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Eisbahn
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Die Erfindung betrifft eine Eisbahnp bestehend aus einer Kühiplatte
und einer darauf aufgebrachten Beschichtung aus Eis mit eingebetteten Zeichen.
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Eisbahnen der vorgenannten Art finden vielfältig Anwendung für sportliche
und tänzerisehe Betätigungen. Sie können sowohl mobil als auch stationär ausgeführt
sein, und die in die Beschichtung aus Eis eingebetteten Zeichen bestehen
gewöhnlich
aus einem Farbauftrag einer unteren Eisschicht, der mit Wasser überflutet und im
Zuge von dessen anschließender Erstarrung mit Eis überdeckt wird. Die Anbringung
entsprechender Zeichen ist dementsprechend aufwendig. Sie erfordert neben einer
großen handwerklichen Geschicklichkeit des mit der Anbringung befaßten Personals
einen großen Zeitaufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eisbahn der vorgenannten
Art derart weiter zu entwickeln, daß Zeichen einer beliebigen Gestalt von handuterklich
wenig geübtem Personal in kurzer Zeit angebracht oder ausgetauscht werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Eisbahn der vorgenannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs gelöst. Auf vorteilhafte
Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Die Eisbeschichtung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Eisbahn enthält
somit vorfabrizierte Zeichen, die in kurzer Zeit und ohne große handwerkliche Geschicklichkeit
auf der Kühlplatte oder einer unteren Eisschicht angeordnet, mit Wasser überflutet
und in die während der Erstarrung des Wassers gebildete Eisbahn eingebunden werden.
Die Zeichen können anschließend von der Oberseite der Eisbeschichtung gesehen werden
und dem Benutzer der Eisbahn beliebige Informationen übermitteln. Sie beeinträchtigen
die Benutzbarkeit der Eisbahn in keiner Weise. Sie können nach einem Auftauen der
Eisbahn getrocknet und zu einem späteren Zeitpunkt wiederverwendet werden. Eine
schnellere Umrüstzeit wird demgegenüber erreicht, wenn die die Zeichen enthaltende
Schicht aus Eis in ihrer Gesamtheit entfernt wird, was
beispielsweise
thermisch oder mechanisch mit Hilfe bekannter Einrichtungen erfolgen kann. Auf die
so erhaltene, neutrale Unterschicht können anschließend neue Zeichen in gegebenenfalls
anderer Verteilung aufgebracht, mit Wasser überflutet und erneut eingefroren werden0
Die nicht an die Verlegung gebundene Herstellung der Zeichen erlaubt es, diese zeitlich
und räumlich getrennt vom Montgeort zu erzeugen, beispielsweise im Rahmen einer
industriellen Fertigung. Auf die spezielle Ausbildung der Zeichen kann dementsprechend
eine große Sorgfalt verwendet werden, und neben einer beliebigen geometrischen Gestalt
können nahezu beliebige Farben zur Anwendung gelangen, beispielsweise auch fluoreszierende
Farben, neben Zeichen, die ausschließlich der Markierung und Kennzeichnung der Eisbahn
dienen, können daher auch solche zur Anwendung gelangen, die der geschmacklichen
Auflockerung des Erscheinungsbildes der Eisbahn dienen, der ästhetischen Erbauung
und/oder der Werbung. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind dementsprechend außerordentlich
vielfältig.
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Die Zeichen bestehen aus einem mineralischen und/oder polymeren Werkstoffkörper,
der von offenen und ineinander übergehenden Poren zumindest in senkrechter Richtung
ganz durchdrungen ist und eine Porosität von 90 - 99,5 ° aufweist. Neben Schaumstoffen
können Vliesstoffe zur Anwendung gelangen, wobei flexiblen Ausführungen der Verzug
gegeben wird. Gitterstrukturen aus diesen Werkstoffen oder Folien sind jedoch ebenfalls
verwendbar. Die Porenquerschnitte sind unter Vermeidung größerer Reflexionsflächen
grob auszulegen, um die Farbwirkung bseinträchtigende Einschlüsse von Luftblasen
nach der Uberflutung zu vermeiden.
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Bevorzugt gelangen Zeichen aus einem Vliesstoff aus untereinander
verbundenen Einzelfasern zur Anwendung, wobei der Vliesstoff eine Porosität von
90 bis 99,5 S aufweist, vorzugsweise eine solche von 96 bis 99 %, und wobei die
Einzelfasern einen Titer von 20 bis 100 dtex haben, vorzugsweise einen solchen von
30 bis 60 dtex. Die Dicke beträgt 4 bis 15 mm, bevorzugt 6 bis lo mm. Sie gewährleistet
in Verbindung mit der außerordentlich offenen, lockeren Struktur des Vliesstoffes
eine äFmedurchlässigkeit, die im wesentlichen derjenigen des normalen Eises entspricht.
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Die auf die Oberfläche der Eisbahn auftreffende Wärme wird daher im
Bereich der Zeichen ebenso in Richtung der Kühlplatte abgeleitet wie in den umgebenden
Zonen, in denen keine Zeichen angebracht sind. Veränderte Eigenschaften der Eisbahn
im Bereich der Zeichen sind daher nicht zu befürchten.
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Dieser überraschende Effekt ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
daß die Fasern der vorschlagsgemäß zur Anwendung gelangenden Vliesstoffe Wärmestrahlen
weder in nennenswertem Maße zu speichern, noch in differenzierter Weise zu reflektieren
vermögen. Die Wärme kann dadurch im Bereich der Zeichen gleichgut abgeleitet werden
wie in den umgebenden Zonen. Die Art der Einfärbung der Zeichen hat hierauf keinen
nennenswerten Einfluß. Es hat sich jedoch als vorteilhaft bewährt, für die Herstellung
der Zeichen Fasern aus hydrophilen Werkstoffen zu verwenden, beispielsweise aus
Zellulose. Diese Fasern werden homogen in den gebildeten Eisblock eingebunden, was
das Erscheinungsbild der fertigen Eisbahn besonders attraktiv erscheinen läßt. Die
Verwendung anderer natürlicher Fasern ist möglich, obgleich diese im allgemeinen
nicht die gute Einfärbbarkeit der zellulosischen Fasern haben.
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Die gegenseitige Verbindung kann mechanischer, thermischer und/oder
chemischer Art sein. Im erstgenannten Felle ergibt sich eine besonders unregelmäßige
gegenseitige Zuordnung der in dem Vliesstoff enthaltenen Einzelfasern, was das erwünschte
indifferente Reflektions verhalten wesentlich begünstigt. Im letztgenannten Falle
kann die nachträgliche Einfärbung zugleich mit der Einbringung des chemisch wirkenden
Bindemittels erfolgen, was die Fabrikation erleichtert.
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Neben den vorgenannten Fasern kann der erfindungsgemäß zur Anwendung
gelangende Vliesstoff ganz oder teilweise aus anorganischen und/oder synthetisch
hergestellten Fasern bestehen, beispielsweise aus solchen auf PVC,Poly ester- Polypropylen
s Polyamid- oder Glasbasis. Polyesterfasern wird in diesem Falle der Vorzug gegeben,
weil diese eine Wichte oberhalb von derjenigen des Wassers haben. Die exakte Positionierung
der Zeichen während der nachfolgenden überflutung ist daher besonders einfach. Die
Einfärbung bereite.t keinerlei Schwierigkeiten, und die hohe Sprungelastizität erlaubt
es, bei guter Eigenfestigkeit extrem hohe Porositätagrade zu erzielen.
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Die Lichtbeständigkeit ist ausgezeichnet.
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In dem nachfolgenden Beispiel wird eine beispielhafte Ausführung eines
gut geeigneten Vliesstoffes beschrieben: Zur Herstellung des Vliesstoffes wird ein
gleichmäßiges Gemisch aus den folgenden Fasern verwendet: 90 Y0 Viskosezellwolle
30 dtex, 60 mm 10 00 Polyester 50 dtex, 60 mm
Das Gemisch wird einer
Krempelanlage zugeführt und zu einem Vlies mit einem Flächengewicht von 200 g/m2
verarbeitet, das eine Dicke von etwa 10 cm aufweist.
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Das Vlies wird unmittelbar anschließend in einem Walzwerk verdichtet.
Dieses enthält zwei Stahlutalzen mit einem Durchmesser von 30 cm und einer Temperatur
von 1800 C, die mit einem Liniendruck von 200 N/cm gegeneinander angestellt sind.
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Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt 16 m/min. Das Vlies hat anschließend
eine Dicke von 18 mm. Es wird durch eine Nadelung von beiden Seiten anschließend
weiter verdichtet.
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Die Stichdichte beträgt 10/cm2. Die Nadelung führt zu einer großen
Festigkeitssteigerung sowie zu einer weiteren Verminderung der Dicke. Letztere beträgt
anschließend 11,5 mm.
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Das Vlies ist eigenfest. Es bedarf bei der weiteren Verarbeitung keiner
Abstützung durch sekundäre Unterstützungselemente.
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Das Vlies wird anschließend mit einer Färbeflotte imprägniert, bestehend
aus der folgenden Zusammensetzung: Selbstvernetzende Acrylharzdispersion 25 Teile
Phosphorsäure 0,25 Teile roter Pigmentfarbstoff 3 Teile Wasser 65 Teile Nach der
abschließenden Trocknung beträgt die Farbstoffaufnahme 50 g/m2. Das Vlies ist von
aggressiver roter Farbe.
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Es kann unmittelbar seiner Verwendung zugeführt werden. Das Endgewicht
beträgt'250 g/m2.
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Die in der Anlage beigefügte Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus
einer beispielhaften Ausführung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Eisbahn. Diese
besteht aus der Kühlplatte 1 mit den gleichmäßig darin verteilten Rohren 2 durch
die das Kühlmedium hindurchgeführt wird.
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Die Kühlplatte besteht in den meisten Fällen aus Beton, Sie trägt
auf der Oberseite die eigentliche Beschichtung aus Eis, in die die aus Streifen
symbolisch angedeuteten Zeichen 4 aus Vliesstoff eingebettet sind.
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