DE348054C

DE348054C - Tragflaeche fuer Flugzeuge mit vorderer Verdickung

Info

Publication number: DE348054C
Application number: DEL50190D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1922-12-16

Description

Tragfläche für Flugzeuge mit vorderer Verdickung. Es ist bekannt, den Flügeln von Flugzeugen einen tropfenförmigen, nach unten konkaven Querschnitt zu geben, dessen verdicktes Ende in der Flugrichtung vorn liegt. Ein solcher Flügel kann einen »negativen Anstellwinkel« haben, d. h. seine vordere Unterkante kann tiefer liegen als seine hintere Unterkante. Während des Fluges bildet die Luft unter der Höhlung des Flügels einen sich nach vorn überschlagenden Wirbel und übt hierdurch auf den Flügel einerseits einen Auftrieb, anderseits einen Vortrieb aus. Die Größe des Auftriebes und die Größe des Vortriebes hängen außer von der relativen Geschwindigkeit der Luft und von der Form, Größe und Oberflächenbeschaffenheit :der unteren Höhlung des Flügels (und außer von den jeweiligen durch die Temperatur, Feuchtigkeit, Kohäsion usw. bedingten physikalischen Eigenschaft der Luft) von der Luftmenge ab, welche an der Wirbelbildung beteiligt wird.
Die Erfindungbesteht nun darin, daß in der vorderen Verdickung der Tragfläche eine nach, unten offene, rinnenartige Vertiefung gebildet wird. Es sind zwar schon Vertiefungen an Tragflächen bekannt. Diese liegen aber nicht in der Verdickung und haben auch einen anderen Zweck. Der in der vorderen rinnenartigen Vertiefung stetig sich neu bildende und von der Flügelmitte beiderseits korkenzieherförmig abwandernde Wirbel begünstigt die Bildung des hinteren, ebenfalls von der Flügelmitte aus nach beiden Seiten korkenzieherförmig abwandernden Wirbels in gleicher Weise b-zw. in noch stärkerer Weise, als wenn die Vorderkante voll ausgebildet wäre. Denn es wird erst der unterhalb des vorderen Wirbels vorbeistreichenden Luft ermöglicht, unter .die hintere Höhlung des Flügels zu gelangen: Es nimmt aber an der Bildung des hinteren Wirbels nicht nur die gleiche Luftmenge teil, die daran beteiligt sein würde, wenn die Vorderkante des Flügels um -den Durchmesser des vorderen Wirbels verdickt wäre, sondern eine noch größere Luftmenge, da durch den vorderen Wirbel eine saugende oder zentripetale Wirkung auf die Luftteilchen ausgeübt wird, und zwar nicht nur auf diejenige Luftschicht, welche vollständig a1% gelenkt wird und selbst den vorderen Wirbel bildet, sondern auch auf die weiter nach unten liegenden- Luftschichten, welche zwar nicht so weit abgelenkt werden, daß sie in den vorderen Wirbel hineingezogen werden, aber doch noch eine gewisse Ablenkung und eine gewisse Festhaltung an der Unterfläche des Flügels erfahren. Die Höhe der Luftschicht, welche an der Bildung des hinteren Wirbels teilnimmt, ist infolgedessen eine größere, als sie wäre, wenn der durch die rinnenartige Vertiefung und den vorderen Luftwirbel gebildete Raum .mit Flügelmasse angefüllt wären. Zu dem Auftrieb und zu dem Vortrieb, die durch den hinteren Wirbel erzielt werden, kommen nun noch der durch den vorderen Wirbel bewirkte Auftrieb und Vortrieb hinzu.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in vier Ausführungsbeispielen .dargestellt.
Abb. i ist die schematische Zeichnung des den vier Ausführungsbeipielen gemeinamen Querprofils.
Abb. 2 bis 5 sind Flügellängsschnitte.
In den Abb. 2 und 3 hat Idas Längsprofil eine gekrümmte und in den Abb. ¢ und 5 eine geknickte Form. In den Abb. 2 und 4 ist die im Längsschnitt nach Z-Z der Abb. i die bei der Flügelwurzel beginnende und allmählich auslaufende, rinnenartige Vertiefung bis zum Flügelende, in den Abb. 3 und 5 nicht bis zum Flügelende durchgeführt. -Hinter der Vorderkante b des Flügels ist eine rinnenartige Vertiefung a gebildet. Hinter dieser liegt die größere Höhlung c. Die Rippe zwischen den beiden Höhlungen d und c ist mit d bezeichnet.
Die ungefähre äußere Grenze des vorderen Luftwirbels ist mit c, die ungefähre äußere Grenze des hinteren Luftwirbels ist mit f bezeichnet.

Claims

PATENT-ANSPRUcH: Tragfläche für Flugzeuge mit vorderer Verdickung und mach unten offener Höh- lung, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verdickung der Tragfläche eine im Längsprofil von der Flügelmitte aus nach beiden Seiten schräg abfallende, nach unten offene, rinnenartige Vertiefung angebracht ist, welche nach der Flügelspitze zu allmählich ausläuft.