DE3633908A1 - Verzweigungszirkulator fuer mikrowellen - Google Patents
Verzweigungszirkulator fuer mikrowellenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verzweigungs
zirkulator für Mikrowellen der eine von einem stati
schen Magnetfeld durchsetzte Wellenleiterverzweigungs
zone aufweist, in der ein ferromagnetischer Resonator
angeordnet ist, welcher aus unterschiedlichen Dielek
trika besteht, von denen mindestens eines ferromagneti
sche Eigenschaften hat.
Ein derartiger speziell fur sehr große Hochfrequenzlei
stungen ausgelegter Zirkulator ist aus den Druckschrif
ten IEEE Transactions on Microwave Theory and Techni
ques, Vol. MTT-26, No. 5, May 1978, S. 364-369 und IEEE
Transactions on Magnetics, Vol. MAG-17, No. 6, Nov.
1981 S. 2957-2960 bekannt. Bei den hier beschriebenen
Zirkulatoren besteht die Ferritstruktur aus mehreren
durch Luftspalte voneinander getrennten, senkrecht zum
statischen Magnetfeld angeordneten Ferritscheiben,
welche auf von einer Kühlflüssigkeit durchströmten
Metallträgern angebracht sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zirku
lator der eingangs genannten Art anzugeben, der insbe
sondere für einen Betrieb mit sehr großer Hochfrequenz
leistung geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelost.
Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unter
ansprüchen hervor.
Bei den bekannten Hochleistungszirkulatoren wirkt sich die
Schichtung des ferromagnetischen Dielektrikums in der Ver
zweigungszone senkrecht zum statischen Magnetfeld sehr nach
teilig auf die Leistungsverträglichkeit aus. Beim hier übli
chen H-Ebenen-Verzweigungszirkulator verlaufen nämlich im
ferromagnetischen Resonator die E-Feldlinien des Hochfre
quenzfeldes parallel zum statischen Magnetfeld, so daß also
die Grenzflächen der Ferritschichten das E-Feld senkrecht
schneiden, was zu sehr starken Feldstärkeüberhöhungen in den
Luftspalten zwischen den Ferritschichten führt. Eine Ver
größerung der Luftspalte durch Erweitern der Resonator
höhe, um der Feldstärkeüberhöhung entgegenzuwirken, ist nur
bedingt möglich, da sonst das statische Magnetfeld nicht
mehr mit erträglichem Aufwand aufgebracht werden kann. Der
erfindungsgemäße Zirkulator weist dagegen in seiner Ver
zweigungszone einen Resonator auf, dessen ferromagnetisches
Dielektrikum sich über die gesamte Höhe der Wellenleiterver
zweigungszone erstreckt und dessen nicht ferromagnetisches
Dielektrikum, welches der Wärmeableitung dient, ebenfalls
über die volle Höhe der Verzweigungszone ausgedehnt ist. In
diesem Fall ist das statische Magnetfeld wie auch das elek
trische Hochfrequenzfeld tangential zu den Grenzflächen zwi
schen den ferromagnetischen und den nicht ferromagnetischen
Dielektrika orientiert. Dadurch werden Feldstärkeüberhöhun
gen im ferromagnetischen Dielektrikum vermieden, so daß die
Durchschlagsfestigkeit des Zirkulators sehr groß wird und er
deshalb für einen Betrieb mit äußerst hohen Leistungen
geeignet ist.
Die nach der Erfindung ausgeführte Resonatorstruktur ermög
licht außerdem die Ableitung großer Wärmemengen, was das
ferromagnetische Dielektrikum vor thermischer Zerstörung
schützt. Dies gilt vornehmlich bei einer feinstrukturierten
Konfiguration des ferromagnetischen Dielektrikums, weil dann
ein besonders guter Wärmeübergang auf das wärmeabführende
Dielektrikum gewährleistet ist. Mit den Maßnahmen der Erfin
dung lassen sich vorteilhafterweise Verzweigungszirkulatoren
sowohl in Hohlleitertechnik als auch in L(Lecher)-Wellenlei
tertechnik (z.B. Streifenleiter) realisieren.
Anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
wird nun die Erfindung naher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die mit einer Resona
torstruktur versehene Verzweigungszone eines Hohl
leiterzirkulators,
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die mit einer Resona
torstruktur versehene Verzweigungszone eines Zirku
lators in Streifenleitungstechnik
Fig. 3 zeigt eine weitere Resonatorstruktur.
Dem in Fig. 1 dargestellten Ausschnitt eines Hohlleiterzir
kulators sind zwei einander gegenüberliegende Hohlleiterwän
de 1 und 2 der Zirkulatorverzweigungszone, eine darin ange
ordnete Resonatorstruktur und ein Magnetsystem zu entnehmen,
welches ein die Verzweigungszone durchsetzendes statisches
Magnetfeld erzeugt.
Das Magnetsystem bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbei
spiel hat zwei ober- und unterhalb der Hohlleiterverzweigung
angeordnete Polschuhe 3 und 4, einen Permanentmagneten 5 und
ein den magnetischen Rückschluß außerhalb der Zirkulatorver
zweigungszone bildendes Joch 6, welches einerseits auf dem
Polschuh 3 und andererseits auf dem Permanentmagneten 5 auf
liegt.
Die Resonatorstruktur enthält ein ferromagnetisches Dielek
trikum in Form mehrerer Ferritstäbe 7, die sich zwischen den
beiden einander gegenüberliegenden Hohlleiterwänden 1, 2
parallel zum E-Feld des Zirkulators erstrecken. In diesen
parallel zum E-Feld verlaufenden, sich von einer Hohlleiter
wand zur gegenüberliegenden ohne Querschnittsänderungen er
streckenden Ferritstäben 7 ist das E-Feld genauso groß wie
in einem die Ferritstäbe umgehendem nicht ferromagnetischen
Dielektrikum. Es gibt also an keiner Stelle in den Ferrit
stäben Feldstärkeüberhohungen, anders als bei herkömmlichen
Resonatorstrukturen mit quer zum E-Feld verlaufenden Luft
spalten.
Dies hat zur Folge, daß eine gemäß der Erfindung beschaffene
Resonatorstruktur eine extrem hohe Durchschlagsfestigkeit
besitzt, weshalb ein Zirkulator mit einer solchen Resonator
struktur für die Übertragung sehr hoher Leistungen geeignet
ist.
Durch die Aufteilung des ferromagnetischen Dielektrikums in
viele einzelne im Abstand zueinander angeordnete Stäbe 7
entsteht eine große Kühlfläche, womit äußerst günstige
Voraussetzungen gegeben sind für die Ableitung der in den
Ferritstaben 7 entstehenden Wärme. Mit Hilfe eines die
Ferritstäbe 7 umströmenden Kühlmittels, z.B. Luft oder eines
anderen geeigneten Gases oder einer dielektrischen Flüs
sigkeit, können auf einfache Weise sehr große Wärmemengen
abgeführt werden. Zu diesem Zweck sind alle Ferritstäbe 7
von einem in die Verzweigungszone eingesetzten und an den
Innenseiten der Hohlleiterwände abgedichteten dielektrischen
Zylinder 8 umgeben, der den Resonator begrenzt. In diesen
dielektrischen Zylinder 8 wird durch einen Einflußkanal 9 in
dem Polschuh 4 und mehrere Löcher 10 in der Hohlleiterwand 2
ein flüssiges oder gasförmiges Kühlmittel eingeführt und
durch Löcher 11 in der gegenüberliegenden Hohlleiterwand 1
und einem Ausflußkanal 12 in dem anderen Polschuh 3 abge
führt. Die beiden Polschuhe 3 und 4 sind auf den Außenseiten
der Hohlleiterwände 1 und 2 gegen Austritt des Kühlmittels
abgedichtet.
Die Durchtrittslöcher 10 und 11 in den Hohlleiterwänden 1
und 2 sind so dimensioniert, daß sie für das Hochfrequenz
feld im Zirkulator undurchlässig sind.
Anstelle der in Fig. 1 dargestellten Kühlvorrichtung kann
auch jeder einzelne Ferritstab 7 in einem dielektrischen
Röhrchen untergebracht und durch jedes Röhrchen das Kühlmit
tel geleitet werden.
In den Ferritstäben ist sowohl in Längs- als auch in Quer
richtung der Temperaturgradient sehr klein, so daß eine
mechanische Zerstörung der Ferritstäbe wegen thermischer
Spannungen nicht zu befürchten ist.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die Ferritstabe 7 durch für das
Hochfrequenzfeld undurchlässige Öffnungen 13, 14 in den
beiden Hohlleiterwänden 1, 2 geführt. Zum einen ist dadurch
eine einfache Halterung fur die Ferritstabe 7 gegeben. Zum
anderen wird vorteilhafterweise auf Grund der Durchführung
der Ferritstabe 7 durch die Hohlleiterwände 1, 2 bis zu den
Polschuhen 3, 4 der magnetische Widerstand für den magneti
schen Kreis verringert. Als Folge davon braucht auch nur
eine kleinere Magnetfeldstarke aufgebracht zu werden, wes
halb ein weniger aufwendiges Magnetsystem benötigt wird. Die
Verringerung des magnetischen Widerstandes zwischen dem
Magnetsystem und den Ferritstaben hat außerdem den Vorteil,
daß die Magnetisierung der Ferritstäbe soweit erhöht werden
kann, daß der Zikulator auch oberhalb der bisherigen Fre
quenzgrenze von etwa 2,5 GHz, im Oberresonanzbetrieb ( above
resonance ) arbeiten kann. Dann treten nämlich in den Fer
ritstäben kaum noch Spinwellenverluste auf, welche nichtli
neare Effekte hervorrufen könnten.
In der Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen planaren Verzwei
gungszirkulator dargestellt. Dieser Zirkulator besitzt eine
symmetrische Leitungsstruktur, bestehend aus zwei planaren
Außenleitern 15, 16 und einem dazwischen angeordneten Innen
leiter 17. Auch hier besteht wie beim Hohlleiterzirkulator
(Fig. 1) die Resonatorstruktur in der Verzweigungszone aus
mehreren im Abstand zueinander angeordneten und parallel zum
E-Feld in der Verzweigungszone ausgerichteten Ferritstäben
17. Die Ferritstäbe 7 sind durch Bohrungen 18, 19 und 20 in
den Außenleitern 15, 16 und dem Innenleiter 17 geführt, so
daß die Ferritstäbe 7 bis an die Polschuhe 3, 4 des Magnet
systems heranreichen. Das Magnetsystem entspricht dem oben
beschriebenen und ist daher mit den gleichen Bezugszeichen
versehen wie in Fig. 1.
Damit den ferromagnetischen Resonator ein flüssiges oder
gasförmiges Kühlmittel durchströmen kann, sind in den Außen
leitern 15, 16 und dem Innenleiter 17 Öffnungen 21, 22 und
23 vorgesehen.
Anstatt die ferromagnetischen Resonatoren bei beiden in den
Fig. 1 und 2 dargestellten Zirkulatorausführungen mittels
eines flüssigen oder gasförmigen Dielektrikums zu kühlen,
kann auch ein festes Dielektrikum (z.B. Berylliumoxid-Kera
mik) mit guter Wärmeleitfähigkeit verwendet werden, in das
die Ferritstäbe 7 eingebettet sind.
Für die in den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispie
len erwähnten Ferritstäbe 7 kann jede beliebige Querschnitts-
form (z.B. rund, quadratisch, sternförmig, hexogonal o.dgl.)
gewählt werden. Dabei ist nur zu beachten, daß sich der
Querschnitt der Stäbe in Richtung des statischen Magnetfel
des nicht ändern.
Eine weitere Form des ferromagnetischen Resonators ist in
Fig. 3 dargestellt. Hier besteht der Resonator aus einem
Ferritkörper 24, der sich z.B. in einem Hohlleiterzirkulator
von einer Hohlleiterwand 25 zur gegenüberliegenden 26 er
streckt. In diesen Ferritkörper 24 sind parallel zum stati
schen Magnetfeld verlaufende Löcher 27 eingelassen, die von
einem nicht ferromagnetischen wärmeabführenden Dielektrikum
ausgefüllt sind. Die Löcher 27 im Ferritkörper 24 setzen
sich fort in die Hohlleiterwände 25 und 26 durchsetzenden
Bohrungen 28 und 29, so daß der Resonator von einem gasfor
migen oder flüssigen Dielektrikum durchströmt werden kann.
Eine vorteilhafte Betriebsart des Zirkulators gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 oder 2 ergibt sich, wenn die
Polschuhe 3, 4 und das Magnetjoch 6 aus Ferritmaterial
hergestellt sind und der Magnet 5 durch eine auf das Joch 6
gewickelten Spule ersetzt wird. Durch Stromstöße in der
Spule kann dann das Magnetfeld und damit die Drehrichtung
des Zirkulators sehr schnell umorientiert werden, was auf
einen direkten Kontakt der Ferritstäbe 7 mit den Polschuhen
3, 4 zurückzuführen ist. Im stromlosen Zustand der Spule
erhält die Remanenzfeldstärke im Joch 6, den Polschuhen 3, 4
und in den Ferritstäben 7 das statische Magnetfeld im Reso
nator aufrecht.
Claims (12)
1. Verzweigungszirkulator für Mikrowellen, der eine von
einem statischen Magnetfeld durchsetzte Wellenleiterver
zweigungszone aufweist, in der ein ferromagnetischer
Resonator angeordnet ist, welcher aus unterschiedlichen
Dielektrika besteht, von denen mindestens eines ferro
magnetische Eigenschaften hat, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzflächen der verschiedenen Dielektrika
Raumkörper (7, 27) bilden, die sich über die gesamte
Höhe der Verzweigungszone erstrecken und deren Quer
schnitte sich in Richtung des statischen Magnetfeldes
nicht ändern.
2. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das ferromagnetische Dielektrikum in Form
von mehreren parallel zum statischen Magnetfeld ausge
richteten Stäben (7) in einem anderen Dielektrikum
eingebettet ist.
3. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem Hohlleiterzirkulator die ferro
magnetischen Stäbe (7) durch Öffnungen (13, 14) in den
gegenüberliegenden Hohlleiterwänden (1, 2) geführt sind
und daß diese Öffnungen (13, 14) so dimensioniert sind,
daß sie für das Hochfrequenzfeld im Zirkulator undurch
lässig sind.
4. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem Zirkulator, dessen Wellenleiter
verzweigung als planare Leitungsstruktur (15, 16, 17)
ausgebildet ist, die ferromagnetischen Stäbe (7) durch
Bohrungen (18, 19, 20), welche die Leitungsstruktur (15,
16, 17) durchsetzen, geführt sind.
5. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einen die Verzweigungszone ausfüllenden
ferromagnetischen Körper (24) parallel zum statischen
Magnetfeld verlaufende Durchgangsbohrungen (27) einge
bracht sind, die mit einem anderen Dielektrikum gefüllt
sind.
6. Verzweigungszirkulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Dielek
trika aus gut wärmeleitendem Keramik besteht.
7. Verzweigungszirkulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Dielek
trika eine Flüssigkeit ist, die zum Abtransport der
Verlustwärme durch den ferromagnetischen Resonator
strömt.
8. Verzweigungszirkulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Dielek
trika ein Gas ist, das zum Abtransport der Verlustwärme
durch den ferromagnetischen Resonator strömt.
9. Verzweigungszirkulator nach einem der Ansprüche 2, 3, 4,
7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle ferromagne
tischen Stäbe (7) in einem dielektrischen Zylinder (8)
angeordnet sind, durch den eine Flüssigkeit oder ein Gas
strömt.
10. Verzweigungszirkulator nach einem der Ansprüche 2, 3, 4,
7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder einzelne
ferromagnetische Stab in einem dielektrischen Röhrchen
steckt, durch das eine Flüssigkeit oder ein Gas strömt.
11. Verzweigungszirkulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch seine Verwendung als ein
in seiner Drehrichtung umschaltbarer Zirkulator, wobei
das statische Magnetfeld im Resonator einer außerhalb
der Wellenleiterverzweigungszone angeordneten strom
durchflossenen Spule umorientiert wird.
12. Verzweigungszirkulator nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spule auf ein außerhalb der Verzwei
gungszone angeordnetes ferromagnetisches Joch (6) gewik
kelt ist, welches einen magnetischen Kreis mit dem
ferromagnetischen Dielektrikum (7) in der Verzweigungs
zone bildet und daß im stromlosen Zustand der Spule die
Remanenzfeldstärke im Joch (6) und im Dielektrikum (7)
das statische Magnetfeld im Resonator aufrecht erhält.
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