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Gegen eine schräge Decke hochraffbarer Trennvorhang
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Die Erfindung betrifft einen gegen eine schräge Decke hochraffbaren,
aus zwei durch Querschnüre verbundenen Vorhangschalen bestehenden Trennvorhang,
mit gegenüber der Horizontalen geneigtem oberen Rand, mit am unteren Vorhangrand
angebrachter Raffstange und mit einer Vielzahl von Zuggurten oder dgl., welche an
der Raffstange befestigt sind und welche im Bereich des oberen Randes über Umlenkrollen
einer Wickelwelle zugeführt sind, auf der für jeden Zuggurt eine Wickeltrommel angeordnet
ist, deren Kerndurchmesser der jeweiligen Aufzugshöhe des zugeordneten Gurtes proportional
ist.
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Ein derartiger Trennvorhang für schräge Decken ist durch das DE-GM
81 11 725.6 bekannt. Der dortige Trennvorhang greift dabei im wesentlichen auf Bestandteile
eines üblichen Trennvorhangs für horizontale Decken zurück, wie er beispielsweise
in der DE-PS 27 22 143 beschrieben ist. Durch die Anpassung der Kerndurchmesser
der verschiedenen Wickel trommeln an die jeweilige Aufzugshöhe des zugeordneten
Gurtes wird in dem DE-GM zusätzlich erreicht, daß die Raffstange beim Aufziehen
des Vorhangs eine gleichmäßige Schwenkbewegung ausführt und am oberen Punkt in ihrer
Lage der Deckenschräge angepaßt ist, so daß der: Trennvorhang vollständig in der
Dachkonstruktion, z. B. zwischen zwei Bindern, versenkt werden kann. Aufgrund der
überlagerten Vertikal- und Schwenkbewegung der Raffstange entstehen jedoch beim
Aufziehen des bekannten Trennvorhangs unerwünschte Vertikal- und Diagonalfalten,
die die weitere Bildung von Raffalten behindern, wodurch das Aufziehen von Vorhänge
aus relativ steifen Materialien, z. B.
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Kunstleder, unmöglich ist oder zumindest die Gefahr eines Gurtabrisses
besteht, Die aus diesem Grunde bisher nur verwendeten weichen Vorhangmaterialien,
z. B. Segeltuch, haben im herabgelassenen Zustand aber nur eine ungenügende schalldämmende
Wirkung, sind empfindlich gegenüber Stößen, z. B. dem Aufprall von Bällen, und haben
ein vergleichsweise unschönes Aussehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Trennvorhang
zu schaffen, bei dem sich beim Aufziehen keine Vertikal- und Diagonalfalten bilden.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorhangschalen
in an sich bekannter Weise aus Kunstleder oder einem ähnlich steifen und schweren
Material bestehen und daß - bei in die Horizontale herabgelassener Raffstange betrachtet
- zumindest die im Bereich größerer Vorhanghöhe angeordneten Zuggurte zur niedrigen
Vorhangseite hin geneigt sind. Bei dieser Anordnung der Zuggurte wird der Vorhang
zwar in herabgelassenem Zustand durch Querkräfte belastet; doch führt dies infolge
der Breithaltung durch die Raffstange nicht zu einer Bildung von Vertikal- oder
Diagonalfalten, zumal die Vorhangschalen aufgrund ihrer Eigengewichtsbelastung eine
große Quersteifigkeit und insbesondere Querstabilität aufweisen. Aufgrund der Steifigkeit
des Vorhangmaterials führt die Raffstange beim Aufziehen des Vorhangs neben der
Vertikal- und Schwenkbewegung auch eine Querbewegung aus, wodurch die Zuggurte eine
zunehmend steilere Ausrichtung bekommen und daher keine oder nur noch geringfügige
Querkräfte auf die Vorhangschalen wirken.
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Infolgedessen kann es trotz sinkender Querstabilität der Vorhangschalen
auch beim Heraufziehen des Vorhangs nicht zu einer Bildung von Vertikal- und Diagonalfalten
kommen.
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Auch Vorhänge aus Kunstleder oder ähnlich steifem Material
lassen
sich- damit ohne die Gefahr eines Zuggurtabrisses und ohne komplizierte Zusatzeinrichtungen
aufziehen.
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Der Erfindung zufolge können die Zuggurte strahlenförmig mit einem
hoch über dem Trennvorhang liegenden Strahlenzentrum verlaufen. Bei dieser Ausführungsform
nimmt die Neigung der Zuggurte von der hohen zur niedrigen Vorhangseite hin kontinuierlich
ab, so daß sich eine besonders gleichmäßige Raffaltenbtld.ung ergibt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der kürzeste
Zuggurt senkrecht gerichtet sein. Bei dieser Ausgestaltung neigt sich der kürzeste
Zuggurt beim Aufziehen des Vorhangs zunehmend in Richtung auf die hohe Vorhangseite
hin, während die Zuggurte auf der hohen Vorhangseite nach wie vor in entgegengesetzter
Richtung ausgerichtet sind. Von daher wird bereits etwa bei halber Aufzugshöhe für
die Raffstange eine Gleichgewichtsposition und damit eine weitgehende Querkraftentlastung
der Vorhangschalen erreicht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann jede Vorhangschale
aus einer Vielzahl übereinander angeordneter Zuschnitte zusammengenäht. sein, die
als Kreisringsektoren zugeschnitten sind, denen als Kreiszentrum der Schnittpunkt
der seitlichen Verlängerungen des oberen und unteren Randes des Trennvorhanges vorgegeben
ist und
kann der Hubbewegung der Raffstange eine Schwenkbewegung
um dieses Kreiszentrum überlagert sein. Durch die Zusammensetzung der Vorhangschalen
aus einer Vielzahl von Zuschnitten in Form von Kreisringsektoren wird eine fächerartige
Rafffaltenbildung unterstützt, die der Schwenkbewegung der Stange exakt angepaßt
ist, wobei allerdings der Bezug auf ein gemeinsames Kreiszentrum die notwendige
Voraussetzung ist. Die Orientierung der Nähte zwischen den Zuschnittbahnen auf ein
gemeinsames Kreiszentrum stellt sicher, daß beim Hochraffen keine Vertikal- und
Diagonal falten auftreten, wobei sich die erhöhte Nahtsteifigkeit sogar positiv
auf die Querstabilität des Vorhangs auswirkt.
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Der Erfindung zufolge können die Querschnüre auf Kreisbögen.
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um das Kreiszentrum der Raffstangenverschwenkung verteilt sein. Durch
diese Maßnahme legt sich der Trennvorhang beim Aufziehen besonders gleichmäßig auf
die Raffstange auf.
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Nach.der Erfindung können - bei in die Horizontale herabgelassener
Raffstange betrachtet - die Umlenkrollen jeweils zwischen der die raffschienenseitige
Gurtbefestigungsstelle enthaltenden Vertikale und der von dieser Befestigungsstelle
beschriebenen Kreisbogenbahn liegen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform können
dabei die Umlenkrollen jeweils zwischen dieser Vertikalen und der.Kreisbogenbahn
verstellbar montiert sein. Der Bereich zwischen der Vertikalen und
der
Kreisbogenbahn gibt einen technisch sinnvollen Spielraum für die Position der Umlenkrollen
an, wobei die Position auf der Vertikalen vorzugsweise für die Umlenkrollen auf
der niedrigeren Vorhangseite und die Position auf der Kreisbogenbahn für die Umlenkrollen
auf der hohen Vorhangseite in Frage kommen. Die genaue Einstellung der Umlenkrollen
hängt im wesentlichen von dem spezifischen Gewicht und der Steifigkeit der Vorhangschalen
ab. Da hier eine exakte rechnerische Vorherbestimmung nur begrenzt möglich ist,
ist über die Verstellbarkeit der Umlenkrollen eine optimale Anpassung an die tatsächlichen
Gegebenheiten auch noch nach der Montage des Vorhangs möglich.
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Gemäß einer weiteren, alternativen Ausführungsform der Erfindung können
- bei in die Horizontale herabgelassener Raffstange - die Zuggurte vertikal verlaufen
und kann die Raffstange lose verfahrbar oder verschiebbar in am unteren Vorhangrand
befestigten, den Gruppen von übereinanderliegenden Querschnüren jeweils zugeordneten
Raffschlitten gelagert sein. Bei dieser Ausführungsform wird mit Hilfe der verschiebbaren
Raffschlitten eine Querkraftentkopplung zwischen Vorhangschalen und Raffstange erzielt,
so daß die Raffstange nahezu keine Querbewegungen mehr ausführt und dennoch sich
der Vorhang, bedingt durch seine Eigensteifigkeit, in optimaler Weise auf der Raffstange
auflegt.
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Alternative Lösungen der Erfindungsaufgabe geben die Nebenansprüche
9 und 10 an. Nach einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung können
schließlich - bei in die Horizontale herabgelassener Raffstange -die Zuggurte vertikal
verlaufen und können die unteren Enden der Zuggurte an längs der Raffstange gegen
die Kraft voh Rückstellfedern. verschieblichen Gurtschlitten befestigt sein. Gemäß
der Erfindung kann dabei der Federweg der Rückstellfedern den lokalen Querbewegungskomponenten
der Raffstange annähernd gleich sein. Damit behalten die Zuggurte trotz einer Querbewegung
der Raffstange stets ihre vertikale Ausrichtung bei. Der Erfindung zufolge kann
hier schließlich die Raffstange lose verfahrbar oder verschiebbar in am unteren
Vorhangrand befestigten, den Gruppen von übereinanderliegenden Querschnüren jeweils
zugeordneten Raffschlitten gelagert sein. Bei einer solchen Querkraftentkopplung
zwischen Vor.hangschalen und Raffstange wird durch die verschieblichen Gurtschlitten
die beim Hochraffen durch die Schrägstellung der Raffstange hervorgerufene Verkürzung
des Horizontalabstandes zwischen den Gurtbefestigungspunkten ausgeglichen.
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Bei einem gegen eine horizontale Decke hochraffbaren, mit einem schrägen,
unteren Rand versehenen Trennvorhang kann ebenfalls in analoger Anwendung der Erfindungslehre
die Bildung von störenden Vertikal- oder Diagonalfalten vermieden werden. Der Nebenanspruch
11 gibt eine Lösung für diesen Anwendungsfall an.
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Die in den Unteransprüchen 2 bis 7 angegebenen Merkmale können der
Erfindung zufolge auch bei den alternativen Lösungen gemäß den Nebenansprüchen 8
bis 12 vorgesehen werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben,
in der zeigen Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Trennvorhanges nach der Erfindung
mit den Bewegungsbahnen der Gurtbe fes t.i gungspunkte an der Raffstange, Fig. 2
einen Trennvorhang mit als Kreisringsektoren ausgebildeten Zuschnittbahnen, Fig.
3 den Trennvorhang nach Fig. 1 in abgelassenem Zustand,
Fig. 4
den Trennvorhang nach Fig. 3 in halb aufgezogenem Zustand, Fig. 5 den Trennvorhang
nach Fig. 3 in fast vollständig aufgezogenem Zustand, Fig. 6 einen Trennvorhang
mit von dem theoretischen Kreisbogen abweichender Aufzugsbahn in nahezu aufgezogenem
Zustand, Fig. 7 einen Trennvorhang mit einer schematischen Darstellung der Einstellungsbereiche
der Umlenkrollen, Fig. 8 einen Trennvorhang mit geneigtem oberen und mit geneigtem
unteren Vorhangrand, Fig. 9 einen Trennvorhang für horizontale Decken mit schrägem
unteren Rand, Fig. 10 einen Trennvorhang mit über Raffschlitten verfahrbarer Raffstange,
Fig. 11 einen Trennvorhang mit verschiebbaren, federnd abgestützten Umlenkrollen,
Fig.
12 und 13 zwei Ausführungsformen mit seitlichen Führungen der Raffstange, Fig. 14
einen Trennvorhang mit Raffschlitten und zusätzlichen Gurtschlitten, Fig. 15 eine
schematische Darstellung zur Funktion des Trennvorhanges nach Fig. 14, Fig. 16 einen
Gurtschlitten des Trennvorhanges nach Fig. 14 und Fig. 17 den Gurtschlitten gemäß
einem Schnitt XVII-XVII in Fig. 16.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Halle 1 mit einer schrägen
Decke 2, an der ein Trennvorhang 3 aufgehängt ist. Der Trennvorhang 3 weist eine
vordere und eine hintere Vorhangschale 4, eine Raffstange 5, eine Wickelwelle 6
mit nicht näher gezeigten Wickeltrommeln und einem Antriebsmotor, Umlenkrollen 7,
8, 9, 10, 11 und Zuggurte 12, 13, 14, 15, 16 auf Bei realen Trennvorhängen,
die
bis 30 Meter Breite und mehr besitzen können, ist selbstverständlich die Zahl der
Umlenkrollen und der zugeordneten Zuggurte wesentlich größer als fünf. Da die Kerndurchmesser
der Wickel trommeln der jeweiligen Aufzugshöhe des zugeordneten Gurtes proportional
sind, führt die Raffstange 5 beim Aufziehen eine Schwenkbewegung um ein Kreiszentrum
17 aus, welches auf dem Schnittpunkt der seitlichen Verlängerungen 18, 19 des oberen
Randes 20 und des unteren Randes 21 der Vorhangschalen 4 liegt. Um eine von Vertikal-
und Diagonalfalten freie Raffung des Trennvorhanges 3 zu erreichen, muß sich die
Raffstange 5 beim Aufziehen möglichst genau entlang von Kreisbogenbahnen 22, 23,
24, 25, 26 bewegen, d. h. zusätzlich zu einer reinen Rotations- auch eine Querbewegung
ausführen und damit eine strichpunktiert gezeichnete Endposition 27 erreichen, in
welcher der Vorhang vorteilhafterweise, z. B. zwischen Bindern 28, in der Decke
2 versenkt ist.
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In Anpassung an diese ideale Kreisbahn wird der Trennvorhang 3 vorteilhafterweise
aus Zuschnitten 29 in Form von Kreisringsektoren hergestellt, welche ebenfalls auf
das Kreiszentrum 17 orientiert sind. Da nur in seltenen Fällen Kunstlederbahnen
in der Größe eines Trennvorhangs zur Verfügung stehen, ist der Aufbau der Vorhangschalen
4 aus einer Vielzahl von Zuschnitten 29 als Normalfall anzusehen. Dieser fächerförmige
Aufbau ist aber der Ubersichtlichkeit halber
in den übrigen Darstellungen
nicht explizit eingezeichnet.
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Im übrigen sind zur Erzielung einer gleichmäßigen Raffung die die
beiden Vorhangschalen verbindenden, einander gruppenweise zugeordneten Querschnüre
30 auf Kreisbögen um das Kreiszentrum 17 verteilt.
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Die Fig. 3 bis 5 zeigen verschiedene Phasen beim Hochraffen des Trennvorhanges
3 nach der Erfindung. Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist die an der hohen
Stirnseite 31 des Trennvorhanges angeordnete Umlenkrolle 11 genau an der Kreisbogenbahn
26 positioniert, die die Befestigungsstelle des zugeordneten Gurtes 16 mit der Raffstange
5 um das Kreiszentrum 17 beschreibt. Infolgedessen ist der Zuggurt 16 zur niedrigen
Stirnseite 32 des Vorhangs 3 -bei in die Horizontale herabgelassener Raffstange
5 betrachtet - geneigt. Die an der niedrigen Stirnseite 32 angeordnete Umlenkrolle
7 ist demgegenüber derart positioniert, daß der zugeordnete Gurt 12 senkrecht gerichtet
ist. Die übrigen Zuggurte 13, 14, 15 sind auf den Schnittpunkt der VerlKngerungen
der Gurte 12 und 16 orientiert, d. h. die Zuggurte verlaufen insgesamt strahlenförmig
mit einem hoch über dem Trennvorhang 3 liegenden Strahlenzentrum.
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In der in Fig. 3 gezeigten herabgelassenen Stellung des Trennvorhangs
3 entsteht aufgrund der Schrägstellung der Gurte 13, 14, 15, 16 eine gewisse Querbelastung
der Vorhangschalen
4 in X-Richtung, die aber von den in der X-Z-Ebene
liegenden Vorhangschalen 4 aufgrund der Herstellung aus Kunstleder oder ähnlich
steifem Material aufgefangen werden kann. Prinzipiell besteht allerdings die Gefahr
der Bildung von Diagonal- und Vertikalfalten im Bereich der an der niedrigen Stirnseite
32 liegenden oberen Ecke, d. h. zu einer Auslenkung derßVorhangschalen 4 in Y-Richtung,
was zu einem schlagartigen Zusammenbruch der Quersteifigkeit der Vorhangschalen
4 führen würde.
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Bei herabgelassenem Trennvorhang 3 werden jedoch die Vorhangschalen
4 durch ihr Eigengewicht, insbesondere bei relativ schwerem Kunstleder, stramm in
der X-Z-Ebene aufgespannt, so daß eine Vertikal- und Diagonalfaltenbildung sicher
ausgeschlossen ist.
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Beim Aufziehen des Vorhangs 3 (Fig.4) wird die Raffstange 5 aufgrund
der Vorhangsteifigkeit und durch die Unterstützung der geneigten Zuggurte, insbesondere
der Gurte 15, 16, entlang von Kreisbogenbahnen 22, 26 um das Kreiszentrum 17 geschwenkt,
wobei auch nach der Bildung von Raffalten die Quersteifigkeit der Vorhangschalen
4 erhalten bleibt, da die Raffaltenkanten in ihrer Orientierung eindeutig festgelegt
sind. Diese werden einmal durch die ständige Orientierung der Raffstange 5 auf das
Kreiszentrum 17 und andrerseits durch die Anordnung der Querschnüre 30 und der Zuschnittnähte
33 auf vom Kreiszentrum 17 ausgehenden
Strahlen eindeutig festgelegt;
vergleiche auch Fig. 2. In Fig. 4 ist hier schematisch nur die Raffaltenbildung
der hinteren Vorhangschale 4 angedeutet.
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Im halb aufgezogenem Zustand nach Fig. 4 ist zwar die Querstabilität
der Vorhangschalen 4 vermindert, da ein Teil ihres Eigengewichtes bereits auf die
Raffstange 5 und damit die Zuggurte 12 bis 16 verlagert ist. Aufgrund der Kreisbahnbewegung
der Raffstange 5 ist jedoch der Zuggurt 12 an der niedrigen Stirnseite 32 inzwischen
zur hohen Stirnseite 31 hin geneigt, d. h. entgegengesetzt zu den übrigen Zuggurten,
so daß sich bereits eine Querentlastung der Vorhangschalen 4 ergibt. Von daher ist
auch in dieser Zwischenposition eine Bildung von Diagonal- und Vertikalfalten ausgeschlossen.
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Im nahezu aufgezogenen Zustand des Vorhangs 3 gemäß Fig. 5 weisen
die Zuggurte 12 bis 16 insgesamt eine Neigungskonstellation auf, die zu einer Gleichgewichtslage
der Raffstange 5 und damit zu einer vollständigen Querkraftentlastung der Vorhangschalen
4 führt, wobei zu beachten ist, daß die im Bereich der hohen Stirnseite al. liegenden
Zuggurte 15, 16 die,größten Gewichtskräfte aufnehmen müssen, d. h. daß auch bei
kleineren Neigungswinkeln dort relativ große Querkräfte entstehen.
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Fig.6 zeigt eine weitere Ausführung des Trennvorhangs 3 in nahezu
aufgezogenem Zustand, bei dem die an der hohen Stirnseite 31 angeordnete Umlenkrolle
11 nicht genau auf der ideal typischen Kreisbogenbahn 26 liegt, die von der Befestigungsstelle
des zugeordneten Gurtes 16 beschrieben wird. D. h. die Umlenkrolle 11 liegt nicht
mehr - bei in die Horizontale herabgelassener Raffstange 5 betrachtet -im Abstand
D von der die Befestigungsstelle des Gurtes 16 enthaltenden Vertikale 34 entfernt,
sondern lediglich um einen kleineren Abstand d versetzt. Die Umlenkrollen 8, 9,
10 liegen deshalb gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 5 entsprechend
weiter zur hohen Stirnseite 31 hin, wodurch sich etwa ab der halben Aufzugshöhe
des Vorhangs 3 insgesamt eine gewisse Querbelastung auf die hohe Stirnseite 31 hin,
also in negativer X-Richtung, ergibt. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich die
Vorhangschalen 4 nach tiberschreiten von etwa der halben Aufzugshöhe in der X-Z-Ebene
verformen, wobei aber die Querbelastungen so niedrig bleiben, daß es nicht zu einer
Diagonal- Und Vertikalfaltenbildung und damit nicht zu Instabilitäten kommt. Aufgrund
der Querverformung der Vorhangschalen 4 weicht die Raffstange 5 von ihrer eigentlich
vorgegebenen Kreisbahn 26 ab und erreicht die Decke 2 in einer Position, die im
Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 5 näher an der höheren
Stirnseite 31 liegt. Der Vorteil dieser Positionierung der
Umlenkrollen
liegt darin, daß im Bereich der niedrigen Stirnseite 32 weniger seitlicher Aufnahmeraum
für den hochgerafften Trennvorhang 3 benötigt wird.
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Aus den obigen Überlegungen ergeben sich für die Positionen der Umlenkrollen
7 bis 11 technisch sinnvolle Spielräume 35, 36, 37, 38, 39, die in Fig. 7 skizziert
sind. Demnach sollten die Umlenkrollen im Bereich der niedrigen Stirnseiten 32 etwa
im Bereich der zugeordneten Vertikalen 40, 41 liegen. In jedem Fall sollten hier
die Umlenkrollen nicht vollständig bis zu den Kreisbogenbahnen 22, 23, zurückgezogen
werden, damit im halb aufgezogenen Zustand des Trennvorhangs 3 eine gewisse Querkraftentlastung
der Raffstange 5 erreicht wird. Im mittleren Vorhangbereich kann die Position der
Umlenkrollen zwischen der Kreisbahn 24 und der Vertikalen 42 nach den jeweiligen
Erfordernissen relativ frei gewählt werden, wobei die strahlenförmige Zuordnung
der Zuggurte zwar sehr vorteilhaft, aber nicht zwingend ist. Im Bereich der hohen
Stirnseite 31 sollte die Umlenkrolle deutlich von den Vertikalen 34, 43 abgesetzt
sein, die Kreisbogenbahnen 26, 25 jedoch nicht überschreiten.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 zeigt einen Trennvorhang 44, bei
dem sowohl der obere Rand 45 als auch der untere Rand 46 eine schräge Ausrichtung
aufweisen. Eine
solche Ausführungsform ist beispielsweise zum Abtrennen
von Zuschauertribünen 47 geeignet. Im herabgelassenen Zustand ist der dortige Trennvorhang
44 aufgrund der Eigengewichtsbelastung der Vorhangschalen 48 weitgehend unempfindlich
gegenüber .Querbelastungen, so daß lediglich extreme Neigungen der Zuggurte 12 bis
16 ausgeschlossen werden sollten. Beim Aufziehen des Trennvorhanges 44 bewegt sich
die Raffstange 49 wiederum entlang von Kreisbogenbahnen 22 bis 26 und erreicht schließlich
eine strichpunktiert gezeichnete, horizontale Zwischenposition 50. Von diesem Punkt
an ist die Situation praktisch analog zu dem in Fig. 3 dargestellten Fall; d. h.
zur Vermeidung einer Bildung von Vertikal- und Diagonalfalten sollte eine ähnliche
Verteilung der Umlenkrollen 7 bis 11 gewählt werden. Insgesamt ist also bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 die horizontale Position 50 der Raffstange 49 maßgeblich
für den Aufbau der Gesamtanlage.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 zeigt einen Trennvorhang 51 mit
horizontalem oberen Rand 52 und gegenüber der Horizontalen geneigtem unteren Rand
53, wie er z, B.
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zur Abtrennung von Zuschauerräumen benötigt wird. Für die Positionierung
der Umlenkrollen 7 bis 11 gelten ähnliche Uberlegungen wie beiden Ausführungsbeispielen
mit geneigtem oberen Rand; d. h. bei einer Fertigung aus relativ steifem und schwerem
Material,wie z. B.
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Kunstleder, ist der Trennvorhang 51 im herabgelassenen
Zustand
relativ unempfindlich gegenüber Querbelastungen.
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Maßgeblich für eine einwandireie'R8iialtung ohne störende Diagonal-
und Vertikalfalten ist lediglich, daß in nahezu aufgezogenem Zustand die Gurte 12
bis 16 annähernd vertikal ausgerichtet sind. Aufgrund dieser Bedingungen müssen
die Gurte 12 bis.16 in herabgelassenem Zustand in Richtung auf die hohe Vorhangseite
31 hin geneigt sein, wobei wie bei den vorhergehenden Ausfthrungsbelspielen ein
gewisser Spielraum für die Positionierung der Umlenkrollen 7 bis 11 besteht. In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 wurde die Position der Umlenkrollen
7 bis''ll so gewählt, daß die Befestigungspunkte daher Gurte 12 bis 16 mit der Raffstange
54 in der aufgezogenen Position 55 exakt unter den Umlenkrollen 7 bis 11 angeordnet
sind, wodurch eine erhebliche Entlastung der Gurte erreicht ist.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 9 kann selbstverständlich
die Wickelwelle 6 sowohl auf der niedrigen Seite als auch auf der hohen Seite des
Vorhangs angeordnet Sein.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 ist ein Trennvorhang 56 gezeigt,
bei dem die mit der Raffstange 57 verbundenen Zuggurte 12 bis 16 jederzeit nahezu
vertikal ausgerichtet sind, so daß sich die Raffstange 57 stets in einer Gleichgewichtsposition
befindet..Diess ist möglich, weil die Raffstange 57 lose verfahrbar oder verschiebbar
in am unterenVorhangrand
58 befestigten Raffschlitten 59 gelagert
ist.
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Jedem Raffschlitten 59 ist dabei eine Gruppe von auf Kreisbogenbahnen
angeordneten Querschnüren 60 zugeordnet, so daß diese beim Aufziehen des Vorhangs
56 jeweils auf einem Raffschlitten 59 zu liegen kommen. Aufgrund der Querkrattentkopplung
zwischen dem unteren Vorhangrand 58 und der Raffstange 57 kann sich ein Trennvorhang
56 aus Kunstleder oder dgl. aufgrund seiner Steifigkeit eigenständig entlang von
Kreisbogenbahnen bewegen und optimale Raffalten bilden, ohne daß es zu Vertikal-
oder Diagonalfalten kommt. Er führt dabei gegenüber der Raffstange 57 eine Querbewegung
in Richtung der Pfeile 61 aus.
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Der Trennvorhang 62 nach Fig. 11 zeigt eine weitere mögliche Bauform,
mit der sich eine Bildung von Vertikal-und Diagonalfalten sicher vermeiden läßt.
Die Umlenkrollen 7 bis 11 sind dort querverschieblich zwischen den Bindern 28 gelagert,
sind aber in dieser Richtung von Federn 63 bis 67 gehalten. Die Federkonstanten
sind dabei so abgestimmt, daß die Umlenkrollen 7 bis 11 im herabgelassenen Zustand
des Vorhangs 62, - d. h. bei nahezu entlastetem Zustand der Gurte 12 bis 16, - auf
der den jeweiligen Befestigungspunkten der'Gurte 12 bis 16 mit der Raffstange 68
zugeordneten Vertikalen 34, 40, 41, 42, 43 liegen.
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Beim Aufziehen des Trennvorhanges 62 werden nun die Federn 63 bis
67 insbesondere durch die Gurtstränge belastet, die
zwischen den
Umlenkrollen 7 bis 11 und der auf der niedrigen Vorhangseite 32 angeordneten Wickelwelle
6 verlaufen, so daß sich eine Querverschiebung der Umlenkrollen 7 bis 11 in Richtung
auf die niedrige Stirnseite 32 hin ergibt., (PfeilF; 68). Da die Raffstange 69 im
Bereich der hohen Stirnseite 31 ein größeres Gewicht aufnehmen muß, werden bei der
Wahl etwa gleicher Federkonstanten die zugeordneten Umlenkrollen 10, 11 etwas stärker
ausgelenkt als die auf der niedrigen Seite 32 angeordneten Umlenkrollen 7, 8. Die
Umlenkrollen 7 bis 11 folgen damit in ihrer Querbewegung relativ genau der Querbewegung
der Raffstange 69, so daß die Gurte 12 bis 16 stets vertikal gerichtet'bleiben und
daher eine vollkommene Querkraftentlastung der Vorhangschalen 70 gegeben ist. Da
die Querbewegung allein aufgrund der Verschiebung der Umlenkrollen 7 bis 11 erfolgen
kann, d. h. eine Eigensteifigkeit des Vorhangs 62 nicht benötigt wird, können bei
dieser Ausführungsform auch weiche Materialien ohne unschöne Vertikal- und Diagonalfaltenbildung
hochgerafft werden. Da bei linearen Kennlinien der Federn 63 bis 67 nur eine näherungsweise
Anpassung an die Querverschiebung der Raffstange 69 möglich ist, sollte darauf geachtet
werden, daß vor allem im nahezu aufgezogenen Zustand des Trennvorhangs 62 eine exakt
vertikale Ausrichtung der Gurte 12 bis 16 gegeben ist.
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In Fig. 12 ist eine weitere alternative Ausführungsform eines Trennvorhanges
71 skizziert, bei der die Raffstange 72 an beiden Enden 73, 74 auf zur niedrigen
Vorhangseite 32 hin konkaven Bogenbahnen 75, 76 zwangsgeführt ist. In dem Beispiel
sind Kreisbogenbahnen um das Kreiszentrum 17 (Fig. 1) gewählt, so daß beim Aufziehen
des Trennvorhanges 71 keinerlei Querkräfte von der Raffstange 72 auf die Vorhangschalen
77 übertragen werden. Da sämtliche Querkräfte vielmehr von den Führungen aufgenommen
werden, kann die Position der Umlenkrollen 7 bis 11 nach praktischen Eriordernissen
weitgehend beliebig festgelegt werden.
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Bei dem Trennvorhang 78 nach Fig. 13 ist lediglich das Ende 74 der
Raffstange 72 an der höheren Vorhangseite entlang einer Bogenbahn 79 zwangsgeführt,
welche zur niedrigen Vorhangseite 32 hin konkav ist. Die Bogenbahn 79 ist gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 12 weniger stark gekrümmt, stellt also keine idealtypische
Kreisbahn 76 dar, damit im Bereich der niedrigen Stirnseite 32 weniger seitlicher
Aufnahmeraum für den hochgerafften Trennvorhang 78 benötigt wird, wodurch analoge
Verhältnisse wie bei der Ausführungsform nach Fig. 6 erreicht Werden.
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Fig. 14 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Trennvorhang
80, welcher gegen eine schräge Decke 2 hochraffbar ist. Bei dem Trennvorhang 80
verlaufen die Zuggurte 12, 13, 14, 15, 16 bei in die Horizontale herabgelassener
Raffstange 81 vertikal. Die unteren Enden der Zuggurte 12 bis 16 sind an längs der
Raffstange 81 gegen die Kraft von Rückstellfedern 82, 83, 84, 85, 86 verschieblichen
Gurtschlitten 87 befestigt. Bei einer festen Verbindung zwischen den Vorhangschalen
88 und der Raffstange 81 werden sich die Vorhangschalen 88 beim Aufziehen aufgrund
ihrer Eigensteifigkeit entlang von. Kreisbogenbahnen bewegen, so daß sich tendentiell
eine Schrägstellung der Zuggurte 12 bis 16 ergibt. Aufgrund der Schrägstellung der
Zuggurte 12 bis 16 und der Neigung der Raffstange 81 kommt es aber zu einer Verschiebung
der Gurtschlitten 87, wobei die Rückstellfedern 82 bis 86 die Verschiebungswege
begrenzen. Sind die Federn 82 bis 86 jeweils so ausgelegt, daß der Federweg den
lokalen Querbewegungskomponenten der Raffstange 81 annähernd gleich ist, verbleiben
die Zuggurte 12 bis 16 stets in der Vertikalen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 14 ist zusätzlich durch die
Anordnung von Raffschlitten 59 in analoger Weise zu dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 10 eine Querkraftentkopplung zwischen Raffstange 81 und Vorhangschalen 88 gegeben.
In diesem Fall gleichen die Gurtschlitten 87 die
durch die Schrägstellung
der Raffstange 81 hervorgerufene Verkürzung des Horizontalabstandes zwischen zwei
Gurtbefestigungspunkten aus, wie es in Fig. 15 in einer überhöhten Form dargestellt
ist. Die beiden dort gezeigten Gurtschlitten 87 haben bei herabgelassenem Vorhang
einen Abstand 89, der bei festgesetzten Gurtschlitten 87 beim Hochraffen des Vorhangs
entsprechend dem Abstand 90 beibehalten würde. Aufgrund der Neigung der Raffstange
81 ergäbe sich dann aber ein verkürzter horizontaler Abstand 91 und damit eine Schrägstellung
der zugeordneten Zuggurte 15, 16. Bei verschieblichen Gurtschlitten 8.7 werden dagegen
die Rückstellfedern 85, 86 ausgelängt, wobei durch eine geeignete Auslegung der
Federn 85, 86 eine jederzeit vertikale Ausrichtung der Zuggurte 15, 16 erreicht
wird.
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Um vor allen Dingen im oberen, kritischen Bereich eine genaue Ausrichtung
der Gurtschlitten 87 zu erreichen, sind jeweils Verschiebungsanschläge 92 vorgesehen,
die an der Soll-Position der Gurtschlitten 87 im vollständig hochgezogenen Zustand
festgesetzt sind.
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Die Fig. 16 und 17 zeigen eine Möglichkeit der konstruktiven Realisierung
eines Gurtschlittens 87, welcher über Horizontalrollen 93 und Vertikalrollen 94
in der Raffstange 81 geführt ist, die als wink). iges C-Profil mit oben liegendem
Durchlaßschlitz 95 für einen Befestigungsarm 96 des Raffschlittens 87 ausgebildet
ist. Der zugeordnete Zuggurt 15
ist durch Umschlingung und Verschraubung
oder dgl. an einem zylindrischen Haltekörper 97 des Befestigungsarmes 96 fixiert.
Die Fig. 16 zeigt schließlich konkrete Ausfilhrungsmöglichkeiten für eine Rückstellfeder
85 und einen Verschiebungsanschlag 92 mit Gummipuffer 98.
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Bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen muß die Raffstange 5, 49,
54,57, 69,81 eine gewisse Eigensteifigkeit aufweisen, um die Gurtkräfte gleichmäßig
zu verteilen, den unteren Vorhangrand zu führen und die Vorhangschalen breit zu
halten. Sie kann dabei als Stange aus Metall, Kunststoff oder Holz ausgeführt sein,
oder es wird der untere Vorhangrand durch mehrfaches Umlegen und Vernähen oder Verklammern
entsprechend versteift.