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Verfahren zur Herstellung eines trockenen Kaffee-Extraktes. Es ist
bereits vorgeschlagen worden, zuckerhaltige Kaffeekonserven dadurch herzustellen,
daß man den Kaffee bei einer sehr niedrigen Temperatur erhitzt und das Aroma durch
einen indifferenten Gasstrom entführt, um es später an Zucker, der gegebenenfalls
mit Alkohol angefeuchtet wird, zu binden. Von diesem Verfahren unterscheidet sich
jedoch das vorliegende schon dadurch, daß bei einer wesentlich höheren Temperatur,
nämlich der Rösttemperatur, erhitzt wird, wodurch es allein möglich ist, sämtliche
flüchtigen und aromatischen Stoffe aus dem Kaffee zu entfernen. Alsdann wird auch
mit keinem Fremdkörper, wie Zucker oder Alkohol, gearbeitet, sondern es werden vielmehr
die aromatischen flüchtigen Bestandteile des Kaffees mit Hilfe der inerten Gase
auf den aus entaromatisiertem Kaffee hergestellten festen Kaffee-Extrakt geleitet,
so daß ein vollwertiger trockener Kaffee-Extrakt erhalten wird, der keine Fremdkörper
enthält.
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Das vorliegende Verfahren ist im wesentlichen folgendes: a) Der geröstete
und gemahlene Kaffee wird von den aromatischen -und flüchtigen Stoffen, die er enthält,
befreit, indem man den Kaffee in einem geschlossenen Behälter bei einer dem Röstpunkt
nahestehenden Temperatur erhitzt, und indem man einen trockenen und kühlen Strom
von Luft oder inertem Gas durch ihn hindurchschickt.
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b) Die aromatischen Stoffe werden unter der Wirkung des erwähnten
Luft- oder Gasstromes auf einen festen fein pulverisierten Kaffee-Extrakt geführt,
der aus dem Kaffee hergestellt ist, dessen aromatische Bestandteile vorher ausgezogen
worden sind.
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Bei diesem Verfahren werden die aromatischen Stoffe in Bläschenform
durch den Luft- oder Gasstrom mitgeführt und durch diesen unmittelbar durch das
Pulver des entaromatisierten Kaffee-Extraktes geleitet. Diese Bläschen zerplatzen
bei der Berührung mit den Körnchen dieses gepulverten Materials und bleiben dort
haften. Alle aromatischen Stoffe werden so auf diesen Kaffee-Extrakt ohne Verlust
und ohne Veränderung übertragen.
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Zur Klarstellung der Erfindung soll nun eine Ausführungsform des Verfahrens,
wie es in der Praxis gehandhabt wird, beschrieben werden.
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Der Kaffee, aus dem die aromatischen Stoffe ausgezogen werden sollen,
wird zunächst geröstet und gemahlen, worauf er in einen geschlossenen Apparat gebracht
wird, wo er auf eine nahe dem Röstpunkt liegende Temperatur, z. B. Zoo bis 3oo °
C, erhitzt wird. Diese Temperatur wird verschieden sein, je nach der Herkunft des
Kaffees.
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Durch die gepulverte Masse des so erhitzten Kaffees läßt man einen
inerten und kühlen Gasstrom (Luft, Kohlensäure, Stickstoff usw.) streichen.
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Um an allen Punkten eine gleichförmige Einwirkung und eine gleichmäßige
Temperatur zu erhalten, wird die Masse, während sie von diesem inerten kühlen Luft-
oder Gasstrom durchströmt wird, kräftig durchgerührt.
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Während des Durchganges durch die gepulverte Masse des gemahlenen
und erhitzten
Kaffees beladet sich die Luft oder das Gas mit aromatischen
Stoffen, die aus dem Kaffee frei werden; die Luft oder das Gas werden alsdann unmittelbar
auf einen trockenen und fein pulverisierten Extrakt geführt, der durch die gewöhnlichen
Mittel aus dem Kaffee hergestellt worden ist, dessen aromatische Bestandteile vorher
entfernt worden sind.
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Um eine gute Wirkung zu erzielen, könnte man mehrere Apparate zu einer
Batterie vcreinigen. Wie dies die schematische Zeichnung veranschaulicht, kann die
Anordnung cire gi,-wisse Anzahl von Apparaten a1, a2, a3 ... enthalten, die
in Reihe angeordnet sind, und in denen der Kaffee untergebracht ist, aus dem die
aromatischen Bestandteile ausgezogen werden sollen. Diese Apparate werden Kaffee
von verschiedenem Aromagehalt enthalten; so wird z. B. der Apparat a3 noch nicht
behandelten Kaffee, der Apparat a2 dagegen Kaffee enthalten, der bereits bei einem
vorhergehenden Verfahren eine erstmalige Entaromatisierung erlitten hat, während
der Kaffee des Apparates a1 bereits zwei aufeinanderfolgenden Entaromatisierungen
ausgesetzt gewesen ist.
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Jeder dieser Apparate enthält eine Vorrichtung, die zum Durchrühren
des Kaffees zu der Zeit bestimmt ist, wo er von dem kühlen Strom von Luft oder iriertern
Gas durchströmt wird.
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Diese Apparate a1, a2, a3 werden mit Hilfe irgendeiner geeigneten
Heizvorrichtung auf die gewünschte Temperatur gebracht.
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Die Anordnung umfaßt außerdem eine gewisse Anzahl von Apparaten b1,
b2, b3..., welche trockenen pulverisierten Extrakt enthalten, der aus dem Kaffee
gewonnen worden ist, dessen aromatische Bestandteile bei früheren Verfahren entfernt
worden sind. Diese Apparate werden in Reihe geschaltet und mit den anderen Apparaten
a1, a2, a3 verbunden. Die aromatischen Bestandteile, die dem Kaffee in den zuletzt
genannten Apparaten entzogen werden, durchströmen nacheinander den fein pulverisierten,
in den Apparaten b1, b2, b3 enthaltenen Extrakt.
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Der in dem ersten Apparat b1 enthaltene Extrakt wird durch einen Aufgüß
von Kaffee gewonnen, der beispielsweise von dem Entaromatisierungsapparat ei' herkommt;
und von dem sämtliche aromatischen Stoffe allmählich entfernt worden sind. Dieser
Aufguß wird eingedampft und nach einem der üblichen Verfahren zur Trockne gebracht.
Der zweite Apparat b2 wird einen Extrakt enthalten, der in derselben Weise hergestellt
worden ist, . der aber schon bei einem vorhergehenden Verfahren von einem Gas- oder
Luftstrom durchflossen worden ist, der mit aromatischen Stoffen beladen war.
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Der dritte Apparat b3 wird einen trockenen gepulverten Extrakt enthalten,
der eine verlängerte Einwirkung von Gas erlitten hat, das mit aromatischen Bestandteilen
beladen war.
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Die Anordnung enthält außerdem eine Rohrleitung und einen Satz von
Hähnen, welche derart angeordrct sind, daß sie stets eine p1 .nmäßige Umschaltung
gestatten, d. h., daß sie ermöglichen, nach jedem Arbeitsgang die Reihenfolge, in
welcher das Gas oder die Luft die Apparate durchströmt, derart zu ändern, daß ein
am Ende stellender Apparat an den Anfang gebracht werden kann, wenn die Behandlung
der Masse, die er enthält, beendet ist, und wenn diese Masse erneuert werden muß.
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Es ist wohl zu beachten, daß die Apparate jede geeignete Ausbildung
haben können, um stets eine innige Berührung der gepulverten Kaffeemasse, die sie
enthalten, mit der Luft oder dem Gase zu sichern, welche sie durchströmen.
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Bei dem;;vorliegenden Verfahren können die aus dem Kaffee ausgezogenen
aromatischen Stoffe keine Veränderung erleiden, und sie finden sich vollständig
in dem Endprodukt wieder.
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Dieses Produkt ist leicht löslich in warmem oder kaltem Wasser und
gestattet, augenblicklich eine Tasse Kaffee zu bereiten, der alle Eigenschaften
des mit Hilfe eines Filters bereiteten Kaffees besitzt.
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Die oben beschriebenen Anordnungen sind nur beispielsweise gegeben
worden; Form, Material und Anordnungen der Einzelheiten können verändert werden,
ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.