DE3607266A1 - Verfahren und vorrichtung zum saeen von feinsaemereien - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum saeen von feinsaemereien

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DE3607266A1 DE19863607266 DE3607266A DE3607266A1 DE 3607266 A1 DE3607266 A1 DE 3607266A1 DE 19863607266 DE19863607266 DE 19863607266 DE 3607266 A DE3607266 A DE 3607266A DE 3607266 A1 DE3607266 A1 DE 3607266A1
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Säen von Feinsämereien in verfestigtem Boden bzw. verfilzten Grasnarben, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 8.
Ein derartiges Verfahren wird bevorzugterweise zum Nach­ säen lückiger bzw. minderwertiger Grasflächen angewandt. Vorrichtungen zur Durchführung derartiger Verfahren sind unter der Bezeichnung Durchsaatgeräte bekannt, die in erster Linie zur Grünlanderneuerung herangezogen werden.
Es wurden in jüngster Zeit verschiedene Anstrengungen unternommen, geeignete Durchsaatgeräte zu schaffen, mit denen auf wirtschaftliche Art und Weise Feinsämereien in verfestigten Mutterboden, wie z. B. in verfilzte oder lückige Grasflächen, gesät werden können. Aus Kostengrün­ den wurde hierbei der Weg eingeschlagen, für herkömmliche Sä- bzw. Drillmaschinen Zusatzvorrichtungen zu schaffen, mit denen der zu verbessernde Mutterboden für das Einsäen der Feinsämereien in passender Weise vorbereitet werden kann.
Aus der EP-A-01 31 763 ist ein Verfahren zum Säen von Feinsämereien gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8 bekannt.
Beim bekannten Verfahren erfolgt die Muldenbildung derart, daß der in den Mutterboden eingebrachte Schlitz bzw. die eingebrachte Kerbe durch einen nachlaufenden Spreizkeil im wesentlichen auf die der größten Weite des Spreizkeils entsprechende Weite verbreitert wird, und daß dem Spreiz­ keil eine Samenabgabeeinrichtung nachgeschaltet ist, über die beispielsweise die Grassamen in eine verhältnismäßig breite und ausgeformte Mulde abgelegt werden. Der Samenab­ gabevorrichtung, die bevorzugterweise Bestandteil einer herkömmlichen Drillmaschine ist, ist eine weitere Ein­ richtung nachgeschaltet, mit der die vom Spreizkeil vorge­ formte Mulde stabilisiert und gleichzeitig die abgelegten Samen leicht in den Muldengrund eingedrückt werden.
Dieses Verfahren und diese Vorrichtung haben sich mittler­ weile insbesondere für die Durchsaat auf humosen, leichten Böden gut bewährt. Es wurde insbesondere festgestellt, daß bei dieser Art des Nachsäens keine gesteigerte Verunkrau­ tung eingetreten ist. Das bekannte Verfahren ist deshalb gut für die Grünlanderneuerung auf verhältnismäßig locke­ ren Böden geeignet, die einer größeren Gefahr einer Ver­ unkrautung durch Ampfer, Löwenzahn usw. unterliegen.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß mit diesem Verfah­ ren nicht auf allen Böden bzw. Grasnarben gleich gute Erfolge erzielt werden konnten. Insbesondere beim Einsatz auf stark verfilzten Altgrasnarben bzw. auf festen Mine­ ralböden hat sich gezeigt, daß das Auflaufen der Nachsaat nicht in dem erwarteten Zeitraum und in zufriedenstellen­ der Weise eingetreten ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Säen von Feinsämereien in verfestigten Mutterboden und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, mit dem bzw. mit der günstige Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß die Nachsaat insbesondere auf festen Mineralböden oder stark verfilzten Altgrasnarben zuverlässig aufgehen und schnell auflaufen kann.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Verfahrensschritte und hinsichtlich der Vorrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 8 angege­ benen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß erfolgt beim Eindringen des Schnitts in den Mutterboden bzw. die Altgrasnarbe ein seitliches Un­ terschneiden des Mutterbodens in einer geeigneten Tiefe, die bei der Anwendung des Verfahrens zur Grünlanderneue­ rung beispielsweise bei ca. 1 cm liegt. Während des Unter­ schneidevorgangs bzw. kurzzeitig darauffolgend wird der zunächst geformte und verhältnismäßig tiefe Schlitz in einer bestimmten Tiefe seitlich aufgeweitet. Weil beim Einleiten der Aufweitekraft jedoch bereits der Unter­ schnitt im Mutterboden vorliegt, erfolgt erfindungsgemäß keine seitliche Verdichtung der Muldenwand, sondern ein Hochwölben bzw. Aufwerfen der an den Schlitz angrenzenden Bodenteile, so daß eine im wesentlichen trapezförmige Samenmulde entsteht, in die das Saatgut in Bandsaat, be­ vorzugterweise mit einer Breite von etwa 3 cm, abgelegt werden kann.
Neben zusätzlichen Vorteilen hinsichtlich der beim erfin­ dungsgemäßen Durchsaatgerät erforderlichen Leistungsauf­ nahme ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden besonderen Vorteile: Da der Unterschnitt in einer verhältnismäßig großen Breite vorgenommen werden kann, wird dem einzelnen Saatkorn nach dem Aufwölben bzw. Aufwerfen der Muldenschlitzwende mehr eigener Boden und Wasser zur Verfügung gestellt, als dies beim herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Gleichzeitig erhalten die Samen jedoch von oben durch den zwischen den aufgeworfenen Muldenschlitzwänden entstehenden Lichtspalt genügend UV- Strahlung, um die Keimung und das Wachstum zu fördern. Dies ist insbesondere für die Grünlanderneuerung von be­ sonderem Vorteil, da bei Grassämereien zum Keimen eine bestimmte Dosis an UV-Strahlung erforderlich ist. Dieser das Auflaufen der Nachsaat fördernde Effekt wird dadurch noch gesteigert, daß durch den seitlich vorgenommenen Unterschnitt im Mutterboden die Wasserkapillare und senk­ rechten Wurzeln der Altgrasnarbe durchschnitten werden, so daß die Altgrasnarbe den Keimlingen in vermindertem Maße Wasser abziehen kann. Darüberhinaus führt das Abtrennen der vertikalen Wurzeln der Altgrasnarbe zu einem Wachs­ tumsschock der vorhandenen Pflanzen, was dem Auflaufen der Nachsaat weiter förderlich ist, wobei zu berücksichtigen ist, daß die im Mutterboden ausgeformte Mulde in dem Bereich, in dem die Nachsaat zu liegen kommt, quasi nicht verdichtet ist, so daß in diesem Bereich das Kapillarwas­ ser bis an das Saatgut herangeführt und diesem voll zur Verfügung gestellt werden kann. Da sich seitlich der Nach­ saat-Mulde eine Hochstellung ergibt, wird über die Ober­ fläche des Mutterbodens streichender Wind wirksam von der Nachsaat abgehalten, so daß innerhalb der geformten Mulde ein optimales Klima hinsichtlich Feuchtigkeit, Wärme und Licht für die Keimung der Nachsaat geschaffen wird, wobei ein Vertrocknen des angekeimten Saatgutes ausgeschlossen werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft durch die An­ bringung des Unterschnitts gute Voraussetzungen dafür, daß der Mutterboden zur Bildung einer verhältnismäßig breiten zur Samenaufnahme vorgesehenen Mulde mit geringen Kräften bearbeitet werden kann. Weil der Mutterboden somit nicht gewaltsam aufgerissen, sondern eher sanft unter Ausweichen der Muldenränder nach oben verdrängt wird, wird selbst bei verhältnismäßig großen Bearbeitungsgeschwindigkeiten wirk­ sam ausgeschlossen, daß Bodenteile über die Bodenober­ fläche verteilt werden. Auf diese Weise kann die Gefahr einer zusätzlichen Verunkrautung durch im Boden befind­ liches Saatgut, wie z.B. von Ampfer, Löwenzahn, Vogelmiere usw., eingedämmt werden.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens ist Gegenstand des Patentanspruchs 2. Mit dieser Weiterbildung lassen sich die vom Boden-Auf­ reißwerkzeug zu übertragenden Kräfte sehr klein halten. Auf der anderen Seite wird die Grasnarbe nur insoweit verletzt, als dies für ein sicheres Auflaufen der Nachsaat vorteilhaft ist.
Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere für die Grün­ landerneuerung, d.h. für die Regenerierung verfilzter Grasnarben eine Unterschneidung des Mutterbodens in einer Tiefe von bis zu 1 bis 1,5 cm von besonderem Vorteil ist.
Die Weiterbildung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 4 schafft günstige Voraussetzungen für eine zuverlässige Führung des zum Bodenaufbrechen dienenden Werkzeugs.
Die Variation des Verfahrens gemäß Patentanspruch 5 ist geeignet, die Verschleißerscheinungen am Bodenaufbruch­ werkzeug möglichst klein zu halten und die Leistungsauf­ nahme des Durchsaatgeräts zu minimieren. Dies ist insbe­ sondere beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Kiesrekultivierungsflächen und Flächen mit verhältnismäßig hohem Basaltanteil, wie es beispielsweise in den deutschen Mittelgebirgen bzw. auf stark verfilzten Altgrasnarben und Altmarschen Norddeutschlands, d.h. bei schweren tonigen Böden der Fall ist, von Vorteil. Dadurch daß der Unter­ schnitt der Grasnarbe bzw. des zu bearbeitenden Mutterbo­ dens erst vorgenommen wird, wenn die größtmögliche Schlitztiefe erreicht ist, treten im Bereich des zum Auf­ brechen des Bodens dienenden Werkzeugs exakt definierte und reproduzierbare Belastungen auf, wodurch die Voraus­ setzung dafür geschaffen wird, daß das Werkzeug leicht und mit einer einfach herzustellenden Geometrie konzipiert werden kann. Darüberhinaus hat diese Verfahrensvariante den Vorteil, daß die Bodenstruktur nur so gering wie möglich gestört wird, so daß die in Bandsaat (ca. 3 cm) abgelegten Samen zuverlässig von den vorhandenen Wasser­ kapillaren versorgt werden können, was bei übermäßiger Verdichtung des Bodens erschwert würde.
Die Weiterbildung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 6 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine herkömmliche Drillmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens nachgerüstet wird. In dem zunächst noch offen gehaltenen zentralen Schlitz im Boden kann das zugeordnete Drillschar der Drillmaschine eingreifen, so daß eine gute Führung für diese Komponente der Drillmaschine geschaffen wird. Dieses Drillschar kann beim Überstreichen des Schlitzes jedoch gleichzeitig bewirken, daß der Schlitz in der Ebene der Unterschnitte verschlossen wird, bevor das Ablegen der Samen erfolgt. Dadurch wird zuverlässig ver­ hindert, daß ein Teil der Samen verhältnismäßig weit in den Mutterboden versenkt wird, was das Auflaufen der Nach­ saat erschweren würde.
Eine besonders einfache Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Gegenstand des Patentan­ spruchs 8. Da die Unterschnitt-Messer im Bereich der Ver­ drängerabschnitte vorgesehen sind, muß die Baulänge des zum Aufreißen des Mutterbodens dienenden Geräts nicht vergrößert werden. Die erfindungsgemäße Anordnung der Unterschnitt-Messer in bezug zur Bodenoberfläche eröffnet die Möglichkeit, die zum Hochwölben des Mutterbodens er­ forderlichen Kräfte verhältnismäßig klein zu halten und gleichzeitig identische Wachstumsvoraussetzungen für das gesamte in Bandsaat abgelegte Saatgut zu schaffen. Selbst­ verständlich ist es jedoch auch möglich, die Unterschnitt- Messer geringfügig zur Oberfläche des zu bearbeitenden Mutterbodens anzustellen, falls der vorliegende Bodentyp dies erfordern sollte. Diese Maßnahme führt zu dem zusätz­ lichen Vorteil, daß sich ein Selbstschärfeeffekt der Un­ terschnittmesser ergibt, weil diese das Bestreben haben, sich in den Boden zu ziehen.
Das erfindungsgemäße Durchsaatgerät eignet sich in beson­ derer Weise in Kombination mit einer herkömmlichen Drill­ maschine zur Zusammenstellung zu einem Durchsaat-Anbau­ satz, bei dem die den Boden aufschneidenden Werkzeuge dem jeweiligen Drillschar vorgeschaltet sind. In diesem Fall kann der von der Schlitzmessereinrichtung gebildete Boden­ schlitz in vorteilhafter Weise als Führung für das nach­ laufende Drillschar herangezogen werden. Da in der Regel die Samenabgabevorrichtung vom bodenöffnenden Werkzeug geführt ist, wird auf diese Weise dafür gesorgt, daß die Samen mittig bzw. ausgerichtet in die ausgeformte Samen­ mulde eingebracht werden können, so daß eine sehr gleich­ mäßige Bandsaat entstehen kann.
Die Schlitzmessereinrichtung kann auf verschiedene Art und Weise konstruktionstechnisch optimiert werden. Es ist beispielsweise möglich, mit Hilfe von rotierenden Messer­ scheiben den Boden aufzubrechen und dabei gleichzeitig den seitlichen Unterschnitt anzubringen. Eine andere Variante, die insbesondere hinsichtlich der Kinematik und des her­ stellungstechnischen Aufwands Vorteile besitzt, ist Gegen­ stand des Patentanspruchs 10.
Zur optimalen Anpassung des Durchsaatgeräts an verschie­ dene Bodentypen ist die Einstellbarkeit des Höhenversatz- Maßes zwischen Unterkante des Schlitzmessers und dem Un­ terschnitt-Messer von Vorteil. Für die Grünlanderneuerung hat sich ein Höhenversatz-Maß im Bereich zwischen 2 und 2,5 cm als vorteilhaft erwiesen. Mit dieser Ausgestaltung lassen sich vorteilhafte Unterschneidungstiefen von etwa 1 cm realisieren.
Wenn die Verdrängerabschnitte des Durchsaatgeräts gemäß Patentanspruch 12 ausgebildet sind, wird der Mutterboden beim Durchziehen des Schlitzmessers nur in geringem Umfang in vertikaler Richtung nach oben beschleunigt, so daß ein Verteilen von Bodenbestandteilen auf die benachbarte Umgebung und damit eine zusätzliche Verunkrautung des Bodens verhindert werden kann.
Mit der Konstruktionsvariante gemäß Patentanspruch 14 konnten einerseits verhältnismäßig gute Standzeiten und andererseits verhältnismäßig kleine Schnittkräfte verwirk­ licht werden. Darüberhinaus eröffnet diese Gestaltung die Möglichkeit, die Unterschnitt-Messer einstückig mit den Verdrängerabschnitten auszubilden. Dabei kann in vorteil­ hafter Weise die einstückige Ausbildung derart erfolgen, daß ein preisgünstiges Herstellungsverfahren angewendet werden kann. Diesbezüglich hat es sich als besonders vor­ teilhaft erwiesen, die Verdrängerabschnitte als Biegeteile auszubilden, wobei die Unterschnitt-Messer von abgewinkel­ ten Biegeteil-Lappen des Verdrängerabschnitt-Rohlings ge­ bildet sind.
Mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 16 läßt sich eine direkte Scharführung unmittelbar hinter dem Schlitz­ messer erzielen.
Ferner vorteilhaft im Hinblick auf eine Erzielung hoher Standzeiten des Durchsaatgeräts ist die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 17. Durch diese Orientierung der Unterschnitt-Messer ergibt sich im Einsatz des Durchsaat­ geräts ein Selbstnachschärfeeffekt, so daß selbst steinige Böden über eine lange Zeit hinweg ohne Wartung bearbeitet werden können. Durch geeignete Anpassung der Unterschnitt- Messer-Länge an den Winkel sowie eines variablen Einstell­ winkels zur Mutterbodenoberfläche E 3, den die Verdränger­ abschnitte mit der Ziehrichtung des Durchsaatgeräts ein­ schließen, kann wirksam verhindert werden, daß am Werkzeug Verstopfungen durch nicht abgeräumte Erntereste, Gailstel­ len oder zu hohe Altgrasnarben auftreten. In diesem Zusam­ menhang kann es auch von Vorteil sein, die Höhe der Ver­ drängerabschnitte dem Zustand des zu bearbeitenden Mutter­ bodens anzupassen.
Sowohl in herstellungstechnischer als auch lagerhaltungs­ technischer Hinsicht von besonderem Vorteil ist die Wei­ terbildung des Durchsaatgeräts gemäß Patentanspruch 19. Der Landwirt kann bei dieser Gestaltung der Muldenbil­ dungseinrichtung den individuellen Anforderungen des Bo­ dens entsprechend Elemente des Bauteilsatzes zusammenstel­ len und auf diese Weise ein Durchsaatgerät bereitstellen, das den jeweiligen Anforderungen optimal gerecht wird. Die Zusammenstellung der einzelnen Bauteile kann durch ein­ fachste Verbindungselemente erfolgen, die der Landwirt als potentieller Anwender problemlos bedienen kann. Das Win­ kelblech ist sehr kostengünstig in verschiedenen Varianten bezüglich der Höhe, des Spreizwinkels, der Unterschnitt- Messersteigung und -gestaltung herzustellen, wobei sich insbesondere mit der Weiterbildung gemäß Patentanspruch 21 besondere herstellungstechnische Vorteile ergeben. Der abgewinkelte Lappen des Biegeteil-Halbzeugs wird bevor­ zugterweise einer Nachbearbeitung unterzogen, um die Standzeit des Unterschnitt-Messers zusätzlich anzuheben.
Zur Bearbeitung steinhaltiger Böden kann eine Weiterbil­ dung des Durchsaatgeräts in der Weise vorgenommen werden, daß die Unterschnitt-Messer und gegebenenfalls auch die Schlitzmessereinrichtung durch Schneideneinsätze verstärkt werden, was Gegenstand des Patentanspruchs 26 ist.
Um den Schnitt in den Mutterboden vorzunehmen, muß auf das den Boden auftrennende Werkzeug eine mit der Bodencharak­ teristik variierende Andruckkraft aufgebracht werden. Dies geschieht bereits bei dem aus der EP-A-01 31 763 bekannten Vorrichtung durch eine Halterungsschwinge, die an dem dem Bodenauftrennwerkzeug zugewandten Ende eine Aufnahme zur Befestigung des Werkzeugs besitzt. Erfindungsgemäß ist bevorzugterweise einstellbar am vorderen Teil des Schlitz­ messers ein bevorzugterweise geschlitztes Trägerprofil befestigbar. Das Trägerprofil kann beispielsweise als rohrförmiges Trägerprofil ausgebildet sein, dessen Durchmesser so bemessen ist, daß eine wirksame Abstützung des Trägerprofils an der Mutterbodenoberfläche erfolgen kann. Auf diese Weise erfolgt eine Zwangstiefenführung, d.h. eine durch das Trägerprofilrohr gesteuerte konstante Einstellung der Arbeitstiefe. Es ist jedoch auch jede andere Profilgestaltung möglich, mit der eine exakte Tie­ fenführung gewährleistet ist.
Mit der Einstellbarkeit gemäß Patentanspruch 25 gelingt es, Verstopfungen im Bereich des Bodenöffnungswerkzeugs beim Betrieb wirksam auszuschließen.
Durch die Ausgestaltung des Durchsaatgeräts gemäß Patent­ anspruch 26 können die Kosten des Durchsaatgerätes erheb­ lich reduziert werden, weil die Samenablegevorrichtung unverändert aus einer bereits vorliegenden Drillmaschine übernommen werden kann.
Die konkrete Ausgestaltung des Durchsaatgeräts gemäß Pa­ tentanspruch 29 hat sich insbesondere auf stark verdichte­ ten Böden bzw. verfilzten Altgrasnarben als vorteilhaft erwiesen, da es mit dieser Gestaltung gelingt, den Schlitz im Mutterboden derart vorzunehmen, daß der Boden wirksam soweit aufgetrennt wird, daß eine problemlose Aufwölbung der Schlitzränder vorgenommen werden konnte.
Für bestimmte Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, gemäß Patentanspruch 30 eine Samen-Eindrückvorrichtung beispielsweise in Form eines federnden Stichstabs oder einer entsprechenden Einrichtung vorzusehen, die der Muldenbildungseinrichtung nachläuft. Je nach Witterung, Bodenverhältnissen und Zustand der Altgrasnarben kann nachgeschaltet entweder eine Walze oder ein Striegel zum Einsatz kommen.
Zur Unterstützung des Hochstellens des Mutterbodens im Bereich des Unterschnitts ist die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 31 von besonderem Vorteil. Durch geeignete Gestaltung der Verdrängerabschnitte kann die Samenablage­ mulde optimiert werden, um günstige Voraussetzungen für das Auflaufen der Nachsaat zu schaffen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Muldenbil­ dungsteils des Durchsaatgerätes,
Fig. 2 eine in einem etwas vergrößerten Maßstab dar­ gestellte Ansicht des in Fig. 1 gezeigten Werkzeugs bei einer Blickrichtung entlang des Pfeils II in Fig. 1, wobei zusätzlich eine Halterung für das Werkzeug gezeigt ist,
Fig. 3 und 4 schematische Schnittansichten der mit dem Werkzeug gemäß Fig. 1 und 2 herstellbaren Bodenmulde zu ausgewählten Zeitpunkten des Verfahrensablaufs, nämlich vor und während der Samen-Ablage.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein zum Aufbre­ chen bzw. Aufschlitzen von verfilzten Altgrasnarben oder verfestigtem Mutterboden dienendes Werkzeug, das zusammen mit einer Samenabgabevorrichtung (z. B. konventionelle Sämaschine) als Durchsaat-Anbausatz oder als eigen­ ständige Spezialmaschine zur Erneuerung von Grünland Anwen­ dung finden kann. Das Werkzeug 1 wird zu diesem Zweck von einer in Fig. 2 erkennbaren Halterung 2 getragen, die beispielsweise als Profil-Trägerrohr ausgebildet ist, das schwingenartig an einem nicht näher dargestellten Rahmen aufgehängt und unter Einwirkung einer federnden Kraft in Richtung auf den Mutterboden 3, dessen Oberfläche in Fig. 2 mit einer strichpunktierten Linie angedeutet ist, ge­ drückt wird. Der nicht dargestellte Rahmen ist bevorzug­ terweise so ausgebildet, daß er an einen vorliegenden Rahmen einer gewöhnlichen Drillmaschine angepaßt werden kann, und zwar derart, daß jedem Drillschar und damit jeder Samenabgabeeinrichtung der Drillmaschine ein geson­ dertes Werkzeug 1 zugeordnet ist, mit dem eine entspre­ chende Samenmulde während des Ziehens der an den landwirt­ schaftlichen Schlepper angebauten Drillmaschine herge­ stellt werden kann.
Zur Befestigung des Werkzeugs 1 an der bevorzugterweise federnd nach unten gedrückten Halterung 2 sind im vorderen Bereich des Werkzeugs 1 Durchbrüche 4 vorgesehen, über die eine Befestigung mit einem beispielsweise geschlitzten Trägerprofil 5 erfolgen kann, das zu diesem Zweck einen mittigen Schlitz 6 aufweist. Bevorzugterweise erfolgt die Befestigung zwischen Trägerprofil 5 und Werkzeug 1 ein­ stellbar, beispielsweise höheneinstellbar.
Das Werkzeug 1, das als Muldenbildungswerkzeug fungiert, ist als Bauteil-Stecksatz ausgebildet, der ein zentrales Schlitzmesserteil 7, dessen vorderes Ende mit dem Träger­ profil 5 verbindbar ist, sowie zwei spiegelbildlich zum Schlitzmesserteil 7 ausgebildete Winkelbleche 8 aufweist, die beispielsweise über eine nicht näher dargestellte Schraubverbindung am hinteren Ende des Schlitzmesserteils 7 befestigbar sind. Zu diesem Zweck besitzen sowohl die Winkelbleche 8 als auch das Schlitzmesserteil 7 fluchtende Durchbrüche 9, die beispielsweise so angeordnet sind, daß die Oberkanten der Bauteile 7 und 8 in einer Ebene liegen.
Die untere Kante 10 des Schlitzmesserteils 7 ist schnei­ denförmig ausgebildet, was im einzelnen aus der Fig. 2 hervorgeht. Das Schlitzmesserteil 7 ist darüberhinaus keilförmig gestaltet, so daß die Schneide 10 von der Seite betrachtet in Zieh- bzw. Arbeitsrichtung R A unter einem Keilwinkel ansteigt, der bevorzugterweise im Bereich zwischen 10 und 20° liegt. Durch diese Gestaltung der Schneide 10 wird der Mutterboden 3 im Einsatz des Werkzeu­ ges 1 im ziehenden Schnitt aufgeschlitzt, wodurch die vom Werkzeug aufzunehmenden Kräfte verhältnismäßig klein ge­ halten werden können.
Die Winkelbleche 8 besitzen einen Befestigungsabschnitt 12 und einen dazu unter einem Spreizwinkel γ abgewinkelten Verdrängerabschnitt 14. Der Spreizwinkel q liegt bevor­ zugterweise im Bereich zwischen 10 und 20°, je nachdem, welcher Mutterboden bearbeitet werden soll.
Zwischen den Verdrängerabschnitten 14 ist auf diese Art und Weise ein Freiraum 16 gebildet, in dem im montierten Zustand des Werkzeugs 1 ein in Fig. 3 angedeutetes Drill­ schar 18 eingreifen kann. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, gehen die Winkelbleche 8 mit ihren Befestigungsabschnitten 12 an einer Stelle in das Schlitzmesserteil 7 über, die einem unteren Eckpunkt 21 des Schlitzmesserteils vorläuft. Mit dieser Maßnahme gelingt es, das Drillschar zwischen den Verdrängerabschnitten 14 direkt hinter dem Schlitzmes­ ser 7 zu führen.
Die Höhe H 14 der Verdrängerabschnitte 14 ist so bemessen, daß eine wirksame Aufweitung und Hochstellen der herzu­ stellenden Samenmulde vorgenommen werden kann.
Die Winkelbleche 8 tragen bevorzugterweise im Bereich der Verdrängerabschnitte 14 flügelartige Unterschnitt-Messer 22, die in der schematischen Darstellung gemäß Fig. 1 und 2 in der Gestaltung als Dreieck-Pyramide gezeigt sind. Diese Gestaltung ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Im einzelnen ist es von Vorteil, die Unterschnittmesser 22 als herausgebogene Abschnitte der Verdrängerabschnitte 14 auszubilden oder anders ausgedrückt die Unterschnittmesser 22 dadurch herzustellen, daß an die Winkelbleche 8 ange­ formte Lappen aus der Ebene der Verdrängerabschnitte 14 herausgebogen werden.
Unabhängig von der Herstellung der Unterschnittmesser 22 ist entscheidend, daß die Unterschnittmesser 22 an ihrer Außenseite eine Schneidkante 24 ausbilden, die bevorzug­ terweise geradlinig und unter einem spitzen Winkel bevor­ zugterweise in eine Unterkante 26 des betreffenden Winkel­ blechs 8 übergehen. Die Einmündung der Schneidkanten 24 erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Be­ reich des Übergangs zwischen dem Befestigungsabschnitt 12 und dem Verdrängerabschnitt 14 der Winkelbleche 8. Dies ist jedoch nicht unabdingbare Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Werkzeugs 1, 8, 22.
Wie im einzelnen aus der Fig. 2 hervorgeht, ist das Unter­ schnittmesser 22 im Bereich einer Unterkante 28 des Ver­ drängerabschnitts 14 vorgesehen. Der Körper des Unter­ schnittmessers 22 liegt dabei im wesentlichen in einer Ebene E H , die parallel zur Bodenoberfläche E 3 verläuft, wenn das Werkzeug 1 seine Arbeitsposition einnimmt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die bodenseitige Ober­ fläche des Unterschnittmessers 22 jedoch um einen bestimm­ ten Anstellwinkel β zur Ebene E H geneigt, wodurch beim Ziehen des Werkzeugs 1 durch den Boden 3 in Richtung der Arbeitsrichtung R A ein selbsttätiges Nachschärfen der Schneidkante 24 erfolgt.
Wie weiter im einzelnen aus der Fig. 2 hervorgeht, besitzt der hinterste Punkt 52 der Schneidkante 24 im wesentlichen denselben Abstand von der Mittelebene E M wie die hinterste Kante 54 der Verdrängerabschnitte 14.
Wie weiter aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind die Verdrängerabschnitte 14 so angeordnet, daß sie in Ebenen senkrecht zur Bodenoberfläche E 3 zu liegen kommen, wenn das Werkzeug 1 gemäß der Darstellung in Fig. 2 durch den Boden 3 gezogen wird.
Die Arbeitstiefe T A , die in Fig. 2 dargestellt ist, wird bestimmt durch den Abstand zwischen dem hintersten Punkt der Schneidkante 10 und einer Auflagelinie L A zwischen dem Trägerprofil 2 und dem vom Schlitzmesserteil 7 in den Boden 3 eingeformten Muldenschlitz 56 (siehe Fig. 3. Über diese Auflagelinien werden Stützkräfte F S auf die Halte­ rung 2 übertragen, wodurch sich eine Zwangstiefenführung des Werkzeugs 1 und der Unterschneidungsmesser 22 ergibt.
Die Arbeitstiefe T A ist derart an die Anordnung der Be­ festigungsdurchbrüche 9 und die Höhe H 14 der Winkelbleche 8 angepaßt, daß die Ebene E H , in der die Schneidkante 24 angeordnet ist, in einer vorbestimmten Unterschnittiefe T H zu liegen kommt. Für die Grünlanderneuerung bei stark verfilzten Grasnarben hat sich eine Unterschnittiefe von etwa 1 cm und eine Arbeitstiefe T A von 3 cm bewährt. Der im nachfolgenden als Keilweite W K bezeichnete Abstand der Hinterkanten 34 der Verdrängerabschnitte 14 lag bei dieser Werkzeuggeometrie ebenfalls bei etwa 3 cm.
Wie vorstehend bereits erwähnt ist im Freiraum 16 bei vollständig montiertem Durchsaatgerät das Drillschar 18 angeordnet, dem eine Samen-Abgabevorrichtung 58 nachge­ schaltet ist, die in Fig. 4 schematisch angedeutet ist. Der untere Eckpunkt 21 der Hinterkante des Schlitzmesser­ teils 7 läuft dem Übergang der Verdrängerabschnitte 14 zum Messerteil 7 nach. Diese Verdrängerabschnitte übernehmen dann die Führung des Drillschars.
Nachfolgend soll die Funktionsweise des mit dem Werkzeug gemäß Fig. 1 und 2 ausgerüsteten Durchsaatgeräts näher erläutert werden:
Unter Einwirkung einer bevorzugterweise federnden An­ druckkraft F AN im Bereich des Halterungseinsatzes 5 dringt das Werkzeug 1 während der in Arbeitsrichtung R A erfolgen­ den Ziehbewegung, die durch den landwirtschaftlichen Schlepper eingeleitet wird, an den die Drillvorrichtung angebaut ist, in den Mutterboden 3 sukzessive ein. Dabei wird im ziehenden Schnitt zunächst ein Muldenschlitz 36 zunehmender Tiefe in den Boden 3 eingebracht. Wenn der Muldenschlitz 36 nahezu fertig ausgeformt ist, greifen die an den Verdrängerabschnitten 14 sitzenden Unterschnittmes­ ser 22 seitlich neben dem Schlitz 36 in den Mutterboden 3 ein und erzeugen in der Unterschnittebene E H eine Schnitt­ fläche F S , die im wesentlichen eine Breite besitzt, die der Keilweite W K entspricht. Gleichzeitig mit dem Hinter­ schneiden des Mutterbodens 3 wirken die Verdrängerab­ schnitte 14 der Winkelbleche 8 progressiv auf die oberhalb der Schnittfläche F S liegenden Seitenflächen 40 und 42 des Muldenschlitzes 56 ein. Da durch den vorgenommenen Unter­ schnitt dem in diesem Bereich liegenden Mutterboden der Zusammenhalt mit dem unterhalb des Schnitts liegenden Bodenbereichs genommen ist, werden die hinterschnittenen Bodenbereiche 44 und 46 nach oben gewölbt bzw. aufgewor­ fen, da dieser Ausweichbewegung des Bodens 5 der geringste Widerstand entgegengesetzt wird. Bei dieser Verformung der Bodenabschnitte 44 und 46 findet nur eine sehr geringe Verdichtung der benachbarten Bodenbereiche statt, wodurch günstige Voraussetzungen für das Auflaufen der Nachsaat geschaffen werden.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird das Drillschar 18 der Drillmaschine im Schlitz 36 und durch die beiden Bleche 8 mittig geführt, wodurch eine Positionierung der Samen- Abgabevorrichtung 38 erfolgen kann. Durch die Führung des Drillschars wird gleichzeitig erreicht, daß der Schlitz 36 durch das Darüberstreichen des Drillschars verschlossen wird, was in Fig. 4 im einzelnen gezeigt ist. Die nachge­ schaltete Samen-Abgabevorrichtung 38 liegt somit einer im wesentlichen ebenen Muldenfläche F M gegenüber, die eine Breite W K hat, auf der für alle abgegebenen Samen 48 nahezu identische Wachstumsvoraussetzungen geschaffen sind.
Falls erwünscht, kann der Samen-Abgabevorrichtung eine weitere Einrichtung nachgeschaltet werden, mit der die Muldenfläche F M zusätzlich stabilisiert und/oder die Samen 48 in den Mutterboden 3 sanft eingedrückt werden.
Der Erfindungsgedanke ist selbstverständlich nicht auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel be­ schränkt. Es sind eine Vielzahl von Abwandlungen des be­ schriebenen Ausführungsbeispiels möglich, ohne den der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken der neuen Verfahrens­ führung zu verlassen.
So ist es im einzelnen möglich, anstatt des zentralen Schlitzmesserteils 7 rotierende Messer, beispielsweise Scheibenmesser zu verwenden, denen dann eine geeignete Unterschnittvorrichtung zugeordnet ist, was beispielsweise dadurch geschehen kann, daß neben den Scheiben unter­ schneidende Messer angeordnet werden.
In weiterer Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann das Unterschnittmesser 22 über seine gesamte Länge einen iden­ tischen Querschnitt besitzen, wodurch die Voraussetzung dafür geschaffen wird, daß das Winkelblech 8 zusammen mit dem Unterschnittmesser 22 als Biegeteil gestaltet werden kann, das aus einem einfachen Stanzteil mit entsprechend geformtem Unterschnittmesser-Lappen geformt werden kann.
In weiterer Abwandlung der Ausführungsform kann auch ein verschliffener Übergang der Schneidkante 24 des Unter­ schnittmessers 22 in die Fläche des Befestigungsabschnitts 12 des Winkelblechs 8 erfolgen.
Es ist auch möglich, die Ebenen, in denen die Verdränger­ abschnitte 14 im Einsatz des Werkzeugs 1 zu liegen kommen, entweder zu einer auf der Bodenoberfläche senkrecht ste­ henden und durch die Unterkante 28 verlaufenden Ebene anzustellen oder aber zu verdrillen, um dadurch das Nach­ obenwölben bzw. Aufwerfen der Muldenränder zu beein­ flussen.
In Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels ist es auch möglich, die hinteren auslaufenden Flächen der Ver­ drängerabschnitte 14 entweder abzuwinkeln oder beispiels­ weise in eine Wendelform zu bringen, um dadurch das Hoch­ stellen der unterschnittenen Bodenteile zu optimieren.
Die Erfindung schafft somit ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum Säen von Feinsämereien in verfestigten Mut­ terboden, das bzw. die in besonders vorteilhafter Weise zum Nachsäen lückiger bzw. minderwertiger Grasflächen eingesetzt werden kann. Es wird maschinell unter Zuhilfe­ nahme einer Mulden- und Schlitzbildungseinrichtung in einem Arbeitsgang der Mutterboden aufgeschlitzt, unter­ schnitten und nach dem Aufweiten des erzeugten Schlitzes zur Herstellung einer oben offenen Mulde Saatgut in diese abgelegt. Die Aufweitung des Schlitzes erfolgt dadurch, daß der Mutterboden zumindest auf einer Seite des Mulden­ schlitzes unterschnitten und nach oben vorgewölbt bzw. aufgeworfen wird. Dieses Verfahren und der Einsatz der neuen Vorrichtung hat besondere Vorteile für die Grünland­ erneuerung bei stark verfilzten Altgrasnarben, indem das Auflaufen der Nachsaat gefördert wird.

Claims (30)

1. Verfahren zum Säen von Feinsämereien in verfestig­ ten Mutterboden, insbesondere zum Nachsäen lückiger bzw. landwirtschaftlich minderwertiger Grasflächen, bei dem maschinell unter Zuhilfenahme einer Muldenbildungseinrich­ tung in einem Arbeitsgang der Mutterboden aufgeschlitzt und nach dem Aufweiten des erzeugten Schlitzes zur Her­ stellung einer oben offenen Mulde Samen in diese abgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitung des Schlitzes dadurch erfolgt, daß der Mutterboden (3) zumin­ dest auf einer Seite des Schlitzes (56) unterschnitten und nach oben hochgestellt bzw. aufgeworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mutterboden (3) seitlich im wesentlichen um das­ selbe Maß (W K ) unterschnitten wird, um das die seitliche Aufweitung vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die seitliche Unterschneidung des Mutterbo­ dens (3) in vorzugsweise einer Tiefe (T H ) von bis zu 1 bis 1,5 cm erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mutterboden (3) auf eine Tiefe (T A ) von etwa 3 cm aufgeschlitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mutterboden (3) in einem ziehenden Schnitt aufgeschnitten wird, und daß der Unter­ schnitt erst vorgenommen wird, nachdem die maximal er­ reichbare Schlitztiefe (T A ) im wesentlichen erreicht ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während des Aufspreiz- und/oder Unterschneidevorgangs der Muldenschlitz (56) offengehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ablegen der Samen (48) der Muldenschlitz (36) verschlossen wird.
8. Durchsaatgerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit zumindest einer Samen-Ablegevorrich­ tung, der eine vorlaufende Mulden- und Schlitzbildungsein­ richtung zugeordnet ist, die eine Schlitzmessereinrichtung sowie nachlaufende, seitlich aus der Schlitzmesserebene herausstehende Verdrängerabschnitte aufweist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Bereich der Verdrängerabschnitte (14) im wesentlichen parallel zur Mutterboden-Oberfläche (E 3) angeordnete Unterschnitt-Messer (22) vorgesehen sind.
9. Durchsaatgerät nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Samen-Ablegevorrichtung (38) von einer Drillmaschine gebildet ist, deren Drillschare (18) in den von der Schlitzmessereinrichtung (1) gebildeten Mulden­ schlitzen (36) führbar sind.
10. Durchsaatgerät nach Anspruch 8 oder 9, mit einem zentralen blattförmigen Schlitzmesser, das keilförmig ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Unter­ kante (28) der Verdrängerabschnitte (14) um ein vorbe­ stimmtes Höhenversatz-Maß (T A -T H ) oberhalb der tiefsten Kante des Schlitzmessers (7) angeordnet ist und dort das betreffende Unterschnitt-Messer (22) trägt.
11. Durchsaatgerät nach Anspruch 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Höhenversatz-Maß (T A-TH) einstellbar ist und/oder vorzugsweise im Bereich zwischen 2 und 2,5 cm liegt.
12. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängerabschnitte (14) im wesentlichen in Ebenen senkrecht zur Mutterbodenober­ fläche (E 3) liegen.
13. Durchsaatgerät nach Anspruch 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die nach außen vorstehenden Verdrängerab­ schnitte (14) unter einem Winkel (γ) von ca. 10 bis 20° zur Mittelebene (E M ) des Schlitzmessers (7) angestellt sind.
14. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschnitt-Messer (22) flügelartig an die Unterkante (28) der Verdrängerabschnit­ te (14) angesetzt sind und unter Bildung eines spitzen Winkels mit ihrem vorderen Ende in diese Unterkante (28 bzw. 26) auslaufen.
15. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Mittelebene (E M ) am weitesten entfernte Kante (52) der Unterschnitt-Messer (22) im wesentlichen den gleichen Abstand (W K /2) zur Mit­ telebene (E M ) hat wie die hinterste Kante (34) der Ver­ drängerabschnitte (14).
16. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängerabschnitte (14) in Ziehrichtung (R A ) vor einem unteren Eckpunkt (21) des Schlitzmesserteils (7) in dieses übergehen.
17. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die bodenseitige Oberfläche (30) der Unterschnitt-Messer (22) mit einer zur Ziehrich­ tung (R A ) des Durchsaatgeräts parallelen und zur Mutter­ bodenoberfläche (E 3) senkrechten Ebene (Zeichenebene der Fig. 2) einen stumpfen Winkel (90°+β) nahe 90° einschließt.
18. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschnitt-Messer (22) Dreieckform besitzen.
19. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulden- und Schlitzbil­ dungseinrichtung (1) als Bauteil-Stecksatz ausgebildet ist, der ein zentrales Schlitzmesserteil (7), sowie zwei spiegelbildlich gestaltete, die Verdrängerabschnitte (14) ausbildende Winkelbleche (8) aufweist, die am hinteren bzw. nachlaufenden Ende des Schlitzmesserteils (7) befe­ stigt sind.
20. Durchsaatgerät nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Winkelbleche (8) am Schlitzmesserteil (7) mittels einer lösbaren Schnellbefestigung angebracht sind.
21. Durchsaatgerät nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelblech (8) ein Biege-Formteil darstellt, bei dem das Unterschnitt-Messer (22) von einem abgewinkelten Lappen des Biegeteil-Halbzeugs gebildet ist.
22. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlitzmesser (7) lösbar und vorzugsweise höhenverstellbar an einem Halterungsein­ satz (5) befestigbar ist.
23. Durchsaatgerät nach Anspruch 22, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Halterungseinsatz (5) in einem ge­ schlitzten Trägerprofil (2) aufgenommen ist, dessen Rohr­ durchmesser bzw., Form so bemessen ist, daß eine Abstützung (L A , F S ) an der Mutterbodenoberfläche (E 3) erfolgt.
24. Durchsaatgerät nach Anspruch 23, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Trägerprofil (2) von einer Schwinge getragen ist, die federnd auf den Mutterboden (3) zu gedrückt wird.
25. Durchsaatgerät nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch eine Halterung für das Schlitzmesser (7) und/oder die Schwinge, mit der die Relativlage zwischen Schlitzmes­ ser (7), Bodenoberfläche (E 3) und Schwinge individuell einstellbar ist.
26. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 25, bei dem die Mulden- und Schlitzbildungseinrichtung von einer federnd auf den Mutterboden hin gedrückten Halterung getragen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (2) als Bestandteil eines Zusatz-Anbausatzes für eine herkömmliche Drillmaschine ausgebildet ist.
27. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschnitt-Messer (22) eingesetzte Schneiden besitzen.
28. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (10) des Schlitzmesserteils (7) vom den Unterschnitt-Messern (22) zugewandten Ende zum vorlaufenden Ende bevorzugterweise geradlinig unter einem Winkel (α) von ca. 10 bis 20° ansteigt.
29. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 10 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Höhenversatz-Maß (T A -T H ) ca. 2 cm beträgt und die Schnittiefe (T A ) des Schlitzmes­ sers (7) bei ca. 3 cm liegt (Unterschneidungstiefe ca. 1 cm).
30. Durchsaatgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 27, gekennzeichnet durch eine der Samen-Ablegevorrichtung (38) nachgeschaltete Samen-Eindrückvorrichtung.
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DE102006037053A1 (de) * 2006-08-08 2008-02-21 Geohumus International Vertriebs Gmbh Vorrichtung und Verfahren zum Einbringen eines Materials in einen Untergrund

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