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Verkleidung insbesondere für die Innenausstattung
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von Kraftfahrzeugen
Verkleidung insbesondere für die
Innenausstattung von Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Verkleidung insbesondere
für die Innenausstattung der Fahrgastzelle von Kraftfahrzeugen oder dergleichen,
beispielsweise für die Türverkleidung eines Personenkraftwagens, mit sichtbaren
Oberflächenabschnitten optisch unterschiedlicher Wirkung und bestehend aus einem
Schalenaufbau aus Formteilen, die zu einer selbsttragenden Einheit in fester räumlicher
Beziehung zueinander zusammengefügt sind.
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Verkleidungen, die aus lackierten oder kaschierten Holzfaserwerkstoffen
bestehen, werden - bevorzugt als Formteile mit ausgeprägter räumlicher Formgebung
- seit längerer Zeit in Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen benutzt.
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Um die Stabilität derartiger Verkleidungen zu erhöhen, wurde in der
älteren Patentanmeldung P 33 25 432.0 vorgeschlagen, diese doppelwandig auszubilden.
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Türinnenverkleidungen von Personenkraftwagen werden zunehmend mit
angeformten Armlehnen und/oder aufgesetzten Kartentaschen versehen, um den Innenkomfort
zu erhöhen. Mit der zunehmenden Verfeinerung der stilistischen Durchgestaltung der
Fahrzeuginnenräume wächst auch die Tendenz, derartige Verkleidungen mehrfarbig und/oder
unter Verwendung unterschiedlicher Beschichtungsmaterialien zu gestalten. Sowohl
beim Lackieren als auch besonders beim Kaschieren bereitet jedoch die mehrfarbige
Ausführung insofern Schwierigkeiten, als ein exakter Farbabschluß nur mit verhältnismäßig
aufwendigen Technologien, wie Masken beim Spritzen oder justiertes Stanzschweißen
beim Kaschieren mit Thermoplasten, realisierbar ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verkleidung anzugeben,
bei der eine mehrfarbige oder verschieden kaschierte Ausführung der sichtbaren Oberfläche
mit verringertem Produktionsaufwand erreicht werden kann und bei der die Ubergänge
zwischen den einzelnen Farb- und/oder Kaschierungsbereichen genau und sauber verlaufen.
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Diese Aufgabe wird bei der anfangs genannten Verkleidung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die sichtbare Oberfläche der Verkleidung von mehreren gegebenenfalls
mit einer Dekorschicht versehenen Formteilen gebildet ist,
indem
zumindest eines der einen sichtbaren Oberflächenabschnitt bildenden Formteile sich
nicht über die gesamte Fläche der Verkleidung erstreckt und die Formteile in einzelnen
Bereichen einander überlappend angeordnet sind.
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Hierbei ist zumindest eines der Formteile vorzugsweise mit zumindest
einer die Sicht auf mindestens ein anderes Formteil oder einen Abschnitt von diesem
freigebenden Ausnehmung versehen. In vorteilhafter Weise können hierbei die durch
die Ausnehmungen anderer Formteile sichtbaren Formteile zumindest teilweise formangepaßt
durch die Ausnehmungen hindurchtreten.
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Dadurch, daß die Formteile bereichsweise einander überlappend angeordnet
sind, entsteht eine natürliche Bereichsabgrenzung zwischen den sichtbaren Abschnitten
der Formteile, die scharf konturiert ist. Wird der sichtbare Abschnitt des einen
Formteils andersfarbig lackiert oder kaschiert als der angrenzende sichtbare Bereich
des anderen Formteils, dann lassen sich mit einfachsten Mitteln sauber gegeneinander
abgegrenzte Farbbereiche der sichtbaren Oberfläche der Verkleidung herstellen.
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Ein wesentlicher Vorteil dabei ist es, daß hier auch Kaschiermaterialien
auf den jeweils sichtbaren Formteilabschnitten miteinander kombiniert werden können,
die beispielsweise durch Stanzschweißen nicht oder nur unvollkommen miteinander
verbunden werden können.
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Eine einfache Möglichkeit, die Formteile miteinander zu verbinden,
besteht darin, daß sie miteinander verklebt werden Vorzugsweise wird diese Verbindung
am Umriß eines Formteils erfolgen, während die Innenflächen der Formteile punkt-
oder linienförmig miteinander verbunden werden. Hierbei kann das eine Formteil dazu
benutzt werden, bei einem anderen kaschierten aufgesetzten Formteil dessen Kantenumklebung
(Umbug) sauber zu begrenzen und ein Ablösen des Umbugs sicher zu verhindern.
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Das Verkleben der Formteile ist zwar eine universell verwendbare Technik,
erfordert jedoch wegen der Abbindezeiten lange Produktionstakte.
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Darüber hinaus sind in der Regel auch noch Hilfsvorrichtungen nötig,
die für den erforderlichen Anpreßdruck beim Kleben sorgen. Es ist daher vorteilhaft;
wenn die Formteile formschlüssig - beispielsweise durch Gleitschienen, die an der
Rückseite des vorderen Formteils angepreßt sind - miteinander verbunden sind.
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Es können jedoch auch punktförmige Schnappverbindungen (Klipse) sowohl
am Umfang als auch auf der Fläche der Formteile vorgesehen werden. Derartige Bauelemente
können bei der Herstellung der Formteile an diese angepreßt werden.
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In den Uberlappungsbereichen der Formteile entsteht mit Ausnahme ihrer
gegenseitigen Berührungsflächen zwischen beiden ein Zwischenraum.
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Diese Doppelwandigkeit mit Zwischenraum erhöht die Stabilität und
statische Belastbarkeit der Verkleidung erheblich, so daß die Dicke der Formteile
insgesamt wesentlich geringer sein kann
als die Dicke, die für
einschalige Verkleidungen erforderlich ist. Gewichtsnachteile ergeben sich somit
bei der erfindungsgemäßen Verkleidung nicht, obwohl die statischen Verhältnisse
wesentlich verbessert sind. Wird der Zwischenraum zwischenden Formteilen mit schall-
und/oder wärmedämmenden Werkstoffen ausgefüllt, so verbessern sich gleichzeitig
die akustischen Eigenschaften der Verkleidung und ihre Wärmeisolation. Das Ausfüllen
der Zwischenräume kann dabei beispielsweise mit Mineralfaserwerkstoffen erfolgen;
die Zwischenräume können jedoch auch ausgeschäumt werden. Im letzteren Falle kann
der Schaum gleichzeitig als flächiger Kleber verwendet werden, so daß andere Hilfsmittel
zum Verbinden der Formteile entfallen können.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß bei Verwendung
eines mit einer oder mehreren Ausnehmungen versehenen Formteils dieses ganzflächig
und gegebenenfalls kantenumgreifend lackiert und/oder kaschiert ist, und daß das
andere Formteil bzw. die anderen Formteile nur in dem Bereich, in dem es bzw. sie
formangepaßt die Ausnehmung (en) durchgreift bzw. durchgreifen, ebenfalls eine Kaschierung
oder Lackierung aufweist, bevorzugt in einer anderen Farbgebung als der des mit
Ausnehmungen versehenen Formteils. Es läßt sich so eine mehrfarbige Verkleidungsoberfläche
mit sauber abgegrenzten Farbbereichen mit geringstmöglichen Mitteln realisieren.
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Durch geeignete Gestaltung der Formteile kann zwischen diesen eine
von außen zugängliche Ablagetasche gebildet werden. Diese kann
hinsichtlich
ihrer Innen- und ihrer Außenfläche auch zweifarbig gestaltet werden. Es ergibt sich
so der Vorteil, daß eine gesondert zu montierende Ablagetasche entfallen kann.
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Darüber hinaus ergibt sich eine insgesamt verbesserte farbliche Abstimmung,
da die gesondert montierten Ablagetaschen in aller Regel Farbabweichungen gegenüber
der Kaschierung aufweisen.
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Der Zwischenraum zwischen den Formteilen kann weiterhin für Einbauten
in Form von Lautsprechern, Verkabelungen, Beleuchtungseinrichtung und Luftführungskanälen
genutzt werden. Hierdurch vereinfacht sich zum einen der Montageaufwand und zum
anderen sind die eingebauten Zusatzelemente zwischen den beiden Formteilen gegen
Beschädigungen geschützt. Werden Lautsprecher eingebaut, so läßt sich deren akustisches
Verhalten durch die zusätzliche Ausfüllung des Zwischenraumes mit Dämmwerkstoffen
gegebenenfalls noch verbessern.
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Der zumindest teilweise formangepaßte Durchtritt des einen Formteils
durch die Ausnehmung des anderen Formteils erleichtert zusätzlich deren Montage
zu einer gemeinsamen Verkleidung, da dieser Durchtritt als Justierung wirkt, wodurch
sich Hilfsvorrichtungen vereinfachen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen Querschnitt
durch eine Tür eines Personenkraftwagens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Verkleidung
mit angeformter Armlehne, deren
Oberfläche eine abgesetzte Kaschierungsblende besitzt; und Fig. 2 einen Querschnitt
durch eine Tür eines Personenkraftwagens gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Verkleidung mit lackierten Oberflächen, die eine angeformte
Ablagetasche besitzt.
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In beiden Figuren sind einander entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Formteile der Verkleidung werden durch eine Vorderschale 1 und durch
eine Hinterschale 2 gebildet. Jeweils an den Stellen 1' greift die Hinterschale
2 durch eine Ausnehmung in der Vorderschale 1 formangepaßt hindurch. Der durch die
Vorderschale 1 hindurchtretende Teil der Hinterschale 2 ist in Fig. 1 mit einer
Kaschierung 3 versehen. In den Fig. 1 und 2 gezeigte Bauelemente 4 und 4' dienen
der formschlüssigen, mechanischen Verbindung zwischen der Vorderschale 1 und der
Hinterschale 2, die noch durch Klebestellen 5 verbessert wird. Mit 6 sind das Außenblech
und mit 6' das Randblech der Tür bezeichnet. 7 stellt schematisch eine versenkbare
Scheibe dar. In Fig. 1 durchgreift die Hinterschale die Vorderschale 1, wobei an
den Stellen 1' Formanpassung besteht. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist die
Vorderschale 1 hier so ausgebildet, daß sie sich federnd an die Hinterschale 2 anlegt
und somit eine saubere Begrenzung der auf die Hinterschale aufgebrachten
Kaschierung
3 bewirkt. Im gezeigten Beispiel ist die Vorderschale 1 lackiert, so daß im Bereich
oberhalb der Armauflage eine optisch kontrastierende Oberfläche entsteht. Die Befestigung
der Verkleidung am Randblech 6' erfolgt durch Einhängen in eine Blechausdrückung;
im übrigen Türbereich kann sie in üblicher Weise durch Klipse oder Schrauben erfolgen.
Dabei kann wegen der großen Eigensteifigkeit der zweischaligen Konstruktion die
Zahl der Befestigungselemente gegenüber herkömmlichen Ausführungsformen verringert
werden.
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Gemäß Fig. 2 wird die Ablagetasche durch den jeweils unteren Teil
der Vorderschale 1 und der Hinterschale 2 gebildet. Die Zugänglichkeit zur Ablagetasche
von außen wird durch eine Ausstanzung 1" der Vorderschale 1 erzielt.
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Die Hinterschale 2 durchgreift die Ausnehmung der Vorderschale 1 an
den Stellen 1' wieder formangepaßt, wobei die konkave Form der Hinterschale 2 eine
entsprechende Vergrößerung des Volumens der Ablagetasche bewirkt. Die umlaufende
Klebeverbindung 5 sorgt in diesem Bereich für zusätzliche Stabilität.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt eine Verkleidung mit lackierter
sichtbarer Oberfläche.
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Bei Bedarf kann hierbei der die Ablagetasche nach hinten abschließende
Bereich der Hinterschale 2 in einer Kontrast farbe lackiert werden.
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