DE3503762A1 - Zusammensetzung und verfahren zum umstrukturieren von haar - Google Patents

Zusammensetzung und verfahren zum umstrukturieren von haar

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Description

Beschreibung
In der Verfahrensweise, Haar eine andere Struktur zu geben, wie z.B. durch Dauerwellen, kann die gesamte Reaktionsfolge wie folgt ausgedrückt werden:
1. Eindringen des reduzierenden Mittels in das Haar
2. kSSk + RSHr=^kSH + RSSk
3. kSSR + RSHv=^kSH + RSSR
4. Umlagerung der Proteinketten.
5. Fixierung der Krause durch Zurückbildung der Cystinbindungen.
Es ist bereits beschrieben worden, daß bei Dauerwellen unter alkalischen Bedingungen das Eindringen die langsame Stufe ist, während die Stufen 2 und 3 wahrscheinlich so schnell verlaufen, wie das Eindringen stattfindet. Der vierte Schritt ist für die Schaffung eines wirtschaftlich einwandfreien Verfahrens kritisch. Unter sauren Bedingungen, beispielsweise bei einem pH-Wert von 5 bis 7, wurde es für erforderlich gehalten. Hitze anzuwenden, um eine zufriedenstellende Haarumstrukturierung zu erhalten. Dies liegt darin begründet, daß die Stufe 2 die beherrschende bzw. geschwindigkeitsbegrenzende Stufe ist. Unter solchen Bedingungen kann das Haar beim Spülen durch Umkehrung der Reaktion 2 ohne Schwierigkeiten die Cystinbindungen wieder zurückbilden.
(Ik, 1IJ
Unter alkalischen Bedingungen verläuft die Reaktion schnell über die Stufe 3 mit vermehrter Bildung von Cystein (kSH) und gleichzeitigem Verlust an gemischtem Disulfid (kSSR) mit nachfolgender Protein-Umlagerung. Aus diesem Grunde sind alkalische Dauerwell-Lösungen von der kosmetischen Industrie bevorzugt worden.
Bei dem konventionellen Dauerwellvorgang wird das Haar nach dem Waschen mit einer Dauerwell-Lösung aus einem reduzierenden Mittel, normalerweise einem Mercaptan, in Berührung gebracht, das in einer Menge zugegen ist, die ausreicht, um die Cystin(Disulfid)-Brücken aufzubrechen. Durch das Aufbrechen erweicht die Proteinstruktur (Keratin) des Haares. Die Kontaktzeit hängt vom pH-Wert, vom verwendeten Verfahren und der verwendeten Temperatur ab, die bis zu etwa 60° C betragen kann. Normalerweise werden Befeuchtungsmittel oder andere Penetrationsmittel verwendet, um die Reduktion zu unterstützen.
In der Praxis ist es einer der Hauptpunkte, das Dauerwellverfahren in weniger als einer Stunde abzuschließen, wobei zuallererst die Sicherheit und Bequemlichkeit des Kunden beachtet werden. Chemisch vorbehandeltes Haar kann mit schwächeren Lösungen und über einen kürzeren Zeitraum kontaktiert werden als normalee Haar. Lösungen mit hoher Konzentration an Reduktionsmittel können bei schwierig zu behandelndem Haar verwendet werden, oder, um die Behandlungszeit abzukürzen.
Beim Dauerwellen bestimmt der Ausführende normalerweise durch Herstellung einer Testkrause, ob das Haar zufriedenstellend behandelt worden ist oder ob ein maximales Aufbrechen der Bindungen stattgefunden hat. Diese Bestimmung umfaßt das Abwickeln von ein paar Locken von einem
Wickel, um festzustellen, ob ein "weiches S" mit dem Durchmesser des Wickels gebildet worden ist. Dies ist zwar eine subjektive, aber sehr gute Bestimmung, ob das Haar zufriedenstellend erweicht ist, so daß eine befriedigende Krause erhalten wird, es wird normalerweise vom Ausführenden als Kontaktzeit der Dauerwell-Lösung mit dem Haar bezeichnet. Dies ist ein geeignetes Maß für die Stufe 4 - die Umlagerung der Proteinketten unter Anpassung an den Wicklerdurchmesser.
Wenn eine zufriedenstellende Krause bzw. Wellung erhalten worden ist, wird die Dauerwell-Lösung normalerweise aus dem Haar ausgespült, und während das Haar noch auf den Wicklern aufgewickelt ist, wird ein Oxidationsmittel verwendet, um die neue Krause zu fixieren. Das Haar wird einer abschließenden Spülung unterworfen, gegebenenfalls mit einer Nachbehandlung, und dann getrocknet.
Personen, die ein natürliches lockiges oder krauses Haar besitzen, wünschen oft, ihr Haar zu strecken oder teilweise zu strecken und dann leicht wieder zu locken oder einer leichten Dauerwellbehandlung zu unterziehen. Dabei verursachen jedoch die gekrümmten, schraubenförmigen Drehungen und Biegungen vom lockigem und/oder krausem Haar Probleme.
Lockiges oder krauses Haar ist in erster Linie schwierig zu behandeln und in den kosmetisch gewünschten Haarstil zu bringen. Solches Haar wird auch infolge der verstärkten Reibungskräfte zwischen den Fasern, die durch die Versuche entstehen, das Haar im gewünschten Stil zu arrangieren, leicht mechanisch beschädigt. Außerdem ist lockiges oder krauses Haar gewöhnlich trockener und brüchiger
als natürlich gewelltes oder glattes Haar.
Das Umstrukturieren von lockigem oder krausem Haar ist bisher nach einem von drei verschiedenen chemischen Verfahren durchgeführt worden. Es umfaßt das Strecken des Haares mit kaustischer Soda (NaOH) in einer Creme-Basis. Diese Methode erfordert ein mühevolles Kämmen und Glätten des Haares über einen langen Zeitraum, was von Haarschaden begleitet ist, die zu Trockenheit, Sprödigkeit, Bruch und Unbequemlichkeit für den Kunden infolge von Irritation der Kopfhaut, Brennen und Blasenbildung führen.
Ein weiterer Nachteil ist, daß kaustisch behandeltes Haar schwierig mit weiteren chemischen Mitteln, wie Dauerwellmitteln, Kaltwellen oder Packungen zu behandeln ist. Zusammenfassend ist die kaustische Reaktion mit dem Haar unverträglich mit allen üblichen Behandlungssystemen. Dies liegt teilweise daran, daß das Hydroxylion die Cystinbindungen (kSSk) irreversibel unter Bildung von Lanthionin nach der folgenden Formel angreift:
kSSk + OH kSk (1).
Eine zweite Möglichkeit ist die Verwendung eines Umkehr-Dauerwellverfahrens, in dem Salze von Sulfiten oder Bisulfiten zur Aufspaltung der Proteindisulfite verwendet werden. Dieses Verfahren ist wegen der erforderlichen langen Arbeitszeit und wegen der Neigung der Sulfite, die natürliche Farbe aufzuhellen oder anzuheben, nicht zufriedenstellend. Ein weiterer ungünstiger Effekt ist die starke Neigung des Haares, in die lockige oder krause Konfiguration zurückzukehren, sobald das Haar angefeuchtet
und shampooniert wurde. Zusätzlich findet diese Reaktion auch unter sauren Bedingungen statt und neigt dazu, im ersten Stadium der Kinetik ([entsprechend Reaktion (2)J zu verbleiben, wie nachfolgend erklärt ist:
kSSk + H2S03i==^kS - SO3H + kSH (2).
Die dritte Möglichkeit umfaßt die Anwendung von Ammoniumsalzen von Thioglykolsäure als bindungsspaltendes Mittel. Auch hier werden häufig Irritation, lange Arbeitszeit und Rückumwandlung, wie sie bei den Sulfit- oder Bisulfit-Umkehrdauerwellen vorkommen, festgestellt.
Schon lange besteht das Bedürfnis nach einem Verfahren, mit dem natürliches lockiges oder krauses Haar in für den Verbraucher attraktive Formen gebracht werden kann, die keine mühevollen Verfahrensweisen und Kopfhaut-Irritationen einschließen. Außerdem hat man ein Verfahren angestrebt, das bei jedem Kunden gleichermaßen angewendet werden kann, und optimale Ergebnisse sichert, gleichgültig ob der Kunde neu ist oder ob der Ausführende ihn bereits kennt. Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, hierfür nützliche Verfahren und Zusammensetzungen zu schaffen, die die Dauerwellverfahren in großem Maße standardisieren und, da sie zum Strecken oder Dauerwellen von lockigem oder krausem Haar geeignet sind, die Unbequemlichkeiten für den Kunden wesentlich verringern.
Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, eine Umstrukturierung des Haares durch Dauerwellen u. dgl. durch Mittel und eine genaue Abfolge von Stufen zu erreichen, die die Möglichkeit von Schädigungen des Haares oder der Kopfhaut verringern, den gesamten Verfahrenszyklus abkürzen und ein besseres und gleichmäßigeres Endprodukt sicherstellen.
In der allgemeinsten Form besteht die Erfindung darin, Haar über einen Zeitraum, der ausreicht, um im wesentlichen eine maximale Aufspaltung der Bindungen zu erreichen, der Einwirkung einer reaktiven Dauerwell-Lösung auszusetzen, die wenigstens ein reduzierendes Mittel enthält, das die Cystin-Bindung spalten kann; danach das Haar abzustreifen, um den Überschuß der Dauerwell-Lösung zu entfernen; dann ein geeignetes Proteinerweichungsmittel anzuwenden, um eine Proteinerweichung zu der gewünschten neuen Konfiguration (Reaktion 4) zu ermöglichen. Danach findet eine Oxidation statt, um die Cystin-Bindungen zurückzubilden. Diese Verfahrensweise kann angewendet werden, um Haar durch Aufwickeln auf einen Wickel und Einwirkung einer reduzierenden Lösung zu wellen, oder um das Haar in eine gestreckte Konfiguration zu zwingen, um natürliche Wellen oder Kräuselungen per se zu entfernen, oder als eine Vorbehandlung für eine Fixierung oder spätere Dauerwellbehandlung.
Vorzugsweise umfaßt das Verfahren im wesentlichen das Inberührungbringen des vorbehandelten Haares mit einer reduzierenden Lösung, die aus mindestens einem wasserlöslichen Mercaptan besteht, das die Cystin-Bindungen aufbrechen kann. Der pH-Wert der Lösung kann vom sauren pH-Wert 5 bis zum alkalischen pH-Wert 10 schwanken, vorzugsweise von etwa 6 bis etwa 10 und besonders bevorzugt von etwa 6 bis etwa 9,5. Das reduzierende Mittel ist in einer Konzentration zugegeen, die ausreicht, um eine maximale Bindungsspaltung in 5 bis 20 Minuten gleichzeitig mit der Penetration des Haares zu bewirken. Der Überschuß der reduzierenden Lösung wird von dem Haar abgestreift. Das Haar wird dann mit einer geeigneten Proteinerweichungslösung in Berührung gebracht, die
vorzugsweise aus einer wässrigen Lösung von wenigstens einem mehrwertigen Ion und/oder einer hydroxyorganischen Verbindung, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen und bis zu etwa 4 Kohlenstoffatome enthält, mit einem pH-Wert von 2 bis etwa 10, besteht und zwar über einen Zeitraum, der ausreicht, um das Protein des Haares zu der neuen Konfiguration zu erweichen (to flow), insbesondere in etwa 5 bis etwa 10 Minuten. Sie kann ferner Detergentien zur Unterstützung der Penetration, Konditionierungsmittel, wie zum Beispiel Protein, Duftstoffe u. dgl. enthalten. Danach wird die Cystin-Bindung durch Oxidation mit einem üblichen Peroxid oder Bromat-Oxidierungslösung wieder zurückgebildet.
Das Verfahren dient im wesentlichen zum Dauerwellen von Haaren. Wenn die neu erhaltene Haarstruktur ein gestrecktes Haar ist, kann das Haar als solches gestreckt verbleiben oder, wenn es gestreckt ist, durch Wiederholung des Dauerwellverfahrens gewellt werden. Wenn es zum Strecken von Haaren verwendet wird, werden Verdickungsmittel angewandt, um den Kontakt der Zusammensetzung mit den Haarsträngen während des Streckverfahrens zu unterstützen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert.
Die Figuren 1-3 zeigen in einer Grafik die Reduktion von Cystin (S-S), dargestellt durch ".", die Cysteinbildung (S-H) ist durch "O" dargestellt und die gemischten Disulfide (CMTC) sind durch "X" dargestellt.
Figur 1 ist die Darstellung der kinetischen Änderung im Haar in Abhängigkeit von der Zeit, wobei als redu-
BAD ORIGINAL
zierendes Mittel eine alkalische Lösung, enthaltend 7 Gew.-% Ammoniumthioglykolat (ATG) mit einem pH-Wert von 9,5 verwendet wird, die etwa 5 Gew.-% nicht-ionische oberflächenaktive Mittel enthält.
Figur 2 zeigt die Kinetik der sauren Reduktion von Haar unter Verwendung einer Dauerwell-Lösung mit 7 Gew.-% Ammoniumthioglykolat bei einem pH-Wert von 6,9, die 5 Gew.-% nicht-ionische Stoffe enthält. Es ist zu bemerken, daß die Cystein- und CMTC-Kurven zusammenfallen.
Figur 3 zeigt die Kinetik der Reduktion von Haar unter Verwendung von Glyzerin-Monothioglykolat (GMTC), ebenfalls unter sauren Bedingungen.
Die Figuren 4 und 5 zeigen jeweils die Reifung der Krause am Anfang und die Wirksamkeit der Krause bzw. die Spaltung in Abhängigkeit von der Zeit, die zeigt, daß die Reifung der Spaltung des Cystins nacheilt.
Die Figur 6 zeigt den entscheidenden Unterschied bei Dauerwellverfahren, die die Dauerwell-Lösung nach der vorliegenden Erfindung verwenden. Nach einem Zeitraum von 5 Minuten wurde abgestreift. Die Punkte nach dem Abstreifen zeigen Elastizität zu den Zeitpunkten nach dem Abspülen des Haares und Zurückbilden der Bindung. Die durchgezogene Linie ist ein Auftrag der Elastizität der Krause gegen die Zeit, wobei als Dauerwell-Lösung "Redken Climatress" ^ in einem üblichen Dauerwell-Verfahren verwendet wurde. Die gestrichelte Linie zeigt die Elastizität, die unter Verwendung einer wässrigen Proteinerweichungslösung aus Magnesiumsulfat und Äthanol erhalten wurde.
BAD
Die vorliegende Erfindung ist auf das Umstrukturieren von Haar aus einer Konfiguration in eine andere gerichtet, wobei ein kontrolliertes Aufbrechen der Cystin-Bindungen angewandt wird, gefolgt von der Anwendung einer Proteinerweichungslösung und als letztem Schritt die Oxidation des Haares in der gewünschten Endkonfiguration, um die Cystin-Bindungen wiederherzustellen. Das Verfahren kann auf das Wellen von glattem Haar und auf das Strecken von lockigem oder krausem Haar mit oder ohne nachfolgender Dauerwellbehandlung des Haares durchgeführt werden.
Die vorliegende Erfindung wird im einzelnen erläutert durch einen Vergleich der Ergebnisse, die bei konventionellen Verfahren erhalten werden, und der Unterschiede, die sich bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung ergeben.
Der hierin verwendete Ausdruck "maximaler Bindungsbruch" ist definiert als der maximale Anteil der während des Dauerwellprozesses gespaltenen Cystin (Disulfid)-Bindungen, die durch Analyse des Cysteingehalts im Verlauf der Zeit bestimmt werden. Normalerweise ist mindestens eine 30-%ige Spaltung des Cystins erforderlich, und bei einer guten Dauerwelle werden normalerweise etwa 30 % bis etwa 50 % gespalten.
"Testkrause11 ist die visuelle Bestimmung der Erweichung, mit der ein geschulter Dauerwellen-Anwender eine zufriedenstellende Krause erzeugen kann. Sie wird ausgedrückt als die Kontaktzeit mit der Dauerwell-Lösung.
"Wirksamkeit" ist das Maß des Aussehens der Lockenfestigkeit beim Aufwickeln von Haar auf Wickel mit bestimmtem
Durchmesser. Sie wird ausgedrückt als Prozentanteil der maximalen Festigkeit/ die durch die Geometrie der Abmessungen bestimmt ist. Hohe Wirksamkeit zeigt ein fest-krauses Aussehen, aber nicht notwendigerweise Elastizität.
"Elastizität" ist das Maß der Rückstellkraft der Krause oder der Rückfederung, bestimmt durch Ausdehnen oder Belasten der auf Wickel von bestimmten Abmessungen gewickelten Lockenmuster. Je fester die Rückfederung oder Rückstellkraft ist, um so elastischer ist die gebildete Krause. Eine Locke kann fest vom Aussehen sein, aber nicht elastisch. Auch das Gegenteil kann auftreten.
"Reifung der Krause" ist die Art der Krause, die in der Zeit der Testkrause gefunden wird, und wird ausgedrückt durch den Elastizitätswert, der kommerziell brauchbar ist, im Vergleich zur Elastizität eines anerkannten Dauerwellprodukts.
"Das Haar in eine gestreckte Konfiguration bringen" bedeutet jede Handlung, wie z.B. Kämmen, die in Verbindung mit der angewandten Lösung verwendet wird, wodurch Haarstränge in Zusammenwirken mit der Lösung stärker gestreckt bzw. geglättet werden als es ihrer ursprünglich lockigen oder krausen Konfiguration entspricht.
"Proteinerweichung" (Proteinfluß) ist die molekulare Umordnung der Keratin-Proteinketten, die das Lockenmuster für die Reifung der Krause bilden. Im Gegensatz zu üblichen Bezeichnungen ist "Protein-Erweichung" nicht synonym mit "Cystin-Bindungsbruch".
I *·■
Mit "hydroxyorganischer Verbindung" wird ein Alkohol oder ein Polyol mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen bezeichnet.
Mit "mehrwertigem Ion" wird ein Ion bezeichnet, das in Lösung eine Wertigkeit von mindestens 2 aufweist. Es bewirkt die Proteinerweichung, aber es verhindert die Rückbildung der Cystin-Bindungen nicht. Vorzugsweise werden Cationen eingesetzt. Es können aber auch Anionen I verwendet werden. !
Der Cystin-Bindungsbruch ist entsprechend der vorliegenden Erfindung ein Vorgang, der unabhängig ist von der induzierten Proteinerweichung. Durch die einzelnen Arbeitsvorgänge wird eine wirksamere Umstrukturierung des Haares in kürzeren Zeiten mit weniger Nachteilen für den Kunden bewirkt.
Bei der Anwendung im Dauerwellverfahren wird das Haar zunächst shampooniert und dann auf Wickler aufgewickelt. Dann wird eine reduzierende Lösung aus mindestens einem Reduktionsmittel für Cystin-(S-S)-Bindungen, die im sauren bis zum alkalischen Bereich liegen kann, auf das Haar aufgetragen. Geeignete Reduktionsmittel sind Mercaptane, wie Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Cystein, sowie deren Salze und Derivate, Sulfitsalze und dergleichen. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Erfindung werden alkalische
ι Dauerwell-Lösungen gegenüber sauren bevorzugt verwendete; Der Grund hierfür ist, daß saure Dauerwell-Lösungen unabhängig von der Konzentration der Dauerwell-Lösung und der Anwendung von Wärme mehr oder minder auf die Reaktion der Stufe 2 beschränkt sind, während die Stufen 3 und 4 leicht in alkalischen Systemen, die einen pH-Wert größer als 7 aufweisen, stattfinden. Unter sauren Bedingungen
ist außerdem die Faserquellung minimal und die ionische Anziehung zwischen den Protein-Seitenketten auf ihrem Maximum.
Aus teilweise dem gleichen Grund sind Thioglykolsäure und ähnliche Lösungen mit einem pH-Wert von 5 bis 7 weniger bevorzugt als Dauerwell-Lösungen desselben Mittels in einem alkalischen pH-Bereich.
Wenn das Haar gestreckt werden soll, ist die reduzierende Lösung viskos, und zum Ausgleich kann Alkali, wie z.B. Ammoniak, Alkalicarbonate, Alkanolamine, Aminosäuren, z.B. Carboxymethylcellulose und dergleichen verwendet werden, um den pH-Wert im Bereich von etwa 6 bis etwa 10, vorzugsweise von 6 bis 7 zu halten. Bevorzugte Mittel zur Erhöhung der Viskosität, vorzugsweise in den Gel-Bereich, umfassen stabile Gummis, Gelatine, Cellulosederivate, wie z.B. Caroxymethylcellulose, und dergleichen.
Gleichgültig, ob das Haar gewellt oder gestreckt wird, kann ein maximaler Cystin-Bruch in einem Zeitraum von etwa 5 bis etwa 20 Minuten oder in beliebig längerer Zeit von mehr als etwa 15 Minuten durch die Konzentration der Reagenzien, den pH-Wert, die Temperatur oder den Haarzustand geregelt werden. Normalerweise beträgt die Maximalzeit etwa 10 Minuten und der Bindungsbruch ist synchron mit der Penetration. Erfindungsgemäß sind Zeiten von mehr als etwa 20 Minuten nicht erforderlich. Der Grund hierfür ist, daß bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung ein sekundäres und weniger schädliches Mittel verwendet wird, um die Proteinerweichung einzuleiten, insbesondere die hierin definierte Proteinerweichungslösung.
Unter den üblicherweise bevorzugten alkalischen Bedingungen verläuft die Reaktion, wie gezeigt, gut über den Schritt 3, mit einer vermehrten Bildung von Cystein (kSH) und gleichzeitigem Rückgang an gemischten Disulfid-(kSSR)-Bindungen. Außerdem tragen die Proteinketten einen Überschuß an negativen Ladungen, die die Haarquellung begünstigen, was eine Proteinerweichung durch Abstoßung induziert. Infolgedessen wird die vorhandene Anfangskonzentration an gemischten Disulfiden schnell verbraucht, und die Reaktion schreitet normalerweise über Stufe 4 fort, wobei die gleichzeitige Proteinerweichung vom durchführenden Fachmann bestimmt wird als Maß dafür, daß im Falle einer Dauerwelle eine vollendete (reife) Krause gebildet wurde oder beim Strecken des Haares das Haar entspannt ist.
In den gezeigten Gleichungen findet der Bindungsbruch bei saurer Dauerwell-Lösung in den Stufen 1 und 2 statt, in alkalischen Dauerwell-Lösungen findet die Spaltung bis zu oder im Schritt 4 statt. Unabhängig vom pH-Wert wird das Haar abgezogen bzw. abgestrichen (blotted), um den Überschuß an Reduktionslösung zu entfernen. Dadurch wird das Gleichgewicht des eingestellten Cystin-Bindungsbruchs aufrechterhalten. An diesem Punkt wird ein Spülen wegen der Umkehr der Reaktion 2 unter Bildung von Cystin vermieden. Die Proteinerweichung wird mit einer Proteinerweichungslösung induziert. Vorzugweise ist die verwendete Proteinerweichungslösung eine wässrige Lösung einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung und/ oder eines mehrwertigen Ions, wie weiter unten näher erklärt wird.
Wenn die Reduktionslösung auf Glyzerin-Monothioglykolat unter im allgemeinen neutralen oder sauer bis neutralen Bedingungen basiert, so lassen sich die hier beschriebenen Proteinerweichungslösungen verwenden, weil Glycerin-Monothioglykolat ein Zwischenprodukt ist und weil es unter sauren Bedingungen stärker ionisiert, mit einem pHgn von 7,8 gegenüber einem phgn von 10,2 für Thioglykolsäure.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird deshalb nach dem Behandeln des Haares mit einer Reduktionslösung über einen vorbestimmten Zeitraum von etwa 5 bis etwa 20 Minuten, vorzugsweise von 5 bis 10 Minuten, der Überschuß der Reduktionslösung aus dem Haar abgestreift. Dabei verbleibt ein Rückstand in der Paser, um eine maximale Aufbrechung der Bindung für die nachfolgende Proteinumlagerung mit der Proteinerweichungslösung aufrechtzuerhalten.
Die Proteinumlagerung wird dann bewirkt, indem auf das Haar eine wässrige Proteinerweichungslösung aufgebracht wird, die mindestens ein wasserlösliches Salz eines mehrwertigen Ions mit einer Ionenladung von mindestens zwei und einer annehmbar geringen Toxizität enthält. Magnesium und Kalziumsalze, insbesondere Sulfate, werden gegenwärtig bevorzugt. Die Salze können in Konzentrationen bis zu gesättigten Lösungen verwendet werden, normalerweise in Konzentrationen von etwa 1 bis etwa Gew.-%. Andererseits, und auch bevorzugt, wird mindestens eine hydroxyorganische Verbindung verwendet, die bis zu 4 Kohlenstoffatome enthält. Sie kann ein Alkohol und/oder Polyol sein. Es kann wieder eine Konzentration bis zur gesättigten Lösung verwendet werden oder bis zu einer Stärke der Konzentration, bei der die
Lösung für den Kunden oder für die Anwendung gefährlich wird. Beispielhaft, aber nicht begrenzend für solche funktionellen Verbindungen seien genannt Äthanol, Isopropanol, Butanol, Isoamyl-Alkohol, Propylen-Glycol u.dgl.. Normalerweise kann 2-Butanol wegen seines Geruchs nicht verwendet werden. Methanol ist verwendbar, aber es kann Toxizitätsprobleme aufwerfen. Normalerweise ist der Alkohol oder das Polyol in einer Konzentration bis zu 25 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, vorzugsweise von etwa 1 bis etwa 20 Gew.-%, besonders bevorzugt von etwa 2 bis etwa 10 Gew.-%, zugegen. Der pH-Wert der Lösung kann zwischen etwa 2 und etwa 10 liegen, vorzugsweise zwischen etwa 6 und etwa 7, und kann durch Eingabe von alkalischen Verbindung, wie z.B.
Ammoniak, alkalische Aminosäuren, Alkanolamine, Alkalicarbonate u.dgl., eingestellt werden.
Disruptive Mittel (Berstmittel), wie z.B. Harnstoff, Quanidin, Amide, Betaine und oberflächenaktive Stoffe, die ein Expandieren der Proteinstruktur unterstützen, können in die verwendete Proteinerweichungslösung eingearbeitet werden.
Normalerweise sind in der Proteinerweichungslösung auch Befeuchtungsmittel, wie z.B. nicht-ionische, kationische oder anionische Detergenzien, Konditionierungsmittel, wie z.B. Aminosäuren oder Proteine, weiterhin Polymere oder wasserlösliche Fettderivate als Verdikkungsmittel einschließlich gel-bildende Mittel für die Haarstreckung, Farbstoffe, Duftstoffe, Konservierungsmittel u.dgl. enthalten.
Wenn auch die theoretische Deutung die Erfindung nicht beschränken soll, wird doch angenommen, daß die Anwen-
dung der ionischen Lösung einen Konzentrationsgradienten bewirkt, wodurch die Fasern zeitweilig positiv geladene Ionen absorbieren, die negativ geladene Proteinseitenketten neutralisieren, wodurch eine verbesserte Beweglichkeit des Proteins und eine Erweichung bzw. ein Fluß in die neue und gewünschte Konfiguration induziert wird.
Der Alkohol- oder Polyolbestandteil bewirkt eine Penetration oder hydrophobe Umlagerung der Proteinseitenketten, wodurch die Neigung zum Fluß weiter verstärkt wird. Die Proteinerweichung ist innerhalb eines Zeitraums von 5 bis 10 Minuten, der durch die genaue Zusammensetzung, die Temperatur und die Kondition des Haares bestimmt wird, abgeschlossen.
Obwohl zwei verschiedene Lösungen verwendet werden müssen, ist bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung die Dauerwelle schneller und benötigt höchstens Minuten, wobei besser wiederholbare und vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Schritte des Bindungsbruchs und der Umlagerung erhalten werden.
Nach der Zugabe der Proteinerweichungslösung zum Haar wird das Haar gespült,- und die Disulfidbindungen werden
durch übliche Oxidationsverfahren, wie durch Anwendung von die Bindung zurückbildenden Peroxid- und Bromatlösungen wieder zurückgebildet. Dadurch wird eine Rückbildung der Disulfidbindungen sichergestellt.
J Wenn das Verfahren zum Strecken von Haar benutzt wird,
ι kann eine Dauerwellung gewünscht sein, und das Verfah-
{ ren wird so wiederholt, daß lediglich die Reduktions-
; lösungen und die Proteinerweichungslösungen normaler-
weise nicht viskos sind. Der Grund hierfür ist, daß das Haar zur Bildung einer Krause auf Wickel aufgewickelt wird, was im Gegensatz steht zu dem Strecken und Aufrechterhalten des Haares in der gestreckten Konfiguration.
Im folgenden werden bevorzugte saure und alkalische Systeme zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung angegeben.
SAURE LÖSUNG
Reformer
Glycerinmonothioglykolat
Puffer (Gew.%)
Ammoniak 0,34 % bis 0,85 %
Harnstoff 1,00 % bis 15,00 %
Nicht-ionisches
Detergens 1,00 % bis 6,00 %
Duftstoff 0,10 % bis 0,50 %
Wasser Rest
Der Reformer und der Puffer werden zur Benutzung in einer Menge gemischt, die einen ph-Wert von 6,8 bis 7,0 ergibt.
Erweichungslösung (Gew.%)
Nicht-ionisches Detergens 0,50 % bis 6,00 % Duftstoff 0,10 % bis 0,50 %
Absoluter Alkohol 2,00 % bis 5,00 %
Magnesiumsulfat 1,00 % bis 15,00 %
Wasser Rest
Ein Zellulosegummi in einer Konzentration von 0,25 bis 3,0 Gew.-% kann in dem Reformer und in der Erweichungslösung verwendet werden, wenn das Haar gestreckt werden soll.
— 2fi —
Bindungslösung für die Wellung (Gew.%) Nicht-ionisches Detergens 1,00 % bis 5,00 %
Duftstoff 0,10 % bis 0,50 %
H2O2 (50 %) 3,00 % bis 5,00 %
Wasser Rest
Bindungslösung zum Strecken (Gew.%)
Nicht-ionisches Detergens 0,10 % bis 5,00 %
Duftstoff 0,10 % bis 0,50 %
Fettalkohol 0,10 % bis 0,40 %
Polymer JR(a) 0,10 % bis 1,00 %
Natriumbromat 5,00 % bis12,00 %
(a) ein Konditionierer hergestellt und vertrieben von Union Carbide Corporation
ALKALISCHE LÖSUNG
Reformer-Lösung (Gew.%)
Äthylendiamintetraessigsäure 0,5 %
Nicht-ionisches Detergens 2,00 % bis 6,00 %
Harnstoff 1,00 % bis 15,00 %
Duftstoff 0,5 %
Ammoniumthioglykolat 8,00 % bis 12,00 %
Ammoniakwasser (28 %) 2,12 % bis 5,00 % Wasser Rest
pH 9 bis 9,5
Erweichungslösung (Gew.%)
Nicht-ionisches Detergens 0,50 % bis 6,00 %
Duftstoff 0,10 % bis 0,50 %
Absoluter Alkohol 2,00 % bis 5,00 %
Magnesiumsulfat 1,00 % bis 15,00 % Wasser Rest
Geliermittel und Bindungslösungen werden wie oben verwendet.
BEISPIELE UND KONTROLLEN Beispiel 1
Es wurde eine Serie von Untersuchungen durchgeführt, um den Grad der Cystinspaltung innerhalb von 5 Minuten zu bestimmen. Die Tabelle I zeigt eine typische Spaltung bei alkalischen und sauren (Ammonium-Thioglykolat) und neutralen (Glyzerin-Monothioglykolat) Dauerwell-Lösungen. Es wurden die Haare der gleichen Person verwendet. In jedem der Fälle war das Reduktionsmittel in einer Konzentration von 7 Gew.-% zugegen.
Tabelle I Cystin-Spaltung
Dauerwelltyp Typische 5 Min.
56 %
36 %
33 %
Alkalisch (pH 9,2)
Sauer (pH 6,8)
GMTG (pH 7,0)
Die Figur 1 zeigt die Kinetik bei der Anwendung einer alkalischen Dauerwell-Lösung (7 Gew.-% Ammonium-Thioglykolat plus 5 Gew.-% nicht-ionische oberflächenaktive Substanzen bei einem ph-Wert von 9,5), während die Figuren 2 und 3 jeweils die Kinetik der Cystinspaltung für saure Dauerwell-Lösungen (7 Gew.-% Ammonium-Thioglykolat plus 5 Gew.-% nicht-ionische oberflächenaktive Substanzen bei einem ph-Wert von 6,9) und Creative-Curl ®, einer kommerziellen, sauren Dauerwell-Lösung, enthaltend 14,7 Gew.-% Glyzerin-Monothioglykolat (GMTG) zeigt.
Dies zeigt, dass der maximale oder im wesentlichen maximale Bindungsbruch innerhalb von 5 Minuten stattfindet mit, im Fall des GMTG, einer gewissen Zunahme in der Zeitspanne von 5 bis 10 Minuten. Daraus ist abzuleiten, dass in den meisten Fällen eine im wesentlichen maximale Bindungsspaltung innerhalb von 5 bis 10 Minuten erreicht werden kann.
Kontrolle A
In einem kontrollierten Salontest wurde der Cystin- und CMTC-Gehalt einer bestimmten Haarmenge zu verschiedenen Zeitpunkten des Dauerwellverfahrens bestimmt. Es zeigte sich, dass bei längerem Kontakt mit der Dauerwell-Lösung die Menge an Cystin nicht abnimmt und die Menge an gemischtem Disulfid nicht zunimmt. Auch wurde der starke Einfluss von Wasser auf die Rückbildung der Cystinbindung gezeigt. Die Dauerwell-Lösung war zusammengesetzt aus 11 Gew.% Ammonium-Thioglykolat und einem nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel mit einem pH von 7,0.
Tabelle II
Stufe
Shampoonieren 5 Min. nach Anwendung der Dauerwell-Lösung 25 Min. nach Anwendung der Dauerwell-Lösung Spülen (H2O)
Oxidation
Cystin 14,9 _+ 0,1
5,4 +_ 0,0
5,6 +_ 1,0
11.0 _+ 0,1
13.1 + 0,1
Gew.-%
CMTC
Spuren 6,2 +_ 0,1
5,0 +_ 0,1 1,4 +_ 0,3 1,9 + 0,0
Beispiel 2
Um weiterhin sicherzustellen, dass eine effektive Spaltung in 5 Minuten erzielt worden war, wurden 12 Personen jeweils einer sauren Dauerwelle (11 Gew.% ATG, pH 6,9 bei 500C) und einer alkalischen Dauerwelle (7 Gew.% ATG, pH 9,2 bei Raumtemperatur) mit einer Wasserspülung zur Rückgewinnung des Cystins unterworfen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen III und IV zusammengefasst.
Tabelle III - Saure Welle
ι
Parameter Durchschnitt
% Cystin-Spaltung 48 % +_ 5 %
% Rückgewinnung Cystin
durch Spülung mit Wasser 59 % +_ 30 % % Rückgewinnung Cystin
durch Oxidation 86 * + 7 %
Tabelle IV - Alkalische Welle
ι
Parameter Durchschnitt Bereich*
· % Cystin-Spaltung 29 ί + 7 % 20% bis 43%
% Rückgewinnung Cystin
\ durch Spülung mit
» Wasser 69 % ^ 22 % 38% bis 135%
jj % Rückgewinnung Cystin
j durch Oxidation 95 % _+ 6 % 78% bis 113%
* Werte von mehr als 100 % sind zurückzuführen auf
verfügbare Bindungsstellen, die mit Wasser oder Oxidationsmittel verbunden sind und zusätzliche Cystinbindungen bilden
Beispiel
Die folgende Tabelle V zeigt die Elastizität der Krause in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der eingesetzten Proteinerweichungslösung nach dem Abstreifen. Vor dem Abstreifen wurde eine 5 Minuten-Welle unter Verwendung einer 7 Gew.%-igen Ammonium-Thioglykolatlösung bei einem pH-Wert von 9,2 durchgeführt.
Tabelle V
Stufe 2
Nur Wasser 5 Gew.%
MgSO4 (a) 5 Gew.%
SDA-40(a) 5 Gew.% MgSO4
5 Gew.% SDA-40
(a)
Elastizität der Krause bei 0 mg Belastung bei 10 mg Belastung
1/8 2,7 2,3
1,1 1,7 1/4
2/9
1/9
(a) Rest Wasser
SDA-40 ist denaturiertes, absolutes Äthanol
Beispiele 4 und 5
Es wurden Versuche durchgeführt bezüglich der Reifung der Krause am Beginn gegenüber der Bindungsspaltung. Fig. 4 zeigt die Reifung der Krause am Beginn, und Fig. 5 zeigt die Reifung der Krause als Prozentsatz der Wirksamkeit gegenüber dem Cystein-Bindungsbruch. Abweichend vom Stand der Technik wurde festgestellt, dass die Reifung der Krause gegenüber der Bindungsspaltung relativ verzögert war, wobei die Proteinerweichung {Proteinfluss) der begrenzende Schritt ist. Dies ermöglicht es, den Proteinfluss als einen von der Bindungsspaltung unabhängigen Faktor zu behandeln. Die für die Versuche verwendete Well-Lösung bestand aus 7 Gew.% Ammonium-Thioglykolat und 5 Gew.% nicht-ionischem oberflächenaktivem Mittel bei einem pH-Wert von 7,0 und 50° C.
Beispiel 6 und Kontrollversuche B und C
Tabelle VI zeigt die Ergebnisse unter Verwendung der gleichen Wellungsbedingungen, insbesondere 5 Minuten-Kontakt mit einer 7 Gew.%-igen ATG-Lösung mit einem pH-Wert von 9,2, bei dem jedoch der Abstreifvorgang und die verwendete Lösung variiert wurden.
Tabelle VI Zusanunensetzung
Elastizität der Krause
Kontrolle Prozent
oder Stufe Abstreifen Stufe
Kon. B
Bsp. 6
Kon. C
bei bei 0 mg 10
keit Test- Be- Belas Beispiel 1 Spülen 2 krause lastg.tung
5 Min. Abstreifen 10 Min. 7% ATG Wasser
pH 9,2
5 Min. Abstreifen 10 Min. 7% ATG pH 9,2
%
%
5%MgSO4*
5 Min. Spülen 7% ATG pH 9,2
5%Isopropanol*
Min. 52 %
Polyamid-
Epichlor-
Losung
1,4 1,0
3,0 2,1
1,6 1,0
Die Fig. 6 zeigt den entscheidenden Effekt bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung. Beim Spülen mit Wasser wird die Elastizität der Krause nicht verbessert, wenn die Wasserzugabe nach dem Abstreifen über die angegebenen Zeiträume verzögert wird, während eine 10 Minuten lange Anwendung der Proteinerweichungslösung nach dem Abstreifen die Elastizität um 100 % steigert.
* Gew.%
Beispiel 7
Die folgende Tabelle VII zeigt die Wirkung verschiedener Alkohole und Glykole (5 Gew.%) gemeinsam mit % MgSO4 in einer Proteinerweichungslösung. Die Lösung wurde nach dem Abstreifen des Haares, das mit einer 7 Gew.%-igen ATG-Lösung mit einem pH-Wert von 9,2 5 Minuten lang kontaktiert wurde, angewandt. Die Kontaktzeit mit der Proteinerweichungslösung betrug Minuten.
Tabelle VII
Elastizität der Krause
5 Gew.% MgSO. plus..
5 Gew.% 5 Gew.%
5 Gew.%
5 Gew.% 5 Gew.% 5 Gew.%
5 Gew.% 5 Gew.%
SDA-40
Isopropylalkohol
Propylenglykol
2-Butanol 1-Butanol
tert.-Butanol
Methanol
Isoamylalkohol
bei 0 mg Belastung
2,6 2,9
2,4 3,0 2,5
2,7 3,0
2,4
bei 10 mg Belastung
1,7
1,6 1,9 1,7
1,8 1,9
1,4
Beispiel 8
Der saure Reformer und der Puffer wurden so vermischt, dass sich eine Lösung mit einem pH-Wert zwischen etwa 6,8 und 7,2, normalerweise etwa 7,0, ergab und wurden in Kombination mit Abstreifen des Haares angewandt, um die Cystinbindungen aufzubrechen. Die Kontaktzeit betrug etwa 2 0 Minuten, danach wurde die Lösung abgestreift und das viskose Proteinflussgel 5 bis 20 Minuten in das Haar eingekämmt, um einen glatt gestreckten Zustand zu er-
·, reichen. Nach dem Spülen kann die Bindungslösung
angewandt werden, wenn die gestreckte Konfiguration erwünscht ist. Ist dies nicht der Fall, wird das Haar auf Wickel aufgewickelt. Dann wird der kombinierte Reformer und Puffer erneut angewendet, um die durch das Spülen gebildeten Cystinbindungen erneut zu spalten. Nach dem Abstreifen wird die Proteinerweichungslösung angewandt. Nach etwa 5 bis etwa 10 Minuten wird die Proteinerweichungslösung aus dem Haar ausgespült und die Bindungslösung angewandt, um die Cystinbindungen neu zu bilden.
Nach dem oben beschriebenen Verfahren wurde ein Salontest ausgeführt, bei dem das Haar von drei Personen (n = 3) nur geglättet und von 12 Personen (n = 12) geglättet und wieder gewellt wurde. Die Ergebnisse dieses Verfahrens und der Zustand des Haares wurden in einer Skala von 1 bis 10 bewertet (Maximum = 10). Die Tabelle VIII zeigt die Ergebnisse dieses Versuches .
Tabelle VIII Parameter Nur Glätten Glätten und Wellen
Leichtigkeit der
Anwendung 10 9
Wirksamkeit der
Glättung 9 8
Haartextur (feucht) 8 8
Kämmbarkeit (feucht) 8 8
Körper (trocken) 9 9
Glanz/Schimmer (trocken) 9 9
Bearbeitbarkeit (trocken) 10 9
Aussehen der Endkrause N/A 9
,SS-Leerseite

Claims (1)

  1. EBENFÜHR&SPEISER : -...: - : - "--"■-·* k r . 4ftflCf
    Mortinistr.24 k S. Feb. 1985
    2800Bimn1 3503762
    RSl)KEN LABORATORIES,
    Zusammensetzung und Verfahren zum Umstrukturieren von
    Haar
    Patentansprüche
    1. Verfahren zum dauerhaften Umstrukturieren von Haar, "bei dem das Haar der Einwirkung der Einwirkung einer reaktiven reduzierenden Lösung ausgesetzt wird, die
    wenigstens ein Reduktionsmittel zum Aufbrechen der /i
    Cystin-Bindung enthält, und ein Oxidationsmittel auf *
    das Haar aufgetragen wird, um die Cystin-Bindung wieder zurückzubilden,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar über einen Zeitraum mit der reaktiven Reduktionslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um ein im wesentlichen maximales Aufbrechen der Cystin-Bindung zu erreichen;
    b) das Haar abgestreift wird, um die reaktive Reduktionslösung zu entfernen;
    c) das Haar über einen Zeitraum mit einer Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und die gewünschte umstrukturierte Konfiguration zu erhalten, danach ein Oxidationsmittel angewandt wird, um die Oystin-Bindungen wieder zurückzubilden und die umstrukturierte Konfiguration zu fixieren,
    BAD
    wobei die Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine Jfös.s^4ge^övs^^^ einem Pjco:teJJfc^weichungss.w~-«~-
    mittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung, enthaltend bis zu 4 Kohlenstoffatomen und mindestens eine Hydroxylgruppe, sowie deren Mischungen.
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar auf einem Wickel unter Bildung einer Krause umstrukturiert wird.
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haar zu einer gestreckten Konfiguration umstrukturiert wird.
    Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte a) bis c) wiederholt werden, bevor das Oxidationsmittel angewandt und nachdem das Haar zu einer gestreckten Konfiguration umstrukturiert, gespült und auf Wickel gewickelt wird.
    Verfahren nach Anspruch 1 zum Dauerwellen von auf einem Wickel gewickeltem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar etwa 5 bis etwa 15 Minuten mit der reaktiven Rediiktionslösung in Kontakt gebracht wird, um ein im wesentlichen maximales Aufbrechen der Cystin-Bindung zu erreichen;
    b) das Haar abgestreift wird, um die reaktive Dauerwelllösung zu entfernen;
    c) das Haar etwa 5 bis etwa 10 Minuten mit einer Protein-Erweichunßslösung in Kontakt gebracht wird, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und die gewünschte krause Konfiguration zu erhalten, danach ein Oxidationsmittel angewandt wird, um die
    BAD ORiGiHAL
    Cystin-Bindungen wieder zurückzubilden und die umstrukturierte Konfiguration zu fixieren, wobei die Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, das in einer Konzentration bis zu einer gesättigten Lösung vorliegt, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung , enthaltend bis zu 4 Kohlenstoffatomen und mindestens eine Hydroxylgruppe, in einer Konzentration bis zu etwa 25 Gew.-?'u, bezogen auf die Lösung, sowie deren Mischungen.
    Verfahren nach Anspruch 1 zum Strecken von lockigem oder krausem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar über einen Zeitraum mit einer reaktiven HcdiKtionslösung, die einen pH-Wert von etwa 6 bis etwa 10 aufweist und die ein Reduktionsmittel enthält, das die Cystin-Bindung spaltet,in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um ein im wesentlichen maximales Aufbrechen der Cystin-Bindung zu erreichen, und das Haar in eine gestreckte Konfiguration gebracht wird;
    b) das Haar abgestreift wird, um den Überschuß der reaktiven Reduktionslösung zu entfernen;
    c) das Haar über einen Zeitraum mit einer viskosen Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und die gewünschte gestreckte Konfiguration zu erhalten,
    wobei die viskose Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-
    BAD
    Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung, enthaltend bis zu 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxylgruppe, sowie deren Mischungen;
    d) die viskose Protein-Erweichungslösung aus dem Haar ausgespült wird; und
    e) zur Zurückbildung der Üystin-Bindungen ein Oxidationsmittel auf das Haar einwirken gelassen wird, wobei das Haar in der gestreckten Konfiguration belassen wird.
    Verfahren nach Anspruch 1 zum Strecken von lockigem oder krausem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar etwa 5 bis etwa 20 Minuten mit einer viskosen reaktiven Reduktionslösung, die einen pH-Wert von etwa bis etwa 10 aufweist und die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, das die Cystin-Bindung spaltet, in Kontakt gebracht wird, wobei ein im wesentlichen maximales Aufspalten der Cystin-Bindung erreicht wird, und das Haar in eine gestreckte Konfiguration gebracht wird;
    b) das Haar abgestreift wird, um die viskose reaktive Reduktionslösung zu entfernen; und
    c) das Haar etwa 5 bis etwa 10 Minuten mit einer viskosen Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und die gewünschte gestreckte Konfiguration zu erhalten, wobei die viskose Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, das in einer Konzentration bis zu einer gesättigten Lösung vorliegt, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung,
    BAD ORlGiNAL
    enthaltend "bis zu 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxylgruppe, in einer Konzentration bis zu etwa 25 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, sowie deren Mischungen.
    8. Verfahren nach Anspruch 1 zum Wellen von lockigem oder krausem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar über einen Zeitraum mit einer viskosen reaktiven Reduktionslösung, die einen pH-Wert von etwa 6 bis etwa 10 aufweist und die ein Reduktionsmittel enthält, das die Cystin-Bindung spaltet, in Kontakt gebracht wird, die ausreicht um ein im wesentlichen maximales Aufbrechen der Oystin-Bindung zu erreichen, und das Haar in eine gestreckte Konfiguration gebracht wird;
    b) das Haar abgestreift wird, um die viskose reaktive Reduktionslösung zu entfernen;
    c) das Haar über einen Zeitraum mit einer viskosen Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und die gewünschte gestreckte Konfiguration zu erhalten,
    wobei die viskose Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, einer wasserlöslichen hydroxyorganisehen Verbindung, enzhaltend bis zu 4 Kohlenstoffatone und mindestens eine Hydroxylgruppe, sowie deren Mischungen;
    d) die viskose Protein-Erweichungslösung aus dem Haar ausgespült wird;
    e) das Haar auf Wickel aufgewickelt wird und das aufgewickelte Haar der Einwirkung einer reaktiven Reduk-
    tionslösung ausgesetzt wird, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, das die Uystin-Bindung spaltet, wobei ein im wesentlichen maximales Aufspalten der Cystin-Bindung erreicht wird;
    f) das Haar abgestreift wird, um die reaktive Reduktionslösung zu entfernen;
    g) das Haar über einen Zeitraum mit einer Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und eine gewünschte krause Konfiguration zu erhalten, wobei die Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung, enthaltend bis zu 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxylgruppe, sowie deren Mischungen;
    h) die Protein-Erweichungslösung aus dem Haar ausgespült wird; und
    i) zur Zurückbildung der Cystin-Bindungen ein Oxidationsmittel auf das aufgewickelte Haar einwirken gelassen wird.
    9. Verfahren nach Anspruch 1 zum Wellen von lockigem oder krausem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das Haar etwa 5 bis etwa 20 Minuten mit einer viskosen reaktiven Reduktionslösung , die einen pH-Wert von etwa 6 bis etwa 10 aufweist und die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, das die Cystin-Bindung spaltet, in Kontakt gebracht wird, wobei ein im wesentlichen maximales Aufspalten der Cystin-Bindung erreicht wird, und das Haar in eine gestreckte Konfiguration gebracht wird;
    b) das Haar abgestreift wird, um die viskose reaktive Reduktionslösung zu entfernen;
    8AD ORIGINAL
    c) das Haar etwa 5 "bis etwa 10 Minuten mit einer viskosen Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, um die Protein-Erweichung im Haar zu "bewirken und die gewünschte gestreckte Konfigutation zu erhalten,
    wobei die viskose Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsraittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, das in einer Konzentration bis zu einer gesättigten Lösung vorliegt, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung, enthaltend bis zu 4- Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxylgruppe, in einer Konzentration bis zu etwa 25 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, sowie deren Mischungen;
    d) die viskose Protein-Erweichungslösung aus dem Haar ausgespült wird;
    e) das Haar auf Wickel aufgewickelt wird und das aufgewickelte Haar der Einwirkung einer reaktiven Reduktionslösung ausgesetzt wird, die mindestens ein Reduktionsmittel enthält, das die Cystin-Bindung spaltet, wobei ein im wesentlichen maximales Aufspalten der Cystin-Bindung erreicht wird;
    f) das Haar abgestreift wird, um die reaktive Reduktionslösung zu entfernen;
    g) das Haar über einen Zeitraum mit einer Protein-Erweichungslösung in Kontakt gebracht wird, die ausreicht, um die Protein-Erweichung im Haar zu bewirken und eine gewünschte krause Konfiguration zu erhalten, wobei die Protein-Erweichungslösung eine wässrige Lösung mit einem pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 ist, die eine wässrige Lösung von mindestens einem Protein-Erweichungsmittel umfaßt, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem mehrwertigen Ion, das in einer
    BAD ORi'
    Konzentration bis zu einer gesättigten lösung vorliegt, einer wasserlöslichen hydroxyorganischen Verbindung, enthaltend bis zu 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxylgruppe, in einer Konzentration bis zu etwa 25 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, sowie deren Mischungen;
    h) die Protein-Erweichungslösung aus dem Haar ausgespült wird; und
    i) zur Zurückbildung der Cystin-Bindungen ein Oxidationsmittel auf das aufgewickelte Haar einwirken gelassen wird.
    10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
    9, dadurch gekennzeichnet, daß
    die hydroxyorganische Verbindung Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Butanol, Isoamylalkohol oder Propylenglykol ist.
    11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
    10, dadurch gekennzeichnet, daß
    das Reduktionsmittel Glycerinmonothioglykolat ist und die viskose reaktive Reduktionslösung einen pH-Wert von etwa 6 bis etwa 7 aufweist.
    12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das mehrwertige Ion in einer Konzentration von etwa bis etwa 10 Gew.-% , bezogen auf die Lösung, zugegen ist.
    13· Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die hydroxyorganische Verbindung in einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 20 Gew.-9b, bezogen auf die Lösung, zugegen ist.
    ORIGINAL
    14· Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Protein-Erweichungslösung einen pH-Wert von etwa 6 "bis etwa 7 aufweist.
    15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel Gycerinmonothioglykolat oder Ammoniumthioglykolat ist.
    16. Wässrige Protein-Erweichungslösung zum Aufbrechen der Cystin-Bindungen im Haar, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens ein mehrwertiges Ion in einer Konzentration bis zur gesättigten Lösung und mindestens eine hydroxyorganische Verbindung, ausgewählt aus Alkoholen und Polyolen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, in einer Konzentration bis zu etwa 25 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, enthält, wobei die Lösung einen pH-Wert von etwa 2 bis etwa 10 aufweist.
    17. Lösung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die hydroxyorganische Verbindung in einer Konzentration von etwa 1 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, zugegen-ist.
    18. Lösung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß
    die hydroxyorganische Verbindung Äthanol, Isopropanol, Butanol, Isoamylalkohol oder Propylenglykol .ist.
    19· Lösung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wässrige Mischung von Mg+"1* und wenigstens einer hydroxyorganischen Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe Äthanol, Isopropanol, Butanol, Isoamylalkohol und Propylenglykol ist.
    BAD 0R^ll>iru- "f
    j ■ ■· - 10 -
    1 20. Lösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis
    1 19, dadurch gekennzeichnet, daß
    • sie zusätzlich ein Gelierungsmittel enthält.
    21. Lösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
    das mehrwertige Ion in einer Konzentration von etwa . 1 bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung, zugegen
    ■ ist.
    22. Lösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 16 bis : 21, dadurch gekennzeichnet, daß
    ■ sie einen pH-Wert von etwa 6 bis etwa 7 aufweist.
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