DE3603534A1 - Reinraum mit foerdereinrichtung - Google Patents
Reinraum mit foerdereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Reinraum mit einer
Fördereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Die Handhabungsaufgaben in Reinräumen können grundsätzlich
in zwei Hauptbereiche gegliedert werden: einmal die Hand
habung der Transportbehälter bzw. Carrier, zum anderen die
Handhabung der Waver.
Bei der Waver-Handhabung ist die Technik relativ weit
fortgeschritten. Einzelne Bearbeitungsstationen können
dabei automatisch verkettet werden. Handhabungseinrichtun
gen sind hierbei hauptsächlich Luftkissenbahnen, Doppel
schnurbahnen oder Pick and Place-Geräte. Ferner werden auf
dem Markt Vorrichtungen angeboten, die Waver aus den
Transportbehältern (Carriern) entnehmen. Derartige Vor
richtungen werden auch als Übergabe- oder Umladestationen
bezeichnet.
Ferner kommen verschiedene Roboter-Konstruktionen zur
Anwendung, die jedoch nicht speziell für Reinraum-Aufgaben
ausgelegt, sondern nur den Reinraum-Abmessungen angepaßt
sind.
Handhabungsautomaten für die Carrier-Handhabung sind
bislang kaum vorgeschlagen worden. Ein Vorschlag für die
Carrier- bzw. Transportbehälter-Handhabung findet sich
beispielsweise in der US-PS 44 66 454. Bei diesem Gerät
sind jedoch innerhalb des Reinraumes Gelenkbewegungen
nötig. Darüber hinaus ist durch das Anbringen der zentra
len Förderelemente außerhalb des Reinraumes keine voll
ständige Kapselung des Reinraumes möglich.
Auch ist in dieser Patentschrift keine Rücksicht auf eine
automatisierungsgerechte Reinraumgestaltung sowie eine
reinraumgerechte Konstruktion der Handhabungsgeräte genom
men.
Aus diesem Grunde sind bei dem bekannten Reinraum mit
einer Fördereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1, wie er beispielsweise aus der US-PS 44 66 454
bekannt ist, kaum niedrige Reinraumklassen erreichbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reinraum
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiterzu
bilden, daß niedrige Reinraumklassen erreichbar sind.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich durch die Kombi
nation von Merkmalen aus, die bei Reinräumen mit Förder
einrichtungen für Carrier bislang nicht in Betracht gezo
gen worden sind:
Erfindungsgemäß sind der Reinraum und die Fördereinrich
tung so gestaltet, daß der Reinraum im Gegensatz bei
spielsweise zu dem aus der US-PS 44 66 454 bekannten Rein
raum voll kapselbar ist. Um diese vollständige Kapselung
durchführen zu können, sind verschiedene Maßnahmen getrof
fen:.
Die Carrier werden in den Reinraum nicht von Hand, sondern
mittels mindestens einer Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung
eingeführt bzw. aus dem Reinraum entnommen. Die Zufuhr- und
Entnahmeeinrichtung übergibt in mindestens einer Schleuse
die Carrier an die Fördereinrichtung. Damit entfällt die
Hauptursache für Verschmutzungen, nämlich die Verschmut
zung der Bearbeitungsstationen durch Bedienungspersonen.
In der Schleuse besteht zudem die Möglichkeit, von außen
mitgebrachte Schmutzpartikel abzusaugen (Anspruch 6).
Die Fördereinrichtung ist nicht wie beim Stand der Technik
als translatorische Einrichtung ausgeführt, sondern ist um
eine Achse drehbar. Diese Ausbildung der Fördereinrichtung
hat eine Reihe von Vorteilen:
Zum einen ist eine Drehbewegung in einem vollgekapselten
Reinraum leichter als eine Verschiebebewegung über den
gesamten Reinraum auszuführen. Zum anderen sind im Rein
raum im Gegensatz zur Verwendung von Führungsschienen nur
glatte Flächen der Fördereinrichtung erforderlich, die
leicht gereinigt werden können.
Vor allem aber ist es möglich, die Betätigungselemente für
die Fördereinrichtung sowie auch für die Zufuhr- und
Entnahmeeinrichtung, wie Motoren, Getriebe etc. außerhalb
des Reinraums anzuordnen.
Weiterhin sind die Bearbeitungsstationen nicht in Reihe,
sondern rund um die Fördereinrichtung angeordnet. Hier
durch ergibt sich ein kompakter Aufbau des Reinraums, der
in einfacher Weise eine Spülung mit einem Spülgas erlaubt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In den Ansprüchen 2-4 sind verschiedene Möglichkeiten für
die Gestaltung der Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung angege
ben.
Dabei ist es möglich, eine Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung
vorzusehen, die die Carrier sowohl an die Fördereinrich
tung übergibt als auch von dieser entnimmt. Ferner ist es
gemäß Anspruch 5 möglich, getrennte Zufuhr-und Entnahme
einrichtungen beispielsweise an gegenüberliegenden Seiten
des Reinraumes vorzusehen. In diesem Falle ist es auch
möglich, zwei Bearbeitungsrichtungen einzurichten, so daß
ein höherer Durchsatz im Reinraum erreicht werden kann.
Der gemäß Anspruch 1 um eine Achse drehbare Carrierträger
kann zusätzlich - wie in den Ansprüchen 7 und 8 gekenn
zeichnet, translatorische Achsen aufweisen. Dabei fällt
bevorzugt eine translatorische Verschiebungsrichtung mit
der Drehachse der Fördereinrichtung zusammen, während die
zweite translatorische Verschiebungsrichtung um einen
Winkel von beispielsweise 10 Grad gegenüber der Horizonta
len geneigt ist.
In jedem Falle ist es jedoch auch bei dieser Gestaltung
des Reinraums möglich, die Antriebe außerhalb des Rein
raums vorzusehen und den Carrierträger so auszuführen, daß
er leicht gereinigt werden kann.
Weiterhin hat die beanspruchte Ausbildung mit zwei Ver
schiebungsrichtungen, die keinen rechten Winkel miteinan
der einschließen, den Vorteil, daß keine Partikel freiset
zenden Gelenke erforderlich sind.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anordnung der Bearbei
tungsstationen rund um die Drehachse der Fördereinrichtung
hat den zusätzlichen Vorteil, daß eine flexible Bearbei
tung von verschiedenen Carriern und Wavern in einem Rein
raum möglich wird. Darüber hinaus ist es leicht möglich,
Bäder, Bearbeitungs- und Umladestationen neu zu gruppie
ren.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrie
ben, in der zeigen,
Fig. 1 und 2 einen Querschnitt durch und eine Aufsicht auf
ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 und 4 einen Querschnitt durch und eine Aufsicht auf
ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 und 5 einen Querschnitt durch und eine Aufsicht auf
ein drittes Ausführungsbeispiel, und
Fig. 7 und 8 einen Querschnitt durch und eine Aufsicht auf
ein viertes Ausführungsbeispiel.
Fig. 9 und 10 einen Querschnitt durch und eine Aufsicht
auf ein fünftes Ausführungsbeispiel.
In den Figuren ist allgemein mit 1 ein Reinraum und mit 2
eine Fördereinrichtung bezeichnet, die nicht im einzelnen
dargestellte Transportbehälter (Carrier), die mittels
einer Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung 3 zugeführt werden,
zu verschiedenen Bearbeitungsstationen 5, beispielsweise
Ätzbädern 51, Reinigungsbädern 52 und Trocknern 53 trans
portiert. Ferner ist mit 6 eine Schleuse, durch die die
Zufuhr bzw. Entnahme der Carrier erfolgt und mit 7 ein
sog. Grauraum, d.h. ein Raum mit einer geringeren Reinheit
bezeichnet. Die Zuluft erfolgt dabei von oben, während die
Abluft nach unten abgeführt wird. Hierdurch ergibt sich
der Vorteil, daß eine Ansaugung der Dichtungselemente
beispielsweise der durchgeführten Achsen etc erfolgt.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausfüh
rungsbeispiel ist die Zufuhreinrichtung 3 eine sich dre
hende Scheibe, auf die außerhalb der Schleuse 6 die Car
rier 8 gelegt oder selbsttätig beispielsweise mittels
einer schiefen Ebene 6 1 aufgebracht werden. Durch Drehen
der Scheibe 3 in Pfeilrichtung werden die Carrier zunächst
in die Schleuse überführt, in der eine Reinigung beispiels
weise mittels eines Absaugvorgangs stattfinden kann. Durch
weiteres Drehen der Scheiben kommen die Carrier in den
Arbeitsbereich der Fördereinrichtung, die als um eine
Achse 21 in Richtung der Pfeile drehbarer Arm ausgeführt
ist, der ferner in Richtung der Achse (Pfeil in Fig. 1)
höhenverstellbar ist. Durch Drehen des Armes können die
Carrier zu den einzelnen Bearbeitungsstationen transpor
tiert werden. Dabei ist es möglich, gleichzeitig zwei
Chargen Carrier zu verarbeiten. Die Entnahme der Carrier
erfolgt in umgekehrter Weise ebenfalls mit der Scheibe 3,
die auch als Entnahmeeinrichtung dient.
Die Fig. 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel,
bei dem die Zuführ- und Entnahmeeinrichtung 3 jeweils aus
einer Rutsche besteht, über die die Carrier durch Schwer
kraft in die Schleuse bzw. aus der Schleuse rutschen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel,
bei dem die Zuführeinrichtung 31 und die auf der gegenü
berliegenden Seite des Reinraums angeordnete Entnahmeein
richtung 32 als Förderbänder ausgeführt sind. Die Schleu
sen 61 und 62 können Türen aufweisen, die sich automatisch
öffnen und schließen, so daß die Verunreinigung des Rein
raums 1 durch das Einbringen und die Entnahme der Carrier
auf ein Minimum beschränkt ist.
Das in den Fig. 7 und 8 dargestellte vierte Ausführungs
beispiel unterscheidet sich von dem in den Fig. 5 und 6
dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Zufuhr
einrichtung 31 und die Entnahmeeinrichtung 32 jeweils als
Drehscheiben ausgeführt sind, durch derer Drehung in
Pfeilrichtung die Carrier jeweils über die Schleusen 61
und 62 in den Schwenkbereich des Arms 2 überführt bzw. aus
diesem entnommen werden. Die Carrier sind bei diesem
Ausführungsbeispiel durch nicht dargestellte Abschirmwände
getrennt, die die "Türen" der Schleusen bilden können.
Ferner ist bei diesem Ausführungsbeispiel der Arm 2 nicht
nur in Richtung seiner Drehachse verschiebbar, sondern
auch in Richtung einer um ca 10 Grad zur Horizontalen
geneigten Achse (Pfeil). Hierdurch können auch Sonderfunk
tionen ausgeführt werden, beispielsweise Trockner beladen
werden. Die Ausbildung des Arms ist dabei derart, daß
durch die zusätzliche Verstellmöglichkeit keine Partikel
freisetzung möglich ist.
Durch die beim dritten und vierten Ausführungsbeispiel
mögliche "halbseitige" Bearbeitung und Entnahme auf der
gegenüberliegenden Seite wird ein erhöhter Durchsatz
möglich.
Das in den Fig. 9 und 10 dargestellte fünfte Ausführungs
beispiel unterscheidet sich dadurch, daß die Drehachse der
Fördereinrichtung im Randbereich des Reinraums angeordnet
ist. Als Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung ist ein Förder
band 3 vorgesehen, das die Carrier in eine Schleuse 61
transportiert, bzw. aus einer Schleuse 62 entnimmt, die im
Schwenkbereich des Arms 2 liegen.
Vorstehend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan
kens beschrieben worden, innerhalb dessen natürlich die
verschiedensten Modifikationen möglich sind. In jedem
Falle wird jedoch erfindungsgemäß ein Reinraum geschaffen,
der hohen Anforderungen genügt.
Claims (9)
1. Reinraum mit einer Fördereinrichtung (2), die Trans
portbehälter (8) von einer Bearbeitungsstation (51, 52, 53)
zur nächsten transportiert,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - der Reinraum (1) ist voll kapselbar,
- - mindestens eine Zufuhr- und Entnahmeeinrichtung (3) überführt die Carrier über eine Schleuse (6) in den Arbeitsbereich der Fördereinrichtung und entnimmt sie über eine Schleuse,
- - die Fördereinrichtung (3) weist einen um eine Achse drehbaren Carrier-Trägerarm auf, und
- - die Bearbeitungsstationen (5) sind im Schwenkbereich des Trägerarms angeordnet.
2. Reinraum nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr- und Entnahmeein
richtung (3) mindestens eine Drehscheibe mit Abschirmungen
zwischen den Transportbehältern (8) aufweist.
3. Reinraum nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr- und Entnahmeein
richtung (3) mindestens ein Förderband und die Schleuse
(6) Türen aufweist.
4. Reinraum nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr- und Entnahmeein
richtung (3) Rutschen aufweist.
5. Reinraum nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr- und Entnahmeein
richtung (31, 32) getrennte Einrichtungen auf gegenüberlie
genden Seiten des Reinraums sind.
6. Reinraum nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Schleuse (6) eine
Reinigung der Transportbehälter von Schmutzpartikel durch
Absaugen erfolgt.
7. Reinraum nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung in
Richtung ihrer Drehachse verschiebbar ist.
8. Reinraum nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung zusätz
lich in Richtung einer in einem spitzen Winkel zur Hori
zontalen geneigten Achse verschiebbar ist.
9. Reinraum nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluft von oben zugeführt
und die Abluft von unten abgeführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863603534 DE3603534A1 (de) | 1986-02-05 | 1986-02-05 | Reinraum mit foerdereinrichtung |
DE19873726025 DE3726025A1 (de) | 1986-02-05 | 1987-08-05 | Reinraum mit handhabungseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3603534A1 true DE3603534A1 (de) | 1987-08-06 |
DE3603534C2 DE3603534C2 (de) | 1989-05-18 |
Family
ID=6293434
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863603534 Granted DE3603534A1 (de) | 1986-02-05 | 1986-02-05 | Reinraum mit foerdereinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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EP2653410A1 (de) | 2007-11-27 | 2013-10-23 | KUKA Systems GmbH | Zuführeinrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3603534C2 (de) | 1989-05-18 |
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