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BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handschuh, insbesondere eine
schützende Handbekleidung, die vor allem bestimmte Bänder des Daumens vor Schaden
bewahren soll.
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Bei verschiedenen Sportarten und Freizeitaktivitäten, aber auch in
der Industrie kommt es häufig vor, daß der Daumen in Folge eines Sturzes oder anderen
Geschehens vorübergehend von den anderen Fingern der Hand weggebogen wird. Dieses
Wegbiegen kann zu einer Dehnung des ulnaren Ligamentum metacarpea interossea oder
Ligamentum collaterale führen, das das untere Daumengelenk, das Articulatio carpometacarpea
pollicis, umgreift. Bei genügend starker Dehnung reißt das Band und oft muß das
gerissene Band dann operativ behandelt werden, da es häufig nicht von selbst heilt.
Selbst wenn das Band nicht reißt, kann eine solche Dehnung besonders im Wiederholungsfall
das Band lockern und Ursache für ein chronisches Gelenkwackeln sein, das Arthritis
hervorrufen kann.
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Die bekannten Handschuhe und Handumhüllungen sind bestenfaLls als
Schutz der Hände gegen Kälte und Hautabschürfungen geeignet und vermögen solche
Bänderschäden auf keine Weise verhindern. Es wird außerdem ein Ersatz für den lästigen
Gipsverband benötigt, mit dem die Daumenregion üblicherweise nach einer Operation
geschützt wird, der jedoch in der Praxis nicht Länger als sechs bis acht Wochen
an der Hand gelassen werden kann, eine Zeitspanne, die viel kürzer ist als die,
die das Band tatsächlich zur Heilung benötigt.
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Aus der US-PS 44 45 507 ist es bekannt, auf der Außenseite (radialen
Seite) des Daumens eine Schiene anzuordnen, um solche Bänderschäden zu verhindern.
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Es wurde gefunden, daß sich die Beanspruchung des Bänderapparats des
Daumens, insbesondere des ellenseitigen Ligamentum collaterale, unter gleichzeitigem
Erhalt der normalen Bewegungsfreiheit des Daumens und
der Hand dadurch stark vermindern läßt, daß der Daumen mit dem
zweiten oder Zeigefinder verbunden und an diesem gehalten wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Daumentasche
(der Teil oder der Fingerling, der den Daumen aufnimmt) eines Handschuhs durch ein
Schnürband mit dem Rest des Handschuhs verbunden.
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Bei Gebrauch wird das Schnürband festgezogen, so daß die Daumentasche
neben oder an den anderen Teil des Handschuhs zu liegen kommt und an ihm gehalten
wird, so daß ein Sturz die Daumentasche und damit den Daumen nicht von den anderen
Fingern wegbiegen kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Daumentasche
in ihrer gesamten Länge an den anderen Teil des Handschuhs angenäht, wohingegen
in einer dritten Ausführungsform der Handschuh keine eigene Daumentasche hat. Eine
vierte Ausführungsform hat eine (erweiterte) Daumentasche, die nicht nur den Daumen,
sondern auch den Zeigefinger aufnimmt.
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In allen Fällen verhindern die Handschuhe gemäß der Erfindung jede
starke radialwärts gerichtete Bewegung des Daumens, die das ulnare Ligamentum collaterale
carpi zerreißen oder beschädigen könnte.
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Trotzdem kann die Hand des Benutzers immer noch Gegenstände, wie z.
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B. einen Skistock ergreifen.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines Handschuhs gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform mit noch nicht festgezogenem Schnürband; Fig. 2 eine zweite Ausführungsform
der Erfindung; Fig. 3 eine teilweise aufgeschnittene Ansicht einer dritten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 4 eine teilweise aufgeschnittene Ansicht einer vierten Ausführungsform
der Erfindung; und Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Handschuhs gemäß der
bevorzugten Ausführungsform und einer in ihm befindlichen Hand während des Gebrauchs.
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In Fig. 1 ist ein Handschuh (10) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, der einen Fingerteil (20) und einen Daumenteil (22) aufweist. (Der
dargestellte Handschuh ist ein Fausthandschuh.
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Der Handschuh kann jedoch auch einzelne Taschen (Fingerlinge) für
jeden Finger haben, also ein Fingerhandschuh sein.) Die Daumentasche (22) hat ein
erstes Loch (24) und ein zweites Loch (26). Es können auch noch weitere Löcher oder
ösen vorgesehen sein.
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Das erste Loch (24) liegt im unteren Teil der Daumentasche auf der
ulnaren (fingerwärts gerichteten) Seite. Das zweite Loch (26) liegt ebenfalls auf
der ulnaren Seite der Daumentasche (22), ist jedoch in der Nähe der Daumenspitze
angebracht. Ein drittes Loch (28) ist an der radialen (zum Daumen hin gewandten)
Seite des Fingerteils (20) vorgesehen.
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Ein Schnürband (30) ist mit einem Ende am ersten Loch (24) der Daumentasche
(22) oder um dieses befestigt. Dann ist das Schnürband (30) zunächst durch das zweite
Loch (26), anschließend durch das dritte Loch (28) und schließlich zurück durch
das erste Loch (24) gefädelt.
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Bei Gebrauch wird der Handschuh (10) in üblicher Weise über die Hand
des Benutzers gezogen. Der Daumen (nicht dargestellt) paßt in die Daumentasche (22)
und die anderen Finger passen in die Fingertasche (20). Nach dem Anziehen des Handschuhs
wird das Schnürband (30) in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung nach unten
gezogen. Dies zieht die ulnare Seite der Daumentasche (22) und den Daumen gegen
die radiale Seite des Fingerteils (20). Dann wird das Schnürband (30) verknotet
oder anderweitig gesichert und die Daumentasche (22) dadurch
sicher
am Fingerteil (20) befestigt. So gesichert kann der Daumen nicht in radialer Richtung
von den Fingern weggebogen werden und somit keine Bänderzerrung eintreten.
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In Fig. 5 ist der Handschuh (10) im Gebrauch dargestellt. Der Benutzer
kann trotz der am Fingerteil (20) befestigten Daumentasche (22) einen Skistock (80)
ergreifen. Hierbei legt sich der Daumen mit den anderen Fingern um den Stock 80
anstatt diesen wie im Normalfall in entgegengesetzter Richtung wie die anderen Finger
zu umgreifen.
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Ein Handschuh (40) gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
ist in Fig. 2 dargestellt. Der Handschuh (40) hat gemäß der Erfindung wieder einen
Fingerteil (42) und einen Daumenteil (44). Eine Lochreihe (46) (nur vier Löcher
sind dargestellt) verläuft entlang der unteren Hälfte der radialen Seite des Fingerteils
(42). Eine entsprechende Reihe von Löchern (48) (nur vier davon sind dargestellt)
erstreckt sich längs der ulnaren Seite der Daumentasche (44). Ein Band oder eine
Schnur (50) wird nahtartig durch die Lochreihen (46) und (48) gezogen, um die Daumentasche
am verbleibenden Teil des Handschuhs zu befestigen.
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Ein dritter Handschuh (60) gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
ist in Fig. 3 dargestellt. Der Handschuh (60) besteht aus einer einzigen Tasche
(62), in die der Daumen und alle anderen Finger passen.
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Der Daumen und die Finger sind mit einer Isolierung (64) umhüllt.
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Ebensowie in den vorher beschriebenen Ausführungsformen kann der Daumen
nicht zur radialen Seite weggebogen werden, so daß eine Schädigung des ulnaren Ligamentum
collaterale verhindert wird.
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In Fig. 4 ist ein Handschuh (70) gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, der eine erste Tasche (72) und eine zweite Tasche (74)
aufweist, die durch einen Spalt (78) getrennt sind. Die erste Tasche (72) nimmt
bei Benutzung drei Finger und die zweite Tasche (74) den Daumen und den Zeigefinger
auf. Wie dargestellt, ist zumindest
die zweite Tasche (74) mit
einer Isolierung (76) versehen. Das ulnare Ligamentum collaterale kann bei Gebrauch
nicht gedehnt werden, da der Daumen nicht radialwärts vom Zeigefinger weggebogen
werden kann.
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Die Handschuhe gemäß der Erfindung sollen selbstverständlich aus einem
Material ausreichender Festigkeit bestehen, das sich bei Beanspruchung nicht so
stark dehnt, daß die angestrebte Schutzwirkung illusorisch wird.