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Zugentlastung für ein Kabel
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Zugentlastung für ein Kabel
mit einem Klemmstück mit einer Öffnung zum Einführen des Kabels und mit einem Klemmabschnitt,
gebildet aus rings um die Öffnung angeordneten, elastisch federnden Klemmzungen,
sowie mit einem Druckstück, das sich an die Klemmzungen von außen anlegt und das
bei einer axialen Verschiebung zum Fuß des Klemmabschnitts die freien Enden der
Klemmzungen nach innen bewegt, die dabei das in die Öffnung eingeführte Kabel zwischen
sich einklemmen.
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Eine derartige Zugentlastung beschreibt die DE-PS 2 631 996 Die Klemmzungen
sind dort in axialer Richtung der Öffnung gesehen im wesentlichen parallelogrammartig
profiliert.
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D.h., daß ihre Seitenflächen praktisch parallel zueinander verlaufen.
Ihre Innenflächen und Außenflächen sind radial gekrümmt. Wird nun das Druckstück
auf das Klemmstück aufgeschraubt, so verringert sich hierbei der für die Klemmzungen
in Umfangsrichtung vorhandene Platz, so daß diese nach innen geschoben werden und
hierbei das in die Öffnung eingeführte Kabel mit ihren Klemmkanten festklemmen.
Bedingt durch die erwähnte Profilierung der Klemmzungen stellen sich diese aber
bei dieser Verschiebung quer, so daß ihre Längserstreckung jetzt in wesentlichen
zur Mitte der Öffnung weist. Dies beruht darauf, daß dort für ei gemeinsame Parallelverschiebung
in radialer Richtung kein Platz vorhanden ist. Die freien Enden der Klemmzungen
berühren jetzt also nur noch im wesentlichen punktförmig das einzuklemmende Kabel,
und zwar unkontrolliert, weil nämlich es vorkommen kann, daß einige der Klemmstücke
sich nicht radial ausrichten und im wesentlichen tangential ausgerichtet bleiben,
während die Mehrzahl der Klemmstücke,
weil die Platzverhältnisse
dies erfordern, wie erwähnt, sich im wesentlichen radial ausrichten. Eine solche
punktförmige Berührung ist aber nachteilig, insbesondere weil dadurch der Kabelmantel
beschädigt werden kann. Noch stärker fällt ins Gewicht, daß die Einklemmung des
Kabels unkontrolliert erfolgt: An einigen Stellen des Umfangs des Kabels ist dieses
punktförmig eingeklemmt, an anderen wiederum nicht oder linienförmig.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Zugentlastung für ein Kabel vorzuschlagen, wobei die Klemmzungen sich definiert
und gleichförmig über den gesamten Umfang an das Zug zu entlastende Kabel, das sie
zwischen sich einklemmen, anlegen. Beschädigungen des Kabels bzw. des Kabelmantels
sollen hierbei vermieden werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmzungen zumindest an ihren klemmenden, freien Enden in axialer Richtung
gesehen eine Profilierung haben derart, daß jeweils erste Klemmzungen zwischen zweiten
Klemmzungen angeordnet sind, wobei die ersten Klemmzungen im wesentlichen einander
gleiche Profile haben und die zweiten Klemmzungen im wesentlichen einander gleiche
Profile haben, daß die ersten Klemmzungen durch Seitenkanten begrenzt sind, die
jeweils in Richtung zum Inneren der Öffnung zueinander geneigt sind und die zweiten
Klemmzungen durch Seitenkanten begrenzt sind, die jeweils in Richtung außerhalb
der Öffnung zueinander geneigt sind.
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Durch die erfindungsgemäße Profilierung der Klemmzungen wird dafür
gesorgt, daß diese sich in jeder Klemmstellung
über den gesamten
Umfang des betreffenden Kabels gleichmäßig verteilt und gleichförmig an das Kabel
anlegen und dieses zwischen sich festklemmen, und zwar unabhängig vom jeweils vorgesehenen
Kabeldurchmesser, sofern das Kabel nur in die Öffnung paßt. Dies beruht darauf,
daß die erwähnte Profilierung beim gemeinsamen Verschieben der Klemmzungen nach
innen bewirkt, daß die von den Klemmzungen hierbei eingenommene, ringförmige Querschnittsfläche
sich verdickt. Durch diese Verdickung wird also das zwangsweise verringerte Platzangebot
beim Klemmvorgang gewissermaßen kompensiert, so daß es nicht mehr zu den nachteiligen
Verdrehungen und Querstellungen der Klemmzungen kommen kann, wie beim geschilderten
Stand der Technik. Die Klemmzungen berühren also mit ihren Klemmflächen das betreffende
Kabel gleichförmig über dessen Gesamtumfang verteilt.
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Es ist der Lösung der Erfindungsaufgabe förderlich, wenn die Seitenkanten
der Klemmzungen sich jeweils auf ihrer Winkelhalbierenden schneiden.
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Es dient demselben Zweck, wenn die jeweils aneinander angrenzenden
Seitenkanten der ersten und zweiten Klemmzungen parallel zueinander verlaufen. Diese
Maßnahme bewirkt ein besonders reibungsarmes Gleiten der Klemmzungen aneinander
bei ihrer Bewegung in Richtung zur Mitte der Öffnung.
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Außerdem wird es bevorzugt, wenn an den Innenseiten der freien Enden
der Klemmzungen Klemmflächen ausgebildet sind, im Gegensatz zum erwähnten Stand
der Technik, wo die Klemmung durch Klemmkanten bewirkt werden soll. Die erfindungsgemäß
vorgesehenen Klemmflächen bewirken also eine großflächige, schonende Klemmung des
Kabels bzw. Kabelmantels.
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Die Klemmwirkung wird weiterhin verbessert, wenn an den Klemmflächen
in Querrichtung verlaufenden Rillen ausgebildet sind.
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Die erfindungsgemäße Zugentlastung ist üblicherweise einmal an einem
Steckergehäuse, Buchsengehäuse oder dergleichen vorgesehen. Sie kann aber auch,
abweichend vom bisher bekannten Stand der Technik, an beiden Enden eines Rohrstücks
vorgesehen sein, wobei dann das in diesem Rohrstück eingeklemmte Kabel besonders
sicher eingeklemmt wird, weil es gegen Zug in beiden axialen Richtungen besonders
gut gesichert ist.
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Es sei erwähnt, daß die erfindungsgemäße Zugentlastung gegebenenfalls
auch zum Einklemmen bzw. Entlasten anderer Elemente vorgesehen sein kann, ohne daß
hierfür die vorstehend beschriebenen Konstruktionsprinzipien verlassen werden müssen.
Beispielsweise können auch Leitungen oder Schläuche zum Transport beliebiger Medien
und Energien mit der erfindungsgemäßen Zugentlastung ausgerüstet werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: Fig. 1 -
eine Axialansicht einer ersten Ausführungsform eines Klemmstücks nach der Erfindung
zur Darstellung der getroffenen Profilierung der Klemmzungen dieses Klemmstücks;
Fig. 2 - einen Axialschnitt durch das Klemmstück nach Fig. 1;
Fig.
3 - eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines zugehörigen Druckstücks; Fig.
4 -- perspektivisch eine abgeänderte Ausführungsform eines Klemmstücks mit zugehörigem
Druckstück, wobei das Klemmstück mit einer beidseitigen Zugentlastung ausgebildet
ist; Fig. 5 - etwas schematisiert eine Axialansicht entsprechend Fig. 1 oder Fig.
4, wobei der inaktive Zustand der Klemmzungen dargestellt ist; Fig. 6 - die Situation
von Fig. 5, wobei die Klemmzungen um ein bestimmtes Maß nach innen bewegt sind;
Fig. 7 - die Situation von Fig. 5 und 6, wobei die Klemmzungen zum Einklemmen noch
weiter nach innen bewegt worden sind.
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Zunächst sei der grundsätzliche Aufbau der erfindungsgemäßen Zugentlastung
anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert. Nach Fig. 1 und 2 ist ein rohrförmiges
Klemmstück vorgesehen, das eine zylindrische Öffnung 1 umschließt, deren Achse bei
Pos. 2 angedeutet ist. Das Klemmstück besteht grundsätzlich aus einer geschlitzten
Hülse derart, daß am Klemmabschnitt des Klemmstücks federnde Zungen ausg bildet
sind. Es sind zwei Sorten von federnden Zungen vorgesehen, nämlich erste federnde
Klemmzungen 3 und zweite federnde Klemmzungen 4. Diese beiden unterschiedlich profilierten
Klemmzungen sind jeweils abwechselnd angeordnet,
so daß sich jeweils
eine der Klemmzungen 3 zwischen zwei Klemmzungen 4 befindet und umgekehrt.
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Die ersten Klemmzungen 3 sind durch Seitenkanten 5 begrenzt, die zueinander
geneigt verlaufen. Sie schneiden sich in Schnittpunkten außerhalb des durch die
Klemmzungen gebildeten Ringes.
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Die zweiten Klemmzungen 4 sind durch Seitenkanten 6 begrenzt, die
ebenfalls zueinander geneigt sind und die sich auf der anderen Seite dieses Kreisringes
schneiden, d.h. beim gezeigten Ausführungsbeispiel im Inneren 1 des Kreisringes.
Die aneinander angrenzenden Seitenkanten 5, 6 verlaufen jeweils parallel zueinander.
Sie sind symmetrisch zu ihrer Klemmzunge angeordnet, d.h. der Schnittpunkt der Seitenkanten
5,5 liegt auf der Winkelhalbierenden dieser Seitenkanten und dasselbe gilt für die
Seitenkanten 6,6.
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Der Winkel zwischen den Seitenkanten liegt vorzugsweise bei 60". Die
Seitenkanten werden in einfacher Art und Weise durch Fräsen hergestellt, wobei sich
dieser Winkel und die Parallelität der Seitenkanten 5,6 anbietet.
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An der Innenseite der Klemmzungen 3 sind Klemmflächen 7 ausgebildet
und an der Innenseite der Klemmzungen 4 Klemmflächen 8. Beide Klemmflächen sind
kreisförmig gebogen.
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Sie sind vorzugsweise mit Querrillen 9 versehen, die in Fig. 2 gezeigt
sind. Fig. 2 zeigt auch, daß die Klemmflächen 7, 8 sich im wesentlichen axial erstrecken.
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Auch die Außenkanten 10, 11 der Klemmzungen sind kreisförmig profiliert.
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Fig. 2 läßt erkennen, daß die Außenseiten der Klemmzungen 3,4 im Bereich
ihrer freien Enden abgeschrägt sind, wie bei Pos. 12 gezeigt.
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Mit diesem Klemmstück nach Fig. 1 und 2 arbeitet ein Druckstück nach
Fig. 3 zusammen, das an seiner Innenwand mit einer Gegenfläche 13 ausgebildet ist,
die mit der Abschrägung 12 des Klemmstücks zusammenwirkt. Das Druckstück nach Fig.
3 wird beispielsweise mit einem Innengewinde 14 auf ein entsprechendes Außengewinde
des Klemmstücks aufgeschraubt. Die notwendige Axialverschiebung zwischen dem Druckstück
und dem Klemmstück kann aber auch auf andere Art und Weise erreicht werden, beispielsweise
durch ein weiteres, zeichnerisch nicht dargestelltes Bauelement, welches mittels
eines Gewindes die notwendige Axialverschiebung zwischen diesen beiden Teilen bewirkt.
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Fig. 3 zeigt noch, daß das Druckstück mit einer Rändelung 15 zur Erleichterung
des Auf- und Abschraubens versehen sein kann.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Abschrägung 12 nach
Fig. 2 zum Fortfall gekommen ist. Alternativ können natürlich auch die Klemmzungen
über ihre gesamte Länge sich zur Stirnkante hin mit ihrem Außenumfang verjüngen
und es kann auch dann das in Fig. 4 gezeigte Druckstück 16, wie zeichnerisch dargestellt,
eine Innenfläche 17 mit einer entsprechenden Konizität haben.
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Als weitere Besonderheit sei anhand von Fig. 4 darauf hingewiesen,
daß das Klemmstück 18 als Rohrstück 19 ausgebildet ist, welches an beiden Enden
die Klemmzungen 3, 4 hat. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 hat das Rohrstück
19 nur an einem seiner Enden die Klemmzungen.
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Anhand der Figuren 5 bis 7 soll im folgenden die Funktionsweise der
erfindungsgemäßen Zugentlastung im einzelnen
erläutert werden.
Diese zeigen die alternierend angeordneten Klemmzungen 3, 4, und zwar in Fig. 5
in der Ausgangslage ohne Klemmwirkung, bei der über das Druckstück 16 keine nach
innen gerichtete Kraft auf die Klemmzungen ausgeübt wird. Es ist ersichtlich, daß
in dieser Ausgangslage Platz zwischen den Klemmzungen 3, 4 besteht.
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Übt jetzt das Druckstück eine nach innen gerichtete Kraft auf die
Klemmzungen aus, d.h. in Richtung der Achse 2, so ergibt sich als Zwischenlage die
Situation von Fig. 6.
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Hier sind die Klemmzungen 3, 4 ohne Zwischenräume aneinander gerückt.
Sie können in dieser Lage bereits ein in die Öffnung 1 eingeführtes Kabel klemmend
halten, wenn das Kabel einen entsprechenden Außenumfang hat.
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Fig. 7 zeigt eine Situation, bei der das Druckstück die Klemmzungen
noch weiter nach innen verschoben hat. Durch einen Vergleich der Fig. 6 und 7 wird
dabei besonders deutlich, daß die Dicke des durch die Klemmzungen 3,4 gebildeten
Ringes in Fig. 7 größer ist als in Fig. 6. Dies beruht darauf, daß, verglichen mit
Fig. 6, die Klemmzungen 3,4 einen Kreisring mit kleinerem Durchmesser ausbilden.
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Insbesondere zeigen die Figuren 6 und 7, daß beim Klemmen die Klemmflächen
7,8 im wesentlichen kreisförmig und ohne Lücken das betreffende Kabel greifen und
klemmen. Außerdem ist daraus ersichtlich, daß bei der erwähnten Verschiebung der
Klemmzungen zum Inneren der Öffnung diese parallel zu sich verschoben werden und
keinesfalls verkanten, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist.