-12-22 | Verfahren zur durchfuehrung einer ferngesteuerten bestrahlung im nachladesystem |
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ID=6316873
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