DE3422695A1

DE3422695A1 - Kinder-rueckhaltevorrichtung

Info

Publication number: DE3422695A1
Application number: DE19843422695
Authority: DE
Inventors: Waldemar 7906 Blaustein Czernakowski; Hermann 7900 Ulm Wetter
Original assignee: ROEMER BRITAX AUTOGURTE GmbH
Current assignee: ROEMER BRITAX AUTOGURTE GmbH
Priority date: 1984-06-19
Filing date: 1984-06-19
Publication date: 1985-12-19
Anticipated expiration: 2004-06-20
Also published as: DE3422695C2

Description

Kinder-Rückhaltevorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Kinder-RUckhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer das Kind aufnehmenden formstabilen Schale, die an einem auf das Sitzpolster eines Fahrzeugsitzes aufgesetzten Gestell mit freiem Abstand über dem Sitzpolster angeordnet und zusammen mit dem Gestell durch einen dem Fahrzeugsitz zugeordneten üblichen Sicherheitsgurt derart gehalten ist, daß das Kind rückwärts gerichtet (d. h. entgegengesetzt zur Fahrtrichtung blickend) mit seiner Körperlängsachse im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung und gegen die Horizontale aufwärts geneigt liegt, wobei der Sicherheitsgurt quer über die Schale durch beidseits an der Schale vorgesehene Gurtaufnahmen läuft, die oberhalb des Schwerpunkts des aus der Schale und dem Kind bestehenden Systems in einer im wesentlichen horizontalen und zur Fahrzeuglängsrichtung senkrechten Achse liegen, die eine Schwenkachse für die Schale bildet.
Bei einer aus der DE-OS 26 52 881 bekannten Kinder-Rückhaltevorrichtung dieser Art ist die Schale unbeweglich im Gestell gehalten, das als Fahrgestell mit Rädern ausgebildet ist, um das System aus Schale und Gestell auch als Kinderwagen nutzen zu können.
Im Kraftfahrzeug ist das Gestell mit den in Blickrichtung des Kindes vorderen Rädern auf dem an die Lehne des Fahrzeugsitzes grenzenden hinteren Teil des Sitzpolsters aufgesetzt und vor dem Sitzpolster mittels einer Stützvorrichtung gegen den Kraftfahrzeugboden abgestützt, damit es bei einer Kollision jedenfalls mit seinem in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges vorderen Teil nicht zu tief in das weiche nachgiebige Sitzpolster eintauchen kann. Zwar hat im übrigen das aus Schale und Gestell gebildete System die Tendenz, sich unter den im Kollisionsfall auftretenden Kräften um die von den Gurtaufnahmen der Schale bestimmte Schwenkachse zu drehen, was zu einem dem erwähnten Eintauchen in das Sitzpolster gegenläufigen Aufrichten des Systems führen könnte, jedoch findet eine solche Aufrichtbewegung deswegen nicht in praktisch beachtlichem Umfang statt, weil sich die auf dem Sitzpolster abgestützten Räder des Gestells im Kollisionsfall schon vor einer nennenswerten Drehbewegung des Systems so tief in das Sitzpolster eingedrückt haben, daß sie jede weitere Drehung des Systems verhindern. Die Folge ist eine vergleichsweise große oder sogar zu große Vorverlagerung des kopfseitigen Schalenendes und das Auftreten hoher Verzögerungskräfte in Körperlängsrichtung des Kindes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kinder-Rückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Schale die aufrichtende Drehbewegung im Kollisionsfall praktisch unbehindert ausführen kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Gestell zusätzlich selbst auf dem Sitzpolster gehalten und die Schale in einer unterhalb der Schwenkachse verlaufenden Führung derart beweglich mit dem Gestell verbunden ist, daß die Schale um eine in der Führung quer zu sich selbst über das Sitzpolster verschiebbaren, zur Schwenkachse parallelen Führungsachse drehbar ist.
Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß sich die Schale infolge ihrer beweglichen Anordnung auf dem Gestell im Kollisionsfall unbehindert durch das Sitzpolster verschwenken und dabei mit dem kopfseitigen Ende aufrichten kann, wodurch Kopf und Körper des Kindes in eine entsprechend aufrechte Position gebracht werden. Diese Schwenkbewegung der Schale reduziert die horizontale Kopfvorverlagerung und wirkt dem Eintauchen des Gestells in das Sitzpolster entgegen.
Eine besonders einfache Befestigung des Gestells auf dem Sitzpolster ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell ebenfalls am Sicherheitsgurt gehalten und dazu mit eigenen Gurtaufnahmen versehen ist, welche diejenigen Gurtteile des Sicherheitsgurtes umfassen, die beidseits der Schale von den unteren Verankerungspunkten hinter dem Fahrzeugsitz schräg nach vorn und aufwärts zu den Gurtaufnahmen der Schale verlaufen.
Um im übrigen bei einer Kollision die Eintauchbewegung des Systems aus Gestell und SchaleXmöglichst gering zu halten, kann es sich empfehlen, daß im Fall der Ausbildung des Sicherheitsgurtes~als Dreipunktgurt außer dem Beckengurtteil auch der Schultergurtteil quer über die Schale durch deren Gurtaufnahmen verläuft. Dann kann der Schultergurtteil eine schräg nach hinten und aufwärts, der Eintauchbewegung entgegen gerichtete Zugkraft ausüben. Im Fall der Ausbildung des Sicherheitsgurtes als reiner Beckengurt besteht zur Verringerung der Eintauchbewegung die schon eingangs beschriebene Möglichkeit, zusätzlich eine Stützvorrichtung vorzusehen, durch die das Gestell an seinem in Fahrtrichtung vorderen Ende gegen den Fahrzeugboden abgestützt ist.
Hinsichtlich der Anordnung der Schale am Gestell ist eine bevorzugte Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß die für die Verschiebung der Führungsachse im Gestell vorgesehene Führung und die Lage der Führungsachse an der Schale derart in Bezug auf die Schwenkachse der Schale angeordnet sind, daß sich die Führungsachse in Fahrtrichtung von hinten nach vorn unter der Schwenkachse hindurch bewegt, wenn sich die Schale im Kollisionsfall aus ihrer Ausgangslage um die Schwenkachse aufrichtend verdreht und sich dabei die Führungsachse in der Führung verschiebt. In besonders zweckmäßiger Weise besitzt das Gestell zwei die Führung für die Führungsachse bildende, mit Abstand über dem Sitzpolster von vorn nach hinten verlaufende, zueinander parallele Führungsschienen und die Schale die Führungsachse bestimmende Führungsteile, die in den Führungsschienen drehbar und längs der Führungsschienen verschiebbar sind. Ist insbesondere die Schale als Sitz schale mit RUcken- und Bodenteil ausgebildet, liegt die Führungsachse vorzugsweise auf der Schalenrückseite im Übergangsbereich zwischen dem Bodenteil und dem Rückenteil. Im übrigen sind zweckmäßigerweise den Verschiebungsweg der Führungsachse an beiden Führungsenden begrenzende Anschläge vorgesehen, die somit, jeweils in Bezug auf das Gestell, die Ausgangslage und die aufgerichtete Endlage der Schale bestimmen.
Bei der bis jetzt beschriebenen Ausbildung der Erfindung erfolgt die Aufrichtbewegung der Schale im Kollisionsfall allein durch das wegen der Lage des Schwerpunktes unter der Schwenkachse entstehende Drehmoment. Die Wirkung dieses Drehmoments kann nach einem weiteren wichtigen Vorschlag der Erfindung noch dadurch unterstützt werden, daß die Schale an ihrem in Fahrtrichtung vor der Schwenkachse liegenden Teil mit dem Gestell in einer zweiten Führung verbunden ist, welche die Schale aufrichtet, wenn sich die Führungsachse in ihrer Führung nach vorn verschiebt, und daß beide Führungen so zueinander angeordnet sind, daß sich bei der durch sie bestimmten Schalenbewegung die durch die Gurtaufnahmen bestimmte Schwenkachse nur in einem durch die Gurtdehnung und die Nachgiebigkeit des Sitzpolsters ausgleichbaren Bereich verlagert. Letzteres stellt sicher, daß die vom Sicherheitsgurt im Kollisionsfall ausgeübten Rückhaltekräfte nicht zum Verklemmen der Schale in ihren beiden Führungen führen kann. Im Ergebnis kann durch die zweite Führung auch die bei der Kollision im Rahmen der Gurtlose und Gurtdehnung stattfindende Vorverlagerung der Schale relativ zum Gestell in eine aufrichtende Schalenbewegung umgelenkt werden. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn das aufrichtende Drehmoment vergleichsweise gering ist, weil beispielsweise die Schale in der Ausgangslage nur gering geneigt liegt und daher der Hebelarm zwischen der Schwenkachse und dem Schwerpunkt entsprechend klein ist. Zweckmäßig ist auch die zweite Führung durch Führungsschienen gebildet, die sich an der in Fahrtrichtung vorn liegenden Rückseite der Schale befinden und an am Gestell festen Führungsteilen ablaufen. Im einzelnen empfiehlt es sich, an den Führungsschienen beider Führungen FUhrungsschlitze vorzusehen, in die die Führung teile greifen, so daß die Schale nicht von oder aus den Führungen abhebbar ist. Diese Verbindungsart zwischen dem Gestell und der Schale ist besonders dann zweckmäßig, wenn die Schale während des Unfallgeschehens ihre aufgerichtete Endstellung im Gestell erreicht hat und vor allem in der Rebound-Phase der Zusammenhang des aus Schale und Gestell gebildeten Systems erhalten bleiben soll.
Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine sich in der Ausgangsstellung befindliche Kinder-Rückhaltevorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht in schematischer Darstellung, Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem typischen Zustand während des Unfallgeschehens, nämlich in voll aufgerichteter Stellung der Schale, Fig. 3 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kinder-Rückhaltevorrichtung in einer Fig.
1 entsprechenden Darstellung, Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 3 in einer Darstellung entsprechend Fig. 2.
In der Zeichnung sind von dem Kraftfahrzeug der Kraftfahrzeugboden 1.1, das Sitzpolster 2.1 und die Rückenlehne 2.2 eines Kraftfahrzeugsitzes 2 und eine Seitenwand 1.2 des Kraftfahrzeuges schematisch angedeutet. Die Kinder-Rückhaltevorrichtung besteht aus einer das nur in den Fig. 2 und 4 angedeutete Kind aufnehmenden formstabilen Schale 3, die an einem auf das Sitzpolster 2.1 aufgesetzten Gestell 4 mit freiem Abstand über dem Sitzpolster 2.1 angeordnet.
ist. Die Schale 3 ist zusammen mit dem Gestell 4 durch einen dem Fahrzeugsitz 2 zugeordneten üblichen Sicherheitsgurt 5 derart gehalten, daß das Kind rückwärts gerichtet, d. h. entgegen gesetzt zur normalen Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs blickend, mit seiner Körperlängsachse im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung und gegen die Horizontale mehr oder weniger abwärts geneigt liegt, wobei in den Ausführungsbei spielen die Schale 3 im wesentlichen als Sitzschale ausgebildet ist, so daß das Kind in der aufgerichteten Stellung der Schale 3 entsprechend den Fig. 2 und 4 eine praktisch sitzende Position einnimmt.
Der Sicherheitsgurt 5 läuft quer über die Schale 3 durch beidseits an der Schale 3 vorgesehene, in den Ausführungsbeispielen hakenförmig ausgebildete Gurtaufnahmen 6, die oberhalb des Schwerpunkts des aus der Schale 3 und dem Kind bestehenden Systems in einer im wesentlichen horizontalen und zur FahrzeuglEngsrichtung senkrechten Achse 8 liegen, die somit eine in Bezug auf die Schale 3 körperfeste, gegenüber dem Fahrzeugsitz 2 und dem Gestell 4 dagegen ortsbewegliche Schwenkachse bildet. Das Gestell 4 ist für sich zusätzlich auf dem Sitzpolster 2.1 gehalten, wozu in den Ausführungsbeispielen ebenfalls der Sicherheitsgurt 5 dient. Das Gestell 4 ist dazu mit eigenen Gurtaufnahmen 9 versehen, welche diejenigen Gurtteile 5.1 des Sicherheitsgurtes 5 umfassen, die beidseits der Schale 3 von den unteren Verankerungspunkten 10 hinter dem Fahrzeugsitz 2 schräg nach vorn und aufwärts zu den Gurtaufnahmen 6 der Schale 3 verlaufen.
Die Schale 3 ist in einer unterhalb der Schwenkachse 8 verlaufenden Führung 11 derart beweglich mit dem Gestell 4 verbunden, daß die Schale 3 um eine in der Führung 11 quer zu sich selbst über das Sitzpolster 2.1 verschiebbaren und zur Schwenkachse 8 parallelen Führungsachse 12 drehbar ist. Im Unfallgeschehen hat der unter der Schwenkachse 8 liegende Schwerpunkt ein die Schale 3 in Richtung des Pfeiles 13 aufrichtendes Drehmoment zur Folge, unter dessen Wirkung sich die Schale 3 aus der jeweils in den Fig. 1 und 3 dargestellten Ausgangsstellung in die in den Fig. 2 und 4 gezeichnete aufgerichtete Endstellung verschiebt bzw. verschwenkt. Die Fig. 1 und 2 zeigen dabei den Fall, daß der Sicherheitsgurt 5 als Drepunktgurt ausgebildet ist. Hier verläuft außer dem Beckengurtteil 5.1 auch der Schultergurtteil 5.2 quer über die Schale 3 durch deren Gurtaufnahmen 6 und begrenzt durch seine nach hinten und aufwärts gerichtete Zugkraft die Eintauchbewegung des Gestells 4 in das weiche nachgiebige Sitzpolster 2.1. Dieser teilweise in das Sitzpolster 2.1 eingetauchte Zustand des Gestells 4 ist aus Fig. 2 und ähnlich ach aus Fig. 4 ersichtlich. In den Fig. 3 und 4 ist der Sicherheitsgurt 5 ein reiner Beckengurt. Hier kann zur Begrenzung der Eintauchbewegung des Gestells 4 in das Sitzpolster 2.1 zusätzlich eine Stützvorrichtung 14 vorgesehen sein, durch die das Gestell 4 an seinem in Fahrtrichtung vorderen Ende gegen den Fahrzeugboden 1.1 abgestützt ist.
Diese Abstützvorrichtung 14 kann so ausgebildet sein, daß sie unter den Kräften des Unfallgeschehens eine bleibende Verformung erfährt, die aus dem Vergleich der Fig. 3 und 4 bei 14' unmittelbar ersichtlich ist und zur energieverzehrenden Rückhaltewirkung beiträgt.
In jedem Fall sind die für die Führungsachse 12 vorgesehene Führung 11 und die Lage der Führungsachse 12 an der Schale 3 in Bezug auf die Schwenkachse 8 derart angeordnet, daß sich die Führungsachse 12 in Fahrtrichtung von hinten nach vorn unter der Schwenkachse 8 hinç durch bewegt, wenn sich die Schale 3 im Kollisionsfall aus ihrer Ausgangslage um die Schwenkachse 8 aufrichtend in die Endstellung verdreht und sich dabei die Führungsachse 12 längs der Führung 11 von hinten nach vorn verschiebt. Im einzelnen besitzt das Gestell 4 zwei die Führung 11 für die Führungsachse 12 bildende und mit Abstand über dem Sitzpolster 2.1 von vorn nach hinten verlaufende, zueinander parallele Führungsschienen 4.1, die in Abkröpfungen 4.2 auf dem Sitzpolster 2.1 aufsitzen und durch bei 4.3 lediglich angedeutete Traversen zu einem starren Rahmen verbunden sind. Die Schale 3 ist mit die Führungsachse 8 bestimmenden Führungsteilen 3.1 ausgestattet, die in den Führungsschienen 4.1 drehbar und längs der Führungsschienen 4.1 verschiebbar, beispielsweise als Führungszapfen ausgebildet sind. Bei der in den Ausführungsbeispielen dargestellten Sitz schale 3 mit Rückenteil 3.2 und Bodenteil 3.3 liegt die Führungsachse 12 auf der Schalenrückseite im Ubergangsbereich zwischen dem Bodenteil 3.3 und dem Rückenteil 32. Außerdem sind Anschläge 15 vorgesehen, die den Verschiebungsweg der Führungsachse 12 an beiden Führungsenden begrenzen und dadurch die Ausgangslage entsprechend den Fig. 1 und 3 und die Endlage der Schale 3 entsprechend den Fig. 2 und 4 festlegen. Die Schale 3 ist an ihrem in Fahrtrichtung vor der Schwenkachse 8 liegenden Teil, nämlich am Rückenteil 3.2, zusätzlich mit dem Gestell 4 in einer zweiten Führung 16 verbunden.
Durch diese Führung 16 wird die Schale 3 aufgerichtet, wenn sich die Führungsachse 12 in ihrer Führung 11 nach vorn verschiebt. Beide Führungen 11, 16 sind unter einem Winkel zueinander so angeordnet, daß sich bei der durch sie bestimmten Schalenbewegung die durch die Gurtaufnahmen 6 bestimmte Lage der Schwenkachse 8 nur in einem Bereich verlagert, in dem die Schwenkachse 8 unter Berücksichtigung der Gurtdehnung, der Gurtlose und der Nachgiebigkeit des Sitzpolsters ihre Lage ohnehin verändern kann.
Dadurch ist ausgeschlossen, daß die von den beiden Führungen 11, 16 während der Aufrichtbewegung der Schale 3 bestimmten momentanen Drehachsen und die von dem durch die Gurtaufnahmen 6 der Schale 3 verlaufenden Sicherheitsgurt 5 bestimmte Schwenkachse 8 voneinander nennenswert abweichen, was die aufrichtende Schwenkbewegung der Schale 3 beeinträchtigen würde. Im Ergebnis wird durch die zweite Führung 16 die bei einer Kollision im Rahmen der Gurtlose und Gurtdehnung stattfindende Vorverlagerung der Schale 3 relativ zum Gestell 4 in eine aufrichtende Bewegung der Schale umgelenkt und dadurch die aufrichtende Wirkung des früher erwähnten Drehmomentes in Richtung des Pfeiles 13 unterstützt. Auch die zweite Führung 16 ist durch Führungsscbienen 3.4 gebildet, die sich an der in Fahrtrichtung vorn liegenden Rückseite der Schale 3, im Ausführungsbeispiel dem Rückenteil 3.2 befinden und an am Gestell 4 festen Führungsteilen 4.4 ablaufen. In diesen Führungsschienen 3.4 können Führungsschlitze 3.5 vorgesehen sein, in die die Führungsteile 4.4 in Form von Führungszapfen greifen. Auch in der Führung 11 für die Führungsachse 12 ist die Schale 3 an die Führungsschienen 4.1 gefesselt, indem in den Führungsschienen 4.1 Führungsschlitze 4.5 vorgesehen sind, in welche die Führungsteile 3.1 greifen. Diese Führungsschlitze 4.5 liegen auf der Gestellinnenseite der im Profil etwa U-förmig ausgebildeten Führungsschienen 4.1 und sind daher in den Figuren, da unsichtbar, nur gestrichelt angedeutet. Jedenfalls kann dank der beschriebenen Ausbildung beider Führungen 11, 16 die Schale 3 in beiden Führungen nicht aus den Führungen heraus- oder von ihnen abgehoben werden oder sich in einer späteren Phase des Unfallgeschehens selbsttätig von dem Gestell 4 trennen.

Claims

Ansprüche: 1. Kinder-Rückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer das Kind aufnehmenden formstabilen Schale (3), die an einem auf das Sitzpolster (2.1) eines Fahrzeugsitzes (2) aufgesetzten Gestell (4) mit freiem Abstand über dem Sitzpolster (2.1) angeordnet und zusammen mit dem Gestell (4) durch einen dem Fahrzeugsitz (2) zugeordneten üblichen Sicherheitsgurt (5) derart gehalten ist, daß das Kind rückwärts gerichtet (d.

h. entgegengesetzt zur Fahrtrichtung blickend) mit seiner Körperlängsachse im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung und gegen die Horizontale aufwärts geneigt liegt, wobei der Sicherheitsgurt (5) quer über die Schale (3) durch beidseits an der Schale (3) vorgesehene Gurtaufnahmen (6) läuft, die oberhalb des Schwerpunktes des aus der Schale (3) und dem Kind bestehenden Systems in einer im wesentlichen horizontalen und zur Fahrzeuglängsrichtung senkrechten Achse liegen, die eine Schwenkachse (8) für die Schale (3) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (4) zusätzlich selbst auf dem Sitzpolster (2.1) gehalten und die Schale (3) in eineruiterhalb der Schwenkachse (8) verlaufenden Führung (11) derart beweglich mit dem Gestell (4) verbunden ist, daß die Schale (3) um eine in der Führung (11) quer zu sich selbst über das Sitzpolster (2.1) verschiebbaren, zur Schwenkachse (8) parallelen Führung achse (12) drehbar ist.
2. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß das Gestell (4) ebenfalls am Sicherheitsgurt (5) gehalten und dazu mit eigenen Gurtaufnahmen (9) versehen ist, welche diejenigen Gurtteile (5.1) des Sicherheitsgurtes (5) umfassen, die beidseits der Schale (3) von den unteren Verankerungspunkten (10) hinter dem Fahrzeugsitz (2) schräg nach vorn und aufwärts zu den Gurtaufnahmen (6) der Schale (3) verlaufen.
3. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fall der Ausbildung des Sicherheitsgurtes (5) als Dreipunktgurt außer dem Beckengurtteil (5.1) auch der Schultergurtteil (5.2) quer über die Schale (3) durch deren Gurtaufnahmen (6) verläuft.
4. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fall der ausbildung des Sicherheitsgurtes (5) als reiner Beckengurt zusätzlich eine Stützvorrichtung (14) vorgesehen ist, durch die das Gestell (4) an seinem in Fahrtrichtung vorderen Ende gegen den Fahrzeugboden (1.1) abgestützt ist.
5. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Verschiebung der Führungsachse (12) im Gestell (4) vorgesehene Führung (11) und die Lage der Führung achse (12) an der Schale (3) derart in Bezug auf die Schwenkachse (8) der Schale (3) angeordnet sind, daß sich die Ethrungsachse (12) in Fahrtrichtung von hinten nach vorn unter der Schwenkachse (8) hindurch bewegt, wenn sich die Schale (3) im Kollisionsfall aus ihrer Ausgangslage um die Schwenkachse (8) aufrichtend verdreht und sich dabei die Führungsachse (12) in der Führung (11) verschiebt.
6. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (4) zwei die Führung (11) für die Führungsachse (12) bildende, mit Abstand über dem Sitzpolster (2.1) von vorn nach hinten verlaufende, zueinander parallele Führungsschienen (4.1) und die Schale (3) die Führungsachse (12) bestimmende Führungsteile (3.1) aufweist, die in den Führungsschienen (4.1) drehbar und längs der Führungsschienen (4.1) verschiebbar sind.
7. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung der Schale (3) als Sitzschale mit Rücken- und Bodenteil (3.2, 3.3) die Führungsachse (12) auf der Schalenrückseite im Übergangsbereich zwischen dem Bodenteil (3. und dem Rückenteil (3.2) liegt.
8. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeithnet, daß den Verschiebungsweg der Führungsachse (12) an beiden Führungsenden begrenzende Anschläge (15) vorgesehen sind.
9. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (3) an ihrem in Fahrtrichtung vor der Schwenkachse (8) liegenden Teil mit dem Gestell (4) in einer zweiten Führung (16) verbunden ist, welche die Schale (3) aufrichtet, wenn sich die Führungsachse (12) in ihrer Führung (11) nach vorn verschiebt, und daß beide Führungen(11, 16) so zueinander angeordnet sind, daß sich bei der durch sie bestimmten Schalenbewegung die durch die Gurtaufnahmen (6) bestimmte Schwenkachse (8) nur in einem durch die Gurtdehnung und die Nachgiebigkeit des Sitzpolsters (2.1) ausgleichbaren Bereich verlagert.
10. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Führung (16) durch Führungsschienen (3.4) gebildet ist, die sich an der in Fahrtrichtung vorn liegenden RUckseite der Schale (3) befinden und an am Gestell (4) festen Führungsteilen (4.4) ablaufen.
11. Kinder-Rückhaltevorrichtung nach den Ansprüchen 6 und/oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den Führungsschienen (4.1, 3.4) Führungsschlitze (4.5, 3.5) vorgesehen sind, in die die Führungsteile (3.1, 4.4) greifen, so daß die Schale (3) nicht von den Führungen (11, 16) abhebbar ist.