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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Isolatoren u. dgl. Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nebst Vorrichtung zur Herstellung von Isolatoren
u.dgl. mit Innengewinde versehenen Gegenstände, welches sich von der bekannten Herstellungsweise
durch Pressen der Masse in entsprechenden Formen dadurch unterscheidet, daß zunächst
die Formung des Isolators nicht durch Pressen, sondern nach dem Wirkverfahren erfolgt,
bei welchem entweder Preßstempel oder das Werkstück sich dreht, und daß darauf in
einem zweiten Arbeitsgange das Verputzen .und Einschneiden des Gewindes vorgenommen
wird.
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Die bisher bekannt gewordenen Isolatorpressen verursachen durch das
Eindrücken und Herausziehen der Stechringe Materialspannungen in dem Werkstück,
die beim Trocknen und Brennen der Werkstücke zu Rissebildungen Veranlassung geben,
so daß die so hergestellten Isolatoren an dem erheblichen Übelstand geringer Isolierfähigkeit
und Schwerfestigkeit leiden, was für die Reichspostverwaltung bestimmend für die
Ablehnung solcher Isolatoren ist.
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Außerdem. läßt sich das Gewinde in die teigige Masse, wie die bekannten
Ausführungsarten das vorsehen, nicht einwandfrei einschneiden, weil die teigige
Masse sich in den Gängen des Gewindeschneiders festsetzt und somit der Gewindeschneider
beim Herausdrehen aus dem Isolator die Gänge abreißt.
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Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht
in einer Matrize mit drehbarem Oberstempel und einer vereinigten Dreh- und Gewindeschneide-Spindel,
deren Arbeitsweise es ermöglicht, die Isolatoren u. dgl. Körper nach dem Wirkverfahren
in viel kürzerer Zeit, und zwar in zwei Arbeitsgängen in einwandfreier Ausführung
fertigzustellen, während die bisher auf den Markt gebrachten, auf Quetschbock und
Drehspindeln hergestellten einwandfreien Isolatoren sieben Arbeitsgänge zur Fertigstellung
erforderten.
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Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
veranschaulicht. Von der für den ersten Arbeitsgang erforderlichen Vorrichtung zeigt
Abb. z eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, Abb. z eine Oberansicht.
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Die für den zweiten Arbeitsgang erforderliche Dreh- und Gewindeschneidespindel
zeigt Abb. 3 teilweise im senkrechten Schnitt, teilweise in Seitenansicht.
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An der rotierenden Welle a (Abb. t und a) ist der Stempel b befestigt.
Die beiden in senkrechter Richtung beweglichen Ringe d umfassen den inneren Teil
b des Stempels und dessen hülsenartigen äußeren Teil e.
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An dem Stempel b und dem ihn hülsenartig umfassenden Teil e sind Flächen
und Nuten angebracht, die bei der Drehung den Luftzutritt in das Werkstück sicher
gewährleisten und ein ergiebiges Kneten der Masse be-,virken.
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Die Ringe d werden durch die Führungsstangen f gehalten. Letztere
sind an einem Querträger g durch Schrauben befestigt. Die inneren Führungsstangen
f tragen am oberen Ende das beweglich auf der Welle a sitzende
ringartige
Gleitstück h, welches mit einer Rille i zur Führung des als Gleitnocken dienenden
Schraubenkopfes ix versehen ist. Der Hebel c ist auf Sohraubbolzen l schwingbar
gelagert und ist außerdem um Punkt üt drehbar.
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Die Form ist mehrteilig und besteht hier beispielsweise aus den zwei
Hälften ia und dem Bodenstück k. Das Bodenstück er niöglicht ein zentrisches Zusammenfügen
der Formteile n. Es wird von dem Tisch o gehalten und kann auch zum Ausstoßen des
Isolators nach oben dienen, sobald die Form n auseinandergezogen ist. In der inneren
Wandung der Formteile st sind gewundene Nuten angebracht, welche einerseits verhindern,
daE das Werkstück von dem rotierenden Oberstempel mit herumgeschleudert wird, und
welche anderseits den Luftzutritt zwischen Werkstück und Formwand gewährleisten,
wodurch die Loslösung der Form von dem Werkstück beim Öffnen der Form begünstigt
wird. Das Auseinanderziehen der Formteile n erfolgt durch die mittels links- und
rechtsgängiger Verschraubungen genau einstellbaren Zugstangen p. Die Formteile n
sind schwingbar bei r miteinander verbunden und werden durch die Führtuigsschienen
q zwangläufig geführt. Die Zugstangen p sind gelenkartig an Hebelarmen s befestigt.
Die Verlängerungen der Hebelarme s über den Drehpunkt sind mit je einem Handgriff
versehen, Die ganze Vorrichtung ist zwischen den senkrechten Führungsstangen t für
den Tisch o angeordnet.
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Die Wirkungsweise dieser für den ersten Arbeitsgang erforderlichen
Vorrichtung ist folgende: Der Tisch o wird in bekannter Weise mit einer hier nicht
weiter dargestellten Vorrichtung auf den Führungsstangen t gesenkt, die Masse>,
wie Ton o. dgl., in die Form gebracht, und der Tisch sodann wieder aufwärts bewegt.
Zu Anfang dieser Aufwärtsbewegung werden die Ringe d mittels des Hebels c in der
tiefsten Lage gehalten, um die Ausbuchtungen der Form restlos, mit Masse zu füllen.
Anschließend hieran -werden die Ringe d durch ein Gegengewicht it am Hebel c in
ihre höchste. Lage gebracht. Durch gleichzeitiges weiteres Aufwärtsbewegen des Tisches
o wird die Masse zwischen dem inneren Teil b. und dem. hülsenartigen äußeren Teil
e des Stempels sowie zwischen letzterem und der Wandtuig der Form n in idlie inzwischen
von den Ringen freigegebenen Räume hineingetrieben.
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Der Tisch wird hiernach wieder gesenkt, die Form geöffnet und der
Isolator herausgexzommen, womit der erste Arbeitsgang beendet ist.
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Während dieses ersten Arbeitsganges dreht sich die Welle rz mit dem
Stempel b
der Hülse e, den Ringen d, den Führungsstangen f und dem
Gleitstück la, während der Tisch o mit der Form n nur auf- und abwärts bewegt -wird.
Die ganze Vorrichtung kann indeß bei andersartiger, hier nicht weiter angegebener
Anordnung der Mittel zum Öffnen und Schließen der Form auch so ausgeführt werden,
daß die Welle a mit Stempel b und e, Ringen d, Führungsstangen
f und Gleitstück lt feststeht bzw. auf- und abwärts bewegt wird, während
die Form n sich dreht.
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Die Vorrichtung zum Schneiden des Gewindes und zum Abdrehen bzw. Verputzen
des Werkstückes nach Abb. 3 besteht aus der drehbaren Hohlwelle v, welche in den
Lagern w gehalten und geführt wird: Der Antrieb derselben erfolgt durch eine Riemenscheibe
z. Auf dem oberen Ende der Welle v ist das Kopfstück L als Halter für den aufzusetzenden
Isolator befestigt. Durch die Hohlw-ellez, führt die exzentrischgelagerteAchse 2,
die am oberen Ende den Gewindeschneider 3 trägt. Am unteren Ende der Achse 2 ist
ein Hebel q. befestigt, welcher durch eine Gelenkstange 5 mit einem Hebel 6 gekuppelt
ist. Hebel 6 sitzt auf einer senkrechten Welle 7, welch letztere durch eine Kurbel
8 betätigt wird. Ferner sitzt auf der Welle 7 ein Exzenter 9, auf welchem eine am
äußeren Ende mit Gewinde versehene Stange io gelagert ist, die zum Einrücken des
Antriebes für den Gewindeschneider dient. Damit das Gewindestück 1o sich nur gradlinig
und senkrecht zur Längsachse der Welle v bewegt und nicht der exzentrischen Bewegung
des Exzenters c) folgt, ist Exzenter 9 mit Gewindestück io durch Bolzen i i beweglich
gekuppelt. Ein mit einem Steg 13 fest verbundener Bolzen 12 bewegt sich nur in Richtung
14 auf und nieder. Der auf der Achse 2 sitzende Gewindeschneider 3 wird einerseits
zwangläufig durch das Gewindestück io in Verbindung mit dein Bolzen 12 und Steg
13 auf- und abwärts bewegt und anderseits zwangläufig durch Kurbel 8, Welle 7, Hebel
6, Gelenkstück 5 und Hebel .4 um etwa: 9o:° um seine eigene Achse gedrelit.
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Die Wirkungsweise dieser für den zweiten Arbeitsgang erforderlichen
Vorrichtung nach Abb. 3, ist folgende: Der nach dem ersten Arbeitsgang hergestellte
Isolator wird nach entsprechender Trocknung auf das auf der rotierenden Welle v
sitzende Kopfstück i aufgesetzt und nun zunächst die Gewindeschneidevorrichtung
eingerückt, indem die mit Welle 2 durch Steg 13 starr verbundene Welle 7 in bekannter
Weise mittels einer hier nicht weiter dargestellten Vorrichtung in Richtung 17 angehoben
wird, wodurch. der auf Welle 2 sitzende
Gewindeschneider 3 in die
zur Aufnahme des Gewindes im Isolator beim ersten Arbeitsgang hergestellte Bohrung
infolge !der exzentrischen Anordnung derWelle2 frei eindringt.
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Durch Kurbel 8 wird nun die Welle 7 um etwa 9o° gedreht, diese Drehung
wird durch Hebel 6, Gelenkstück .5 und Hebel d. auf die Welle :2 mit dem Gewindeschneider
3 übertragen, wodurch der Gewindeschneider infolge der exzentrischen Anordnung der
Welle 2 die Stellung nach Abb. 3 einnimmt, bei welcher er mit den vorspringenden
Gewindegängen in die Wandung des Isolators einschneidet. Durch die Drehung der Welle
wird gleichzeitig das Gewindestück io mittels des Exzenters 9 in das Gewinde der
rotierenden Welle z, eingerückt, wodurch das Gewindestück io entsprechend der Steigung
der Gewindegänge so lange abwärts bewegt wird, bis es nach unten aus dem Gewinde
der Welle v heraustritt. Diese Abwärtsbewegung wird mittels Bolzen 12, Steg
13 und Achse 2 aui den Gewindeschneider 3 übertragen, wodurch das Gewindeschneiden
vollständig selbsttätig erfogt.
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Nachdem die Vorrichtung zum Gewindeschneiden in vorbeschriebener Weise
durch Heben und Drehen der Welle 7 eingerückt ist, kann gleichzeitig mit dem Verputzen
des äußeren Teiles des Isolators o. dgl. in bekannter `'eise begonnen werden.