-
Übersetzungsgetriebe. Es sind bereits nach beiden Drehrichtungen wirkende
Mitnehmerkupplungen bekannt, bei denen die Triebteile eine exzentrische, eine elliptische
oder eine wellenförmige Rollbahn haben. Diese Getriebe wirken aber nur als Kupplungen
und sind nicht als Übersetzungsgetriebe anwendbar.
-
Des weiteren sind bereits Übersetzungsgetriebe bekannt, bei welchen
zwei ineinanderspringende Getriebeteile an den einander zugekehrten Seiten mit Kurven
versehen sind und zwischen sich einen Abstand frei lassen, so daß eine Kurvenbahn
entsteht, in der Rollkörper liegen, die mit einem dritten Getriebeteil auf Mitnahme
verbunden sind.
-
Dadurch wurde ermöglicht, daß bei Feststellung des einen der drei
Getriebeteile und Antrieb eines der beiden verbleibenden Teile die Rollkörper in
der Kurvenbahn abrollen und dabei die durch den antreibenden Teil in sie gelegte
Bewegung an keiner Stelle sperrend auf den verbleibenden und abtreibenden Teil übertragen,'
der dann je nach dem zum Antriebe gewählten Getriebeteil mit anderer Geschwindigkeit
in gleicher oder auch in entgegengesetzter Drehrichtung . wie der jeweils antreibende
Teil umläuft.
-
Eine Verbesserung und weitere Ausbildung derartiger Getriebe wurde
dadurch erreicht, daß die Kurvenbahnen bzw. Kurven des inneren und äußeren Getriebeteils
nicht konzentrisch, also nicht in gleicher Anzahl zueinander ,angeordnet sind; woraus
sich eine vollständig zwangläufige Abrollung der in dem dritten Getriebeteile eingelagerten
Rollkörper ergibt, welche sperrend auf jede weitere Bewegung der übrigen beiden
Getriebeteile wirken, die nicht auf der reinen Abrollung der Rollkörper beruht.
-
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun eine weitere Verbesserung und
Ausbildung derartiger Getriebe dadurch, daß die Rollbahn des inneren oder äußeren
Getriebeteiles eine exzentrisch zur Getriebemitte verlagerte Kreisbahn ist. Als
Rollbahn des anderen Getriebeteils ergibt sich dann, wenn die Rollkörper ohne Sperrung
abrollen, eine einzige ohne Unterbrechung glatt verlaufende Wellenbahn, die je nach
der Größe der Exzentrizität, um die die Kreisbahn des zuerst angeführten Getriebeteils
versetzt ist, mehr oder weniger leicht geschwungen wellenförmig verläuft, im Gegensatz
zu den bekannten Getrieben, bei denen mehrere einzelne Kurvenbahnen vorhanden sind,
die aus Kurvenstücken zusammengesetzt und durch scharfe Absätze unterbrochen werden.
-
Durch die Kreisrollbahn des einen und die Wellenbahn des anderen Getriebeteils,
besonders aber durch die erstere wird nebst der zwangläufigen eine ganz besonders
ruhige Abrollung der Rollkörper erreicht, welche im übrigen auch sperrend auf jede
weitere Bewegung der übrigen beiden Getriebeteile wirken, die nicht auf der sich
aus der Bewegung der einen gegenüber der anderen Bahn ergebenden resultierenden
Bewegung beruht.
-
Als wesentliche Verbesserung kommt aber noch hinzu, daß durch die
Einführung der Kreisrollbahn des inneren Getriebeteils ganz besonders hohe Über-
bzw. Untersetzungsbewegungen erreicht werden, ganz abgesehen davon, daß das besonders
ruhige Abrollen
der Rollkörper diese hohen Über- bzw. Untersetzungsbewegungen
das Getriebe für sehr hohe Umdrehungszahlen geeignet macht. Habe ich z. B. bei den
bekannten Übersetzungsgetrieben in den äußeren Kurvenbahnen i2 und in den inneren
acht Kurvenstücke, so ergibt sich eine Übersetzung von i : 21/2. Bei dem neuen Getriebe
dagegen erreiche ich mit der Kreisrollbahn des inneren Getriebeteils im Verein mit
einer aus 12 Wellen bestehenden Wellenbahn des äußeren Getriebeteils bereits eine
Übersetzung von i : 13 bzw. Untersetzung von i3: i.
-
Wird die äußere Rollbahn als exzentrisch verlagerte Kreisbahn und
die innere als Wellenbahn ausgebildet, so erhalte ich im Gegensatz zur anderen Ausführung
eine sehr niedrige Über- und Untersetzung. So ergibt sich mit dieser äußeren Kreisbahn
im Verein mit einer aus 12 Wellen bestehenden inneren Wellenbahn eine Über- oder
Untersetzung von i: i1/12 bzw. i1/12: i.
-
Die Kreisrollbahn ist also für derartige Getriebe in jeder Hinsicht
die geeignetste, und ich kann ohne Schwierigkeit sowohl sehr hohe als auch sehr
niedrige Über- öder Untersetzungsbewegungen bzw. die feinsten Abstufungen davon
erhalten bei sehr höhen Umdrehungszahlen, was bei den bekannten Getrieben nicht
möglich ist, Eine weitere Verbesserung und Ausbildung erhalte ich bei der vorliegenden
Erfindung dadurch; daß an Stelle der kreisrunden Rollbahn eine Bahn zur Anwendung
kommen kann, die eine länglich gestreckte, glatt verlaufende runde Form, etwa die
einer Ellipse, hat, wodurch ich.eine noch günstigere Wellenbahn beim anderen Getriebeteil
und nebst besonders ruhigem und glattem Abrollen der Triebrollkörper noch weitere
Über- bzw. Untersetzungsmöglichkeiten erhalte. Ersetze ich z: B. bei der oben angeführten
Übersetzung z : 13 die Kreisrollbahn durch eine Bahn in der Form einer Ellipse;
so erhalte ich bei der gleichen Wellenzahl von 12 der Wellenbahn eine Über- bezw.
Untersetzung.von 1.* 7 bzw. 7 : i und bei der Übersetzung von i : z1/12 eine solche
von i : il/,.
-
Da - für jede Übersetzung nur eine ganz bestimmte Rollkörperzahl in
einer Rollbahn zulässig ist, wenn diese ohne Sperrung abrollen. sollen; so erhalte
ich mit der vorliegenden Erfindung .eine weitere Verbesserung dadurch, daß das zwischen
dem äußeren und inneren Getriebeteil eingelagerte dritte Getriebeteil als Hohlwelle
ausgebildet ist. Dadurch bin ich in der Lage, in dem gleichen Getriebe noch eine
weitere Anzahl Rollkörper hintereinanderliegend einzuführen, wodurch ich erreiche,
daß die bei der Übersetzung zu übertragenden Kräfte sich auf eine größere Anzahl
Rollkörper verteilen und damit der Flächendruck kleiner wird als bei den bekannten
Getrieben, was einen geringeren Verschleiß der Getriebeteile und eine weitere Verbesserung
des Wirkungsgrades zur Folge hat und die Benutzung des Getriebes für große Kraftübertragungen
gestattet.
-
In der Zeichnung ist das neue Getriebe in vier Ausführungsbeispielen
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. i und 2 das Getriebe im Längs- und Querschnitt nach
Linie 3-B und C-D, Fig. 3 bis 5 die wesentlichsten Getriebeteile allein in Vorder-
und Seitenansicht bzw. im Schnitt nach Linie E-F, Fig. 6 und 8 wesentliche Getriebeteile
zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 7, Fig. 7, g und =o drei weitere Ausführungsbeispiele,
Fig. =i ein wesentliches Getriebeteil im Querschnitt zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. =o, Fig. 12 eine fünfte Ausführungsform.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 5 ist a eine zentrische
Welle, deren nach der Erfindung kreisrunde Rollbahn b mit dem Einsetzpunkt z ihres
Radius y gegenüber der Getriebemitte o um die Exzentrizität E versetzt ist. Diese
Welle ist zentrisch und drehbar in der Hohlwelle f gelagert, deren Aussparungen
i zur Aufnahme der frei dreh- und radial verschiebbaren Rollkörper c. angeordnet
sind. An Stelle der Rollkörper c können auch radial verschiebbare Gleitstücke ro
Verwendung finden, wie beispielsweise eines in Fig. 2 schraffiert angedeutet ist.
Die Hohlwelle f ist wiederum in dem äußeren Getriebeteil d drehbar gelagert. Dieses
besteht aus einer kreisrunden Nabe, die innen eine ohne Unterbrechung glatt verlaufende
Wellenbahn e aufweist. Von den drei Getriebeteilen a, f, d kann jeweilig
jedes als feststehender Teil benutzt werden. So ist z. B. in_ Fig. i die Hohlwelle
f, in Fig. 6 die Welle cas und in Fig. 9 die Nabe d9 als feststehender Teil
angedeutet.
-
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist die nach der Erfindung
kreisrund-Rollbahn b$ in das äußere Getriebeteil d$ hineingelegt, Auch _ hier ist
die Kreisbahn wieder mit dem Einsetzpunkt z$ ihres Radius R gegenüber der Getriebemitte
o um die Exzentizität a$ versetzt. Die Wellenbahn es ist bei diesem Ausführungsbeispiel
auf dem inneren Getriebeteil, der Welle aß, angeordnet und die Hohlwelle f 7 in
der gleichen Weise wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel dazwischen gelagert. Als
Rollkörper sind hier beispielsweise Kugeln cl angenommen.
-
Bei -dem dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. g befindet sich in
dem äußeren Getriebeteil d9 an Stelle der kreisrunden Rollbahn
b8
(Fig. 7) eine Bahn m, die eine länglich gestreckte, glatt verlaufende runde Form;
etwa die einer Ellipse, mit der einen Achsenlänge k und der kürzeren Achsenlänge
l hat. Die entsprechende, auch ohne Unterbrechung verlaufende Wellenbahn
s befindet sich hier auf dem inneren Getriebeteil, der Welle a9.
-
Bei dem vierten Ausführungsbeispiel nach Fig. io befindet sich die
Rollbahn, die eine länglich gestreckte, glatt verlaufende runde Form hat, etwa die
einer Ellipse n, mit der einen Achsenlänge p und der kürzeren q auf dem inneren
Getriebeteil, der Welle all, und die entsprechende Wellenbahn t in dem äußeren Getriebeteil
d19.
-
Bei dem fünften Ausführungsbeispiel nach Fig. =2 sind mehrere Gruppen
Rollkörper c12 zwischen den gleichen Rollbahnen e12, b12 hintereinander angeordnet.
Diese Rollkörper lagern in den Aussparungen i12 d, r Welle f12. Sie können in beliebiger
Zahl hiitereinander angeordnet werden. Das Hintereinanderschalten der Rollkörper
ist bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsbeispielen anwendbar.
-
Der Bewegungsvorgang ist bei sämtlichen fünf Ausführungsbeispielen
der gleiche.