DE337118C - Rohrkruemmer und Ventilgehaeuse - Google Patents

Description

An jeder unsymmetrisch am Boden eines beliebig, gestalteten Gefäßes angeordneten Ausflußöffnung kann man die Beobachtung machen, daß die hindurchfließenden Wassermassen nicht den kürzesten Weg einschlagen, sondern hierbei in spiralförmigen Bahnen mit nach innen stetig zunehmender Geschwindigkeit, unter Bildung eines tief hinabgezogenen Lufttrichters um die Achse der Ausflußöffnung kreisen, und

ίο zwar auch dann, wenn die Ausfluß Öffnung nicht kreisrund oder durch ein Kreuz in einzelne Kreissegmente geteilt ist, wobei im letzteren Falle die kreisende Bewegung um die Mitte eines der Kreissegmente stattfindet.

Da die Natur stets nach dem Prinzip des kleinsten Kraftmaßes wirkt, muß auf Grund der angeführten Beobachtung als sicher angenommen werden, daß bei Richtungsänderung eines Flüssigkeitsstromes um 90 ° die Strömungsverluste geringer ausfallen, wenn hierbei die Flüssigkeit gleichzeitig einer kreisenden Bewegung unterworfen ist, und es muß deshalb vorteilhaft erscheinen, wenn solche Leitungsteile, bei denen eine Flüssigkeitsumlenkung um 90 ° stattfindet, wie Rohrkrümmer, Ventilgehäuse, Verbindungen zweier unter 90° zusammenstoßender zylindrischer Rohrteile u. dgl., so ausgebildet werden, daß eine derartige kreisende Bewegung um die Achse des einen Schenkels, Stutzens oder Zylinders stattfinden kann.

Eine ungehinderte kreisende Bewegung kann in solchen Leitungsteilen aber nur dann entstehen, wenn der eine Schenkel eines Rohrkrümmers oder der Anschlußstutzen eines Ventilgehäuses oder eines beliebigen, Flüssigkeit leitenden Maschinenteils tangential und spiralförmig an den anderen Schenkel oder zylindrischen Raum anschließt, und es entsteht auf diese Weise die Form eines Kreiselpumpen- oder Francisturbinengehäuses, bei dem die Laufradschaufehl fehlen und die Laufradwandungen mit dem Gehäuse zusammenhängen.

Fig. ι und 2 stellen einen Rohrkrümmer gemäß der Erfindung dar. Die Flüssigkeit tritt in den Stutzen α ein, wird durch die Spirale b in kreisende Bewegung versetzt und fließt in schraubenförmigen, nach innen mit stetig zunehmender Geschwindigkeit kreisenden Bahnen durch den laufradförmigen Teil c und tritt durch den Stutzen d wieder aus; die Strömungsgeschwindigkeit kann natürlich auch die umgekehrte sein.

Bei richtiger Bemessung und Gestaltung der Querschnitte des spiralförmigen Teils b kann erreicht werden, daß alle auf konzentrischen Kreisen sich bewegenden Flüssigkeitsteilchen in gleicher Richtung und mit der gleichen Geschwindigkeit dem laufradförmigen Teil c zuströmen und daß auch die durch die Krümmung bedingte Verschiebung der Flüssigkeitsfäden gegeneinander innerhalb der Spirale b selbst wirbelfrei erfolgt, so daß in allen Teilen eines derartigen Rohrkrümmers eine wirbelfreie Strömung stattfindet.

Die gleichen Vorteile ergeben sich für Ventilgehäuse. In Fig. 3 und 4 ist ein Durchgangsventil mit tangential und spiralförmig sich anschließenden Stutzen gemäß der Erfindung dargestellt. Der Ventilkegel e und der Ventilsitz f sind so ausgebildet, daß ihre inneren Wandungen dem Innern eines Turbinenlauf-

rades ohne Schaufeln entsprechen. Bei völlig geöffnetem Ventil findet dann, wie bei dem Rohrkrümmer nach Fig. ι und 2, wirbelfreie Strömung statt. Der Zulaufstutzen g schließt sich ebenfalls tangential und spiralförmig an den Raum unter dem Ventilsitz an. Bei Eckventilen wird er wie der Stutzen d in Fig. 2 zylindrisch ausgeführt.

In gleicher Weise können auch die Gehäuse von anderen Ventilen, wie Rückschlag- und Sicherheitsventilen, ausgebildet werden, ebenso die an Dampfmaschinen- und Pumpenzylindern angegossenen Ventile.

Wegen der vollständig gleichmäßig kreisensenden Bewegung der Flüssigkeit um den Ventilkegel und im Ventilsitz weisen derartig ausgebildete Ventile noch den Vorteil gleichmäßiger Abnutzung der Dichtungsfläche auf.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Rohrkrümmer, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel tangential im Schraubengang in den zweiten Schenkel übergeht.

2. Ventilgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang im Schraubengang zum Ventildurchgang führt, an den sich ein zweiter Schraubengang und sodann der zweite Schenkel tangential anschließt. *

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.