HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft ein analytisches Element zur
Analyse einer Vollblutprobe. Insbesondere betrifft diese
Erfindung ein analytisches Element, das einen Analyten
analysieren kann ohne durch Schwankungen der Hämatokrit-Werte im
Vollblut bei der Analyse der Vollblutprobe beeinflußt zu
werden.
Stand der Technik
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Bis lang wurde bei biochemischen Bluttests ein Verfahren
angewandt, bei dem Plasma oder Serum (sofern nichts anderes
vermerkt, sollen beide im folgenden einfach als "Plasma"
bezeichnet werden) vom Vollblut abgetrennt und als Testprobe
eingesetzt wird, da das von Patienten entnommene Vollblut
nicht direkt als Testprobe verwendet werden kann. Zudem
wurde die Analyse eines Analyten in Plasma im allgemeinen
mit Hilfe von kolorimetrischen chemischen Analysen unter
Verwendung von Reagenzgläsern und flüssigen Reagenzien
durchgeführt.
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Da sowohl die Abtrennung von Plasma als auch die
naßchemische Analyse unverzichtbare Schritte bei herkömmlichen
biochemischen Tests darstellen, sind die Verfahren für
Vorbereitung und Durchführung kompliziert, und es ist großes
Können und ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich. Beim
herkömmlichen biochemischen Test ist es daher schwierig, dem
Bedürfnis des Arztes nach unmittelbarer Nutzung der
Testergebnisse für die Diagnose während eines Patientengesprächs
gerecht zu werden.
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Bis jetzt wurden Versuche zur Vereinfachung oder zur
direkten Durchführung der biochemischen Tests unternommen. Bei
den meisten handelt es sich um Verfahren, bei denen Vollblut
als Testprobe verwendet wird, ohne daß die Abtrennung des
Plasmas als vorausgehender Schritt durchgeführt wird, und
ein flächiges Trockenanalysenelement (zum Beispiel ein
integriertes mehrschichtiges analytisches Element), in
welches vorher ein Reagens oder eine blutzellenfilternde
Funktion eingebracht wurde, statt der Durchführung einer
naßchemischen Analyse angewandt wird.
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Ein Beispiel für ein solches Trockenverfahren unter
Verwendung von Vollblut als Probe umfaßt ein Verfahren und ein
analytisches Element, die in der vorläufigen japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 49(1974)-11395 offenbart sind.
Bei diesem Verfahren wird als analytisches Element ein
scheibenförmiges Element verwendet, umfassend vier
Schichten, die zusammengesetzt sind aus zwei Lagen poröser
Glasfilter, einem Dünnfilmfilter und einer
nachweisreagenshaltigen Celluloseacetat-Lage, und in dieser Reihenfolge von oben
übereinandergelegt sind. Wird Vollblut auf dieses Element
getropft, so werden Leukozyten-, Erythrozyten- und andere
Stoffbestandteile abgetrennt, und das Plasma wird mit dem
Reagens vermischt, um eine farbbildende Reaktion auf der
Celluloseacetat-Lage hervorzurufen.
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Ein weiteres Beispiel dafür umfaßt ein Verfahren und ein
Element zum Abtrennen von Plasma aus Vollblut, die in der
vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung Nr. 57(1982)-53661
offenbart sind, wobei eine spezielle Glasfilterschicht
als Blutzellenfilter verwendet wird. Zur Analyse von
Vollblut kann diese Filterschicht auf ein normales
mehrschichtiges
diagnostisches Material, beispielsweise ein
diagnostisches Material von der Art eines Prüfpapiers, das mit einem
Reagens imprägniert ist [beispielsweise offenbart in der
vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 54(1979)-151096], um ein analytisches Element zu bilden.
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Diese Methoden und Elemente sind wirkungsvoll bei der
Abtrennung von Stoffbestandteilen wie etwa Blutzellen, doch
besteht ein Nachteil darin, daß die Menge an Plasma, die mit
einem Reagens im Element reagieren soll, von Probe zu Probe
schwankt, da das Volumen des Blutzellenanteils in Vollblut
in Relation zum Hämatokrit-Wert (im folgenden als Hct-Wert
bezeichnet) von Haus aus schwankt. Vollblut besteht aus dem
Blutzellenanteil und dem Plasmaanteil. Der Hct-Wert ist für
unterschiedliche Proben nicht konstant und schwankt von
Mensch zu Mensch zwischen etwa 20% und etwa 70%. Wird
beispielsweise je ein Vollblut mit einem Hct-Wert von 30% und
eines mit einem Hct-Wert von 50% als Probe verwendet, und
werden jeweils 100 ul dieser Proben auf das analytische
Element getropft, so beträgt die Plasmamenge, die mit dem
Reagens reagieren soll, in der ersteren Probe 70 ul und die
in der letzteren Probe 50 ul. Vom Prinzip der quantitativen
Analyse her gibt es also eine Abweichung der Ergebnisse.
Zudem weicht die Menge Analyt im Plasmaanteil gewöhnlich
stark von der im Blutzellenanteil ab, und auch diese
Tatsache stört die gewünschte quantitative Analyse.
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Demzufolge sind die Testergebnisse nicht verläßlich, wenn
Vollblut direkt als Probe zur Analyse von Vollblut mit den
bekannten analytischen Elementen verwendet wird.
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In der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 53(1978)-21667
und in der vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 55(1980)-90859 ist ein integriertes mehrschichtiges
analytisches Element mit einer porösen Ausbreitungsschicht
(im folgenden als Ausbreitungsschicht bezeichnet) offenbart,
die zur Ausbreitenlassen einer Vollblutprobe imstande ist,
d. h.,
die aufgetüpfelte flüssige Probe abzumessen. Der
hierin verwendete Begriff "Ausbreitungsschicht, die imstande
ist, eine flüssige Probe abzumessen" bezieht sich auf eine
Schicht mit einer Funktion, die zum Ausbreitenlassen eines
flüssigen Tröpfchens in einer Weise imstande ist, daß die
Ausbreitungsfläche der Flüssigkeit ungefähr proportional der
Flüssigkeitsmenge ist, wenn das flüssige Tröpfchen darauf
aufgetüpfelt wird, sowie mit einer Funktion, die imstande
ist, die Flüssigkeit einer Schicht zuzuführen, die unter der
Ausbreitungsschicht bereitgestellt ist. Beträgt zum Beispiel
die Menge der aufgetüpfelten Flüssigkeit 5 ul und die Fläche
der auszubreitenden Flüssigkeit 0,5 cm², dann sollten sich
10 ul aufgetüpfelte Flüssigkeit über eine Fläche von 1,0 cm²
ausbreiten, und in gleicher Weise sollten sich 15 ul
aufgetüpfelte Flüssigkeit über eine Fläche von 1,5 cm²
ausbreiten. Diese Funktion wird als Dosiereffekt oder Ausbreitung
bezeichnet. Die mehrschichtigen analytischen Elemente mit
einer solchen Ausbreitungsschicht sind insofern vorteilhaft,
als die - selbst wenn unterschiedliche Mengen an flüssigen
Proben auf die Oberfläche der Ausbreitungsschicht
aufgetüpfelt werden - per se in die Ausbreitungsschicht
einzubringende Flüssigkeitsmenge pro Flächeneinheit und die
darunterliegenden Schichten, etwa einer Reagensschicht, zuzuführende
Flüssigkeitsmenge durch den vorerwähnten Dosiereffekt stets
konstant gehalten werden.
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Die in den vorerwähnten Patentschriften offenbarte
Ausbreitungsschicht hat einen flüssigkeitsprobendosierenden Effekt
für die gesamte Menge der Vollblutprobe, so daß der Hct-Wert
nicht berücksichtigt wird. Stoffbestandteile wie etwa
Blutzellen dringen kaum in die Reagensschicht ein, so daß die
quantitative Analyse im Hinblick auf die sich ergebenden
Werte als nicht zufriedenstellend erachtet wird.
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Um eine quantitative Analyse unter direkter Verwendung von
Vollblut als Probe in einem trockenen mehrschichtigen
analytischen Element durchführen zu können, sollte die
trockenanalytische
Methode den gleichen analytischen Wert ergeben
wie der, der durch eine naßanalytische Methode unter
Verwendung von Plasma erhalten wird. Das Verfahren sollte also
imstande sein, die Menge Analyt im Plasmaanteil von Vollblut
mit hoher Genauigkeit zu analysieren.
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In der vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung Nr.
55(1980)-164356 (GB-2 052 057) wird ein mehrschichtiges
analytisches Element offenbart, bei dem eine Kombination aus
einer Gelatineschicht und einem Gewebe verwendet wird, um
darauf aufgetüpfeltes Vollblut zu verteilen und dessen
Blutzellenanteil einwandfrei zu filtrieren. Das Element ist
so aufgebaut, daß die Ausbreitungsschicht einen Dosiereffekt
für Plasma ergibt. Ist der Analyt jedoch ein hochmolekularer
Stoff, ergeben sich insofern Probleme, als der
Blutzellenanteil im Vollblut die Wanderung und die Diffusion des
Analyten stört, und der Analyt gelangt kaum zur
Reagensschicht, so daß die analytische Genauigkeit gering ist.
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Das US-Patent 4 256 693 offenbart ein analytisches Element,
umfassend eine Filterschicht, die imstande ist, gebildete
Bestandteile aus dem Blut zu entfernen, eine wasserdichte
Schicht mit wenigstens einer kleinen Öffnung, eine poröse
Ausbreitungsschicht und eine Reagensschicht. Filterschicht
und Ausbreitungsschicht sind durch die dazwischenliegende
wasserdichte Schicht voneinander getrennt.
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Das US-Patent 4 042 335 lehrt eine mehrschichtige
Analysenfolie, umfassend eine Reagens enthaltende
Ausbreitungsschicht und eine Kombination aus einer Ausbreitungsschicht
und einer Reagens enthaltenden Schicht, eine
strahlungssperrende Schicht sowie einen lichtdurchlässigen
wasserundurchlässigen Träger. Auf der Ausbreitungsschicht ist
keine Filterschicht angeordnet.
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Das US-Patent 4 069 017 beschreibt eine Ausbreitungsschicht - die
ein Reagens enthalten kann - eine Reagensschicht und
einen lichtdurchlässigen Träger. Zudem wird eine
strahlungssperrende Schicht verwendet. Eine auf der
Ausbreitungsschicht angeordnete Filterschicht ist nicht beschrieben.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
trockenanalytisches Element bereitzustellen, das imstande ist,
unter Verwendung von Vollblut - ungeachtet der Schwankungen
im Hämatokrit-Wert - einen Analyten mit hoher
Analysengenauigkeit zu analysieren.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
trockenanalytisches Element bereitzustellen, das imstande
ist, unter Verwendung von Vollblut - ungeachtet der
Schwankungen im Hämatokrit-Wert - einen hochmolekularen Analyten
mit hoher Analysengenauigkeit zu analysieren.
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Die vorliegende Erfindung macht ein analytisches Element zur
Analyse einer Vollblutprobe verfügbar, umfassend eine
blutzellenfilternde Schicht, eine Ausbreitungsschicht, die
imstande ist, eine flüssige Probe zu messen, eine
Nachweisschicht, die wenigstens eine Reagensschicht enthält, sowie
einen wasserundurchlässigen, lichtdurchlässigen Träger,
angeordnet in dieser Reihenfolge.
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Die vorliegende Erfindung macht auch ein analytisches
Element zur Analyse einer Vollblutprobe verfügbar, umfassend
eine blutzellenfilternde Schicht, eine Ausbreitungsschicht,
die imstande ist, eine flüssige Probe zu messen, enthaltend
ein analytisches Reagens, sowie einen wasserundurchlässigen,
lichtdurchlässigen Träger, angeordnet in dieser Reihenfolge.
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Bei dem erfindungsgemäßen analytischen Element zur Analyse
einer Vollblutprobe handelt es sich um ein solches, das die
direkte Verwendung von Vollblut als Probe gestattet und
ermöglicht, einen darin vorhandenen Analyten mittels einer
Trockenmethode zu analysieren. Demzufolge bietet das
analytische Element der vorliegenden Erfindung einen wertvollen
Vorteil, da der Analyt durch einfaches Auftüpfeln eines
Tröpfchens einer Vollblutprobe auf das Element mit hoher
Genauigkeit quantitativ analysiert werden kann, ohne daß ein
komplizierter Arbeitsgang zur Plasmaabtrennung erforderlich
ist.
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Beim analytischen Element der vorliegenden Erfindung
befindet sich die blutzellenfilternde Schicht nahe der Oberfläche
der Ausbreitungsschicht, die zur Messung der flüssigen Probe
imstande ist, so daß die Blutzellen abfiltriert werden, ehe
die flüssige Probe auf die Oberfläche der
Ausbreitungsschicht dosiert wird. Folglich ist es nur das Plasma, das
der Messung der flüssigen Probe unterzogen wird, so daß der
resultierende Wert die Menge eines Analyten im Plasmaanteil
korrekt angibt, obwohl Vollblut als Probe verwendet wird.
Ferner stören die Blutzellen die Wanderung und die Diffusion
des Analyten nicht, so daß sich Vollblut direkt als Probe
analysieren läßt, auch wenn der Analyt hochmolekular ist
oder in kombinierter Form mit einem hochmolekularen Material
vorliegt.
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Das analytische Element der vorliegenden Erfindung kann aus
einer Struktur zusammengesetzt sein, bei der ein poröses
Material als blutzellenfilternde Schicht auf die
Ausbreitungsschicht gelegt und die flüssige Probe durch erstere
hindurch an die Ausbreitungsschicht herangeführt wird;
in einer solchen Struktur kann aber die Analyse eines
Analyten im Plasma von Vollblut mit hoher Genauigkeit vorgenommen
werden, ohne daß die Flüssigkeitsprobenmeßfunktion der
Ausbreitungsschicht beeinträchtigt wird. Folglich kann mit
Hilfe des analytischen Elements der vorliegenden Erfindung -
im Vergleich zur herkömmlichen analytischen Methode mit
einer Kombination aus Plasmaabtrennung und Naßanalyse - eine
Vereinfachung und sofortige Durchführung eines
Analysenarbeitsgangs ermöglicht werden. Zudem ist das analytische
Element imstande, dem Bedürfnis des Arztes nach
unmittelbarer Nutzung der Testergebnisse für die Diagnose während
eines Patientengesprächs gerecht zu werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Abbildung 1 ist eine schematische Ansicht, die den
Schichtaufbau eines herkömmlichen mehrschichtigen analytischen
Elements zeigt.
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Abbildung 2 ist eine schematische Ansicht, die einen
typischen Schichtaufbau des erfindungsgemäßen analytischen
Elements zur Analyse von Vollblut zeigt.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die zur Dosierung einer flüssigen Probe befähigte
Ausbreitungsschicht, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, ist bekannt und kann je nach Art der Analyten
und den Analysenbedingungen aus den herkömmlichen ausgewählt
werden. Zum Beispiel kann die nichtfaserförmige Schicht aus
isotropem porösen Medium (z. B. Membranfilter- und
Streichpolymerschicht) sowie die faserförmige (anisotrope) Schicht
aus porösem Medium (z. B. gewebte und gewirkte Gewebe)
verwendet werden, die in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 53(1978)-21677 offenbart sind.
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Werden jedoch Ausbreitungsschicht und blutzellenfilternde
Schicht in integrierter Form verwendet, so wird die
Verwendung einer Ausbreitungsschicht bevorzugt, die aus Gewebeware
oder Wirkware zusammengesetzt ist, wie im folgenden
ausführlicher beschrieben.
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Zu den Beispielen für Gewebe (Gewebeware), die sich für die
Ausbreitungsschicht verwenden lassen, gehören die in den
vorläufigen japanischen Patentveröffentlichungen Nr.
55(1980)-164356 und 57(1982)-66359 offenbarten. Von den
Geweben sind Grundbindungsgewebe aus Kette und Schuß
bevorzugt. Von den Leinwandbindungsgeweben sind dünner Stoff,
Musselin, feinstes Wolltuch und Popeline bevorzugt.
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Zu den Beispielen für Garne für Webware gehören diejenigen,
die aus den gleichen Materialien zusammengesetzt sind wie
diejenigen, die die Wirkware bilden, wie im folgenden
ausführlicher beschrieben.
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Es kann irgendein Filamentgarn und Spinngarn (Zwirngarn)
verwendet werden, wobei das Spinngarn bevorzugt wird. Der
Garndurchmesser des Webstoffs liegt im allgemeinen im
Bereich von etwa 20 S bis etwa 150 S, vorzugsweise etwa 40 S
bis etwa 120 S, ausgedrückt als Garnfeinheit beim
Baumwollspinnen, oder im Bereich von etwa 35 bis etwa 300 D,
vorzugsweise etwa 45 bis etwa 130 D, ausgedrückt als
Seidenfadenfeinheit. Die Dicke des Webstoffs liegt im allgemeinen
im Bereich von etwa 100 bis 500 um, vorzugsweise etwa 120
bis 350 um. Die Lücken im Webstoffliegen im allgemeinen im
Bereich von etwa 40 bis etwa 90%, vorzugsweise etwa 50 bis
etwa 85%.
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Zu den Beispielen für gewirkte Stoffe, die sich für die
Ausbreitungsschicht verwenden lassen, gehören vielerlei
gewirkte Stoffe, von denen Kettwirkware und Kulierwirkware
bevorzugt sind. Zu den Beispielen für kettgewirkte Gewebe
gehören einfach atlasgewirkter Stoff, trikotgewirkter Stoff,
doppelt trikotgewirkter Stoff, Milanese-gewirkter Stoff und
Rasha-gewirkter Stoff. Zu den Beispielen für kuliergewirkte
Gewebe gehören grundbindungsgewirkter Stoff, linksgewirkter
Stoff, gummigewirkter Stoff, doppelseitig gewirkter Stoff.
Zu den Beispielen für Garne für die Wirkware gehören Garne
aus Naturfasern wie etwa Baumwolle, Seide und Wolle; Garne,
die zusammengesetzt sind aus feinen Fasern oder Einzelfasern
aus regenerierter Cellulose (z. B. Viskoseseide und Cupra),
halbsynthetisches organisches Polymer (z. B.
Cellulosediacetat und Cellulosetriacetat), synthetisches organisches
Polymer (z. B. Polyamid wie etwa Nylon, acetalisierter
Polyvinylalkohol wie etwa Vinylon, Polyacrylnitril,
Polyethylenterephthalat, Polyethylen, Polypropylen und Polyurethan),
sowie Garne, die zusammengesetzt sind aus Fasermischungen
aus Naturfaser und regenerierter Cellulose oder einer
halbsynthetischen oder synthetischen organischen Polymerfaser.
Es kann irgendein Filamentgarn und Spinngarn verwendet
werden, wobei Spinngarn bevorzugt wird. Der Garndurchmesser
für Webstoff liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 40 S
bis etwa 150 S, vorzugsweise etwa 60 S bis etwa 120 S,
ausgedrückt als Garnfeinheit beim Baumwollspinnen, oder im
Bereich von etwa 35 bis etwa 130 D, vorzugsweise etwa 45 bis
etwa 90 D, ausgedrückt als Seidenfadenfeinheit. Die Zahl der
Maschenfeinheit der Wirkware liegt im allgemeinen im Bereich
von etwa 20 bis etwa 50. Die Dicke des Wirkgewebes liegt im
allgemeinen im Bereich von etwa 100 bis 600 um, vorzugsweise
etwa 150 bis 400 um. Die Lücken im Wirkgewebe liegen im
allgemeinen im Bereich von etwa 40 bis etwa 90%,
vorzugsweise etwa 50 bis etwa 85%. Bevorzugt werden kettgewirkte
Gewebe, trikotgewirkter Stoff, Rasha-gewirkter Stoff,
Milanese-gewirkter Stoff und doppelt trikotgewirkter Stoff,
da die Schrumpfung in Maschenrichtung gering ist, der
Arbeitsgang beim Laminierungsschritt der Wirkware leicht ist
und sich die Maschen beim Schneiden nicht so leicht lockern.
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Neben der ausbreitenden Funktion des Abmessens der flüssigen
Probe können der Ausbreitungsschicht des erfindungsgemäßen
analytischen Elements auch weitere Funktionen verliehen
werden. Zum Beispiel kann ein Nachweisreagens in die
Ausbreitungsschicht eingebracht werden, um die analytische
Reaktion in der Ausbreitungsschicht durchzuführen. Derartiges
Modifikationen sind ebenfalls im Umfang der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die Ausbreitungsschicht mit der Meßfunktion
für die flüssige Probe in ein integriertes mehrschichtiges
analytisches Element eingebracht. Beispiele für die Struktur
eines derartigen integrierten mehrschichtigen analytischen
Elements, das diese Ausbreitungsschicht enthält, sind
offenbart in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 53(1978)-21667
und in der vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 55(1980)-164356.
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Abbildung 1 zeigt eine Ausführungsform, die die
Grundstruktur des herkömmlichen integrierten analytischen Elements
zeigt, wobei die oberste Schicht (äußerste Schicht) die
Ausbreitungsschicht 11 ist, die unterste Schicht der
wasserundurchlässige, lichtdurchlässige (transparente) Träger 13
ist, und gegebenenfalls eine Nachweisschicht 12
dazwischenliegt. Die Nachweisschicht enthält wenigstens eine
Reagensschicht. Allerdings kann auch ein Reagens in die
Ausbreitungsschicht eingebracht sein, um die Nachweisschicht mit
der Ausbreitungsschicht in einer Schicht zu kombinieren. Die
Nachweisschicht kann - neben Reagensschicht -
zusammengesetzt sein aus irgendeiner aus Reaktionsschicht, Reaktions/-
Nachweis-Schicht, Filterschicht, semipermeablen
Membranschicht, Sperrschicht, lichtsperrenden Schicht,
lichtreflektierenden Schicht, wasserabsorbierenden Schicht etc. Bei
der Zahl der Schichten in der Nachweisschicht kann es sich
um eine Schicht oder mehrere handeln - ohne spezielle
Einschränkung. Eine Schicht in der Nachweisschicht kann eine
Funktion innehaben, oder eine Schicht kann zwei oder mehr
Funktionen aufweisen, etwa wenn ein lichtsperrendes Material
mit lichtreflektierenden Eigenschaften in die
Reaktionsschicht eingebracht wird, um die Stabilität der
Weißreflexionsdichte bei der Reflexionsphotometrie zu erhöhen.
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Die integrierten mehrschichtigen analytischen Elemente, die
die Meßfunktion für flüssige Proben enthalten, sind im
Handel in Form eines Objektträgers für jeden Analyten im
Blut erhältlich. Diese Elemente können als solche für die
Herstellung des analytischen Elements der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Falls gewünscht, können diese
Elemente zum Einbringen des erfindungsgemäßen analytischen
Elements modifiziert werden. Alternativ können integrierte
mehrschichtige analytische Elemente, enthaltend eine
Ausbreitungsschicht mit der Meßfunktion für flüssige Proben,
unter Berücksichtigung von Analyt und der analytischen
Bedingungen anhand der Literaturoffenbarungen hergestellt
werden.
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Abbildung 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen analytischen Elements zur Analyse einer
Vollblutprobe, wobei eine blutzellenfilternde Schicht auf
einer Ausbreitungsschicht in einer Weise vorgesehen ist, daß
die blutzellenfilternde Schicht 24 bereitgestellt ist auf
der Ausbreitungsschicht 21 eines mehrschichtigen
analytischen Elements, umfassend die Ausbreitungsschicht 21, eine
Nachweisschicht 22 und einen wasserundurchlässigen,
lichtdurchlässigen (transparenten) Träger 23. Ausbreitungsschicht
21, Nachweisschicht 22 und Träger 23 entsprechen jeweils der
jeweiligen Ausbreitungsschicht 11, der Nachweisschicht 12
und dem wasserundurchlässigen lichtdurchlässigen
(transparenten) Träger 13, die in Abbildung 1 gezeigt sind, die die
Grundstruktur des integrierten mehrschichtigen analytischen
Elements zeigt. Ferner entspricht die Verbundstruktur der in
Abbildung 2 gezeigten Teile 21, 22 und 23 dem integrierten
mehrschichtigen analytischen Element, das aus den in
Abbildung 1 gezeigten Teilen 11, 12 und 13 zusammengesetzt ist.
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Bei den Materialien für die erfindungsgemäße
blutzellenfilternde Schicht handelt es sich um Filtermedien mit einer
Funktion, die Blutzellen aus Vollblut abtrennen kann. Zu den
Beispielen für solche Filtermedien gehören Glasfaserfilter,
Membranfilter und Baumwollfaserprodukte. Zwar kann jedes von
diesen für die erfindungsgemäße blutzellenfilternde Schicht
verwendet werden, doch wird ein Glasfaserfilter besonders
bevorzugt, da die Blutzellen mit Hilfe eines
Glasfaserfilters schnell und vollständig abfiltriert werden können.
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Die Glasfaserfilter sind im Handel erhältlich, und das
gewünschte Filter mit zufriedenstellender Blutzellenfilterleistung
kann unter Berücksichtigung von Faserlänge,
Faserdurchmesser, Poren und Absorptionsvermögen aus den Artikeln
am Markt ausgewählt werden. Das Glasfaserfilter läßt sich
mit Hilfe bekannter Methoden herstellen. Zu den Beispielen
für derartige Glasfaserfilter gehören diejenigen, die in der
vorläufigen japanischen Patentveröffentlichung Nr. 57(1982) -
53661 offenbart sind, sowie GA-100 (etwa 450 um dick),
GA-200 (etwa 750 um dick) und GB-100R (etwa 400 um dick),
die von Toyo Filter Paper Co., Ltd., Japan, vertrieben
werden.
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Es ist notwendig, daß nach Filtration das Vollbluts die
Farbe der Erythrozyten, die in der blutzellenfilternden
Schicht verblieben sind, für die Reflexionsphotometrie von
der Seite des transparenten Trägers her unsichtbar gemacht
wird. Zu diesem Zweck kann die filternde Schicht während der
Photometrie entfernt werden. Allerdings wird bevorzugt, daß
ein lichtsperrendes Material wie etwa ein Farbstoff oder ein
Pigment in die gesamte oder den unteren Teil der
blutzellenfilternden Schicht eingebracht wird, um einem Teil oder der
gesamten Filterschicht die Eigenschaft einer lichtsperrenden
Schicht zu verleihen. Wird beispielsweise der untere Teil
der filternden Schicht mit einem weißen Pigment wie etwa
Titandioxid oder Bariumsulfat gefüllt, so deckt das Filter
die Farbe der Erythrozyten und spielt eine Rolle als
Reflexionsschicht in der Reflexionsphotometrie.
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In die blutzellenfilternde Schicht kann ein Hämolysehemmer
oder ein Antikoagulans eingebracht werden, um zu verhindern,
daß das Plasma von den Blutzellen gefärbt wird. Falls
gewünscht, können auch andere Reagenzien, etwa ein
koagulationsförderndes Mittel, zugesetzt werden.
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Die blutzellenfilternde Schicht hat eine solche Dicke, daß
sich die Blutzellenfilterleistung zufriedenstellend
einstellt
und der analytische Arbeitsgang innerhalb der
gewünschten Zeit beendet werden kann. Die Dicke der filternden
Schicht beträgt vorzugsweise 100 bis 2000 um, insbesondere
150 bis 1000 um. Die Größe der blutzellenfilternden Schicht
ist derart, daß die gesamte Oberfläche der
Ausbreitungsschicht damit bedeckt werden kann, oder daß nur ein Teil der
Ausbreitungsschicht durch ein Stück der blutzellenfilternden
Schicht (einen Fleck) bedeckt werden kann. Ist jedoch die
Größe der blutzellenfilternden Schicht nicht ausreichend, so
können Blutzellen von der Seite der filternden Schicht
auslaufen. In einem solchen Fall ist es notwendig, die
Seite des Fleckens mit einem hydrophoben Material
abzudichten. Ist die blutzellenfilternde Schicht von einer Größe,
daß die gesamte Oberfläche der Ausbreitungsschicht damit
bedeckt ist, so kann die Oberfläche der blutzellenfilternden
Schicht mittels Siebdrucken mit einer hydrophoben Druckfarbe
bedeckt werden, während der zu tüpfelnde Teil unbedeckt
bleibt.
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Es ist notwendig, daß die blutzellenfilternde Schicht
gleichmäßig nahe auf die Ausbreitungsschicht gelegt wird, so daß
die flüssige Probe reibungslos durch die Grenzfläche
zwischen den beiden Schichten hindurchtreten kann, ohne daß das
Fließen der Flüssigkeit unterbrochen wird. Das Bereitstellen
der filternden Schicht nahe der Ausbreitungsschicht läßt
sich vornehmen durch Anwenden elektrostatischer Adhäsion
oder Drücken der Außenkante der filternden Schicht gegen die
Oberfläche der Ausbreitungsschicht und Aneinanderbinden
derselben in einer Weise, daß der gebundene Bereich das
Fließen der flüssigen Probe nicht stört. Alternativ können
Ausbreitungsschicht und blutzellenfilternde Schicht
kombiniert werden, um - je nach Material der Ausbreitungsschicht - eine
integrierte Struktur zu bilden.
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Eine aus mehreren Methoden zur Kombination der
Ausbreitungsschicht mit der blutzellenfilternden Schicht zu einem
integrierten Typ ist die Laminierung der blutzellenfilternden
Schicht auf die vorgeformte Ausbreitungsschicht mit Hilfe
einer Methode der Papierherstellung. Eine einfache Methode
besteht darin, daß das Material der Ausbreitungsschicht
zunächst so ausgewählt wird, daß es eine relativ dichte
Ausbreitungsschicht bildet. Dann wird das Material der
bauschigen blutzellenfilternden Schicht ausgewählt, die eine
geringere Dichte als die Ausbreitungsschicht aufweist, und
die blutzellenfilternde Schicht wird mit Hilfe einer Methode
der Papierherstellung auf die Ausbreitungsschicht laminiert,
um eine integrierte Struktur zu ergeben. Wird zum Beispiel
ein Feinstwolltuch als Material für die Ausbreitungsschicht
gewählt, so wird mit Hilfe einer Methode der
Papierherstellung eine Aufschlämmung auf das Feinstwolltuch gegeben,
wodurch die blutzellenfilternde Schicht leicht erhalten
werden kann, wobei die Aufschlämmung eine darin dispergierte
Faser enthält und diese Faser gleich oder größer oder länger
ist als die Faser, die das Garn aufbaut, aus der das
Feinstwolltuch gebildet ist.
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Die Analyse eines Analyten in Vollblut unter Verwendung des
integrierten mehrschichtigen analytischen Elements mit der
erfindungsgemäßen blutzellenfilternden Schicht läßt sich
allgemein so ausführen, daß eine gegebene Menge Vollblut auf
die Oberfläche der blutzellenfilternden Schicht aufgetüpfelt
und für eine gegebene Zeitdauer inkubiert wird, die
Farbdichte von der Seite des transparenten Trägers her mittels
Reflexionsphotometrie gemessen wird, und die im Plasma des
Vollbluts vorhandene Menge Analyt unter Verwendung einer
vorher angefertigten Eichkurve berechnet wird.
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Vorzugsweise wird das Vollblut auf die Oberfläche der
blutzellenfilternden Schicht in einer solchen Menge aufgetragen,
daß mehrere ul bis mehrere 10 ul Plasma durch diese Schicht
filtriert werden und die darunterliegende
Ausbreitungsschicht erreichen, wobei die Schwankungsbreite des Hct-Werts
berücksichtigt wird.
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Unter der Annahme beispielsweise, daß die Hct-Werte der
Probe innerhalb 30 und 60% schwanken, liegt die Menge an
Plasma in 30 ul Vollblut theoretisch im Bereich von 21 bis
12 ul. Die Menga Plasma, die die Ausbreitungsschicht
erreicht, ist der Rest nach Abzug der in der filternden
Schicht verbliebenen Menge von der Gesamtmenge.
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Bei Verwendung eines Glasfaserfilters wird bevorzugt, daß
die Vollblutprobe so aufgetüpfelt wird, daß eine
ausreichende Menge Plasma der Ausbreitungsschicht in einer solchen
Menge zugeführt wird, daß Plasma in einer überschüssigen
Menge von wenigstens 50% über der von der
blutzellenfilternden Schicht zu absorbierenden Plasmamenge die
Ausbreitungsschicht erreicht, oder die blutzellenfilternde Schicht aus
einer solchen Struktur aufgebaut ist, daß das Plasma in der
oben angegebenen Menge durch die Schicht filtriert werden
kann.
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Das erfindungsgemäße analytische Element kann ohne besondere
Einschränkung für jedweden Analyten verwendet werden, und
ein optional ausgewählter Analyt in Vollblut kann unter
Anwendung des erfindungsgemäßen analytischen Elements einer
quantitativen Analyse unterzogen werden. Insbesondere ist
das analytische Element der vorliegenden Erfindung geeignet
für die Anwendung bei der Analyse von hochmolekularen
Analyten wie etwa Sacchariden, Proteinen und Enzymen, und
insbesondere eines schwer diffundierbaren Analyten wie etwa
Bilirubin. Die Art der Reagenzien und die Struktur des
mehrschichtigen analytischen Elements, die zu dem Analyten
passen, sind bereits bekannt, und die bekannte Methode läßt
sich anwenden auf die Herstellung des analytischen Elements
zum Zweck der Analyse wie oben angegeben.
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Weiterhin erläutern die folgenden Beispiele die vorliegende
Erfindung.
Beispiel 1 (Bezugsbeispiel)
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Gemäß den in der japanischen Patentveröffentlichung Nr.
57(1982)-28227 und in der vorläufigen japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 59(1984)-54962 beschriebenen Beispielen
wurde eine Reagensschicht (Dicke 20 um) und eine TiO&sub2;
enthaltende reflektierende Schicht (Dicke 7 um) auf einen
transparenten Polyethylenterephthalat-Träger (Dicke 180 um)
auflaminiert. Weiter wurde ein Membranfilter FM-300 (Dicke
150 um, kleinster Porendurchmesser 3 um; Poren: 85%
Durchschnitt; hergestellt von Fuji Photo Film Co., Ltd.) mit
einer Meßfunktion für flüssige Proben als
Ausbreitungsschicht unter Druck darauf laminiert, um ein integriertes
mehrschichtiges analytisches Element zur quantitativen
Analyse des Glucose-Gehalts herzustellen. Die
Beschichtungslösungen für die Reagensschicht und die reflektierende
Schicht wie oben hatten jeweils folgende Zusammensetzung:
Beschichtungslösung für Reagensschicht
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Deionisierte Gelatine 2 000 g
-
Glucoseoxidase 15 000 I.E.
-
Peroxidase 25 000 I.E.
-
4-Aminoantipyrin 12 g
-
1,7-Dihydroxynaphthalin 5 g
-
Polyoxyethylennonylphenylether 2 g
Beschichtungslösung für reflektierende Schicht
-
Deionisierte Gelatine 10 g
-
Feines TiO&sub2;-Pulver 80 g
-
Polyoxyethylennonylphenylether 2 g
-
Glasfaser GA-200 (Dicke: etwa 750 um; Poren: etwa 90%;
hergestellt von Toyo Filter Paper Co., Ltd.) wurde eng auf
die gesamte Oberfläche der Ausbreitungsschicht des obigen
mehrschichtigen analytischen Elements gelegt, um das
erfindungsgemäße
analytische Element zur Analyse von Vollblut zu
erhalten. Dann wurden folgende Experimente durchgeführt.
-
Als Probe wurde Vollblut verwendet, das einen Hct-Wert von
35% aufwies und dessen Plasma Glucose in einer Konzentration
von 122 mg/dl enthielt. Unter Variation der Menge des auf
das analytische Element aufgetüpfelten Vollbluts wurde die
Ausbreitungsfläche auf der Reagensschicht gemessen, und auch
die Farbdichte wurde durch Reflexionsphotometrie
(Meßwellenlänge 510 nm) gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
gezeigt.
Tabelle 1
Menge Vollblut (ul) Fläche der gefärbten Oberfläche (cm²) Farbdichte (OD)
-
Aus den obigen Ergebnissen ist ersichtlich, daß sich die
Meßfunktion der Ausbreitungsschicht für flüssige Proben
überhaupt nicht verringert, selbst wenn die
blutzellenfilternde Schicht auf die Ausbreitungsschicht gelegt und die
Probenlösung durch erstere hindurch zur Ausbreitungsschicht
herangeführt wird.
Beispiel 2
-
Integriertes mehrschichtiges analytisches Element zur
quantitativen Bestimmung des Gesamt-Bilirubin.
-
Eine wasserabsorbierende Schicht 1 (Trockenfilmdicke 15 um)
und eine wasserabsorbierende Schicht 2 (Trockenfilmdicke
10 um) wurden - in dieser Reihenfolge - auf einem
transparenten Polyethylenterephthalat-Träger (Dicke 180 um)
gebildet. Ein mit Tensid behandeltes Baumwolltuch (Webtuch mit
Wollqualität aus Doppelgarn mit Feinheit Nr. 100) wurde naß
auf die wasserabsorbierende Schicht laminiert, um eine
Matrix einer porösen Reagensschicht zu ergeben. Weiter wurde
diese Matrix aus poröser Reagensschicht wiederum mit einer
Reagensschicht-Beschichtungslösung I und einer
Reagensschicht-Beschichtungslösung II beschichtet und dabei
imprägniert, um ein integriertes mehrschichtiges analytisches
Element zur Verwendung beim Test auf Gesamt-Bilirubin
herzustellen. Die Beschichtungslösungen für die
wasserabsorbierende Schichten I und II und die
Reagensschicht-Beschichtungslösungen I und II hatten jeweils folgende
Zusammensetzung:
Beschichtungslösung für die wasserabsorbierende Schicht I
-
Polyvinylalkohol
(Verseifungsgrad 88%,
Viskosität der 4% wäßrigen Lösung
bei 20ºC: 5 cP) 100 g
-
50% wäßrige Lösung von Poly-
(2-hydroxy-3-oxypropylen)-n-nonylphenylether 5 g
-
Wasser 895 ml
Beschichtungslösung für die wasserabsorbierende Schicht II
-
Polyvinylalkohol
(Verseifungsgrad 99%,
Viskosität der 4% wäßrigen Lösung
bei 20ºC: 30 cP) 80 g
-
50% wäßrige Lösung von Poly-
(2-hydroxy-3-oxypropylen)-n-nonylphenylether 5 g
-
Wasser 915 ml
Reagensschicht-Beschichtungslösung I
-
7-(2,3-Dihydroxypropyl)theophyllin
[479-18-5] 150 g
-
Sulfosalicylsäure 30 g
-
Hydroxypropylmethacrylat/-
N-(α-sulfomethyl-α-methylethyl)acrylamid (6:4)-Copolymer
(1,5% wäßrige Lösung) 1000 g
-
2,4-Dichlorbenzoldiazoniumsulfosalicylat 1,9 g
Reagensschicht-Beschichtungslösung II
-
Feines Titanoxid-Pulver 55 g
-
7-(2,3-Dihydroxypropyl)theophyllin
[479-18-5] 150 g
-
50% wäßrige Lösung von Poly-
(2-hydroxy-3-oxypropyl)-n-nonylphenylether 10 g
-
Wasser 1000 ml
-
Ein Glasfaserfilter GB-100R (eine Scheibe von 6 mm
Durchmesser; Dicke: etwa 400 um; Poren: etwa 90%; hergestellt von
Toyo Filter Paper Co., Ltd.) wurde in einen Rahmen gelegt,
um eng an der Ausbreitungsschicht des obigen integrierten
mehrschichtigen analytischen Elements zum Test auf Gesamt-
Bilirubin eine blutzellenfilternde Schicht zu bilden. So
wurde ein erfindungsgemäßes analytisches Element zur Analyse
von Vollblut hergestellt.
-
Je 30 ml von Vollblutproben mit unterschiedlichen Hct-Werten
wurden auf die blutzellenfilternde Schicht des analytischen
Elements aufgetüpfelt. Nach einer Minute wurde jede
blutzellenfilternde Schicht abgeschält und 6 min lang bei 37ºC
inkubiert. Die Reflexionsdichte (OD, Meßwellenlänge 540 nm)
wurde auf der Seite des transparenten Trägers gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2 (Ergebnisse des Bilirubin-Tests)
BIL-Konzentration Testwert (mg/dl) Bezugswert Spiegel
-
In Tabelle 2 stellt BIL-Konzentration die
Bilirubin-Konzentration dar, der Testwert stellt die Bilirubin-Konzentration
dar, die erhalten wurde aus der Umrechnung der
Reflexionsdichte (OD), die gemessen wurde unter Verwendung des obigen
analytischen Elements zur Analyse von Vollblut, und der
Bezugswert ist ein Testwert, der mit einer naßanalytischen
Methode (J-G-Verfahren) unter Verwendung des bekannten
Plasmas als Probe erhalten wurde.
-
Aus den obigen Ergebnissen wurde gefunden, daß bei
Durchführung der Analyse unter Verwendung des erfindungsgemäßen
analytischen Elements die Vollblutproben mit einem
Bilirubin-Gehalt auf dem gleichen Spiegel ungefähr gleiche
Absorption und Testwerte ergeben, ungeachtet der Schwankung
im Hct-Wert. Weiter wurde gefunden, daß die Testwerte gut
mit denjenigen Werten übereinstimmen, die erhalten wurden
durch Prüfung auf Bilirubin mit der Naßmethode unter
Verwendung von Plasma, das durch Filtrieren der Vollblutprobe
erhalten wurde, und folglich ist das analytische Element der
vorliegenden Erfindung sehr vorteilhaft für die Analyse von
Vollblut.
Beispiel 3
-
Geprüft wurde die Meßfunktion für flüssige Proben der
Ausbreitungsschicht des analytischen Elements zur Analyse von
Vollblut, hergestellt in Beispiel 2. Es wurde beobachtet,
daß Proben mit geringen Konzentrationen in einer Menge
zwischen 8 bis 12 ul den gleichen Testwert von 1,0 mg/dl
ergaben, und Proben mit mittleren Konzentrationen in einer
Menge von 8 ul den Testwert 5,6 mg/dl ergaben, in einer
Menge von 9 ul den Wert 5,7 mg/dl ergaben, in einer Menge
von 11 ul den Wert 5,6 mg/dl ergaben, und in einer Menge von
12 ul den Wert 5,6 mg/dl ergaben. Folglich wurde bestätigt,
daß die Meßfunktion für flüssige Proben des
erfindungsgemäßen analytischen Elements zufriedenstellend war.
Beispiel 4
-
Gemäß Beispiel 6 der vorläufigen japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 59(1984)-12355 wurde eine indikatorhaltige
Schicht (Trockenfilmdicke 8 um) auf einem transparenten
Polyethylenterephthalat-Träger (Dicke 180 um) gebildet, dann
wurde darauf unter Druck eine Flüssigkeitssperrschicht
laminiert, und weiter wurde wiederum eine substratzersetzende
materialhaltige Schicht (Trockenfilmdicke 10 um), eine
lichtreflektierende Schicht (Trockenfilmdicke 6 um), und
dann eine bindende Schicht (Trockenfilmdicke 2 um) darauf
gebildet. Schließlich wurde eine Ausbreitungsschicht,
zusammengesetzt aus feinstem Baumwolltuch, unter Druck laminiert,
um ein integriertes mehrschichtiges analytisches Element zur
Analyse von BUN (Blut-Harnstoff-Stickstoff) herzustellen.
Die Beschichtungslösungen für die indikatorhaltige Schicht,
die substratzersetzende materialhaltige Schicht, die
lichtreflektierende Schicht und die bindende Schicht hatten
jeweils die folgenden Zusammensetzungen. Auch die
Herstellungsmethoden für die Flüssigkeitssperrschicht sind
nachstehend beschrieben.
Beschichtungslösung für die indikatorhaltige Schicht
-
Bromkresolgrün 8,1 g
-
Vinylacetat/Acrylatester-Copolymer-
Latex (Cebian A-5821, hergestellt
von Daisel Co., Ltd.) 510 g
-
Citronensäure 4,5 g
-
Wasser 550 ml
Flüssigkeitssperrschicht
-
Ein Membranfilter FM-300 (Dicke: 140 um; Poren: etwa 85%;
kleinster Porendurchmesser: 3 um; hergestellt von Fuji Photo
Film Co., Ltd.), hergestellt aus Cellulosedi- und triacetat,
wurde in eine Hexan-Lösung von 2% Silicon (Toray Silicone
SH-8011, hergestellt von Toray Co., Ltd.) eingetaucht und
dann getrocknet, um die gewünschte Schicht herzustellen.
Beschichtungslösung für die substratzersetzende
materialhaltige Schicht
-
Deionisierte Gelatine 9,0 g/m²
-
p-Nonylphenoxypolyglycid 0,2 g/m²
-
Tetranatrium-ethylendiamintetraacetat 3,45 g/m²
-
Natrium-N-2-hydroxyethylpiperazin-
N'-3-propansulfonat (EPPS) 3,45 g/m²
-
Dinatriumhydrogenphosphat 0,115 g/m²
-
1,4-Dithiothreitol [3483-12-3] 0,9 mg/m²
-
Urease 36 000 I/m²
-
Bisvinylsulfonylmethylether 54 mg/m²
-
Die obige Lösung wurde auf pH 8,0 gepuffert.
Beschichtungslösung für die lichtreflektierende Schicht
-
Feines Titandioxid 40 g
-
Gelatine 40 g
-
p-Nonylphenoxypolyglycid 1,5 g
-
Wasser 400 mg
Beschichtungslösung für die bindende Schicht
-
Gelatine 25 g
-
Wasser 500 mg
-
p-Nonylphenoxypolyglycid 1,5 g
-
Ein Glasfaserfilter GB-100R (eine Scheibe von 7 mm
Durchmesser; hergestellt von Toyo Filter Paper Co., Ltd.) wurde
auf das analytische Element aufgebracht durch leichtes
Binden zweier Bereiche an der Peripherie der
Glasfaserscheibe an das Element mit einem α-Cyanacrylat-Kleber, um
eine blutzellenfilternde Schicht zu bilden. So wurde ein
erfindungsgemäßes analytisches Element zur Analyse von BUN
von Vollblut erhalten.
-
25 ul Heparin-behandelten Vollbluts als Probe wurden auf die
blutzellenfilternde Schicht aufgetüpfelt. Innerhalb einer
Minute nach dem Auftüpfeln diffundierten 0,5 ul Plasma in
die Ausbreitungsschicht. Hämolyse und Ausfließen von
Erythrozyten war nicht im mindesten zu beobachten.
-
Die Analyse der verteilten Probe wurde durchgeführt gemäß
der Meßmethode von Beispiel 6 der vorerwähnten vorläufigen
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 59(1984)-12355.
Getrennt für sich wurden 9,5 ul Plasma durch Zentrifugieren
aus der Vollblutprobe abgetrennt und für die Analyse auf BUN
auf das mehrschichtige analytische Element aufgetüpfelt, das
keinen Glasfaserfilter aufwies. Beide Versuche lieferten im
wesentlichen die gleichen Ergebnisse.
Beispiel 5 (Bezugsbeispiel)
-
Es wurden verschiedene Glasfaserfilter getestet, um die
Trennung des Plasmas von den Blutzellen in der Vollblutprobe
zu bewerten.
-
Es wurden Scheiben ausgestanzt aus verschiedenen
Glasfaserfiltern (angegeben in Tabelle 3), hergestellt von Toyo
Filter Paper Co., Ltd., und auf eine Folie mit der
Meßfunktion für flüssige Proben für die
Cellulose-Dünnschichtchromatographie gelegt (DC-Plastikfolie Cellulose Art. 5577,
hergestellt von Merck Inc.).
-
Auf jede von ihnen wurde eine Heparin-behandelte
Vollblutprobe aufgetüpfelt. Nach einer Minute wurde das
Glasfaserfilter entfernt, und der Kreis, der sich durch die
Ausbreitung nur von Plasma auf der Chromatographiefolie gebildet
hatte, wurde mit Hilfe eines Planimeters gemessen.
Tabelle 3
Filter Nr. Dicke mm Dichte g/cm³ Durchmesser mm Volumen mm³ (V) Absorptionsmenge
-
Zum andern wurden je 3, 5, 7, 9, 11, 13 und 15 ul Serum
durch Zentrifugieren abgetrennt und auf die gleiche
Chromatographiefolie aufgetüpfelt. Die sich ergebende
Ausbreitungsfläche wurde ebenfalls gemessen und zu 0,50, 0,88,
1,19, 1,57, 1,83, 2,23 bzw. 2,57 cm² gefunden. So wurde
bestätigt, daß diese Chromatographiefolie die Meßfunktion
für flüssige Proben aufwies, und es wurde eine Eichkurve
erhalten (Plasmamenge = 5,83·Ausbreitungsfläche). Die
Menge an verteiltem Plasma wurde mit Hilfe dieser Eichkurve
aus der Ausbreitungsfläche berechnet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 gegeben.
Tabelle 4
Filter Nr. Tüpfelmenge ul Menge Plasma mm³ (Vs) Absorptionsmenge
Beispiel 6 (Bezugsbeispiel)
-
Es wurde die Beziehung zwischen Hämatokrit-Wert der
Vollblutprobe und der durch das Filter filtrierten Plasmamenge
untersucht.
-
Ein Glasfaserfilter GB-100R (Durchmesser: 7 mm;
Absorptionsmenge [Vb] = 13,6; hergestellt von Toyo Filter Paper Co.,
Ltd.) wurde verwendet, und es wurden 25 ul der Vollblutprobe
aufgetüpfelt. Es wurde ein ähnliches Experiment wie in
Beispiel 5 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5
gezeigt.
Tabelle 5
Hct-Wert Menge Plasma (gefunden) (Vs) ul (berechnet)