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Mehrkammerbehälter
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Die Erfindung betrifft Mehrkammerbehälter mit einem Drehverschluß
und konzentrisch angeordneten, knautschbaren Kammern, wobei die einzelnen Komponenten
einen getrennten, gleichzeitigen Ausfluß aufweisen.
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Bekannt sind verschiedene Ausführungsformen von Mehrkammernbehältern,
z.B. durch das DE GM 17 91 120, wobei ein Stopfen als Verbindungsteil den inneren
und äußeren Behälter zentrisch an den Behälterhälsen zusammenhält und wobei jeder
Kammer ein Austrittskanal im Verbindungsteil zugeordnet ist, die durch einen Drehverschluß
verschließbar sind.
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Von Nachteil hierbei ist, daß die Handhabung zum Entnehmen des Inhalts
dadurch umständlich ist, daß der Drehverschluß abgedreht werden muß, daß an der
ringförmig angeordneten Austrittskanalöffnung, bzw.
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in dem Innenraum des Drehverschlusses der Inhalt sich sammeln kann
und daß eine Vermischung der Komponenten über die Austrittsöffnungen durch Rückfluß
in den Austrittskanal stattfinden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mehrkammerbehälter zu schaffen,
der die obengenannten Nachteile nicht aufweist, für mindestens eine weitere Komponente
ausstaltbar ist und durch vielfältige Ausgestaltungsmöglichkeiten verschiedene Anforderungen
an Mehrkammerbehältern erfüllen kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1.
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Der erfindungsgemäße Mehrkammerbehälter zeichnet sich dadurch aus,
daß die Komponenten ohne Abdrehen des Verschlusses entnehmbar sind, Verbindungsteil
und Verschluß aus zwei Teilen besteht und daß eine Vermischung der Komponenten über
die Austrittsöffnungen durch Rückfluß in den Austrittskanal praktisch ausgeschlossen
ist.
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Je nach Ausgestaltung der Erfindung können die kstrittskanäle am Verschluß
nebeneinanderliegend im rechten Winkel oder achsparallel zu der Mehrkammerbehälterachse
angeordnet sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind vorteilhafterweise die Austrittsöffnungen
vorsprungartig ausgebildet, wodurch etwaig angesammelte, vermischte Restflüssigkeit
nicht über die Austrittsöffnungen in die Kammern zurückfließen kann.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu
sehen, daß die seitlichen Austrittsöffnungen horizontal versetzt angeordnet sind,
wodurch eine etwaige Tropfenbildung aus der oberen Austrittsöffnung nicht zu einer
Vermischung im Bereich der unteren Austrittsöffnung kommen kann.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung können die seitlichen
Austrittsöffnungen übereinander angeordnet sein, wobei dann die obere Austrittsöffnung
über die untere seitliche Austrittsöffnung hinausragt, wodurch ebenso eine Vermischung
der beiden Komponenten ausgeschlossen wird.
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Dadurch, daß eine Ausnehmung zwischen den seitlichen übereinanderliegenden
Austrittsöffnungen angeordnet ist, wobei die obere Austrittsöffnung über die untere
Austrittsöffnung hinausragt, wird wirksam das Kriechen eines etwaig gebildeten Tropfens
entlang der unteren Kante des oberen Vorsprunges zur unteren Austrittsöffnung hin
unterbunden.
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Um das Abdrehen des Verschlusses bei Öffnen (z.B.
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180 0-Drehung) zu verhindern, ist ein entsprechend bekannter Anschlag
vorgesehen.
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Die vorliegende Erfindung läßt eine Vielzahl von Ausgestaltungen zu,
wobei als Beispiel sechs verschiedene Ausführungsformen im folgenden beschrieben
werden.
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Es zeigt Fig. 1 einen Axialschnitt durch den oberen Teil eines Mehrkammerbehälters
für zwei Komponenten in Geschlossen-Stellung; Fig. 2 den Behälter wie unter Fig.
1, jedoch in Offen-Stellung; Fig. 3 eine Draufsicht auf den Behälter gemäß den Figuren
1 und 2; Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel als Axialschnitt und in Geschlossen-Stellung;
Fig. 5 den Mehrkammerbehälter wie unter Fig. 4, jedoch in Offen-Stellung; Fig. 6
eine Draufsicht auf den Behälter gemäß den Figuren 4 und 5;
Fig.
7 ein drittes Ausführungsbeispiel mit am Verschluß seitlich angeordneten Austrittsöffnungen
im Axialschnitt und geschlossener Stellung; Fig. 8 den Mehrkammerbehälter nach Fig.
7, jedoch in geöffneter Stellung; Fig. 9 ein viertes Ausführungsbeispiel in Form
einer Variante gemäß den Figuren 7 und 8 in veschlossener Stellung; Fig. 10 den
Mehrkammerbehälter gemäß Fig. 9 in cfener Stellung; Fig. 11 eine Seitenansicht auf
die Austrittsöffnungen gemäß den Figuren 7 bis 10; Fig. 12 eine andere Ausgestaltung
der Anordnung der Austrittsöffnungen gemäß den Figuren 7 bis 10; Fig. 13 eine Seitenansicht
des Mehrkomponentenbehälters, wobei die beiden Austrittsöffnungen waagerecht nebeneinanderliegend
angeordnet sind; Fig. 14 einen Axialschnitt durch einen Mehrkomponentenbehälter
als fünftes Ausführungsbeispiel, wobei die Austrittsöffnung für eine zweite Komponenten
konzentrisch angeordnet ist, in geschlossener Stellung; Fig. 15 eine Draufsicht
gemäß der Fig. 14; Fig. 16 ein sechstes Ausführungsbeispiel eines Mehrkammerbehälters
für drei Komponenten in einem Axialschnitt und in geschlossener Stellung; Fig. 17
eine Draufsicht des Behälters gemäß Fig. 16.
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In der Fig. 1 ist ein Mehrkammerbehälter für zwei Komponenten in einem
Axialschnitt dargestellt, wobei nur der obere Bereich des Mehrkammerbehälters 1
gezeigt ist. Der Mehrkammerbehälter 1 besteht aus einem inneren Behälter 2 und einem
äußeren Behälter 3 und sind mit einem Verbindungsteil 4 an den Behälterhälsen 5,
5' miteinander verbunden, wobei der Verschluß 6 die Außenseite des äußeren Behälterhalses
5' umfaßt. Am oberen Ende des Verschlusses 6 sind zwei Austrittskanäle 7, 7' angeordnet,
die jeweils einer Kammer 8, 8' zugeordnet sind. Das Konfektionieren des Mehrkammerbehälters
1 geschieht dadurch, daß die beiden Behälter 2, 3 separat mit einer entsprechenden
Füllmenge versehen werden, wobei dann der innere Behälter 2 mit dem Verbindungsteil
4 am Behälterhals 5 verbunden wird und dann dieser Behälter 5 mit dem Verbindungsteil
4 in den Behälter 3 bis zum Anschlag mit der Schulter 9 eingeführt wird.
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Der letzte Schritt ist das Aufsetzen des Verschlusses 6 auf den äußeren
Behälterhals 5'. Es kann natürlich auch vorgesehen werden, anstelle des hier dargestellten
Drehverschlusses einen Schiebeverschluß vorzusehen, der auch mit einem nicht dargestellten
rastbaren Anschlag versehen werden könnte.
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Das Verbindungsteil 4 weist mindestens eine Durchtrittsöffnung 10
für jede Kammer 8, 8' auf. Während der Mehrkammerbehälter 1 in der Fig. 1 in der
geschlossenen Stellung dargestellt ist, ist der Mehrkammerbehälter 1 in der Fig.
2 in einer geöffneten Stellung dargestellt. Zum Entnehmen der Komponenten aus dem
Mehrkammerbehälter 1 muß dieser auf den Kopf gestellt werden, wobei dann der Ausfluß
aus der inneren Kammer 8 durch die zentrische Durchtrittsöffnung 10 in den zentrischen
Zwischenraum 11 erfolgt und von hier weiter durch den inneren Austrittskanal 7 fließt.
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Der Ausfluß der zweiter Komponer.te aus der äußeren Kammer 8' geht
durch die konzentrisch angeordneten Durchtrittsöffnungen 10' in den konzentrischen
Zwischenraum 11' hinein und fließt weiter durch den äußeren Austrittskanal 7' hinaus.
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Das Verschließen der inneren Kammer 8 geschieht mittels eines am Verschluß
6 angeordneten axialen, zylindrischen Vorsprunges 12, der mit seinem Ende die zentrische
Durchtrittsoffnung 10 verschließt.
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Das Verschließen der äußeren Kammer 8' wird dadurch bewirkt, daß an
dem Verschluß 6 ein hohlzylindrischer, konzentrischer Vorsprung 13 angeordnet ist
und mit der hohlzylindrischen, konzentrischen Wand 14 am Verbindungsteil 4 den Verschluß
bildet.
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Um die Trennung der beiden Komponenten im Verschlußbereich (zentrischer
Zwischenraum 11 und konzentrischer Zwischenraum 11') bei einer Dreh- oder Schiebebewegung
des Verschlusses 6 zugewährleisten, drückt der hohlzylindrische, konzentrische Vorsprung
13' flüssigkeitsdicht gegen die hohlzylindrische, konzentrische Wand 14'. Zur Erhöhung
der Dichtigkeit kann an dem Vorsprung 13' oder an der Wand 14' ein Dichtring angeordnet
sein, was auch zur Verminderung der Reibungskräfte beitragen würde. Die beiden Austrittsöffnungen
15, 15' sind vorsprungartig aus der oberen Fläche des Verschlusses 6 heraus ausgebildet.
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In der Fig. 2 ist der unter Fig. 1 dargestellte Mehrkammerbehälter
1 in einer geöffneten Stellung dargestellt, wobei hervorgeht, daß auch in dieser
Position der hohlzylindrischer, konzentrischer Vorsprung 13' mit der hohlzylindrischen,
konzentrischen Wand 14' flüssigkeitsdicht verbunden sind.
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Die Öffnung der Kammern 8, 8' zwecks Entnahme der Komponenten wird
durch Hochdrehen des Verschlusses 6 erreicht, so daß einerseits der Vorsprung 12
die zentrische Durchtrittsöffnung 10 freigibt und andererseits der hohlzylindrische,
konzentrische Vorsprung 13 und die hohlzylindrische, konzentrische Wand 14 den Durchtritt
der Komponenten in die Zwischenräume 11 bzw. 11' ermöglichen und über die Austrittskanäle
7, 7' heraustreten können.
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Die Fig. 3 zeigt in Draufsicht den Behälter 1 gemäß den Figuren 1
und 2, woraus die Anordnung der beiden Austrittsöffnungen 15, 15' ersichtlich ist.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus den Figuren
4 bis 6 hervor. So zeigt Fig. 4 einen Mehrkomponentenbehälter 1 in einer geschlossenen
Stellung, wobei durch diese Ausgestaltung die beiden Austrittsöffnungen 15, 15'
wesentlich weiter auseinanderliegend angeordnet sind als nach dem ersten Ausführungsbeispiel,
was in einigen Anwendungsfällen von Vorteil sein kann.
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Das Verschließen der zentrischen Austrittsöffnung 15 ist hier dadurch
realisiert, daß an dem Verbindungsteil 4 ein axialer, zylindrischer Vorsprung 12
angeordnet ist und mit dem Austrittskanal 7 am Verschluß 6 dazu korrespondiert.
Um den Vorsprung 12 sind konzentrisch angeordnete Kanäle 16 für den Komponentendurchfluß
aus Kammer 8 vorgesehen.
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Das flüssigkeitsdichte Abschließen der äußeren Kammer 8' erfolgt dadurch,
daß der hohlzylindrische, konzentrische Vorsprung 13 gegen die Innenseite der hohlzylindrischen,
konzentrischen Wand 14'' drückt, so daß auch der äußere Austrittskanal 7' verschlossen
ist.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel zeigen die Figuren 7 und 8, wobei
im Gegensatz zu dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 bis 6 die Austrittskanäle
7, 7' übereinander im rechten Winkel zu der Mehrkammerbehälterachse seitlich im
Verschluß 6 angeordnet sind, wobei der obere Austrittskanal 7 über den unteren Austrittskanal
7' hinausragt. Dadurch wird erreicht, daß ein etwaig angesammelter Tropfen unterhalb
der Austrittsöffnung 15 an der Austrittsöffnung 15' vorbei abtropfen kann, so daß
eine Vermischung dieses Komponententropfens mit einer etwaigen Restflüssigkeit an
der Austrittsöffnul 15' der anderen Komponente ausgeschlossen ist. m wirksam das
Kriechen eines etwaig gebildeten Tropfens entlang der unteren Kante des oberen Austrittskanals
7 wirksam zu verhindern, ist hier eine Ausnehmung 17 angeordnet.
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Ein zusätzliches Verschließen des unteren Austrittskanals 7' wird
dadurch erreicht, daß der äußere Behälterhals 5' mit seiner Außenseite dichtend
den unteren Austrittskanal 7' verschließt.
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Das vierte Ausbildungsbeispiel gemäß den Figuren 9 bis 12 unterscheidet
sich gegenüber dem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 7 und 8) dadurch, daß der axiale,
zylindrische Vorsprung 12 mit einem axialen Kanal 16 versehen ist und in der Geschlossen-Stellung
nach Fig. 9 am oberen Ende durch einen Vorsprung 18 geschlossen ist.
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Fig. 11 zeigt eine Seitenansicht auf die Austrittsöffnungen 15, 15'
gemäß dem dritten und vierten Ausführungsbeispiel (Fig. 7 bis 10).
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Figuren 12 und 13 zeigen eine Variante von Austrittsöffnungen 15,
15', wie sie auch ausgestaltet werden könnten. So könnte man bei dieser Anordnung
auf den Vorsprung 18 verzichten, da ein Kriechen eines etwaig gebildeten Tropfens
entlang der unteren Kante der Austrittskanäle 7, 7' keine Vermischung der Komponenten
in diesem Bereich verursachen könnte.
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Ein weiteres fünftes Ausführungsbeispiel zeigen die Figuren 14 und
15, wobei es sich hier um eine andere Ausgestaltung des zweiten Ausführungsbeispiels
(Fig.
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4 bis 6) handelt. So ist hier der äußere Austrittskanal 7' konzentrisch
angeordnet. Das Verschließen der konzentrischen Austrittskanäle 7' erfolgt durch
einen am Verbindungsteil 4 angeordneten Dichtring 19. In einer weiteren Ausgestaltung
könnte man auch vorsehen, die konzentrischen Austrittskanäle 7' als nur einen asymmetrischen
Austrittskanal 7', wie Fig.
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6 es zeigt, auszubilden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in den Figuren 16 und
17 als sechstes Ausführungsbeispiel für einen Dreikomponentenbehälter dargestellt.
So entspricht der Verschlußmechanismus nach diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen
den nach dem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 4 bis 6). Ebenso sind weitere Dreikomponenten-Ausführungsbeispiele
möglich, gegebenenfalls auch für weitere Komponenten.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich zum Teil
um schematische Darstellungen, so daß natürlich dem Fachmann geläufige Maßnahmen
ergriffen werden können, die Abdichtungen gezielt auszugestalten, z.B. durch angeformte
Dichtringe bzw.
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konisch verlaufende, hohlzylindrische Vorsprünge.
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