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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Skikantenschärfer nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 Eine gute Kantenschärfe bei Alpinskiern ist notwendig, damit eine
gute Griffigkeit und Seitenführung der Skier, insbesondere bei festgefahrener und
vereister Piste, gegeben ist. Angerostete, gerundete und abgenutzte Stahlkanten
beeinträchtigen die Fahrsicherheit, da eine leichte und exakte Steuerung der Skier
nicht mehr gewährleistet ist und Stürze durch seitliches Wegrutschen die Folge sind.
Bei häufiger Benutzung der Skier ist es deshalb nützlich, die Skikanten täglich
nachzuschärfen. Das Nachschärfen sollte mit einem raumsparenden, mobilen und netzunabhängigen
Gerät und Handbedienung durchgeführt werden können.
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Es ist bekannt, daß zur Wiederherstellung der Kantenschärfe Vorrichtungen
mit Feilenaufnahme und Winkelanschlag versehen sind. Als Schärfwerkzeuge werden
entweder handelsübliche Karosseriefeilen oder Spezialfeilen, wie Schwedenstahl-Feilen
oder Titanfeilen, verwendet.
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Zeitschrift: ADAC Motorwelt Jahrgang 1983 Heft 11 Seite 112 HÖR ZU
Jahrgang 1983 Nov. Seite 139 Dabei ist es allerdings erforderlich, die beiden Skikanten
nacheinander zu schärfen, wodurch unterschiedliche Werkstoffabtragungen möglich
sind. Weiterhin ist die Gefahr des Verkantens während dem Schärfvorgang sowie für
ungeübte Anwender Verletzungsgefahr gegeben.
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Die zum Teil durch Funkenerosion verursachten Hartstellen an der Skikanten-Oberfläche
können zum vorzeitigen Stumpfwerden sowie Umwelteinflüsse zum Rosten der Feilen
führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beide Skikanten in einem
Arbeitsgang beidseitig gleichmäßig zu schärfen, sowie Verkanten und Verletzungsgefahr
praktisch auszuschließen und mit den rostfreien Schärfwerkzeugen (3) oder
(4)
wesentlich höhere Standzeiten zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß der Skikantenschärfer
aus einem Führungsteil (1) mit zwei gegenüberliegenden Schlitzen, in denen zwei
Backen (2) mit daran befestigten Schärfwerkzeugen (3) oder (4) quer zur Längsachse
beweglich sind, besteht, wobei die Öffnungswege der Backen den marktüblichen Skibreiten
angepaßt und in Ruhestellung diese durch Federkraft auf Maximalöffnung gehalten
werden.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß durch die beidseitige Anordnung von raumsparenden Schärfwerkzeugen (3) oder
(4) in einem Arbeitsgang beide Skikanten gleichmäßig geschärft, Verkanten und Verletzungsgefahr
praktisch ausgeschlossen und durch die Wahl der Schärfwerkzeuge (3) oder (4) höhere
Standzeiten erreicht werden.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die bisher nicht bekannte Anwendung
von wolframkarbidhaltigen, selbstfließenden Metallpulverlegierungen und Metalloxid-Pulvern,
die gemäß Anspruch 2 als Hartstoff zur Herstellung von Schärfwerkzeugen durch Beschichten
eines metallischen Grundkörpers, vorzugsweise aus einer Eisenlegierung, verwendet
werden.
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Als Metallpulver für die Hartstoffbeschichtung werden sowohl selbstfließende
Nickel- und Kobaltbasis-Legierungen sowie Kupferlegierungen als Matrixmetall -mit
eingelagerten Wolframschmelzkarbiden, vorzugsweise 50 % bis 90 % W2C mit verschiedenen
Siebanalysen verwendet. Diese sind zum Teil in DIN 32529 Teil 1 beschrieben.
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Das Einschmelzen der Metallpulverschicht erfolgt vorzugsweise im Schutzgas-
oder Vakuumofen bzw. mittels Pulver-Flammspritzpistole oder Plasmastrahl, wobei
beim Pulver-Flammspritzen auch ohne Schmelzverbindungen beschichtet werden kann.
Die Schichtdicke der Hartstoffbeschichtung
kann je nach Anforderung
zwischen O,1 und 1,0 mm variiert werden.
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Bisher ist von derartigen Metallpulver-Legierungen bekannt, daß sie
vorwiegend zum Verschleißschutz auf Bauteile mittels Pulver-Flammspritzpistole aufgetragen
werden, wie z. B.
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Mischerflügel, Förderschnecken etc. Dies ist in DIN 32530 beschrieben.
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Als Metalloxid-Pulver für die Hartstoffbeschichtung werden Al203 und
TiO2 vorzugsweise als Mischung 60 % bis 97 % Al203 + 40 % bis 3 % TiO2 mit verschiedenen
Siebanalysen verwendet.
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Das Beschichten des Grundkörpers erfolgt vorzugsweise mittels Pulver-Flammspritzpistole
mit Azetylen-Sauerstoff-Heizflamme und Druckluft als Treibgas oder mittels Plasmabrenner
mit nicht übertragenem Lichtbogen. Die Hartstoff-Schichtdicke kann je nach Anforderung
zwischen 0,1 und 1,0 mm variiert werden. Eine thermische Nachbehandlung erfolgt
nicht.
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Bisher ist von derartigen oxidkeramischen Pulvern bekannt, daß sie
mittels Pulver-Flammspritzpistole oder Plasmabrenner auf Bauteile zwecks vorbeugendem
Verschleiß- und Korrosionsschutz aufgetragen werden, wie z. B. Wellenschonerhülsen,
Stopfbüchsen, Simmeringabdichtungen etc. Die Oxide sind zum Teil in DIN 32529 Teil
1 beschrieben.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die bisher nicht bekannte Anwendung
von quadratischen Hartmetall-Wendeplatten mit Mittelbohrung, die gemäß Anspruch
3 als Schärfwerkzeuge (4) stirnseitig in den beiden Griffstücken (5) befestigt und
über die beweglichen Backen (2) der Stahlkante entlang geführt werden können.
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Bisher ist von derartigen Hartmetall-Wendeplatten bekannt, daß sie
für Zerspannungswerkzeuge, insbesondere für Dreh-
meisel verwendet
werden.
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Die Erfindung bezieht sich auch die bisher nicht bekannte Verwendung
von rechteckigen Honsteinen, vorzugsweise aus Siliziumkarbid, die gemäß Anspruch
4 als Schärfwerkzeuge (3) zum Kantenfinish auf den beiden beweglichen Backen (2)
befestigt werden.
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Bisher ist von derartigen Honsteinen bekannt, daß sie in Honmaschinen
zum Honen von Bohrungen verwendet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung Blatt 1
dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 den Skikantenschärfer als Teil-Schnittzeichnung und
Fig. 2 die Draufsicht bei maximaler Öffnung der Führungsbacken (2). Fig. 3 zeigt
das hartstoffbeschichtete Schärfwerkzeug (3) und Fig. 4 eine Ausführung der Hartmetall-Wendeplatte
(4) mit zylindrischer Bohrung und beidseitiger Spanformrille, ohne Freiwinkel. Fig.
5 zeigt ein Honstein-Schärfwerkzeug (14) mit Trägerplatte (15).
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Das Führungsteil (1) vorzugsweise als Kunststoff-Spritzgußteil hergestellt
besitzt zwei gegenüberliegende Längsschlitze mit tiefen- und stirnseitiger Begrenzung
sowie vier quer zum Schlitzverlauf zentrisch angeordnete Durchgangsbohrungen zur
Aufnahme von Druckfedern (6). An den vier äußeren Ecken sind quadratische Aussparungen
(12) mit Gewindelöchern (13) zur Aufnahme der Hartmetall-Wendeplatten und deren
Befestigungsschrauben vorgesehen für den Fall, daß diese nicht im Griffstück (5)
befestigt und zum Schärfen der Skikanten anstelle der Schärfwerkzeuge (3) eingesetzt
werden.
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Die Führungsbacken (2) vorzugsweise aus einem Aluminium-Strangpreßprofil
hergestellt besitzen drei Schenkel, zwei parallele Führungsschenkel und einen um
900 dazu angeordneten Schenkel zur Aufnahme der Schärfwerkzeuge (3) und der Griffstücke
(5) mittels Schrauben (8) und Blindnieten (9).
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Das im inneren Führungsschenkel der Führungsbacken (2) mittig angeordnete
Langloch in Verbindung mit dem fest im Führungsteil (1) eingesetzten Zylinderstift
(7) begrenzen die Führungsbacken (2) in der maximalen Öffnungsweite und geben gleichzeitig
die Seitenführung. Außerdem wirken die Zylinderstifte (7) als Drehpunkt, um die
die Führungsbacken (2) um einen bestimmten Betrag pendeln können, damit sich die
Schärfwerkzeuge (3) bzw. die Hartmetall-Wendeplatten (4) dem Skikantenverlauf genau
anpassen. Zwecks leichtgängiger Radial- und Winkelbeweglichkeit der Führungsbacken
(2) ist deren Länge um ca. 1 bis 2 mm kürzer als die Schlitzlänge
im
Führungsteil (1).
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Die Griffstücke (5) vorzugsweise als Kunststoff- oder Al-Spritzgußteil
hergestellt haben an den Stirnseiten Aufnahme schlitze und Gewindelöcher zur Aufnahme
der Hartmetall-Wendeplatten (4) und deren Befestigungsschrauben (10). Diese sind
so angeordnet, daß ein Freiwinkel von 100 gegenüber der Skikante für die Hartmetall-Wendeplatten
(L) entsteht.
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Die exzentrisch zur Achse der Hartmetall-Wendeplatten (4) angeordnete
Stellschraube (11) ermöglicht durch Eindrehen derselben eine Winkelverstellung der
Schneidkanten der Hartmetall-Wendeplatte (4), so daß Skikantenwinkel von 900 bis
850 hergestellt werden können.
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Die Anordnung der Hartmetall-Wendeplatten (4) ist so gewählt, daß
bei gleichzeitig aufgeschraubten Schärfwerkzeugen (3) die Hartmetall-Wendeplatten
(4) das Schärfen der Skikanten übernehmen.
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Nach dem Ausbau der Hartmetall-Wendeplatten (4) aus dem Griffstück
(5) und Deponieren derselben in den vorgesehenen Aufnahmen im Führungsteil (1) kann
das Schärfen der Skikanten mit dem hartstoffbeschichteten Schärfwerkzeug (3) durchgeführt
werden.
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Wahlweise kann anstelle von Schärfwerkzeug (3) und Hartmetall-Wendeplatten
(4) auch ein Honstein-Schärfwerkzeug (14) entsprechend den Abmessungen von Schärfwerkzeug
(3) anstelle dessen auf den Führungsbacken (2) mittels Schrauben (8) befestigt werden.
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Die Anordnung der Griffmulden im Griffstück (5) sind so gewählt, daß
der Skikantenschärfer leicht mit einer oder zwei Händen bedient werden kann.
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