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Objektiveinstellvorrichtung für ein
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photographisches Gerät Die Erfindung bezieht sich auf eine Objektiveinstellvorrichtung
für ein photographisches Gerät mit zwei in Richtung der optischen Achse relativ
zueinander beweglichen, gegeneinander federbeaufschlagten Bauteilen, von denen mindestens
eines ein optisches Glied trägt und die relative Bewegung der Bauteile mittels zwischen
diesen angeordneten, spitzengelagerten Übertragungsgliedern erfolgt.
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Durch die DE-PS 821 153 ist eine leicht gängige Vorrichtung zum Einstellen
eines Objektivs einer photographischen Kamera bekannt geworden, die ein Objektivträgerbrett
aufweist, das zwecks Entfernungseinstellung gegenüber einer stationären Grundplatte
parallel verschoben wird. Hierzu ist das Objektivträgerbrett an vier Säulen der
Grundplatte geführt und wird von Zugfedern gegen die Grundplatte und in Anlage an
spitzengelagerte Stifte eines Hubverstellgetriebes beaufschlagt. Der bauliche Aufwand
dieser Einstellvorrichtung erfordert jedoch eine kostspielige Fertigung.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Objektiveinstellvorrichtung
der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden, daß mit geringem baulichen und
fertigungstechnischen Aufwand eine reibungsarme Objektiveinstellung gewährleistet
ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die zwischen den relativ
beweglichen Bauteilen angeordneten übertragungsglieder als drei gleich lange, symmetrisch
zur optischen Achse angeordnete
und mit ihren Enden unmittelbar
an den relativ beweglichen Bauteilen angreifende Distanzglieder ausgebildet sind
und daß die jeweilige Berührungsstelle zwischen Distanzglied und Bauteil als Spitzen-
und/oder Schneidenlager ausgebildet ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eines der Bauteile
dreh- und verschiebbar geführt und wird von parallel zu den Distanzgliedern angeordneten
Zugfedern gegen das andere, ortsfeste Bauteil vorgespannt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die wirksame
Länge der Zugfedern und die Distanzglieder gleich lang und die Angriffs stellen
der Zugfedern an dem jeweils zugeordneten Bauteil sind auf dem gleichen Radius wie
die Lagerstellen der Distanzglieder angeordnet. Dadurch wird in vorteilhafter Weise
erreicht, daß die Zugfedern in jeder relativen Lage der Bauteile eine gleichbleibende
Länge und Vorspannung beibehalten, so daß bei der Einstellbewegung keine Federarbeit
zu leisten ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Distanzglieder als spitzengelagerte Distanzbolzen ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der.Erfindung sind die Distanzglieder
als schneidengelagerte Distanzstücke ausgebildet.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die
Zugfedern, welche die Bauteile gegeneinander beaufschlagen, von einer anderen Länge
als die Distanzglieder und/oder greifen auf anderen Radien als diese an den Bauteilen
an, so daß eine Rückstellkraft auf das bewegliche Bauteil wirksam wird.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Objektiveinstellvorrichtung
wird nur eine geringe Antriebskraft für deren Verstell-
bewegung
erforderlich, so daß bereits schwache und damit kleine Elektromotoren oder auch
elektromagnetische Mittel als Stellantrieb ausreichen.
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Weitere Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt die Objektiveinstellvorrichtung in schematischer
Darstellung.
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Die zu beschreibende Objektiveinstellvorrichtung befindet sich in
einem photographischen Gerät, beispielsweise in einer Kamera, von der nur die zum
Verständnis der Vorrichtung notwendigen Bauteile beschrieben werden.
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Eine Montageplatte 1 mit einer Belichtungsöffnung 1a ist an der nicht
dargestellten Kamera befestigt.
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In einem Abstand zur Montageplatte 1 ist eine Objektivfassung 2 mit
einem nicht dargestellten Objektiv angeordnet, wobei die Objektivfassung 2 der Kameravorderseite
und die Montageplatte 1 dem Aufnahmematerial zugewandt ist.
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Die Objektivfassung 2 ist an ihrem Umfang durch nicht dargestellte
Mittel um die optische Achse drehbar und entlang derselben verschiebbar geführt.
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Die Objektivfassung 2 stützt sich mittels drei Distahzbolzen 3 an
der Montageplatte 1 ab. Beidseitige Enden 3a der Distanzbolzen 3 und Vertiefungen
2a der Objektivfassung 2 sowie entsprechende, nicht dargestellte Vertiefungen an
der Montageplatte 1 sind als reibungsarme Spitzenlager für die Distanzbolzen 3 ausgebildet.
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Die drei Vertiefungen 2a (Spitzenlager) der Objektivfassung 2 und
die entsprechenden drei Vertiefungen der Montageplatte 1 befinden sich auf dem gleichen
Radius zur optischen Achse und sind symmetrisch zu dieser angeordnet.
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Parallel zu den Distanzbolzen 3 sind zwei Zugfedern 4 angeordnet,
welche die Objektivfassung 2 gegen die Distanzbolzen 3 und diese wiederum gegen
die Montageplatte 1 beaufschlagen. Die Zugfedern 4 weisen die gleiche Länge wie
die Distanzbolzen 3 auf.
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Die Einhängestellen 2b an der Objektivfassung 2 und die an der Montageplatte
1 angeordneten Einhängestellen für die Zugfedern 4 befinden sich auf dem gleichen
Radius wie die Spitzenlager 2a, 3a der Distanzbolzen 3. Dadurch, daß die wirksame
Länge der Zugfedern 4 genauso lang wie die Distanzbolzenlänge ist, behalten die
Zugfedern 4 diese Länge auch dann bei, wenn die Objektivfassung 2 verstellt wird.
Diese Anordnung der Zugfedern 4 gewährleistet eine stets gleichbleibende Vorspannung
der Zugfedern 4, so daß zu der noch zu beschreibenden Verstellung der Objektivfassung
2 keine Federarbeit zu leisten ist, wodurch die aufzubringende Verstellkraft sehr
gering wird. Die Verstellung der Objektivfassung 2 erfolgt durch Drehen derselben.
Als Drehantrieb eignet sich beispielsweise ein Elektromotor geringer Leistung mit
einem Reibrad, das am Umfang der Objektivfassung 2 angreift oder mit einem Ritzel
in eine Verzahnung der Objektivfassung 2 eingreift. Auch ein Schrittschaltmotorantrieb
ist möglich, der mit einer Klinke in eine Verzahnung der Objektivfassung 2 eingreift
und diese schrittweise dreht.
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Aufgrund der Leichtgängigkeit der Objektiveinstellvorrichtung ist
auch ein elektromagnetischer Direktantrieb der Objektivfassung 2 möglich, beispielsweise
derart, daß die Objektivfassung 2 als Rotor ausgebildet ist, der von einem Stator
in Drehung versetzt wird. Ein derartiger elektromagnetischer Direktantrieb
kann
auch so ausgebildet sein, daß an der Objektivfassung eine Leiterplatte mit flächig
angeordneten Leiter zügen (Wicklungen) befestigt ist, die durch den Einfluß eines
Magnetfeldes bewegt wird und dabei die Objektivfassung 2 dreht.
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Wenn nun von einer Antriebsvorrichtung der vorstehend beispielhaft
genannten Art die Objektivfassung 2 in Drehung versetzt wird, dann schwenken die
an den Lagerstellen 2a, 3a formschlüssig mitgenommenen Distanzbolzen 3 in Abhängigkeit
von ihrer Ausgangsstellung entweder aus einer mit der optischen Achse parallelen
Lage in eine zunehmende Schräglage oder umgekehrt.
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Dadurch verändert sich die lichte Weite zwischen der Objektiv-.
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fassung 2 und der Montageplatte 1, so daß das in der Objektivfassung
2 angeordnete Objektiv in Pfeilrichtung "C" verstellt wird. Die Zugfedern 4 machen
diese Schwenkbewegung parallel zu den Distanzbolzen 3 mit und halten die Bauteile
1, 2, 3 unter gleichbleibender Vorspannung in Eingriff.
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Die Verstellung in Pfeilrichtung "C" erfolgt nach Maßgabe einer nicht
dargestellten Autofokusvorrichtung, die ein entfernungsabhängiges Meßsignal liefert
(Signallaufzeitmessung; Signaleinfallwinkelmessung), das die Antriebsvorrichtung
für die Objektivfassung 2 steuert. Die Steuerung kann nun so erfolgen, daß die Objektivfassung
2 um einen der Objektentfernung zugeordneten Betrag in Pfeilrichtung "C" bewegt
wird. Es ist jedoch auch möglich, die Steuerung so auszubilden, daß die Objektivfassung
2 in der einen Endstellung verbleibt, solange das Aufnahmeobjekt sich im Fernbereich
befindet. Wenn das entfernungsabhängige Meßsignal jedoch ein Aufnahmeobjekt im Nahbereich
feststellt, dann wird die Objektivfassung 2 in die andere Endstellung gesteuert.
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In den Bewegungsweg der Objektivfassung 2 ragt ein Festanschlag (nicht
dargestellt) hinein, der einen eine erste Endstellung bestimmenden Mindestabstand
zwischen der Montageplatte 1 und der Objektivfassung 2 festlegt.
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Die Verdrehung der Objektivfassung 2 kann ausgehend von der dargestellten
zweiten Endstellung entweder in die Pfeilrichtung "A" oder in die Pfeilrichtung
"B" erfolgen.
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Abweichend von der dargestellten koaxialen Anordnung der Distanzbolzen
3 können die Vertiefungen 2a der Objektivfassung 2 auf einem anderen Radius als
die entsprechenden Vertiefungen der Montageplatte 1 liegen, so daß die Distanzbolzen
3 etwa parallel zum kegelförmigen Aufnahmestrahlengang angeordnet sind.
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Es ist auch möglich, drei Zugfedern 4 parallel und symmetrisch zu
den Distanzbolzen 3 anzuordnen.
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Anstelle der Distanzbolzen 3 sind auch schneiden gelagerte Distanzstücke
anwendbar.
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Wenn abweichend von der beschriebenen, rückstellkraftfreien Ausführung
der Objektiveinstellvorrichtung eine Rückstellkraft zum Rückführen der Vorrichtung
in eine Ausgangsstellung erforderlich ist, so läßt sich dies durch eine andere Anordnung
der Zugfedern 4 erreichen. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Einhängestellen
2b der Zugfedern 4 so anzuordnen, daß bei der Verstellung der Objektivfassung 2
die Federvorspannung erhöht wird. Sobald die Antriebsvorrichtung wirkungslos wird,
stellt sich die Objektivfassung 2 aufgrund der erhöhten Federvorspannung in eine
Ausgangslage zurück. Der Vorteil einer reibungsarmen Spitzen- oder Schneidenlagerung
bleibt weiterhin erhalten.
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Die Objektivfassung kann wie beschrieben ein komplettes Objektiv oder
auch nur ein verstellbares Objektivglied tragen.
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Die Verstellbarkeit der Objektivfassung 2 ist somit sowohl zu einer
Entfernungseinstellung (Fokussieren) als auch zur Brennweitenveränderung (Zoomen)
eines photographischen Geräts einsetzbar.
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