DE3615154A1 - Bremsdruckregelventilanordnung - Google Patents
BremsdruckregelventilanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsdruckregelventilanordnung
für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage,
mit einem Ventilgehäuse, in dem ein Einlaßraum für ungeregelten
Druck und ein Auslaßraum für den geregelten
Druck ausgebildet sind, einem dazwischen geschalteten,
bei einem vorgebbaren Schaltdruck schließenden Regelventil
und einem funktionsmäßig parallelgeschalteten
Rückschlagventil, das aufgrund einer Druckverminderung
im Einlaßraum gegen eine Schließkraft öffnet, wobei
das Regelventil einen Stufenkolben mit einem die kleinere
Kolbenstufe dicht umgebenden Ventilverschlußstück
und als Ventilsitz eine gegen das Ventilgehäuse abgedichtete,
von der kleineren Kolbenstufe unter Freilassung
eines Durchgangskanals durchsetzte Hülse aufweist und
wobei die größere Kolbenstufe in einer Bohrung einer
Wand des Einlaßraums abgedichtet geführt und der Stufenkolben
durch eine Kraft in Öffnungsrichtung des Regelventils
belastet ist.
Bei einer bekannten Bremsdruckregelventilanordnung dieser
Art, wie sie zum Beispiel in der DE-OS 29 30 476
oder der DE-PS 32 04 408 angegeben ist, tritt bei Absenkung
des ungeregelten Eingangsdrucks, nachdem der
Schaltdruck des Regelventils überschritten wurde, eine
verhältnismäßig große Hysterese auf, das heißt der Ausgangsdruck
nimmt bis herab zum Schaltdruck mit einer
geringeren Steigung als bei der Zunahme des Eingangsdrucks
ab. Eine solche Bremsdruckregelventilanordnung
ist daher nicht in Bremsanlagen mit Antiblockiersystem
(ABS) als lastabhängiger Antiblockierbremskraftregler
geeignet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bremsdruckregelventilanordnung der gattungsgemäßen Art
anzugeben, bei der die Hysterese vermindert ist.
In der älteren (nicht vorveröffentlichten) deutschen
Patentanmeldung P 34 41 752.4 ist eine Lösung angegeben,
bei der parallel zu dem als Regelkolben wirkenden Stufenkolben
ein zweiter Kolben im Ventilgehäuse eingebaut
ist.
Die nunmehr vorgeschlagene Lösung besteht darin, daß
die Hülse axial verschiebbar gelagert, durch den Stufenkolben
gegen eine Federkraft in Richtung auf das Ventilverschlußstück
mitnehmbar und durch die Federkraft in
Richtung auf einen gehäusefesten Anschlag belastet ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil einer erfindungsgemäßen
Bremsdruckregelventilanordnung und
die
Fig. 2 bis 4 mögliche Druckregelkennlinien der Bremsdruckregelventilanordnung
nach Fig. 1.
Die Bremsdruckregelventilanordnung nach Fig. 1 hat ein
Ventilgehäuse 1 mit einer Anschlußbohrung 2 für einen
Hauptbremszylinder und die Vorderradbremsen einer hydraulischen
Bremsanlage und mit einer Anschlußbohrung 3
für die Hinterradbremsen der Fahrzeugbremsanlage. Die
Anschlußbohrungen 2 und 3 enden in einer mehrfach abgestuften
Bohrung 4 des Gehäuses 1, bei der es sich um
eine Sackloch-Bohrung handelt. In die Bohrung 4 sind
eine erste Hülse 5 eingesetzt und eine zweite Hülse
6 eingeschraubt und mittels Dichtungen 7 und 8 gegen
das Ventilgehäuse 1 abgedichtet. Die zweite Hülse 6
liegt an der ersten Hülse 5 und diese wiederum an einem
Anschlag 9 des Ventilgehäuses 1 an.
In der zweiten Hülse 6 ist ein als Regelkolben wirkender
Stufenkolben 10 verschiebbar angeordnet und mittels
einer Dichtmanschette 12 gegen diese abgedichtet. Die
zweite Hülse 6 und die Dichtmanschette 12 bilden eine
Begrenzungswand für einen Einlaßraum 13, der durch eine
radiale Öffnung 14 in der zweiten Hülse 6 mit der Anschlußbohrung
2 verbunden ist.
In der ersten Hülse 5 ist eine dritte Hülse 16 axial
verschiebbar gelagert und durch eine Dichtungsmanschette
17 gegen die erste Hülse 5 abgedichtet.
Der Stufenkolben 10 hat eine größere Kolbenstufe 18,
die in einer axialen Bohrung der Hülse 6 gelagert ist,
und eine kleinere, die dritte Hülse 16 axial durchsetzende
Kolbenstufe 19, wobei die größere Kolbenstufe
18 mit ihrer Schulter an der einen Stirnseite der dritten
Hülse 16 anliegt und die kleinere Kolbenstufe 19 einen
Durchgangskanal 20 zwischen sich und der dritten Hülse
16 freiläßt. Der Durchgangskanal 20 steht über radiale
Kanäle 21 in der dritten Hülse 16 mit dem Einlaßraum
13 in Verbindung.
Auf dem freien Ende der kleineren Kolbenstufe 19 ist
eine im wesentlichen becherförmig ausgestaltete Kappe
22 befestigt, deren Boden einen Auslaßraum 23 begrenzt.
In der becherförmigen Kappe 22 ist ein im wesentlichen
zylindrisches elastisches Ventilverschlußstück 24 angeordnet,
das am Kappenboden und an der Kappenwandung
anliegt und durch einen sich axial von der Innenseite
des Kappenbodens nach innen in die Kappe 22 erstreckenden
zylindrischen Fortsatz in einem radialen Abstand von
der kleineren Kolbenstufe 19 gehalten wird. Im Kappenboden
befindet sich eine axial durchgehende Bohrung
25, die einerseits über radiale Kanäle 26 mit dem Auslaßraum
23 und andererseits über axiale, in der Zeichnung
nicht dargestellte Kanäle mit dem Inneren der Kappe
22 verbunden ist. Das Ende der kleineren Kolbenstufe
19 hat einen pilzförmigen Kopf 27, der an der dem Auslaßraum
23 zugekehrten Stirnseite der Kappe 22 anliegt.
Die Verbindung der Bohrung 25 mit dem Einlaßraum 13
ist durch eine Dichtlippe 28, die am Umfang der kleineren
Kolbenstufe 19 aufgrund ihrer Eigenelastizität unter
Federvorspannung anliegt, unterbrochen. Die kleinere
Kolbenstufe 19 und die Dichtlippe 28 bilden daher ein
Rückschlagventil, das gegen eine Schließkraft vom Auslaßraum
23 zum Einlaßraum 13 öffnet.
Das Ventilverschlußstück 24 bildet zusammen mit der
dritten Hülse 16 ein Regelventil, bei dem die dritte
Hülse 16 den Ventilsitz bildet.
Im Auslaßraum 23 ist ferner eine wendelförmige Feder
29 angeordnet, die sich einerseits am Boden 30 der Sackloch-
Bohrung 4 und andererseits an einem radial nach
außen ragenden Ringflansch 31 der dritten Hülse 16 abstützt
und diesen gegen die als Anschlag wirkende, dem
Auslaßraum 23 zugekehrte Stirnfläche 15 der ersten Hülse
5 drückt.
Der axiale Abstand der mit der dem Auslaßraum 23 zugekehrten
Stirnfläche der dritten Hülse 16 zusammenwirkenden
radialen Fläche des Ventilverschlußstücks 24 von
der größeren Kolbenstufe 18 ist so gewählt, daß bei
Anlage der größeren Kolbenstufe 18 an der dritten Hülse
16 ein Ringspalt zwischen dem Verschlußstück 24 und
dem Ventilsitz bzw. der dritten Hülse 16 verbleibt,
wie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Das durch Verschlußstück 24 und Hülse 16 gebildete Regelventil
liegt daher wirkungsmäßig zwischen dem Einlaßraum
13 und dem Auslaßraum 23, während das durch die Dichtlippe
28 und die kleinere Kolbenstufe 19 gebildete Rückschlagventil
wirkungsmäßig parallel zu diesem Regelventil
liegt.
Die Querschnittsfläche A₁ der großen Kolbenstufe 18
ist etwas kleiner als die dem Außendurchmesser der dritten
Hülse 16 auf seiten des Ventilverschlußstücks 24
entsprechende Fläche A₂, die ihrerseits wieder etwas
kleiner als die dem Außendurchmesser der dritten Hülse
16 auf seiten der großen Kolbenstufe 18 entsprechende
Fläche A₃ ist.
Auf den Stufenkolben 10 wirkt eine Kraft F, bei der
es sich um eine lastabhängige Kraft handeln kann, die
von der Hinterachsaufhängung eines Fahrzeugs abgeleitet
ist.
Eine Abwandlung der dargestellten Bremsdruckregelventilanordnung
kann darin bestehen, daß die erste Hülse 5 einstückig
mit dem Gehäuse 1 ausgebildet ist, so daß die Dichtung
8 entfällt. Gegebenenfalls kann anstelle des Bodens
30 ein abgedichteter Verschlußdeckel vorgesehen sein,
um die Hülse 16 in die Bohrung 4 einführen zu können.
Gleichzeitig kann auch die zweite Hülse 6 einteilig
mit dem Ventilgehäuse 1 ausgebildet sein, so daß die
Dichtung 7 entfällt.
Die Wirkungsweise der dargestellten Bremsdruckregelventilanordnung
ist folgende:
In der Ruhelage der Anordnung nehmen alle Teile die
in der Zeichnung dargestellte Lage ein, in der die lastabhängige
Kraft F den Regelkolben 10 auf Anschlag an
der dritten Hülse 16 hält. Bei eingangsseitigem Druckaufbau
wird, da das Regelventil 16, 24 geöffnet ist, auch
ausgangsseitig ein Druck P A aufgebaut, der nach Fig.
2 im Betrag genau dem Eingangsdruck P E entspricht. Erreichen
die Drücke im Einlaßraum 13 und im Auslaßraum
23 den Schaltdruck P₁ = F/A₁, dann wird der Regelkolben
10 in Fig. 1 nach rechts bewegt, so daß das Regelventil
16, 24 schließt. Bei weiterer Steigerung des Eingangsdrucks
P E nimmt der Ausgangsdruck P A nur noch mit geringerer
Steigung m₁ in Abhängigkeit von den Wirkflächen
A₁ und A₂ nach der Beziehung
zu. Weiteres Druckfluid kann nur noch über den Drosselspalt
zwischen dem Ventilverschlußstück 24 und der Hülse
16 strömen. Es entsteht ein Differenzdruck, der auf
die Ringfläche A₃ - A₂ gegen die Vorspannkraft der Feder
29 wirkt.
Nach Erreichen des Druckes P₂ (Fig. 2) wird die Hülse 16
durch die auf die Ringfläche A₃ - A₂ wirkende Druckkraft
gegen die Kraft der Feder 29 (nach links in Fig. 1)
verschoben.
Dadurch schließt das Regelventil 24, 16 den Durchgangsspalt,
und gleichzeitig bewegt sich der Stufenkolben 10
nach links in Fig. 1. Dadurch sinkt - bei mechanischer
Ansteuerung - die Ansteuerkraft F. Ein weiteres Ansteigen
des Eingangsdrucks P E bewirkt ein weiteres Verschieben
des Regelkolbens 10 nach links. Das Regelventil
bleibt dabei geschlossen; eine Erhöhung des Ausgangsdrucks
P A findet nur noch durch Volumenänderung des
Auslaßraums 23 statt. Der Anstieg des Ausgangsdrucks
P A wird dabei aufgrund der größer werdenden, in die
entgegengesetzte Richtung wirkenden Kraft der Feder 29
verringert. Durch entsprechende Wahl der Federsteifigkeit
der Feder 29 in Zusammenhang mit dem Verbrauchsvolumen
des Hinterachs-Bremskreises kann jede beliebige Minderung
der Zunahme des Ausgangsdrucks oberhalb des Drucks
P₂ erzielt werden, entsprechend der geringeren Steigung
m₂ in Fig. 2. Wird der Eingangsdruck P E nunmehr gesenkt,
dann sinkt auch der Ausgangsdruck P A praktisch ohne
Verzögerung bzw. ohne Hysterese, da das Gleichgewicht
zwischen der durch den Eingangsdruck P E ausgeübten Kraft
und der Summe der durch den Ausgangsdruck P A und die
Feder 29 ausgeübten Kräfte aufrechterhalten bleibt.
Wenn der Eingangsdruck P E wieder gleich dem Druck P₂
ist, liegt die Hülse 16 wieder am Anschlag 15 an. Da
der Eingangsdruck P E noch oberhalb von P₁ liegt, ist
der Eingangsdruck zunächst noch bestrebt, den Regelkolben
weiter nach rechts zu verschieben, so daß das Regelventil
16, 24 weiterhin geschlossen bleibt. Ferner ist
der Eingangsdruck zunächst noch höher als der Ausgangsdruck,
so daß der Ausgangsdruck auch bei weiterer Absenkung
des Eingangsdrucks zunächst nicht abgebaut werden
kann und solange konstant bleibt, bis der Eingangsdruck
wieder gleich dem Ausgangsdruck ist (an der Stelle P E = 3
in Fig. 2). Bei weiterer Absenkung des Eingangsdrucks
öffnet das Rückschlagventil 19, 28, so daß der Ausgangsdruck
im gleichen Maße wie der Eingangsdruck abgebaut
wird.
Wird die äußere Ansteuerung des Regelkolbens 10 so gewählt,
daß die Kraft F beim Verschieben des Regelkolbens
nach links absinkt, zum Beispiel bei pneumatischer
oder hydraulischer Ansteuerung, dann nimmt der Ausgangsdruck
P A gemäß Fig. 3 auch nach Überschreitung des Eingangsdruckes
P E = P₂ mit der gleichen verminderten Steigung
m₁ weiter zu. Bei Absenkung des Eingangsdrucks im
Bereich oberhalb von P₂ nimmt dann der Ausgangsdruck
mit geringerer Steigung m₂ ab, die gleich der Steigung
der Kennlinie nach Fig. 2 oberhalb des Druckes P₂ ist.
Dadurch ergibt sich zwar bei Druckabsenkung eine Hysterese,
doch kann die Hysterese durch entsprechende Wahl
der Federsteifigkeit der Feder 29 weitgehend vermieden
werden.
Wird die Feder 29 so ausgelegt, daß die Steigung der
Druckkennlinie oberhalb von P₂ steiler als unterhalb
dieses Druckes ist, d. h. m₂ größer als m₁, wie es in
Fig. 4 dargestellt ist, dann ist die Hysterese bis zum
Erreichen des Druckes P₂ gleich Null.
Claims (1)
- Bremsdruckregelventilanordnung für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage, mit einem Ventilgehäuse, in dem ein Einlaßraum für ungeregelten Druck und ein Auslaßraum für den geregelten Druck ausgebildet sind, einem dazwischen geschalteten, bei einem vorgebbaren Schaltdruck schließenden Regelventil und einem funktionsmäßig parallelgeschalteten Rückschlagventil, das aufgrund einer Druckverminderung im Einlaßraum gegen eine Schließkraft öffnet, wobei das Regelventil einen Stufenkolben mit einem die kleinere Kolbenstufe dicht umgebenden Ventilverschlußstück und als Ventilsitz eine gegen das Ventilgehäuse abgedichtete, von der kleineren Kolbenstufe unter Freilassung eines Durchgangskanals durchsetzte Hülse aufweist und wobei die größere Kolbenstufe in einer Bohrung einer Wand des Einlaßraums abgedichtet geführt und der Stufenkolben durch eine Kraft in Öffnungsrichtung des Regelventils belastet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (16) axial verschiebbar gelagert, durch den Stufenkolben (10) gegen eine Federkraft (29) in Richtung auf das Ventilverschlußstück (24) mitnehmbar und durch die Federkraft in Richtung auf einen gehäusefesten Anschlag (15) belastet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615154 DE3615154A1 (de) | 1986-05-05 | 1986-05-05 | Bremsdruckregelventilanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863615154 DE3615154A1 (de) | 1986-05-05 | 1986-05-05 | Bremsdruckregelventilanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3615154A1 true DE3615154A1 (de) | 1987-11-12 |
Family
ID=6300198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863615154 Withdrawn DE3615154A1 (de) | 1986-05-05 | 1986-05-05 | Bremsdruckregelventilanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3615154A1 (de) |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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