DE3527169A1 - Abfuelleinrichtung - Google Patents
AbfuelleinrichtungInfo
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- F42B33/02—Filling cartridges, missiles, or fuzes; Inserting propellant or explosive charges
- F42B33/0285—Measuring explosive-charge levels in containers or cartridge cases; Methods or devices for controlling the quantity of material fed or filled
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abfülleinrichtung nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Eine bekannte handbetätigte Sprengstoffabfülleinrich
tung besteht aus einer Ladeeinrichtung mit einer Füll
platte, die mehrere Einfülltrichter aufweist, über die mit
Hilfe eines Dosierschiebers eine bestimmte Sprengstoff
menge abgefüllt wird. Eine Schütteinrichtung zum Zuführen
von Sprengstoff zur Ladevorrichtung nimmt Dosen, die den
Sprengstoff enthalten auf, die mit einer Federklemme fest
geklemmt werden. Die Dosen können mit Hilfe der Schütt
einrichtung von einer Bedienungsperson von einem sicheren
Ort hinter einer Schutzwand aus manuell gekippt werden, um
den Sprengstoff durch einen verschiebbaren Füllschuh
gleichmäßig über die Füllplatte zu verteilen. Der Dosier
schieber wird mit Hilfe eines Seilzuges, der über eine
Seilrolle mit Handkurbel zwischen zwei Endpositionen,
einer Ladestellung und einer Füllstellung, hin- und zu
rückbewegt. Dabei muß die Bedienungsperson hinter der
Schutzwand behutsam und feinfühlig an der Handkurbel dre
hen, um den Dosierschieber in die Endpositionen zu brin
gen. Eine Zugfeder in der Mitte des Seilzuges bewirkt eine
Begrenzung der Seilkraft. Bereits bei einem geringfügig
erhöhten Widerstand, z.B. durch Fremdkörper im Spreng
stoff, die zu einer Hemmung des Dosierschiebers führen,
besteht Explosionsgefahr, so daß der Abfüllvorgang ab
gebrochen und die Ladeeinrichtung gereinigt werden muß. Ob
es zu einer Explosion kommt, bei der die Bedienungsperson
gefährdet ist, und bei der regelmäßig die Sprengstoff
abfülleinrichtung zerstört wird, hängt nur von der Auf
merksamkeit und Feinfühligkeit der Bedienungsperson ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abfüll
einrichtung zu schaffen, bei der die Gefährdung durch Ex
plosionen oder andere Reaktionen reduziert ist und die
automatisch betätigt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Verlagerungseinrichtung aus einer Kraftübertra
gungseinrichtung mit einer mit dem Dosierschieber verbun
denen, durch die Schutzwand hindurchgeführten Schubstange
besteht, und daß die Kraftübertragungseinrichtung durch
mindestens ein Gewicht in beide Richtungen antreibbar ist.
Die mit Hilfe von Gewichten erzeugten Drehmomente der
Kraftübertragungseinrichtung entstehen ohne Reibung und
Elektrizität, sind nicht zeitabhängig und können, da sie
nur von der Schwerkraft abhängig sind, ihren eingestellten
Höchstwert nicht überschreiten. Eine derartige Verlage
rungseinrichtung unterbricht bei einem zu hohen Widerstand
am Dosierschieber stets reproduzierbar das Abfüllen des
Stoffes. Mögliche Änderungen durch Alterung der Über
tragungselemente können nur den Betätigungswiderstand der
Kraftübertragungseinrichtung erhöhen, so daß eine Be
triebsunterbrechung allenfalls zu früh auftritt. Re
aktionen durch Fehleinschätzung des Widerstandes am
Dosierschieber durch die Bedienungsperson oder durch Un
aufmerksamkeit der Bedienungsperson sind bei korrekter
Einstellung der auf den Dosierschieber wirkenden Maxi
malkräfte ausgeschlossen.
Vorzugsweise sind mindestens zwei Gewichte vorgesehen, von
denen jedes die Kraftübertragungseinrichtung in eine
andere Drehrichtung antreibt, und daß mindestens Teil des
ersten Gewichtes von der Kraftübertragungseinrichtung ab
koppelbar ist. Das Abkoppeln des ersten Gewichtes führt
unmittelbar und auf einfachste Weise zur Umkehr der Wir
kungsrichtung des Drehmomentes.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Kraft
übertragungseinrichtung ein Gelenkgetriebe mit einem fest
stehenden Gelenk, in dem ein dreiarmiger Hebel gelagert
ist, der einen mit dem ersten Gewicht beaufschlagten ein
Rückstelldrehmoment erzeugenden ersten Hebelarm, einen mit
dem zweiten Gewicht beaufschlagten ein Zustelldrehmoment
erzeugenden zweiten Hebelarm sowie einen mit der Schub
stange verbundenen dritten Hebelarm aufweist.
Der dreiarmige Hebel verbindet alle Kraftangriffspunkte
miteinander, wobei der erste und der zweite Hebelarm im
wesentlichen in entgegengesetzte Richtungen von dem Gelenk
abstehen. Auf diese Weise sind die notwendigen Getriebe
elemente auf ein Mindestmaß reduziert.
Vorzugsweise ist das Gewichtsverhältnis der Gewichte
untereinander derart, daß das Rückstelldrehmoment bei
angekoppeltem ersten Gewicht im wesentlichen gleich dem
Zustelldrehmoment bei abgekoppeltem ersten Gewicht ist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die an dem Dosier
schieber wirkende Kraft sowohl bei der Zustellbewegung als
auch bei der Rückstellbewegung gleich groß ist, so daß in
beiden Bewegungsrichtungen das Kriterium für das Unter
brechen des Abfüllens gleich ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Zu
stelldrehmoment durch Verlagern der Position des an dem
zweiten Hebelarm angreifenden zweiten Gewichtes einstell
bar ist.
Das Verlagern der Position des zweiten Gewichtes auf dem
zweiten Hebelarm und das Anbringen von Zusatzgewichten auf
das erste Gewicht ermöglicht eine Feinabstimmung der ein
gestellten Drehmomente.
Eine bevorzugte Weiterbildung weist eine Vorrichtung zum
Anheben und Absenken des ersten Gewichtes auf, die beim
Anheben des ersten Gewichtes die Zustellbewegung und beim
Absenken die Rückstellbewegung einleitet. Diese Vorrich
tung ermöglicht bei Ansteuerung in vorteilhafter Weise
ein automatisches Betätigen des Dosierschiebers.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
die Kraftübertragungseinrichtung eine Dämpfungseinrichtung
zur Dämpfung der Schubstangenbewegung in beiden Richtungen
aufweist.
Das konstante Drehmoment am Hebel bzw. die konstante Kraft
am Dosierschieber führt zu einer konstanten Beschleunigung
des Dosierschiebers, so daß dessen Geschwindigkeit stetig
zunimmt, bis die Endposition erreicht ist. Eine derartige
konstante Beschleunigung des Dosierschiebers hat zur Fol
ge, daß zu Beginn der Bewegenung des Dosierschiebers eine
geringere kinetische Energie als am Ende des Weges vor
liegt. Die Dämpfungseinrichtung bewirkt, daß sich zwischen
den Beschleunigungskräften und den Dämpfungskräften ein
Gleichgewicht einstellt, so daß der Dosierschieber nach
kurzer Beschleunigung mit einer gleichmäßigen Bewegungs
geschwindigkeit bewegt wird. Auf diese Weise wird er
reicht, daß nicht nur die am Dosierschieber wirkende
Kraft, sondern auch die Bewegungsenergie einen konstanten
Wert annimmt, so daß auch Widerstände, die erst am Ende
des Weges auftreten, nicht aufgrund der höheren kineti
schen Energie des Dosierschiebers überwunden werden.
Die Schubstange ist an der Austrittsstelle aus der Schutz
wand mit einem Faltenbalg abgedichtet. Ein derartiger Fal
tenbalg dichtet zuverlässig gegen Eindringen von Spreng
stoffstaub in die Schubstangenlagerung ab und weist
gleichzeitig einen praktisch vernachlässigbaren Reibungs
widerstand auf. Ein zeitlich abhängiger oder alterungs
bedingt sich ändernder Reibungswiderstand, der auf die
Schubstange einwirken könnte und die an dem Dosierschieber
wirkenden Kräfte verändern könnte, kann folglich nicht
auftreten.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß das Gelenkgetriebe eine Abschalteinrichtung aufweist,
die über an den Anschlägen angeordneten Initiatoren fest
stellt, ob die Endpositionen erreicht sind, und bei Nicht
erreichen der Endpositionen innerhalb einer vorbestimmten
Zeitspanne eine Abschaltung auslöst.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß beim Auftreten
einer Hemmung am Dosierschieber keine weiteren Bewegungen
in der Abfülleinrichtung ausgeführt werden.
Die Schütteinrichtung weist mindestens eine Dosenhalte
rung auf, die von einer durch die Schutzwand geführten
Welle kippbar ist. Dies ermöglicht die Anbringung eines
pneumatischen oder hydraulischen Drehantriebes für die
Welle, um hinter der Schutzwand das Auskippen der Dosen
automatisch gesteuert auszuführen.
Es ist vorgesehen, daß die Oberkante der Dosenhalterung
als Auflage für den seitlich überstehenden oberen Dosen
rand ausgebildet ist. Eine derartige Dosenhalterung hat
den Vorteil, keine besondere Befestigung für die den ge
fährlichen Stoff enthaltenden Dosen zu benötigen und ver
meidet damit einen weiteren Gefahrenpunkt.
Die Schütteinrichtung weist einen schwenkbar gelagerten
Rückhaltebügel, gegen den der obere Dosenrand während der
Schwenkbewegung stößt und der entgegen der Schwenkbewegung
vorgespannt ist. Der Rückhaltebügel verhindert auf ein
fache Weise, daß die Dose beim Kippen aus der Dosenhalte
rung herausfallen kann.
Der Rückhaltebügel ist koaxial zu der Welle gelagert. Dies
hat den Vorteil, daß zwischen dem Rückhaltebügel und der
Dose während des Schwenkvorgangs keine Reibung erzeugende
Relativbewegung entstehen kann.
Es ist vorgesehen, daß der Rückhaltebügel ein über die
Lagerung hinaus verlängertes Ende aufweist, das ein Gegen
gewicht trägt. Auf diese Weise braucht die Antriebswelle
nur in einer Richtung angetrieben zu werden, während das
Gegengewicht das Zurückschwenken der Dosenhalterung be
wirkt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel weist ein Anschlag für
den Rückhaltebügel auf, der den Rückhaltebügel beim
Zurückschwingen in einer Ruheposition hält, in der der
Rückhaltebügel außerhalb des vertikal über der Dose be
findlichen Raumes liegt. Dadurch, daß der Rückhaltebügel
den vertikal über der Dose befindlichen Raum nicht über
greift, kann ein Auswechseln der Dosen einfach und gefahr
los ausgeführt werden.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Lade
löffel über eine Zuführeinrichtung mit einem horizontalen,
parallel geführten Ladelöffelträger von einer Einfahrpo
sition an der Einfahröffnung in eine erste Endposition
unter der Ladevorrichtung schwenkbar ist. Die Zuführ
einrichtung ermöglicht ein fernbedientes Zuführen des
Ladelöffels, ohne daß sich eine Bedienungsperson im Ab
füllraum aufhalten muß.
Die Zuführeinrichtung weist eine an der Schutzwand vorbei
geführte vertikale Verschlußplatte auf, die in der ersten
Endposition die Einfahröffnung verschließt. Auf diese
Weise wird die Sicherheit der Abfülleinrichtung erhöht,
indem die Einfahröffnung in der Schutzwand verschlossen
wird, damit sich die Druckwelle bei Explosionen nicht in
benachbarte Räume ausbreiten und Schäden anrichten kann.
Die Einfahröffnung wird durch die Zuführeinrichtung auto
matisch in der Endposition verschlossen, so daß keine ge
sonderte und getrennt zu betätigende Verschlußkappe für
die Einfahröffnung benötigt wird.
Es ist ferner vorgesehen, daß die Zuführeinrichtung in der
Einfahrposition gegen einen entriegelbaren Bolzen an
schlägt und nach dem Entriegeln des Bolzens in eine zweite
Endposition in einer zur Ladevorrichtung entgegengesetzten
Richtung schwenkbar ist, in der die Verschlußplatte eben
falls die Einfahröffnung verschließt.
Die Ladevorrichtung der Sprengstoffabfülleinrichtung kann
z.B. bei Störungen zur Entleerung gekippt werden, wobei
die Zuführeinrichtung in eine zurückgezogene Endposition
schwenkt, in der ebenfalls die Einfahröffnung in der
Schutzwand verschlossen ist, so daß ein hohes Maß an
Sicherheit auch beim Entleerungsvorgang der Ladevorrich
tung gewährleistet ist.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Abfüll
anlage für Sprengstoff näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße
Sprengstoffabfülleinrichtung,
Fig. 2 eine Frontansicht mit teilweisem Querschnitt,
Fig. 3 und 4 das Zuführen eines Ladelöffels und
Fig. 5 das Entleeren der Ladevorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Sprengstoffabfülleinrichtung 10 mit
einer Schutzwand 12, die zwischen einer Ladevorrichtung 14
und deren fernsteuerbaren pneumatischen und hydraulischen
Betätigungsorganen angeordnet ist. Die vertikale Schutz
wand 12 nimmt eine Montageplatte 16 auf, in der mecha
nische Kraftübertragungselemente der Betätigungsorgane für
die Ladevorrichtung 14 und eine Schütteinrichtung 20 ge
lagert sind. Die Montageplatte 16 ist quadratisch gestal
tet und ist mit insgesamt acht Befestigungsschrauben 38 an
der Schutzwand 12 befestigt.
Die Schutzwand 12 unterteilt den Arbeitsraum der Spreng
stoffabfülleinrichtung 10 in einen Abfüllbereich 11 und
einen Antriebsbereich 13. Im Abfüllbereich 11 befindet
sich die Ladevorrichtung 14, wobei möglichst wenige sich
bewegende Teile in diesem Bereich angeordnet sind, um
einer Explosionsgefahr aufgrund von Reibungselektrizität
weitestgehend vorzubeugen. In dem Antriebsbereich 13 sind
die Antriebsvorrichtungen für die Ladevorrichtung 14
untergebracht, wobei der Antriebsbereich 13 gegen Ein
dringen von Sprengstoffstaub geschützt ist. Die Spreng
stoffabfülleinrichtung 10 dient dazu, auf einem Ladelöffel
18 angeordnete Verzögerungskörper, z.B. 88 Stück, mit
Initialsprengstoff, z.B. Bleiazid, zu füllen. Hierzu wird,
wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, der Ladelöffel 18
unter die Ladevorrichtung 14 geschwenkt und nach dem Ab
füllen zur nächsten Bearbeitungsstation weitertranspor
tiert.
Oberhalb der Ladevorrichtung 14 ist eine Schütteinrichtung
20 zum Zuführen von Sprengstoff aus Sprengstoffdosen, die
jeweils von einer Bedienungsperson aus einem Sprengstoff
lagerraum abgeholt werden. Eine Sprengstoffdose 22 enthält
ca. 200 Gramm Bleiazid. Es werden jeweils zwei Dosen in
zwei hohlzylindrische Dosenhalterungen 24 mit einem Sicht
fenster 26 vertikal von oben eingeführt. Die Dosen 22
weisen einen nach außen überstehenden, oberen Dosenrand 28
auf, der auf der Oberkante der Dosenhalterung 24 aufliegt.
Die Dosenhalterung 24 hat keinen Boden. Die beiden Dosen
halterungen 24 sind gegeneinander um Wellen 30 bzw. 32
kippbar angeordnet, wobei die horizontalen Drehachsen der
durch die Schutzwand 12 hindurchgeführten Wellen 30, 32 im
oberen Teil der Dosenhalterung 24 exzentrisch zu den
Dosenhalterungen verlaufen, so daß bei der kreisförmigen
Kippbewegung der in bezug auf den Drehpunkt innere Dosen
rand auf dem Rand eines trichterförmigen Aufsatzes 33
eines Füllschuhs 34 aufliegt, der als Teil der Lade
vorrichtung 14 in der Mitte zwischen beiden Dosenhalterun
gen 24 angeordnet ist und dessen Oberkante niedriger als
die Wellen 30, 32 ist. Die Wellen 30,32 führen durch die
Montageplatte 16 hindurch zu einem fernsteuerbaren
hydraulischen oder pneumatischen, hinter der Schutzwand 12
liegenden Drehantrieb 36.
Die kippbaren Dosenhalterungen 24 mit den Wellen 30, 32
sind symmetrisch beiderseits des Füllschuhs 34 angeordnet.
Jeweils ein auf der Welle 30, 32 drehbar gelagerter Rück
haltebügel 40 weist einen an einem Ende angeordneten, zu
den Drehachsen der Wellen 30, 32 parallelen und waagerech
ten Bügelteil 42 auf, der sich beim Kippen der Dosenhal
terung 24 gegen den jeweiligen Dosenrand 28 anlegt. An dem
dem Bügelteil 42 entgegengesetzten Ende des Rückhalte
bügels 40 jenseits der Lagerung befindet sich ein Gegen
gewicht 44, das in der Ruhelage des Rückhaltebügels 40
gegen einen Anschlag 46 anliegt. Der Anschlag 46 kann
durch Einschrauben in einen an der Ladevorrichtung 14 be
festigten Flansch 48 eingestellt werden, wobei es darauf
ankommt, daß der Rückhaltebügel 40 in der Ruhelage mit
seinem waagerechten Bügelteil 42 nicht in den vertikal
über der Dosenhalterung 24 befindlichen Raum hineinragt.
Auf diese Weise können die Sprengstoffdosen 22 ohne Be
hinderung ausgewechselt werden. Der waagerechte Bügelteil
42 steht über das Ende der Welle 30, 32 über und geht, wie
aus Fig. 1 ersichtlich über die Mitte der Sprengstoffdose
22 hinaus. Das Gegengewicht 44 besteht aus einem läng
lichen Zylinder, dessen Achse von dem zu dem waagerechten
Bügelteil 42 führenden Teil des Rückhaltebügels 40 nach
außen abgekröpft ist. In der Ruhelage auf dem Anschlag 46
nimmt die Achse des Gegengewichts 44 eine Lage von ca. 45°
zu der durch die Achse der Welle 30, 32 gehenden Vertikalen
ein, während der zu dem waagerechten Bügelteil 42 führende
Bügelteil einen Winkel von ca. 30° zu dieser Vertikalen
einnimmt.
Die Dosenhalterungen 24 der Schütteinrichtung 20 werden
nacheinander betätigt, indem nacheinander die Wellen 30, 32
in eine die Sprengstoffdose 22 zu dem Füllschuh 34 füh
rende Drehrichtung angetrieben werden. Nach einem Schwenk
winkel von 60° stößt der obere Dosenrand 28 gegen den
waagerechten Bügelteil 42 und nimmt diesen mit, bis der
Dosenrand 28 die Oberkante des Füllschuhs 34 erreicht und
die Drehbewegung der jeweiligen Welle 30, 32 beendet wird.
Dabei hält der gegen den Dosenrand 28 drückende Rückhalte
bügel 40 aufgrund des Gegengewichtes 44 die Sprengstoff
dose 22 in der Dosenhalterung 24 fest, wobei der Spreng
stoff aus der Dose 22 in den Füllschuh 34 fällt.
Der trichterförmige, kreiskegelförmige Füllschuh 34 ist
ein Teil der Ladevorrichtung 14 und besteht aus dem
trichterförmigen Aufsatz 33 und einem im Querschnitt eben
falls trichterförmigen (Fig. 1) und im Längsschnitt (Fig.
2) rechteckigen Verteiler 35. Der trichterförmige Aufsatz
33 hat eine untere Öffnung 50, die in den Verteiler 35
mündet. Unter der Öffnung 50 im Mittenbereich des Ver
teilers 35 ist eine im Querschnitt dreieckige Stange 52
angeordnet, die sich waagerecht zwischen den im Quer
schnitt V-förmigen zueinander verlaufenden Wänden des Ver
teilers 35 senkrecht zur Schutzwand 12 erstreckt. Dieser
dreieckförmige Verteiler dient dazu, den aus dem trichter
förmigen Aufsatz 33 herabfallenden Sprengstoff seitlich
innerhalb des Verteilers 35 abzulenken, indem eine Längs
kante der dreieckförmigen Stange 52 genau unter der runden
Öffnung 50 verläuft. Der Verteiler 35 hat an seinem un
teren Ende eine schlitzförmige Austrittsöffnung 54 für den
Sprengstoff, die parallel zur Schutzwand 12 verläuft. An
der zur Schutzwand 12 schräggeneigten Wand des Verteilers
35 ist eine Schubstange 56 angeflanscht, die den Füllschuh
34 in einer zur Schutzwand 12 senkrechten Richtung zwi
schen zwei Endpositionen horizontal verschieben kann.
Dabei gleitet die schlitzförmige Austrittsöffnung 54 des
Füllschuhs 34 mit geringem Abstand über eine Füllplatte 58
der Ladevorrichtung 14, die für jeden auf dem Ladelöffel
18 befindlichen Verzögerungskörper eine Bohrung 60 mit
kegelstumpfförmiger Erweiterung zur Oberseite der Füll
platte 58 aufweist. Die Füllplatte 58 ist waagerecht an
geordnet und weist einen Aufsetzrahmen 64 auf, der das von
dem Verteiler 35 des Füllschuhs 34 überfahrende Feld be
grenzt, damit der von dem Füllschuh 34 verteilte Spreng
stoff nicht seitlich von der Füllplatte 58 herabfallen
kann. Die Bewegung des Füllschuhs 34 über die Füllplatte
58 bewirkt, daß eine 5 mm hohe Sprengstoffschicht auf der
Füllplatte 58 abgelegt wird.
Die Füllplatte 58 bildet zusammen mit einem unter der
Füllplatte 58 angeordneten, plattenförmigen im wesent
lichen rechteckigen Dosierschieber 66, zwei seitlichen
jeweils neben dem Dosierschieber angeordneten waagerechten
Führungsplatten 68 in der Dicke des Dosierschiebers 66,
und einer unterhalb des Dosierschiebers 66 angeordneten,
im wesentlichen quaderförmigen Trichterplatte 70 eine Bau
einheit, die von seitlichen mit der Füllplatte 58 verbun
denen Halterungen 71 sowie von vertikal durch die Trich
terplatte 70 bis zur Füllplatte 58 reichenden Ver
schraubungen zusammengehalten wird.
Der Dosierschieber 66 weist ebenfalls Bohrungen 72 auf,
deren Bohrungsmuster dem Bohrungsmuster der Bohrungen 60
der Füllplatte 58 entspricht. Das Bohrungsvolumen einer
jeder Bohrung 72 des Dosierschiebers entspricht genau der
Sprengstoffmenge, die für jeden Verzögerungskörper be
nötigt wird, z.B. 90 mg.
Die Trichterplatte 70 weist ebenfalls Bohrungen 72 mit
trichterförmiger Erweiterung auf, wobei im Vergleich zur
Füllplatte 58 die Bohrungen 74 kürzer sind und die nach
oben gerichteten trichterförmigen Erweiterungen schmaler
und länger sind. Die Bohrungen 74 sind nach dem gleichen
Bohrungsmuster wie die der Füllplatte 58 und des Dosier
schiebers 66 geordnet, sind aber in bezug auf die Füll
platte 58 in Richtung auf die Schutzwand 12 um den Weg des
Dosierschieberhubes versetzt. Das Bohrungsmuster ist der
art, daß parallel zur Schutzwand 12 abwechselnd 6 bzw. 7
Bohrungen nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind,
wobei die Sechserreihe in der Mitte in der Lücke zwischen
den Bohrungen der Siebenerreihe um den Dosierschieberhub
in bezug auf die Schutzwand 12 versetzt angeordnet ist.
Der zur Schutzwand 12 senkrechte Bohrungsabstand gleich
artiger Bohrungsreihen beträgt den doppelten Weg des Do
sierschiebers.
Die Ladevorrichtung 14 ist mit Ausnahme des Füllschuhs 34
um eine senkrecht zur Montageplatte 16 verlaufende Achse
an einer Seite auf einer Welle 76 gelagert. Die ihrerseits
in der Montageplatte 16 gelagerte Welle 76 kann die Lade
vorrichtung 14 mit Ausnahme des Füllschuhs bei Entriege
lung um ca. 180°, wie in Fig. 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet, schwenken, so daß der auf der Füllplatte 58
und in den Bohrungen 60, 72 befindliche Sprengstoff in
einen den gesamten Schwenkbereich der Ladevorrichtung 14
erfassenden Sammeltrichter 78 fällt, der den ausgekippten
Sprengstoff, wie z.B. aus Fig. 5 ersichtlich, einer
Sprengstoffsammeldose 80 zuführt. Die Oberkante des
Sammeltrichters ist in bezug auf die Welle 76 schräg nach
unten geneigt, um die Schwenkbewegung der Ladevorrichtung
14 nicht zu behindern.
Die Ladevorrichtung 14 weist an ihren stirnseitigen Enden
jeweils eine an der Trichterplatte 70 befestigte Rinne 82
auf, deren Boden unter einem Winkel von 20° schräg nach
unten verläuft. Die Rinnen 82 dienen dazu, den eventuell
an den Stirnseiten aufgrund der Bewegung des Dosier
schiebers 66 herausfallenden Sprengstoff in den Trichter
78 zu führen und damit zu verhindern, daß Sprengstoff auf
den Ladelöffel 18 fällt.
Der Entleerungsvorgang gemäß Fig. 6 wird durch Zurück
ziehen eines Verriegelungsbolzens 84 auf der der Welle 76
entgegengesetzten Seite der Ladevorrichtung 14 ausgelöst.
Der Verriegelungsbolzen 84 ist in einer von der Montage
platte 16 horizontal abstehenden Halterung 85 in der Ebene
der Welle 76 geführt. Die Betätigung des Verriegelungs
bolzens 84 erfolgt fernbedient durch die Montageplatte 16
mit Hilfe eines Antriebs 96.
Der Dosierschieber 66 wird durch die Montageplatte 16 hin
durch über eine Schubstange 86 betätigt, die in einem Rohr
88 in der Montageplatte 16 gelagert ist. Die in den Ab
füllraum 11 ragenden Enden des Rohres 88 und der Schub
stange 86 werden von einem gemeinsamen Faltenbalg 90 ab
dichtend umschlossen, der verhindert, daß Sprengstoffstaub
oder kleine Sprengstoffpartikel in die Schubstangenlage
rung 188 gelangen können. Auf diese Weise ist eine Abdich
tung mit geringem Reibungswiderstand möglich.
Der Antriebsraum 13 auf der dem Abfüllbereich 11 entge
gengesetzten Seite der Schutzwand 12 enthält fernbediente
pneumatische, hydraulische und mechanische Antriebsein
richtungen für die Schütteinrichtung 20, den Füllschuh 34,
den Verriegelungsbolzen 84 und den Dosierschieber 66. Im
oberen Bereich der Schutzwand 12 wird die in der Montage
platte 16 gelagerte Welle 30 von einem Drehantrieb 36
angetrieben. Darunter befindet sich eine hydraulisch oder
pneumatisch betätigte Kolbenzylindereinheit 92 für den
Füllschuh 34, dessen Schubstange 56 in der Montageplatte
16 gelagert ist. Die Kolbenzylindereinheit 92 ist an einer
an der Montageplatte 16 befestigten waagerechten Stange 94
befestigt, die gleichzeitig als Führungselement für die
lineare Bewegung der Schubstange 56 dient. Unterhalb der
Kolbenzylindereinheit 92 ist ein pneumatisch oder hydrau
lisch betätigter Linearantrieb 96 für den in einem Rohr 98
gelagerten Verriegelungsbolzen 84 in der Schutzwand 16
gelagert.
Unterhalb des Linearantriebs 96 ist die aus einem Gelenk
getriebe bestehende Kraftübertragungseinrichtung 100 für
die Schubstange 86 angeordnet. Die Kraftübertragungsein
richtung ist auf einer Grundplatte 102 montiert, die an
der Schutzwand 12 befestigt ist. Auf der Grundplatte 102
ist ein Lagerbock 104 angeordnet, der ein Gelenk 106 für
einen dreiarmigen Hebel 108 aufweist. Zwei Hebelarme 110,
112 des dreiarmigen Hebels 108 stehen entgegengesetzt ge
richtet von dem Gelenk 106 ab und weisen eine im wesent
lichen horizontale Lage auf, während der dritte Hebelarm
114 unter einem Winkel von 90° zu den Hebelarmen 110 und
112 im wesentlichen vertikal nach oben von dem Gelenk 106
absteht. Der dritte Hebelarm 114 ist an seinem freien Ende
gelenkig mit einem Ende eines Gelenkhebels 116 verbunden,
dessen anderes Ende gelenkig mit der Schubstange 86 ver
bunden ist. Der Gelenkhebel 116 dient dazu, die kreis
förmige Bewegung des Gelenkes 115 am Ende des dritten
Hebelarms 114 in eine absolut lineare Bewegung der Schub
stange 86 umzuwandeln. Die aufgrund der Kreisbewegung des
Gelenkes 115 bedingten Höhenunterschiede werden somit aus
geglichen, so daß die Lagerungen 118 im Rohr 88 möglichst
wenig Kräfte aufnehmen müssen. Die Schwenkbewegung des
dritten Hebelarms 114 wird durch zwei beiderseits des
Hebelarms 114 angeordnete Anschläge 120 begrenzt. Die An
schläge sind einstellbar und bestimmen den Hub des
Dosierschiebers 66. Die Anschläge 120 können Initiatoren
aufweisen, die feststellen, ob die Endpositonen des drit
ten Hebelarms 114 bzw. des Dosierschiebers 66 erreicht
sind. Bei Nichterreichen der Endposition innerhalb einer
vorbestimmten einstellbaren Zeitspanne wird eine Ab
schaltung der gesamten Sprengstoffabfülleinrichtung 10
ausgelöst.
Der dreiarmige Hebelarm 108 trägt an dem ersten Hebelarm
110 ein erstes Gewicht 122 und an dem zweiten Hebelarm 112
ein zweites Gewicht 124. Der erste Hebelarm 110 weist an
seinem freien Ende eine Einkerbung 125 auf, die ein Auf
hängebügel 126 des ersten Gewichtes 122 aufnimmt. Durch
Auflegen von Zusatzgewichten 128, 130 kann eine Feinein
stellung des an dem dreiarmigen Hebel 108 wirkenden Rück
stelldrehmomentes erfolgen. Auf der Unterseite weist das
erste Gewicht 122 eine Aussparung für einen pneumatisch
oder hydraulisch betätigten Stempel 132 einer Kolbenzy
lindereinheit 134 auf, die unterhalb des ersten Gewichtes
122 am Gestell 102 befestigt ist. Der Stempel 132 der Kol
benzylindereinheit 134 führt eine vertikale Bewegung aus,
bei der in der oberen Endposition des Stempels 132 das
erste Gewicht 122 von dem ersten Hebelarm 110 abgekoppelt
ist. In der unteren Endposition des Stempels 132 liegt das
erste Gewicht 122 auf dem ersten Hebelarm 110 in der Ein
kerbung 125 auf.
Der zweite Hebelarm 112 weist auf dem überwiegenden Teil
seiner Länge ein Außengewinde 136 auf, während das zweite
Gewicht 124 in seiner Längsachse eine Bohrung 138 mit
Innengewinde aufweist. Das zweite Gewicht 124 ist auf den
zweiten Hebelarm 112 aufgeschraubt und durch Kontermuttern
140 gesichert. Durch Verlegen der Position des zweiten
Gewichtes 124 auf dem Hebelarm 112 kann eine Feineinstel
lung des Zustelldrehmomentes erfolgen. Die Kraftangriffs
punkte des ersten Gewichtes 122 und des zweiten Gewichtes
124 sowie des Gelenkes 115 am freien Ende des dritten
Hebelarms 114 liegen im wesentlichen auf einer gemeinsamen
Kreislinie. Das zweite Gewicht 124 ist etwa halb so schwer
wie das erste Gewicht 122.
Der zweite Hebelarm 112 weist an seinem freien Ende ein
Gelenk 142 auf, an dem eine vertikale Schubstange 144
einer mit Öl gefüllten Dämpfungseinrichtung 146 angelenkt
ist. Die Dämpfungseinrichtung 146 ist ebenfalls auf der
Grundplatte 102 befestigt.
Der Ladelöffel 18 mit Verzögerungskörpern wird, wie aus
den Fig. 3 und 4 ersichtlich, mittels einer Zuführvor
richtung 148 unter die Ladevorrichtung 14 geschwenkt. Die
Schutzwand 12 weist eine in etwa in Höhe der Ladevorrich
tung 14 und seitlich davon angeordnete Einfahröffnung 154
auf, durch die der Ladelöffel 18 durch die Schutzwand 12
hindurch der Zuführeinrichtung 148 zugeführt wird.
Die Zuführvorrichtung 148 besteht im wesentlichen aus in
der Schutzwand 12 gelagerten Parallellenkern 150, 152,
einer an der Schutzwand 12 vorbeigeführten vertikalen Ver
schlußplatte 156, in deren Mittenbereich abgekröpfte Enden
der Parallellenker 150, 152 mit seitlichem horizontalen
Abstand angelenkt sind, und aus einem horizontalen Träger
158 für den Ladelöffel 18. Der Träger 158 ist an dem der
Ladevorrichtung zugewandten Ende der Zuführvorrichtung 148
an der Verschlußplatte 156 befestigt. Die Parallellenker
150, 152 bewirken eine Parallelführung der Verschlußplatte
156 mit dem Träger 158, so daß der Träger 158 sich stets
in einer horizontalen Lage befindet.
In Fig. 3 ist die Einfahrposition der Zuführeinrichtung
148 dargestellt, in der die Verschlußplatte 156 mit einer
Abstufung an der Unterkante gegen einen entriegelbaren
Bolzen 160 anliegt. Mindestens einer der Parallellenker
150, 152 ist an einer Welle drehfest befestigt, die durch
die Schutzwand 12 hindurch antreibbar ist.
Nachdem der Ladelöffel 18 durch die Einfahröffnung 154
hindurch auf dem Träger 158 abgelegt ist, wird die Zuführ
einrichtung 148 durch den Antrieb der Parallellenker
150, 152 in eine erste Endposition unter der Ladevorrich
tung 14 gebracht, wobei die vordere vertikale Kante der
Verschlußplatte 156 gegen ein Anschlag 162 und die hintere
horizontale Kante der Verschlußplatte 156 gegen ein An
schlag 164 stößt.
Für den Entleervorgang der Ladevorrichtung 14, bei der der
untere Teil der Ladevorrichtung geschwenkt wird, um den
Sprengstoff in den Sammeltrichter 78 zu entleeren, kann
die Zuführeinrichtung 148 in eine zweite Endposition, wie
in Fig. 5 gezeigt, geschwenkt werden, wobei der Verriege
lungsbolzen 160 zurückgezogen wird, um die Zuführeinrich
tung 148 über die Einfahrposition hinaus von der Ladevor
richtung 14 weg zu verschwenken. In der zweiten End
position liegt die vordere horizontale Kante der Ver
schlußplatte 156 an dem Anschlag 164 an, während die
hintere horizontale Kante der Verschlußplatte 156 gegen
einen Anschlag 166 stößt. Die Enden der Verschlußplatte
156 weisen eine im wesentlichen rechteckige Außenkontur
auf, mit denen jeweils sowohl in der ersten als auch in
der zweiten Endposition die Einfahröffnung 154 überdeckend
verschlossen wird.
Befindet sich der Ladelöffel 18 in der Abfüllposition, die
der ersten Endposition der Zuführeinrichtung 148 ent
spricht, wird die Schütteinrichtung 20, in deren Dosenhal
terungen 24 eine Bedienungsperson zwei mit Bleiazid ge
füllte Sprengstoffdosen 22 eingesetzt hat, in Betrieb ge
setzt. Dabei werden über den fernbedienten Drehantrieb 36
und die beiden Wellen 30 nacheinander die beiden Spreng
stoffdosen 22 in den trichterförmigen Aufsatz 33 des Füll
schuhs 34 gekippt. Der Füllschuh 34 wird dann anschließend
langsam über die Füllplatte 58 der Ladevorrichtung 14 ge
schoben und hinterläßt die bis zu ca. 5 mm dicke Spreng
stoffschicht.
Das Einfüllen des Sprengstoffes in die Verzögerungskörper
auf dem Ladelöffel 18 geschieht auf folgende Weise: Der
Dosierschieber 66 wird durch die Kraftübertragungseinrich
tung 110 in der Art eines Waagebalkens zunächst durch das
schwere erste Gewicht 122 in der Ladestellung, wie in Fig.
1 gezeigt, gehalten. Bei Betätigung des Stempels 132 wird
das erste Gewicht 122 von dem ersten Hebelarm 110 abge
koppelt, wodurch das zweite Gewicht ein Zustelldrehmoment
auf den Hebel 108 und damit eine konstante Kraft in Zu
stellrichtung auf die Schubstange 86 und den Dosier
schieber 66 überträgt. In der Füllstellung des Dosier
schiebers 66 liegt der dritte Hebelarm 114, an dem der
Schutzwand 12 zugewandten Anschlag 120 an. Da das Verhält
nis der Gewichte 1 : 2 beträgt, ist das erzeugte Drehmoment
in Zustell- bzw. Rückstellrichtung gleich hoch. Ist die
Widerstandskraft des Dosierschiebers 66 in beiden Rich
tungen aufgrund von Fremdkörpern oder aufgrund von Rei
bungswiderständen höher als die auf den Dosierschieber 66
übertragene Kraft, tritt sofort eine Bewegungshemmung ein,
so daß die Initiatoren an den Anschlägen 120 bei Ablauf
einer zuvor eingestellten Wartezeit die Sprengstoffabfüll
einrichtung wegen Störung abschalten. Die Gewichte 122,124
bewirken, daß auf die Schubstange 86 und damit letztlich
auf den Dosierschieber 66 stets eine konstante Kraft in
der Größenordnung des leichteren zweiten Gewichtes 124
einwirkt. Um zusätzlich die kinetische Energie durch die
Bewegung der Kraftübertragungselemente und des Dosier
schiebers 66 zu begrenzen, ist an dem zweiten Hebelarm 112
die Dämpfungseinrichtung 146 vorgesehen, die die Beschleu
nigung der Kraftübertragungseinrichtung 100 begrenzt.
Das leichtere zweite Gewicht 124 bringt also den Dosier
schieber in die Füllstellung, und nach einer wählbaren
Verweilzeit bewirkt das schwerere erste Gewicht 122 nach
dem Absenken des Stempels 132 eine Rückstellung in die
Ladestellung, in der der Sprengstoff durch die Trichter
platte 70 und eine zwischen Trichterplatte 70 und Lade
löffel 18 angeordnete Ladedecke 73 in die Verzögerungs
körper fällt.
Die Kraftübertragungseinrichtung 100 mit der Dämpfungs
einrichtung 146 ermöglicht mindestens die gleiche Fein
fühligkeit bei der Manipulation des Dosierschiebers 66 wie
von Hand.
Nach dem Ladevorgang schwenkt die Zuführeinrichtung 148
mit dem Ladelöffel 18 in die Einfahrposition zurück, wobei
der Ladelöffel 18 mittels einer Schubstange in die nächste
Bearbeitungsposition gebracht wird.
Alle bisher beschriebenen Arbeitsvorgänge der Spreng
stoffabfülleinrichtung werden durch eine elektronische
Steuerung geschaltet und überwacht. Dabei wird eine Folge
steuerung verwendet, bei der jede Bewegung erst dann ein
geleitet wird, wenn die vorhergehende beendet ist. Bei
einer Störung wird nach Ablauf einer Wartezeit von ca.
3 s. die Anlage abgeschaltet.
Claims (23)
1. Abfülleinrichtung für gefährliche Stoffe, ins
besondere Sprengstoffe, mit einer einen Dosier
schieber enthaltenden Ladevorrichtung und einer durch
eine Schutzwand hindurchgeführten Verlagerungsein
richtung, die den Dosierschieber zwischen zwei Endpo
sitionen hin- und zurückbewegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlagerungseinrichtung aus einer Kraftüber
tragungseinrichtung (100) mit einer mit dem Dosier
schieber (66) verbundenen, durch die Schutzwand (12)
hindurchgeführten Schubstange (86) besteht, und daß
die Kraftübertragungseinrichtung (100) durch min
destens ein Gewicht (122, 124) in beiden Richtungen
antreibbar ist.
2. Abfülleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei Gewichte (122, 124) vor
gesehen sind, von denen jedes die Kraftübertragungs
einrichtung (100) in eine andere Drehrichtung an
treibt und daß mindestens ein Teil des ersten Ge
wichtes (122) von der Kraftübertragungseinrichtung
(100) abkoppelbar ist.
3. Abfülleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kraftübertragungseinrichtung (100)
ein Gelenkgetriebe mit einem feststehendem Gelenk
(115) ist, daß in dem Gelenk (115) ein dreiarmiger
Hebel (108) gelagert ist, der einen mit dem ersten
Gewicht (122) beaufschlagten ein Rückstelldrehmoment
erzeugenden ersten Hebelarm (110), einen mit dem
zweiten Gewicht (124) beaufschlagten, ein Zustell
drehmoment erzeugenden zweiten Hebelarm (112) sowie
einen mit der Schubstange (86) verbundenen dritten
Hebelarm (114) aufweist.
4. Abfülleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der Ge
wichte (122, 124) untereinander derart ist, daß das
Rückstelldrehmoment bei angekoppeltem ersten Gewicht
(122) im wesentlichen gleich dem Zustelldrehmoment
bei abgekoppeltem ersten Gewicht (122) ist.
5. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zustelldrehmoment
durch Verlagern der Position des an dem zweiten
Hebelarm (122) angreifenden zweiten Gewichtes (124)
einstellbar ist.
6. Abfülleinrichtung nach einem Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (134) zum
Anheben und Absenken des ersten Gewichtes (122) vor
gesehen ist, die beim Anheben des ersten Gewichtes
(122) die Zustellbewegung und beim Absenken die
Rückstellbewegung einleitet.
7. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragungs
einrichtung (100) eine Dämpfungseinrichtung (146) zur
Dämpfung der Schubstangenbewegung in beiden Richtun
gen aufweist.
8. Abfülleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dämpfungseinrichtung (146) an einem
der Hebelarme (110, 112, 114) angreift.
9. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (86) an
der Austrittsstelle aus der Schutzwand (12) mit einem
Faltenbalg (90) abgedichtet ist.
10. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Weg des dritten
Hebelarms (114) zwischen zwei Anschlägen (120) be
grenzt ist.
11. Abfülleinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gelenkgetriebe eine Abschalt
einrichtung aufweist, die über an den Anschlägen
(120) angeordneten Initiatoren feststellt, ob die
Endpositionen erreicht sind, und bei Nichterreichen
der Endpositionen innerhalb einer vorbestimmten
Zeitspanne eine Abschaltung auslöst.
12. Abfülleinrichtung mit einer einen Dosierschieber ent
haltenden Ladevorrichtung und einer durch eine
Schutzwand hindurchgeführten Verlagerungseinrichtung,
die den Dosierschieber zwischen zwei Endpositionen
hin- und zurückbewegt und mit einer Schütteinrichtung
zum Zuführen des abzufüllenden Stoffes aus Dosen (22)
zur Ladevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schütteinrichtung (20) mindestens eine Dosenhalterung
(24) aufweist, die von einer durch die Schutzwand
(12) geführten Welle (30, 32) kippbar ist.
13. Abfülleinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberkante der Dosenhalterung (24)
als Auflage für den seitlich überstehenden oberen
Dosenrand (28) ausgebildet ist.
14. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schütteinrichtung
(20) einen schwenkbar gelagerten Rückhaltebügel (40)
aufweist, gegen den der obere Dosenrand (28) während
der Schwenkbewegung stößt und der entgegen der
Schwenkbewegung vorgespannt ist.
15. Abfülleinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rückhaltebügel (40) koaxial zu der
Welle (30, 32) gelagert ist.
16. Abfülleinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rückhaltebügel (40) ein über
die Lagerung hinaus verlängertes Ende aufweist, das
ein Gegengewicht (44) trägt.
17. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (46) für den
Rückhaltebügel (40) vorgesehen ist, der den Rück
haltebügel (40) beim Zurückschwingen in einer Ruhe
position hält, in der der Rückhaltebügel (40) außer
halb des vertikal über der Dose (22) befindlichen
Raumes liegt.
18. Abfülleinrichtung mit einer einen Dosierschieber ent
haltenen Ladevorrichtung und einer durch eine Schutz
wand hindurchgeführten Verlagerungseinrichtung, die
den Dosierschieber zwischen zwei Endpositionen hin-
und zurückbewegt und einem durch die Schutzwand hin
durch durch eine Einfahröffnung zugeführten Lade
löffel mit zu füllenden Behältern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ladelöffel (18) über eine Zuführeinrichtung
(148) mit einem horizontalen, parallel geführten
Ladelöffelträger (158) von einer Einfahrposition an
der Einfahröffnung (154) in eine erste Endposition
unter der Ladevorrichtung (14) schwenkbar ist.
19. Abfülleinrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuführeinrichtung (148) mit Paral
lellenkern (150, 152) an der Schutzwand (12) angelenkt
ist.
20. Abfülleinrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (148) eine
an der Schutzwand (12) vorbeigeführte vertikale Ver
schlußplatte (156) aufweist, die in der ersten End
position die Einfahröffnung (154) verschließt.
21. Abfülleinrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuführeinrichtung (148) in der Ein
fahrposition gegen einen entriegelbaren Bolzen (160)
anschlägt und nach dem Entriegeln des Bolzens (160)
in eine zweite Endposition in einer zur Ladevorrich
tung (14) entgegengesetzten Richtung schwenkbar ist,
in der die Verschlußplatte (156) ebenfalls die Ein
fahröffnung (154) verschließt.
22. Abfülleinrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Parallellenker (150, 152) im
Mittenbereich der Verschlußplatte (156) angelenkt
sind und daß die im wesentlichen der Außenkontur der
Einfahröffnung (154) angepaßten Enden der Verschluß
platte (156) die Einfahröffnung (154) in den jewei
ligen Endpositionen verschließen.
23. Abfülleinrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Parallel
lenker (150, 152) durch eine durch die Schutzwand (12)
hindurchgeführte Welle antreibbar ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DYNAMIT NOBEL AG, 5210 TROISDORF, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |