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Rohrschiebersteuerung für eine Gasgleichdruckmaschine, Gegenstand
der Erfindung ist eine Rohrschiebersteuerung, welche speziell für Gleichdruckmotoren
in Anwendung kommt und deren wesentliches Merkmal darin besteht, daß die am Schieberende
angebrachten Schlitze, im Gegensatz zu bekannten Rohrschiebersteuerungen, nicht
zum Ein- und Auslaß der Gase dienen, sondern infolge der nach her Zylinderwand einerseits
und dem Zylinderkopf andererseits entstehenden dichten
Einschließung
der Schlitze Kammern darstellen, welche zum entsprechenden Zeitpunkt mit Gas gefüllt
und dann mit dem Verbrennungsraum in Verbindung gebracht werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Im Zylinder
a, welcher oben durch den Deckel g abgedichtet ist, wird der Rohrschieber e auf
und ab bewegt. Der Rohrschieber selbst dient als Gleitbahn für den Kolben i, welcher
nach gezeichneter Stellung sich im oberen Totpunkt befindet. Die Kammern lt des
Schiebers c sind im jetzigen Explosionsmoment in Verbindung mit dem Kompressionsraum
c. Nach erfolgter Expansion der Verbrennungsgase wird der Rohrschieber e aufwärts
bewegt, und ::war in die Höhe des Kanals b, eine Stellung, welche punktiert bezeichnet
ist. Der Kanal b führt rings um den Schieber herum und ist .an einer Stelle mit
einem Zufeitun:gsstutzen versehen. Die Wirkungsweise der ganzen Einrichtung ist
folgende: Befindet sich der Kolben i im unteren Totpunkt und beginnt seine Aufwärtsbewegung,
um .die über ihn befindliche Ladungsluft hoch zu komprimieren, so sind die Kammern
h des Rohrschiebers e mit ,dem Kanal b verbunden, um mit reinem Gas geladen zu werden.
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Da :die Zeit zum Füllen dieser Gaskammern ziemlich groß ist, genügt
die Strömungsenergie des Gases, welche durch verhältnismäßig niederen Druck entsteht.
Das Druckgas selbst wird entweder von einer mit Gas gefüllten Stahlflasche entnommen
oder von einem Azetylengenerator erzeugt.
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Die Gaskammern sind beider vorausgegangenen Spülluft und Ladungsperiode
von Abgasen befreit und geht idie Füllung infolge Überdrucks vor sich. Der nun sich
aufwärts bewegende Kolben; i verdichtet die über ihm befindliche Luft auf etwa 3o
Atmosphären, wodurch dieselbe so hoch erhitzt wird, daß .eine Temperatur von etwa
8oo° C entsteht. Im Augenblick !der höchsten Spannung der Luft `befid'det sich der
Kolben kurz vor seinem oberen Totpunkt und wird nun der Schieber e abwärts bewegt,
so d'aß die Gaskammern 1a mit der im Verbrennungsraum c befindlichen, heißen Luft
verbunden werden. Es findet nun infolge des außerordentlich großen - Druckunterschiedes
zwischen Verbrennungsraum und Gaskammern ein sehr schneller Druckausgleich statt,
weleher eine ebenso rasche und innige 1VIischung von Luft und Gas bedingt, so idaß
kurz Jarauf die Entzündung des Gemisches erfolgt. Es tritt somit eine Drucksteigerung
von etwa 8 bis to Atmosphären ein.
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Um nun im Augenblick der eintretenden Verbrennung durch Freigabe der
Gaskammern h keine Vergrößerung des KompressionsTaumes c herbeizuführen, bewegt
sich der Kolben i um den restlichen Betrag seines Hubes aufwärts, so daß bei eintretender
Zündun.g keine Vergrößerung des Kompressionsraumes entsteht.
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Die Explosion treibt den Ktilben i arbeitverrichtend nach abwärts,
bis die Kolbenoberkante den am unteren Ende .des Zylinders befindlichen Auslaßschlitz
freigibt wo-.durch vorerst ein Druckausgleich mit der Atmosphäre stattfindet, um
kurze Zeit darauf durch einen dem Ausl'aßschlitz gegenüberliegenden Einlaßsohlitz,
rdie beim Kolbenniedergang im Kurbelgehäuse vorkomprimierte Spül- und Ladeluft eintreten
zu lassen und so den Rest der Abgase auszutreiben und den Zylinder mit Luft neu
zu füllen. Da Bekannterweise das Spül- und Ladeluftvolumen größer als das Hubvolumen
sein muß, so ist zu diesem Zweck in bekannter Weise :das untere Ende ödes Rohrschiebers
e als Stufenko'I#ben ausgebil'd'et.
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Um ein rasches Verbinid@en der Gaskammern mit dem Verbrennungsraum
zu ermöglichen, können auch zwei mit entgegengesetzten Bewegungsrichtungen arbeitende
Rohrschieber verwendet werden.