DE3323743A1 - Fluessigkeit, verfahren und vorrichtung zum garnglaetten - Google Patents
Fluessigkeit, verfahren und vorrichtung zum garnglaettenInfo
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Description
DATt=MTA MlAI-A I Tt= DR-ING." *Dlft..-PHY5. K. STURIES
PATENTANWÄLTE ο ο ο ο τ / ο
. ρ. eichler 3323743
BRAHMSSTRASSE 29, 5600 WUPPERTAL 2
Häcoba Textilmaschinen GmbH & Co. KG,
Hatzfelder Str. 161 - 163, 56oo Wuppertal 2
Flüssigkeit, Verfahren und Vorrichtung zum Garnglätten.
Die Erfindung bezieht sich zum einen auf eine Flüssigkeit zum Garnglätten mit einem dem Glätten dienenden
Bindemittel.
Es ist bekannt, Garn im Rahmen der Webereivorbereitung zu schlichten. Dabei wird unter dem Begriff "Garn"
im Sinne der Erfindung jedes fadenförmige Gut verstanden, das textil ist, also z.B. Stapelfasergarne, glatte,
verwirbelte und texturierte Filamentgarne, und zwar aus Faserstoffen gemäß DIN 6oool, zu denen auch Glas-, Asbest-
und Bändchengarne gehören.
Das Schlichten hat insbesondere die Wirkung, vom Garn abstehende Faserenden anzukleben. Infolgedessen
können sich Faserenden benachbarter Fäden nicht mehr umeinanderschlingen. Ein derartiges Klammern würde z. B.
in der Webereivorbereitung mit parallel laufenden Fäden bedingen, daß man die zusammenhängenden Fäden wieder
trennen müßte, was deren Festigkeit herabsetzen würde. Beim Weben würde die Fachbildung durch das Klammern der
Faserenden erschwert bzw. so behindert, daß insbesondere bei modernen Webmaschinen mit geringen Fachwinkeln ein
ordnungsgemäßes Arbeiten nicht mehr zu garantieren wäre. Außerdem entstünde bei der Verwendung ungeschlichteten
Garns beim Weben erheblicher Abrieb und die Festigkeit des Garns würde beeinträchtigt.
Bei den herkömmlichen Schlichtverfahren wird die Schlichtflüssigkeit z. B. beim Durchlaufen des Garns
durch einen mit Schlichtflüssigkeit gefüllten Trog auf das Garn aufgetragen. Das mit Schlichtflüssigkeit versehene
Garn durchläuft ein Quetschwalzenpaar od. dgl., durch das die überschüssige Schlichtflüssigkeit abgequetscht
wird, und durch das Schlichtflüssigkeit auch in das Innere des Garns gequetscht wird. Danach gelangt
das Garn in eine Trockenvorrichtung, in der es unter Anwendung von Wärme und Gebläse getrocknet wird. Erst
nach dem Trocknen des Garns wird dieses aufgewickelt, damit die aufgewickelten Windungen eines Kettbaums,
einer Spule od. dgl. nicht aneinander festkleben. Besonders wenn mit möglichst großen Garnlaufgeschwindigkeiten
gearbeitet werden soll, ist der Energieaufwand beim Trocknen erheblich, insbesondere wenn das Schlichtmittel
einen hohen Wasser- bzw. Lösemittel-Anteil hat, der schnell entfernt werden muß.
Wenn das Garn aus dem Quetschwalzenpaar herausläuft, bleiben einige Faserenden durch entsprechend
hohe Adhäsion am Walzenumfang und am Nachbarfaden kleben und werden dann wieder losgerissen. Dadurch gelingt
es nicht, die Garnhaarigkeit vollständig auszuschalten,
was technologisch wünschenswert wäre. Das Trocknen des Garns bewirkt außerdem, daß sich weitere Faserenden
vom Garnkörper losreißen und ihre ursprüngliche, vom Garn abstehende Lage ganz oder teilweise wieder einnehmen.
Dem Schlichten sind damit Grenzen gesetzt, die sich insbesondere bei hohen Garnlaufgeschwindigkeiten auswirken.
Der Erfindung liegt zum einen die Aufgabe zugrunde, eine zum Garnglätten bestimmte Flüssigkeit der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß die vorgenannten Nachteile nicht mehr vorhanden sind, sondern daß hohe
Fadengeschwindigkeiten bei geringer Haarigkeit des geglätteten Garns auf einfache Weise erreicht werden
können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn eine Viskosität von
mindestens 500 mPa χ s und einen Wirksubstanzanteil von mindestens 10% hat und daß als weitere Komponente ein
mit dem Bindemittel unverträgliches Trennmittel vorhanden ist.
Für die Erfindung ist wesentlich, daß außer dem Bindemittel der vorbeschriebenen Eigenschaften ein
Trennmittel vorhanden ist, welches mit dem Bindemittel unverträglich ist, so daß ζ. B. nach 0,25 bis 24 Stunden
eine Phasentrennung erfolgt. Diese Phasentrennung bewirkt, daß aneinanderliegende bzw. aufgewickelte Garnfäden
nicht aneinander festkleben können.
Das Bindemittel enthält ein Tensid und/oder ist ein Polymerisat, das in Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel dispergiert ist. Ein Tensid ist eine grenzflächenaktive Substanz. Das in der Glättungsflüssigkeit
vorhandene Tensid bewirkt eine gleichmäßige
Benetzung des Fadens und steuert zugleich die Zeit, nach der sich die Bindemittel-ZTrennmittel-Dispersion
oder Lösung trennt und sorgt mit dafür, daß das Bindemittel am Faden liegt und das Trennmittel außen an
der Bindemittelschicht. Als Tensid werden vorzugsweise Netz-, Emulgier- bzw. Dispergiermittel verwendet,
z.B. Schwefelsäureester, Aminsalze, Betaine.
Die auftragfähige Bindemittelkomponente hat bei .
0,1 mm Schichtdicke filmbildende Eigenschaft bei hoher Klebkraft. Die demgemäß vorhandene hohe Kohäsion
bewirkt, daß geringe Mengen Flüssigkeit ausreichen, um den gewünschten Glättungseffekt zu erzielen, wenn
durch das angewendete Auftragsverfahren zugleich
sichergestellt ist, daß sich das Bindemittel im wesentlichen nur in der Mantelschicht des Fadens ablagert.
Wahrend die bekannten Schlichten durchweg mit geringen Viskositäten appliziert werden, beträgt die
Viskosität des erfindungsgemäßen Bindemittels beim Auftragen auf das Garn vorzugsweise 15oo bis 2ooo
mPa χ s. In diesem Sinne beträgt der Wirksubstanzanteil des Bindemittels beim Auftragen auf das Garn 15% bis
3o%.. Bei diesen Werten des Bindemittels der Glättungsflüssigkeit zeigen sich die gewünschten Garneigenschaften
verbunden mit geringer Trocknungszeit des Garns nach dem Aufwickeln.
Der Trennmittelanteil der Glättungsflüssigkeit
beträgt 2% bis 8%, maximal 2o% des Wirksubstanzanteils des Bindemittels. Dieser Trennmittelanteil ist
so groß, daß das Trennmittel beim Trocknen des Garns bzw. bei der Bindemittel-Filmbildung an die Filmoberfläche
migriert, so daß ein Verkleben von Garnwindungen vermieden wird. Dazu ist die Dichte des Trennmit-
tels beim Auftragen auf das Garn kleiner als die Dichte
des das Bindemittel dispergierenden Dispersionsmittels. Andererseits ist die HLB-Zahl des Trennmittels
beim Auftragen auf das Garn um mindestens 1 größer als die der Bindemitteldispersion.
Als Bindemittel werden vorzugsweise verwendet: Polyacrylate; Polyvinyl-Verbindungen auf der Basis
Acetate, Alkohole und Mischpolymerisate; Polyäthylen und Mischungen dieser Mittel miteinander.
Als Trennmittel kommen z. B. in Frage: Mineralöl, Fettsäureester, Silikone, Paraffin-Dispersionen,
Äthylenoxid/Propylenoxid-Produkte.
Das Trennmittel weist Faden/Faden- und Faden/ Metall-Reibung reduzierende Eigenschaft auf, so daß
auch insoweit mit hohen Fadengeschwindigkeiten gearbeitet werden kann, beispielsweise mit mindestens
50 m/min, bevorzugt aber bei 200 bis 500 m/min.
Die Erfindung bezieht sich zum anderen auf ein Verfahren zum Glätten von Garn, das als laufender
Einzelfaden oder laufende Fadenschar durch eine Glättungsflüssigkeit auftragende Vorrichtung geführt
und aufgewickelt wird. Die bekannten Verfahren dieser Art haben die eingangs genannten Nachteile.
Demgegenüber hat eine vorbeschriebene Flüssigkeit beim Auftragen Raumtemperatur oder nahezu
Raumtemperatur und der behandelte Faden wird bei einer Geschwindigkeit von mindestens 50 m/min thermotrocknungsfrei
aufgewickelt. Es ist also weder Erwärmungsenergie für die Flüssigkeit erforderlich,
noch muß Wärme bzw. Energie für ein Trocknen des Garns aufgewendet werden. Der Abstand zwischen der
Vorrichtung und einer Aufwickelvorrichtung kann
gering sein. Die Vorrichtung bzw. das Glätten beansprucht daher wenig Platz. Insbesondere deswegen und
vor allem wegen der hohen Fadengeschwindigkeit kann das Glätten auch beim Zetteln oder Schären vorgenommen
werden, so daß ein besonderer Arbeitsgang gespart wird, nämlich mit separatem Umwickeln verbundenes
Glätten. Das Auftragen der Glättungsflüssigkeit und damit auch das Aufwickeln erfolgt in einem bevorzugten
Geschwindigkeitsbereich von 100 m/min bis 800 m/min.
Die Flüssigkeit wird dosiert auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit o,5% bis lo% Wirksubstanz
aufgetragen und/oder auf dem Garnmantel verstrichen. Damit werden nur sehr geringe Mengen
der Glättungsflüssigkeit auf das Garn aufgetragen, die wesentlich kleiner sind, als die Mengen Schlichtflüssigkeit
bei herkömmlichen Naßschlichtverfahren. Das Auftragen selbst erfolgt durch solche Verfahren,
die geringe Mengen aufzutragen erlauben, wie Rakeln/ Platschen, Sprühen, mit einer Dosierdüse oder mit
Schaum. Dabei wird das herkömmliche Tauchverfahren vermieden, bei dem das Garn eine Flotte durchläuft.
Anschließend an das Auftragen wird das aufgetragene Mittel verstrichen, so daß der Garnumfang allseitig
von einem Film umhüllt ist und vom Garnmantel abstehende Fasern in den Film gedrückt und dort festgehalten werden.
In Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Auftragen der erforderlichen Menge der Glättungsflüssigkeit
oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente ein- oder mehrstufig und bei mehrstufigem Auftragen
wird die Glättungsflüssigkeit jeweils als fertiges Komponentengemisch oder in der Reihenfolge Bindemit-
telkomponente mit Tensid und Trennmittelkomponente
naß in naß aufgetragen. Wird dabei die Trennmittelkomponente der Glättungflüssigkeit nach dem Auftragen
des Bindemittels naß in naß aufgetragen, kann die Filmbildungsgeschwindigkeit bzw. Trocknung beschleunigt
werden, da das Trennmittel wegen des nachträglichen Auftrages bereits außen auf dem Bindemittel sitzt
und eine zeiterfordernde Phasentrennung ganz oder teilweise
vermieden werden kann.
Die Erfindung bezieht sich desweiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung der vorbeschriebenen Verfahren.
Zum Auftragen der Glättungsflüssigkeit und/oder ihrer Trennmittelkomponente ist erfindungsgemäß eine
in einem das aufzutragende Mittel enthaltenden Bad umlaufende Tauchwalze oder von einer Transferwalze
belieferte Auftragswalze vorhanden und sie weist eine in Fadenlaufrichtung nachgeordnete Verstreicheinrichtung
auf. Die Ausgestaltung der Auftragevorrichtung
mit Walzen ist besonders geeignet, da hierbei auf herkömmliche Bauelemente zurückgegriffen werden kann, die
ein genaues Dosieren auch geringer Auftragsmengen erlauben. Dabei ist vorteilhafterweise als Verstreicheinrichtung
einer Walze und/oder die Tauch- oder Transferwalze und/oder ein zwischen die Fäden greifender
Kamm vorhanden, dem ein- und/oder auslaufseitig parallele
sowie fadenscharüber- und -untergreifende Streichstäbe zugeordnet sind.
Die der Garnbehandlung dienenden Einrichtungsteile oder Walzen sind rillenfrei und/oder zwischen
benachbarten Fäden ist ein freier Abstand von mindestens o,2 mm vorhanden. Dadurch wird der Trocknungsvorgang
beschleunigt und ein gegenseitiges Stören benachbarter Fäden vermieden.
Die Walzen sind stufenlos regelbar drehangetrieben und wirken bedarfsweise mit einer umlaufenden
Reinigungswalze zusammen.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeiqhnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Auftragsvorrichtung, bei der Auftragen
der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen getrennt voneinander erfolgen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Auftragsvorrichtung, bei der Auftragen
der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen kombiniert erfolgen, :
Fig. 3 eine dritte Vorrichtung, bei der weitere Modifizierungen vorgenommen sind und
Fig. 4, 5 eine Verstreicheinrichtung.
Die Vorrichtung der Fig. 1 besitzt zwei Tröge I, II, und in Fadenlaufrichtung F nachgeordnet sind
hinter jedem Trog I, II Verstreicheinrichtungen i/S und II/S angeordnet. In jedem Trog I, II ist eine
Tauchwalze Io vorhanden, die jeweils in ein Bad 11 eintauchen. Die Tauchwalzen Io berühren andererseits
eine Fadenschar 12 bzw. einen entsprechend verlaufenden Einzelfaden. Die Tauchwalzen Io sind in Pfeilrichtung
drehangetrieben, und zwar durch Mitnahme durch die Fadenschar 12 oder durch separaten Drehantrieb.
Durch die Drehung einer Tauchwalze Io wird aus dem Bad 11 Flüssigkeit mitgenommen, die einen Film
13 auf der Tauchwalze 10 bildet, der sich teilweise auf das Garn bzw. die Fadenschar 13 überträgt. Die Fadenschar
13 läuft dann über die Verstreicheinrichtungen I/S, Il/S, die noch abstehende Fasern an den Garnkör-
per andrücken und gegebenenfalls einen Teil der auf
das Garn übertragenen Flüssigkeit in das Innere des Garns drücken. Mit der vorgeschriebenen Vorrichtung
können die folgenden Verfahrensvarianten durchgeführt werden:
Variante 1: Die Tröge I, II enthalten beide sowohl
Bindemittel als auch Trennmittel in gleichem oder unterschiedlichem Mischungsverhältnis.
Variante 2: Der Trog I enthält Binde- und Trennmittel, der Trog II nur Trennmittel.
Variante 3: Der Trog I enthält nur Bindemittel, der Trog II Bindemittel und Trennmittel, oder nur
Trennmittel.
Variante 4: Die Verstreicheinrichtung Il/S ist
nicht vorhanden. Der Trog II enthält nur Trennmittel, Der Trog I nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel
gemeinsam.
Mit der .Vorrichtung der Fig. .1 können daher alle
Verfahr.erisvarianten durchgeführt werden, die zum Auftragen
der Glättungsflüssigkeit mit der gewünschten geringen Schichtdicke erforderlich sind.
Bei der Vorrichtung der Fig. 2 bilden die Tauchwalzen Io bzw. eine Auftragswalze 14 selbst die Verstreicheinrichtung,
so daß lediglich die Tröge I, II zum Garnglätten erforderlich sind. Während die Tauchwalze
Io wie bezüglich Fig. 1 beschrieben, mit einem Film 13 Flüssigkeit des Bades 11 auf die Fadenschar
12 befördert, wird die Auftragswalze 14 im Trog II von einer Transferwalze 15 mit einem Film 13' versorgt,
der vergleichsweise dünn ist.
Die Vorrichtung der Fig. 2 dient vorzugsweise zur Durchführung folgender Verfahrensvarianten:
Variante 1: Der Trog I enthält entweder nur Bindemittel oder Bindemittel und Trennmittel zusammen.
Der Trog II enthält Trennmittel und seine Auftragswalze 14 trägt dieses Trennmittel auf und verstreicht
gleichzeitig.
Variante 2: Der Trog I enthält nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel gemeinsam. Der Trog II
enthält Binde- und Trennmittel zugleich und die Auftragswalze 14 arbeitet wieder zugleich als Verstreicheinrichtung.
Natürlich sind auch drei- oder vierstufige Verfahren
möglich. Außerdem braucht der Trog I nicht lediglich in Verbindung mit einer Tauchwalze verwendet
zu werden. Auch der Trog I oder nur der Trog I kann auch so bestückt sein wie der Trog II in Fig. 2, nämlich
als Galette mit Transferwalze.
Fig. 3 zeigt einen Trog I mit einem Bad 11, das aus Bindemittel, gegebenenfalls einem Tensid und
einem Trennmittel besteht. Der Auftrag erfolgt mit einer Tauchwalze lo, die mit einem Abstreifer 16 zusammenarbeitet,
um den aus Glättungsflüssigkeit bestehenden Film 13 für die Fadenschar 12 dünn zu halten.
In Fadenlaufrichtung F nachgeordnet ist eine Verstreicheinrichtung 17, bestehend aus einer drehangetriebenen
Walze, die mit einer Reinigungswalze 18 zusammenwirkt. Die Reinigungswalze 18 ist, wie
auch die Walze der Verstreicheinrichtung 17, eine Bürstenwalze. Es sind jedoch auch andere Ausgestaltungen denkbar, vorzugsweise glatte bzw. rillenfreie
Berührungsflächen für die Fadenschar 1.?. Derartige
rillenfreie Berührungsflächen sind bei allen Tauchbzw.
Auftragswalzen vorzugsweise vorhanden, um Fadenverschließ
zu mindern.
Mit den vorbeschriebenen Mitteln läßt sich die Garnhaarigkeit entschieden herabsetzen, und zwar um
mindestens 50%, gemessen mit einem Shirley hairiness analyzer, bei einer Prüfläge von 4 mm. Die Höchstzugkraft
des Garns ändert sich durch das Glätten nicht.
Das mit den vorbeschriebenen Mitteln geglättete Garn trocknet im aufgewickeltem Zustand und verklebt
dabei nicht. Die Garnfäden verkleben nicht miteinander, so daß sie nach ihrem Aufwickeln mit Geschwindigkeiten
von o,5 m/min bis 15oo m/min störungsfrei tangential oder über Kopf wieder abgezogen werden
können. Die auf das Garn aufgetragenen Mittel sind leicht löslich, insbesondere wasserlöslich und können
daher in üblicher Weise aus dem fertigen Gewebe ausgewaschen werden. Abgelagerte überschüssige Glättungsflüssigkeit
bildet durch die Trennmittel-Komponerite
auf Metalloberflächen einen weichen, nicht klebrigen Film, der von der Schäranlage bzw. von der
Webmaschine leicht zu entfernen ist.
Das Glätten ist insbesondere eine Kettfestbehandlung
von Garnen, die als Alternative zum Schlichten von Faser- oder Filamentgarnen oder verwirbelter
glatter oder texturierter Filamentgarne eingesetzt werden kann. Das Durchlaufen eines flüssigkeitsgefüllten
Troges kann vermieden werden. Infolgedessen erfolgt auch kein überschüssiger Flüssigkeitsauftrag auf bzw.
in das Garn und es ist keine Abquetschvorrichtung erforderlich, um überschüssigen Auftrag wieder zu entfernen.
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Die Fig. 4, 5 zeigen eine besondere Verstreichvorrichtung, die wegen ihrer allseitigen Wirkung bevorzugt
verwendet wird. Vertikal zur Fadenlaufrichtung F ist ein Kamm 19 vorhanden, der zwischen die Fäden 12 greift, von
denen lediglich ein einziger dargestellt ist. Der Kamm
19 hält also die Fäden 12 auf Distanz voneinander. Parallel zum Kamm 19 ist einlaufseitig ein Streichstab 20 und
auslaufseitig ein Streichstab 21 angeordnet. Die undrehbar
oder drehbar gelagerten Stäbe 20, 21 sind parallel zum Kamm 19. Die Fadenschar läuft unter dem Einlaufstab
20 in den Kamm 19 ein, jedoch über den Auslaufstab 21 hinweg, so daß durch den Kamm 19 und die Streichstäbe
20, 21 ein allseitiger Streicheffekt auf jeden einzelnen Faden 12 ausgeübt wird. Dabei kann die Vorrichtung zugleich
zur Fadenführung dienen, was insbesondere auch dann der Fall ist, wenn die Fadenschar unter einem beliebigen,
von 90° zur Kammachse abweichenden Winkel in den Kamm einläuft.
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- Leerseite -
Claims (18)
1. Flüssigkeit zum Garnglätten mit einem dem Glätten dienenden Bindemittel, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn eine Viskosität
von mindestens 500 mPa χ s und einem Wirksubstanzanteil von mindestens 10% hat und
daß als weitere Komponente ein mit Bindemittel unverträgliches Trennmittel vorhanden ist.
2. Flüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel
ein Tensid enthält und/oder ein Polymerisat ist, das in Wasser oder in einem organischen
Lösungsmittel dispergiert oder gelöst ist.
3. Flüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichne t, daß ihre auftragfähige
Bindemittelkomponente bei 0,1 mm Schichtdicke filmbildende Eigenschaft bei hoher Klebkraft
hat.
4. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Viskosität des Bindemittels beim Auftrag auf das Garn 1500 bis 2000 mPa χ s beträgt.
5. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirksubstanzanteil des Bindemittels beim Auftragen auf das Garn 15% bis 30% beträgt.
6. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ihr Trennmittelanteil 2% bis 8%, maximal 20% des Wirksubstanzanteils des Bindemittels beträgt.
7. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichte des Trennmittels beim Auftragen auf das Garn kleiner ist, als die Dichte des das
Bindemittel dispergierenden Dispersionsmittels.
8. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die HLB-Zahl des Trennmittels beim Auftragen auf das Garn um mindestens 1 größer ist, als die der
Bindemitteldispersion.
9. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennmittel Faden/Faden- und Faden/Metall-Reibung reduzierende Eigenschaft aufweist.
10. Verfahren zum Glätten von Garn, das als laufender
Einzelfaden oder laufende Fadenschar durch eine Glättungsflüssigkeit auftragende Vorrichtung
geführt und aufgewickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 9 beim Auftragen
Raumtemperatur oder nahezu Raumtemperatur hat und daß der behandelte Faden bei einer Geschwindigkeit
von mindestens 50 m/min thermotrocknungsfrei aufgewickelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
dosiert auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit o,5% bis lo% Wirksubstanz aufgetragen
und/oder auf dem Garnmantel verstrichen Wird.
12. Verfahren nach Anspruch Io oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen
der erforderlichen Menge der Glättungsflüssigkeit oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente
ein- oder mehrstufig erfolgt und daß bei mehrstufigem Auftragen die Glättungsflüssigkeit jeweils
als fertiges Komponentengemisch oder in der Reihenfolge
Bindemittelkomponente mit Tensid und Trennmittelkomponente naß in naß aufgetragen wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch Io bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Auftragen der Glättungsflüssigkeit und/oder ihrer Trennmittelkomponente eine in einem das aufzutragende Mittel bildenden
Bad (11) umlaufende Tauchwalze (lo) oder eine von einer Transferwalze (15) belieferte Auftragswalze
(14) vorhanden ist und/oder daß sie eine in Fadenlaufrichtung (F) nachgeordnete Verstreicheinrichtung
(I/S, Il/S) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichne t, daß als Verstreicheinrichtung
eine Walze und/oder die Tauch- oder Auftragswalze (14) und/oder ein zwischen die Fäden
(12) greifender Kamm (19) vorhanden ist, dem einuhd/oder auslaufseitig parallele sowie fadenscharüber-
und -untergreifende Streichstäbe (20, 21) zugeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Garnbehandlung dienenden Einrichtungsteile oder Walzen
(lo, 14) rillenfrei sind und/oder daß zwischen benachbarten Fäden ein freier Abstand von mindestens
o,2 mm vorhanden ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Walzen (lo, 14, 15, 17, 18) stufenlos regelbar drehangetrieben sind und bedarfsweise mit einer
umlaufenden Reinigungswalze (18) zusammenwirken.
17. Garn, geglättet mit einem Glättungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
18. Verwendung von Glättungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Glätten von Garn.
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