DE3490361T1 - Verschleißfeste gesinterte Legierung auf Eisenbasis - Google Patents
Verschleißfeste gesinterte Legierung auf EisenbasisInfo
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Description
Verschleißfeste gesinterte Legierung Eisenbasis
Die vorliegende Erfindung betrifft eine · verschleißfeste
gesinterte Legierung auf Eisenbasis, die als Material für bewegliche Teile eines Ventilmechanismus in einer geschlossenen
Verbrennungskraftmaschine verwendet wird.
Der Ventilmechanismus einer geschlossenen Verbrennungskraftmaschine
muß einer hohen Betriebsbelastung standhalten. Insbesondere bewegliche Teile des Ventilmechanismus, wie z.B.
eine Nockenwelle und ein Ventilbetätigungshebel, müssen hohen Flächendrucken standhalten. Einige Legierungen auf
Eisenbasis aus gesintertem Pulver wurden als Material für bewegliche Teile getestet, nicht nur um die vorgenannten
Anforderungen zu erfüllen, sondern auch um das Gewicht der Kraftmaschine zu reduzieren.
Ein solches Material, welches eine Zusammensetzung von 2,5 bis 7,5 Gew.% Chrom, 0,1 bis 3,0 Gew.% Mangan, 0,2 bis
0,8 Gew.% Phosphor, 1,0 bis 5,0 Gew.% Kupfer, 0,5 bis 2,0 Gew.% Lithium, weniger als 3,0 Gew.% Molybdän und der verbleibende
Teil Ei sen, aufweist, ist in derjP-A 56-12 353 offenbart Die maschinelle Verarbeitbarkeit (spanabhebende Bearbeitbarkeit)
ist jedoch nicht imitier zufriedenstellend, da das Material
mehr als 2,5 Gew.% Chrom enthält.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gesinterte Eisenlegierung zur Verfügung zu stellen, die
hinsichtlich der maschinellen Bearbeitbarkeit (spanabhebenden Bearbeitbarkeit) und der Verwendbarkeit als Material
für bewegliche Teile in einer Verbrennungskraftmaschine den bekannten Materialien überlegen ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine verschleißfeste bzw. abriebbeständige gesinterte
Eisenlegierung mit Gehalten von (jeweils in Gewichtsprozent) 1,5 bis 2,5 % Kohlenstoff, 0,5 bis 3,0 % Silicium
und 0,2 bis 0,6 % Phosphor, zur Verfügung gestellt wird. Gemäß verschiedener bevorzugter Ausführungsformen enthält
die Legierung 1,0 Gew.% Mangan oder weniger und/oder 1,0 bis 4,0 Gew.% Kupfer und/oder eines oder mehrere
Metalle aus der Gruppe Molybdän, Nickel und Chrom in einer Menge von 2,0 Gew.% oder weniger.
Der Grund für einen Kohlenstoffgehalt im Bereich von
1,5 bis 2,5 Gew.% liegt darin, daß ein Gehalt von mehr als 2,5 Gew.% Kohlenstoff nicht nur dazu führt, daß die Legierung
infolge eines Überschusses an freiem Graphit spröde wird, sondern auch die maschinelle Verarbeitbarkeit infolge
der Bildung eines Überschusses von hochfestem eutektischem Fe-C-P-Eteadit schlechter wird. Andererseits führt ein Anteil
von weniger als 1,5 Gew.% C zur Ausfällung einer unzureichenden Menge von Zementit und Steadit, welcher einen
niedrigen Erstarrungspunkt hat, um die Bildung einer flüssigen Phase zu fördern, so daß die Legierung weder eine Verbesserung
der Verschleißfestigkeit noch eine Verbesserung der Neigung zur leichten Bildung einer flüssigen Phase bei der
Sinterung aufweist. Daher ist die Menge an C auf den Bereich von 1,5 bis 2,5 Gew.% beschränkt, um eine geeignete Menge an
Zementit und Steadit auszufällen, um die Bildung der flüssigen
Phase bei der Sinterung zu fördern und die maschinelle
Verarbeitbarkeit der Legierung zu verbessern.
Der Grund für einen Si-Anteil im Bereich von 0,5 bis 3,0 Gew.%
liegt darin, daß ein Si-Gehalt von mehr als 3,0 Gew.% dazu
führt, daß die Legierungspulver weniger formbar sind, daß die Legierung, wenn sie gesintert wird, stärker deformierbar
ist und daß die Legierungsmatrix spröde wird. Silicium ist jedoch ein wichtiger Bestandteil für die Bildung einer
flüssigen Phase, wenn der C- und P-Gehalt relativ gering
ist, so daß der Si-Gehalt nicht unter 0,5 Gew.% liegen sollte.
Der Grund für einen Phosphor-Gehalt in einem Bereich von
0,2 bis 0,6 Gew.% liegt darin, daß ein Anteil von mehr als 0,6 Gew.% P durch eine übermäßige Erzeugung von Steadit zu
einer Versprödung der Legierung und einer Verschlechterung der maschinellen Verarbeitbarkeit führt. Ist der Gehalt an
ρ jedoch weniger als 0,2 Gew.%, führt die Ausfällung einer unzureichenden Menge an Steadit dazu, daß die Legierung
nicht leicht eine flüssige Phase bei der Sinterung ergibt, und damit die Bindungseigenschaft verschlechtert wird.
Der Grund dafür, daß gemäß einer bevorzugten Ausführungsform 1,0 Gew.% Mangan zugegeben wird, liegt darin, daß,
obwohl Mangan eine Kompnente. zur Erhöhung der Festigkeit der Matrix ist, ein Gehalt von mehr als 1,0 Gew.% Mangan die Formungseigenschaften der Legierungspulver und die Sintergeschwin-
digkeit in einem solchen Ausmaß verringert, daß große Poren in der gesinterten Legierung zurück bleiben.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Legierung zusätzlich zu den zuvor genannten Materialien
Kupfer zugegeben. Kupfer ist wirksam, um die Festigkeit der
M.'ii fix und ilie Zug-bzw. Zerreißfestigkeit der Legierung zu
erhöhen. Ein Gehalt von mehr als 4,0 Gew.% Kupfer verursacht jedoch kein Schrumpfen, sondern eine Ausdehnung der in der
flüssigen Phase gesinterten Legierung. Andererseits hat ein Gehalt von weniger als 1,0 Gew.% Kupfer keine Wirkung auf
die Erhöhung der Festigkeit der Matrix und der Zugfestigkeit. Daher ist die Zugabe von Kupfer auf einen Bereich von
1,0 bis 4,0 Gew.% beschränkt.
Gemäß einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Legierung mindestens eines der Metalle Mo, Ni und/oder
Cr zugegeben, da diese Metalle die Festigkeit der Matrix erhöhen. Die Menge sollte weniger als 2,0 Gew.%
betragen, da sich sonst die maschinelle Verarbeitbarkeit der Legierung durch überschüssige Ausfällung von Carbid und
erhöhten Martensife- und Banit-Gehalt in der Matrix verschlechtern
würde.
Die erfindungsgemäße Legierung wird vorzugsweise für bewegliche
Teile von Nockenwellen und Ventilbetätigungshebeln verwendet und wird bevorzugt bei einer solchen Sintertemperatur
gesintert, bei der eine flüssige Phase vorliegt. Die Vorform des Legierungspulvers wird nach Aufbringen auf
den Grundkörper auf diesen aufgezogen und fest mit diesem durch eine Sinterung in flüssiger Phase verbunden. So werden
z.B. Nockenhöcker sinterbarer Legierungspulver lose auf eine Welle aus Stahlrohr aufgebracht und anschließend
bei einer Temperatur gesintert, die eine flüssige Phase ergibt, wobei der Nockenhöcker stark verdichtet und fest
mit der Welle verbunden wird.
Die erfindungsgemäße gesinterte Legierung auf Eisenbasis
weist eine Struktur auf, in der Zementit und Steadit als Netzwerk in der Matrix verteilt sind, wodurch sich eine
hervorragende Verschleißfestigkeit ergibt. Die Legierungspulver werden leicht geformt und fest an den Grundkörper gebunden,
woraus die Rentabilität der erfindungsgemäßen Le-
gierung resultiert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung und den Beispielen erläutert.
Die Figuren 1 bis 5 stellen 200-fach vergrößerte Fotomikrographien
dar, die die MikroStruktur der erfindungsgemäßen Legierung zeigen, wobei die Bezugszeichen A, B und
C eine Pearlit-, Carbid- bzw. Banit-Matrix bedeuten.
Beispiele 1 - 5
In den Beispielen 1-5 wurden die entsprechenden Komponenten dem Pulver der Eisenbasis zugegeben und mit Zink-Stearat
vermischt. Die Mischung wurde jeweils unter einem Kompressionsdruck in einem Bereich von 400 MPa bis
6 00 l-Ta verdichtet und anschließend bei einer Temperatur
von 1100 bis 1200 0C in einem Ofen in einer Atmosphäre
aus gecracktem Ammoniak gesintert. Die Zusammenset-
2Q zung der Legierungen der Beispiele 1-5 und deren Härte
und Dichte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Tabelle | ,8 | ,3 | 1 | Bsp | . 2 | 0 | Bsp | . 3 | 0 | Bsp | . 4 | 5 | Bsp | . 5 | 0 | |
je Komponente | Bsp. 1 | ,2 | ,79 | 70 | 85 | 83 | 10 | |||||||||
(Gew.%) | ,4 | 2, | 0 | 1, | 8 | 1, | 8 | 2, | 0 | |||||||
C | 1 | ,3 | 0, | 8 | 1, | 2 | 1, | 2 | 1, | 3 | ||||||
Si | 1 | ,0 | 0, | 45 | 0, | 4 | 0, | 45 | 0, | 5 | ||||||
P | 0 | - | - | 0, | 3 | 0, | 2 | o, | 5. | |||||||
30 Mn | 0 | - | - | - | - | - | ||||||||||
Cu | 2 | - | - | 0, | 8 | - | o, | 8 | ||||||||
Mo | Rest | - | - | 0, | 6 | - | ||||||||||
Cr | 104 | - | - | - | 1, | 0 | ||||||||||
Ni | 6 | Rest | Rest | Rest | Rest | |||||||||||
35 Fe | 102, | 104, | 104, | 118, | ||||||||||||
Härte (HRB)* | 6, | 6, | 6, | 7, | ||||||||||||
Dichte (g/cm ) |
* Härte HRB = Härte nach Rockwell-Brinell
Die gesinterten Legierungen der Beispiele 1 bis 4 sind als Mikrographie in den Figuren 1 bis 4 dargestellt, wobei alle
Legierungen eine Struktur haben, in der Zementit- und Steadit-Carbide
B, die weiß erscheinen, als Netzwerk über eine Pearlit-Matrix A, die schwarz erscheint, verteilt sind und
sich eine Härte von mehr als HRB 100 und eine Dichte von mehr als 6,70 g/cm ergibt. Andererseits hat die gesinterte
Legierung von Beispiel 5 (mikrographisch in Figur 5 dargestellt) eine solche Struktur, daß die weißen Carbide B als
Netzwerk über die schwarze Banit-Matrix C verteilt sind, und die Härte HRB 118 und die Dichte 7,10 g/cm beträgt.
Aus dem vorher Gesagten geht hervor, daß in allen Beispielen 1 bis 5 sehr harte Legierungen mit hoher Dichte und hoher
Verschleißfestigkeit erhalten werden, die hinsichtlich der maschinellen Verarbeitbarkeit den bisherigen Materialien
überlegen .sind, da sie keine oder nur geringe Anteile, wie Cr, enthalten, die die maschinelle Verarbeitbarkeit verschlechtern.
°ie erfindungsgemäße verschleißfeste Legierung auf Eisenbasis
ist als Material für gleitende Teile, wie Nocken in einer Nockenwelle und Ventilstößel in einem Ventilbetätigungshebel,
für die Verwendung in einer geschlossenen Verbrennungskraftmaschine
geeignet.
Claims (9)
1. Verschleißfeste, in flüssiger Phase gesinterte Eisenlegierung, gekennzeichnet durch
folgende Gehalte, jeweils in Gewichtsprozent: 1,5 bis 2,5 % Kohlenstoff,
0,5 bis 3.0 % Silicium und 0,2 bis 0,5 % Phosphor.
0,5 bis 3.0 % Silicium und 0,2 bis 0,5 % Phosphor.
2. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt von weniger: als 1,0 % Mangan.
3. Legierung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt von 1,0 bis 4,0 % Kupfer.
4. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen zusätzlichen Gehalt von weniger als 2,0 % mindestens eines der Metalle Molybdän, VJoIfram oder
Nickel.
5. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch eine Dichte von über 6,70 g/cm
6. Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine Rockwell-Brinell Härte von über 100.
7. Verfahren zur Herstellung einer Eisenlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Legierungsbestandteile bei
Drücken von 400 bis 600 MPa verdichtet und anschließend bei Temperaturen von 1100 bis 12000C in flüssiger Phase
sintert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung in einer Ammoniak-Atmosphäre durchführt..
9. Verwendung der Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,oder wie nach einem der Ansprüche 7 und 8 erhalten,
als Material für bewegliche Teile eines Ventilmechanismus'
. in einer geschlossenen Verbrennungskraftmaschine.
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